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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.04.1941
Umfang: 4
umgestaltete and seinen Bankräume vom oberen Pfarrplatz (Desfourftiftung) in da neues Haus verlegte, das einstmals ein Kloster der hl. Clara war. Vielleicht dürf te bei dieser Gelegenheit das „Curriculum vitae' dieses selsamen alten Hauses und Klosters interessieren. Dort, wo heute die Schreibmaschinen einer modernen Bank klappern, erhob sich vor Zelten ein Kloster, das Nonnen kloster nach der Regel der hl. Klara, das das älteste Institut in der Stadt war Euphemia, eine Tochter Heinrichs, Her zog

von Schlesien und Witwe Ottos, Herzogs von Kärnten und Grafen von Tirol, ersten Sohnes Meinhards II., baute im Jahre 1310 dieses Kloster. An fangs wurde es mit Nonnen des genann ten Olfens von Thiernstein an der Donau in Niederösterreich und von Bressanone besetzt. Nach einigen Jahren stieg sein Ansehen und das ihm geschenkte Vertrauen so sehr, daß selbst die Töchter der vornehmsten Edelfamilien des Landes in großer Anzahl zur Regel der hl. Klara in Merano sich bekannten. Von allen Seiten her flössen

dein Kloster Ge schenke zu, doch die reichsten erhielt es von der Frau Elisabeth von Täufers, einer Tochter Ulrichs II. von Taufers und Witwe eines Edlen v. Schönberg, welche dann selbst in diesem Kloster den Schleier nahm und als Aebtissin starb. Man ehrte sie als zweite Stifterin. Unter den ande ren Wohltätern werden vorzugsweise Federico della Scala von Verona und Petermann von Scena genannt. Um das Jahr 1337 war die Aebtissin in die Reihe der Landstände aufgenommen. Die Her zogin Euphemia und ihre zwei

Tochter fanden in den Grabhallen der Kloster kirche ihre Ruhestätten. , Ebenso wurden die Eingeweide der Lande,sfürstini Gräfin Margarete der Maultafche, ihrem im Sterbebette ausgesprochenen! letzten Wil len gemäß, von Wien nach Merano über ragen und im Jahre 1369 in der Kloster kirche von St. Klara beigefetzt — eine ' Mansche Tatsache, die nicht allen be- ant fein dürfte. Doch dieses Kloster hatte auch seine Leidenszeiten. Ein gewaltiger Sturm brach über dasselbe im Jahre 182S los, als die furchtbare

Bauernempörung, welche in mehreren Landgerichten viel Unheil verbreitete, sich in Merano kon zentriert hatte. „Am Sonntag: „Cantate' (den 27 April, also auf den gleichen Sonntag vor 416 Jahren) — so erzählt ein Schreiben der damaligen Aebtissin Martina Gräfin von Robiach — „find um IO Uhr Vor mittags ganz unerwartet 2009 Bauern mit Gewalt und, bewaffneter Hand in das Kloster eingebrochen, während die Non nen alle in der Kirche beim Gottesdienste versammelt waren. Die Türen wurden aufgerissen, die Kästen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 21.02.1936
Umfang: 6
Benediktinerinnen-Kloster nennen darf. Aus diesem Anlasse sei etwas über die Chronik des alt ehrwürdigen Klosters berichtet: Der Bau krönt die mächtige Felswand, die sich im Rücken des anmutigen Städtchens Chiusa er hebt. Einst residierten dort Könige, Fürsten, Bi schöfe, Reichsritter und seit 25l> Jahren führen dort oben Nonnen ein arbeitsames und beschauliches Leben. Die Chronik berichtet über das Entstehen des Klosters folgendes: „Um das Jahr 1677 lebte in Chiusa ein tatkräftiger Mann namens Dr. Matth

zu Taufers, und der Ur sula geb. Mentzelli). Diese erkannte er für sein Werk als tauglich. Doch es bedurfte noch leider vieler Hofbescheide und Kommissionen, bis endlich der unverzagte Stifter am 21. Februar 1685 die ersten fünf Nonnen von Salzburg abholen und in der Freude seines Herzens in das inzwischen so ziemlich vollendete Kloster einführen konnte. Am 18. November 1686 konnte das Kloster mi! Erlaubnis des Fürstbischofs Johann Franz Grafen Khuen von Bressanone feierlich eröffnet werden mit dem Titel

