. „Jetzt ist's genug, Ponson," jagte der eine der Männer. „Kannst du nicht sehen, wir schrubben ihm ja die ganze Haut ab!" Der Donson Angeredete, ein Mann von schwerem skandina vischem Typ, hörte auf, mich zu reiben, und erhob sich verlegen. Der Mann, der gesprochen hatte, war zartgliedrig mit fast weiblichen Zügen. Eine schmutzige Leinenmütze und ein ebenso schmutziger Leinenschurz um die Hüften verrieten, daß er der Koch in der entschieden sehr schmutzigen Kombüse des Schiffes war, auf dem ich mich befand
im Kohlenkasten. Der Koch lächelte über meine Nervosität und drückte mir einen dampfenden Becher in die Hand. Es war ein widerliches Gesöff — Schiffskasiee —, aber die Wärme belebte mich doch. Während ich langsam das Getränk schlürfte, warf ich hin und wieder einen Blick auf meine wundgeriebene, blutende Brust^ Dann wandte ich mich an den Skandinavier. „Vielen Dank, Herr Yonson," sagte ich, „aber meinen Sie nicht, daß Ihre Behandlung etwas gewaltsam war?" Eher aus meiner Bewegung als aus meinen Worten fühlte
ihm meine Hand hin. Scheu und schüchtern zögerte er, faßte schließlich linkisch meine Hand und schüttelte sie herzlich. „Haben Sie etwas trockenes Zeug für mich?" fragte ich den Koch. „Ja, Herr," erwiderte er diensteifrig. Er glitt zur Küchentür hinaus mit einer Schnelligkeit und Geschmeidigkeit, die mir weniger katzenartig als ölig erschienen. In der Tat, diese Schlüpfrigkeit war, wie ich später erfahren sollte, wahrscheinlich seine hervorstechendste Eigenschaft. „Und wo bin ich?" fragte ich Johnson
, den ich mit Rocht für einen von den Matrosen hielt. „Was für ein Fahrzeug ist dies, und wo geht es hin?" „Von den Farallonen nach Südwest," erwiderte er langsam und planmäßig. „Schoner „Ghost" auf Robbenfang nach Japan." „Und wo ist der Kapitän? Ich muß ihn sprechen, sobald ich mich umgekleidet habe." Johnson blickte verlegen und verwirrt drein. „Käptn Wolf Larsen, es ist am besten, wenn Sie vorsichtig mit ihm reden. Er ist verrückt heut morgen. Der Steuermann " Aber er vollendete den Satz nicht. Der Koch