wollte, erbot sich, nach der Wohnung RobulinS zu reiten, als der durch Olga neu engagierte Koch, Alcxei, ein noch ziemlich junger, intelligent aus sehender Russe mit echt slavischem Typus, unter der Türe deS Kasinos erschien, ein verlegenes Lächeln um den breiten Mund, die Hände möglichst straff an den Hosen angelegt, so daß der den Eindruck hervorrief, als wollte er etwas sagen. Sein Blick suchte nach einer bestimmten Person. Sobald er Gustl zu Pferd gewahrte, eilte er auf ihn zu und überreichte
ihm einen Brief. Gustl er brach ihn sofort, da er die große, energische Hand schrift nicht kannte, und las. Olga von Robulin entschuldigte sich bei den Herrschaften, daß sie und ihr Mann nicht mitfahren würden, da sie die über große Hitze doch zu sehr fürchtete. Sie hatte deshalb ihren Mann bestimmt, mit ihr per Bahn nach Buna zu fahren. .Na, dann ist ja alles in Ordnung.' rief Gustl, „dann können wir ja losfahren! Wer bist du denn?' fragte er den immer noch lächelnd dastehenden Koch, der, obzwar er nie
Soldat gewesen zu sein vorgab, möglichst stramm stand. .Der neue Koch, Herr Leutnant.' „So, so! Darum auch. Ich kaunte dich noch nicht. Na, ist gut.' Dienstag, 23 August 1910 derS schön nahm sich das HauS der Kandl- berger Frieda aus, an dessen Balkon ein Kaistr bild, von unzähligen Lampions beleuchtet, auf- gestellt war. Am Festtage, 18. August, früh erscholl eine förmliche Kanonade vom nahe gelegenen Schießbühel, von Chorburg und beim Stöcklkreuz. Um 7 Uhr fand der Festgottesdienst statt
einen großen Stein im Brett.' Es klang etwas boshaft. Hauptmann Chaluppa, der die Gattin feines jüngeren Kameraden nicht leiden mochte, unterbrach sie in seiner schroff-trockenen Art: „Und mit Recht. Ich glaube, keine andere Dame des Regiments würde sich in die Küche gestellt haben, noch dazu bei dieser Hitze, um einen Koch abzurichten.' .Weil vielleich keine so extravagant — oder sagen wir: orginell ist.' „Die hiesigen Verhältnisse entschuldigen manches.' Die Hitze lastete lähmend auf allen, so daß bald