„Benediktinerrnnen-Kloster zum hl. Kreuz auf Säben'. Am 29. Juni 1699 wurde das neue Kloster zur Abtei erhoben. Die Chorfrau Maria Agnes Zeiler o. ZeiHaimb zu Weiß- und Schwarzenfels welche bisher der kleinen Gemeinde als Priorin vorgestanden war, würde die erste Aebtissin. Unter dieser und ihren Nachfolgerinnen gedieh die Ansiedlung, welche der Stifter bei seinem am 36. März 1691 erfolgten Tode als. zartes Pflänzchen hinterlassen hatte, immer mehr und er stärkte zu einem Stifte, das weitum den besten Ruf genoß

wurden im daraus folgenden Jahre im Versteigerungswege verschleu dert und dafür 1742 fl. 27 kr. gelöst. Die Volks erhebung im April darauf machte der bayrischen Mißwirtschaft für kurze Zeit ein Ende; da sam melle sich schnell die zerstreute Herde und wählte sich eine neue Oberin. Am 25. Dezember im gleichen Jahre drangen aber die Franzosen selbst in das Kloster ein. Hiebei sprang die Chorfrau Benedikta Senoner von Selva aus Schrecken über die Fels wand hinab und blieb tot liegen. Die Franzosen

das Kloster eine In dustrieschule, die erst in neuester Zeit aufgelassen wurde. Im Jahre 1863 wurde die ewige Anbetung eingeführt. Von der Franzosenzeit bis 1882 stan den dem Kloster nur Oberinnen vor;, in jenem Jahr wurde die Chorfrau Ida Urthaler aus Chiusa vom Fürstbischof Dellàbona zur Aebtissin bene- diziert. Unter ihrer sorgsamen Leitung wurden die Baulichkeiten erneuert Und in jene Form gebracht, wie sie heute dastehen. Die Klosterkirche, die in ihren Hauptteilen noch vom Stifter aufgeführt worden

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 4
Datum: 03.02.1921
Umfang: 4
) wollen. Wenn also eins vM' den Gläubigen Christi im Ehnrer Sprengel zum LabfÄ und H^'le -ferner Seele, zur Ehre Gottes und feiner hl. Gckärcrru diesent Kloster und den allda Gott msstvartendeu Brüdern etwas vvn seinen Gütern ode» Alloden iu verwrchenen Zeiten geschenkt hat oder fort- - M lcheuken will und 'schenkt, so bestätigen wir diese! Schenkung und festigen sie tttit der Befugnis, deren ustr walten. ' Wir verfügen sohin und verordnen mit könig- > kicheni Spruche, daß kern Mensch, er sei hoch oder nieder

nach Geschlecht und Hand-! lung', rühmt Goswin. Zu feinen Zeiten entstand' efll: schwierige Streitfrage zwsschen dem chrw Vater Bischof fEgin (Heinrich?) von Ehur uud dem Abte um die Kirche b>& bl. Georg in Schuls nud andere Besitzungen. Der 'Helrr Bsschof behauptete, jene Kirche sei seiu, d^- Wt Nngegeu sprach sie für sich an. Die zweite Frage fchwebte zwischen dem Kloster Marieuberg und dein Frau- ienkköster zum hl. Johannes hinter Kalva (zu Münster) Der Abt sagie,' dieses Kloster hinter Kälba stehe

unter i eiinem Gehorsam; auf der Gegenseite wurde nein ge- agt.' Änter Mitwirkung der göttlichen Gncä>e gelangten >eöde Teile zu einem Vergleiche und einer frcundschast- lmtt fosaenber Urkunde r I,'7-Flk??. Alles was nach, Rat oder Urteil Kluger beschicht, toll, dainit es in festerem Bestand bleibe, durch das Denk mal einer Schrift verewigt werdchi» Wir also Egino, ^urch Gottes Gnade Bischof von Ehur. wollen zur Kenn-- nis aller Umstände Mer die Strettftage gelangen, dft zwischen dem Kloster der hl. Maria

vom Berge und dem Kloster des hl- Johannes in Münster obwaltete, ivelchf düster in Biuschgau gelegen sind, das eine für.Mönch» das andere für Minnen. Der Wt behauptete,-die Mn aehören zu seiner Profeß und manche ihrer Gut»- »' seinem ^Kloster. Hingegen äußerten die Nonnen, ib 6^aüer sei von aller Unterstellung unter di' Mönck' ftofs frei gewesen, was Ulrichs, der fromme Stifter l»-- .IMvedern Klosters erwirkt habe und >vas aus ihre' PrivÄoaien hervorging- (Als Bischof Adelgott in seinem Sprengel

.) Es vbschwebte eine Streitfrage zwischen den: Bi'cho. lyrd Wte, indem dieser den Bischof geltend machte, die Kirchje (des hl. Georg) von Schuls gehöre nach dem Bodenrechte (jus.fuitdi) aus der SchenMrg des' Stifters seinem Kloster uud der BWvf lbesitze und halte sie unrechtmäßig zurück. Der Bischof aber ze^te durch r„ r,.r. Vorgänger gewesen- Der Bischof fügte noa; bei. einige Güter der Clhürer Kivche seien 'unrechtmäßig 'an dcü Kloster (Marienberg) übertragen worben, und forderte nachhaltig bereu Rückgabe

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.01.1932
Umfang: 8
die Servitinnen in Inns bruck, die Dominikanerinnen in Maria Steinach (Lagundo) und zu Mariental. die Karthäuser in Senates, die Augustinerinnen in Kchwaz, die Klarissinnen in Hall i. T. und m Merano. Die Aufhebung des Meraner Klosters wurde dm 12. Januar 1732 anbefohlen. Mit dem Vollzuge des Dekretes wurde der KK. Guver Am ordnet, daß die Katharina- und die Kloster kirche nach dem Abzüge der Nonnen sogleich zu schließen seien. Die Ordensfrauen hielten genau ihren Chor bis zum Tage ihres Aus trittes

im Kloster sämtliche Nonnen ins Refektorium rufen und kündete ihnen dort die Auflösung des Stiftes an. Der Kaiser — betonte er — wolle ihre Lebensweise nicht, weil sie für den Staat unnütz sei. Nach Ver lauf von 5 Monaten müsse das Kloster gelehrt fein; während dieser Zeit habe jede Nonne nicht mehr als 30 Kr. täglich zu verzehren. Die Novizinnen sollen Ende Februar austre ten und erhalten ein für alle Mal SV fl. als Abfindung. Das ganze Konvent zählte damals 49 Pro- jfeßfrauen und 3 Novizinnen

Familien der gefürsteten Grafschaft waren im Laufe der Jahrhunderte Mitglieder in das St. Clara- Kloster getreten, so u. a. Angehörige der ,Stammbäume Tesche». Taufers. Matsch, Ro- biath, Arko, Lichtenstein, Wolkenstein, Traut- fon, Thurn, Zollern, Spaur, Freudensperg, èTrauttmannslorff, Völs, Samberg, Khuen, Hendl, Welsberg, Paiorsberg. Schlandersberg, Alrz, Stachelburg. Greifensee. Greifenstein, Niederhausen, Haan. Kaldeser, Weinegger, Kripp, Halbleben, Neifenstein. Trostberg, Raß- ner, Jpshofen

an. daß die zu dem aufgehobenen Narissenkloster von Merano gehörigen, bisher noch nicht ver äußerten Güter und Gerätschaften durch öffent liche Versteigerung verkauft werden sollen. Und laut Erlaß des Kreisamtes an der Etsch vom 13. Sept. 1792 wurden für 5. November ds. Jrs. alle Urbarsgefälle ebenfalls zur Ver steigerung gebracht. Die Summe des ganzen Klostervermögens soll sich aus 162.155 fl. T. W. bzlaufen haben. An die Kirche und das eigentliche Kloster wollte sich niemand wagen, bis sich eine Ge sellschaft

. ,Eine Susanna v. Orsini, Rosina Valtiner, No- vizenmeisterin, Vikarin Serafino Speiser, Mloysia Hauptmann werden in der Kloster- Geschichte besonders hervorgehoben. Bekannt jwaren die Klarissinnen von Merano ob ihrer Wohltätigkeit. Durch einen Erlaß vom 13. März 1782 jwurde den Klosterfrauen mitgeteilt, daß die jenigen. welche in ein dem Staate nützliches Institut oder in die Welt übertreten wollen, zu ihrem Unterhalte jährlich 200 fl. erhalten, doch nur solange, als sie unverheiratet bleiben. Jene Nonnen

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Südtiroler Heimat
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Seite 16 von 16
Datum: 01.07.1933
Umfang: 16
Freising, das im Jahre 724 von Salz burg aus gegründet wurde, hatte schon von Anbeginn Be ziehungen zum benachbarten Tirol. Die Straße über Par tenkirchen, Scharnitz Zirl, Willen, Brenner, Bozen ist uralt und die Enge von Scharnitz ist eine der wichtigsten Stellen in diesem Straßenzuge. Dort wurde im Jahre 763 ein Kloster des hl. Benedikt errichtet. Bei der Gründung war außer dem Bischof auch sein Erzpriester anwesend, der seinen Sitz in Mais bei Meran hatte und ein gebürtiger Tiroler

gewesen M sein scheint. So reichte schon damals der Einfluß Freifings bis nach Südttrol. Der Maiser Erzpriester wurde dann Abt des neuen Klosters, das mit ansehnlichen Besitzungen im Oberinntale ausgestattet war. Der Bayernherzog Tassilo beschenkte im Jahre 769 das Kloster Scharnitz mit größeren Ländereien im Pustertale, knüpfte aber daran die Bedingung, daß dort ein zweites Kloster errichtet und mit Ordenspriestern aus Scharnitz be setzt werden müßte. Die Urkunde ist in Bozen ausgestellt und die Zeugen tragen

germanische Namen, wie Reginwolf, Gun- dheri, Trudmunt, Krimperth. Hariperaht usw. Die Stelle, wo das Kloster errichtet werden sollte, hieß Campus Getan (das gefwrene Feld) und lag unwett der Drauquelle. Hier entstand dann die Ortschaft Jnnichen, die als Schöpfung der Freisinger Mönche betrachtet werden muß. Das neue Kloster mit seiner prächtigen, dem hl. Can didus geweihten Kirche (daher die neue italienische Orts bezeichnung San Candido für Jnnichen) erlangte ball» große Bedeutung, wo hingegen

die des Mutterstiftes in Scharnitz bald zurückttat. Dieses Sttst wurde 780 sogar aufgelassen. Für das Kloster Jnnichen entstand bald eine Blütezeit. Es wurde von vornehmen Familien reich beschenkt. 828 erhielt es die Güter des Edlen Quarttnus in Sterzing, Bozen und Jnnichen. 861 ttat Kepis dem Kloster ein Grundstück im Gsiesertale ab. 875 schenkte Alpuin seinen Besitz in Thaur, wogegen Egino Land in Willen und Anno solches in Hall übergab. 1022 überläßt Purchhard den Mönchen einen Wein berg in Campill bei Bozen

. So besaß das Kloster bald reichen Grundbesitz, seine Wälder und Almen reichten bis in die Dolomiten von Cadore und überall, wo Freisinger Einfluß herrschte, blühte die Wirtschaft sichtbar auf. Besonders sah man dies in Gröden, das schon seit vorrömischer Zeit besiedelt ist. Freilich be stand diese Besiedlung nur aus vereinzelten kleinen Ge höften, der Talboden 'war damals ausschließllch Wald. Im Jahre 999 schenkte Graf Otto von Andechs dem Freisinger Bischof Gottschalk den Wald zu Gröden

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 01.03.1934
Umfang: 8
des Frau enklosters lagen zu Hagenach bei Untermais, solche des Män nerklosters bei Völs am Schiern. Während aber das stille Refektorium von Bernried der Schauplatz solcher Gespräche über den Südtiroler Weinbau war, mag ein Besuch aus dem nicht allzuwett entfernten Augustinerchorherrenstift Dießen am ernsten Ammersee (OB) die Rede auf den Weingutsbe sitz gelenkt haben, den dieses Kloster, und zwar ebenfalls zu Bozen seinen Stiftern, den mächtigen Grafen auf Dießen-An dechs verdankte. Wenn hinwiederum

St. Ulrich und Georg in Habach (OB) und als Hauptpatron des Benediktinerinnenklosters Hohenwart (OB) konnte Ritter Georg einerseits einen Weingarten zu Bozen, anderseits Weingüter zu Tils und Tötschling auf dem Pfeffersberge bei Brixen buchen. Das Benediktinerkloster I r r s e e (Schw.) empfing durch Graf Ulrich auf Ulten ei nen Weinberg, genannt „nach tütsch' der Pflanzer, bei der Feste Altenburg in Eppan und hatte wegen eines anderen Weinlandes zu Schreckbichl einen Strauß mit dem Kloster

in der Au zu Gries bei Bozen auszufechten. Der hl. Magnus betreute außer dem Kloster Füssen auch das Benediktinerin- nenstist Kühb ach (OB) und stch in dieses eine junge Wein eckerin eintteten, die als Aussteuer ein Weingut zu Aldein mitbrachte. Als wir in Marling durch- und beim Oberweinlhof zu Hagenach in Obermais vorüberkamen, hielt uns der Zwang des Alphabets davon ab, durch Erwähnung der Weinberge des Kollegiatstistes St. Kastulus in Moos bürg (OB) aus der Reihe zu tanzen. Und jetzt ließe sich's

„im Tale Pauzana. welches auf deutsch Pozana heißt'. Zweitens das dem gleichen Orden angehörige Kloster Rott am Inn (OB). welches schon in einer auf den Namen Kaiser Hein richs IV. gefälschten Urkunde Weingüter zu Siffian. Puplitsch und im „Dorfe' bei Bozen, in anderen Belegen solche in GrieS. Rentsch, Blasbichl (bei St. Justin«). Kardaun, ob Schloß Karneid und weiter eisackaufwärtS zu Kehr im J„- nerlajenerried aufzeigt. Für den Weinkeller des welfischen. Hausklosters

R o t t e n b u den (OB), eines Augustinerchor herrenstiftes, sorgten außer einem von Herzog Welf ll. ge. schenkten Weingarten in Marling die Weinhöfe Rottenbuo- cher in Tscherms, Gartfcheid in Mitter- und Unfinner in Oberlana, für eine Dreingabe an Aerger der klösterliche Baumann auf Gartscheid, indenr er den Weinbau sträflich vernachlässigte. Das Zolidaritätsgefühl, welches die religiösen Orden be herrschte. trat zumal dann zu Tage, wenn irgendwelche Verhältnisse ein Kloster zur Abstoßung von Liegenschaften zwangen

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 15.06.1936
Umfang: 6
Merano. bürg, wo zwei leibliche Muhmen von ihm lebten: Agnes und Maria Thekla Zeiler (Töchter des Georg Zeiler, Pflegers zu Täufers, und der Ursula, geb. Mentzelli). Diese erkannte er für sein Werk als geeignet. Doch es bedurfte noch vieler Hofbescheide und Kommissionen, bis endlich der unverzagte Stifter am 21. Februar 1685 die ersten fünf Nonnen von Salzburg abholen und in das inzwischen so ziemlich vollendete Kloster ein führen konnte. Am 18. November 1686 konnte das Kloster mit Erlaubnis

des Fürstbischofs Johann Franz Grafen Khuen von Bressanone feierlich eröffnet werden mit dem Titel „Benediktine- rinnen-Kloster zum heiligen Kreuz'. Am 29. Juni 1699 wurde das neue Kloster zur Abtei erhoben. Die Chorfrau Maria Agnes Zeiler v. Zeilhaimb zu Weiß- und Schwarzen- feld, welche bisher der kleinen Gemeinde als Priorin vorgestanden war, wurde die erste Aebtissin. Unter dieser und ihren Nachfolge rinnen gedieh die Ansiedlung, welche der Stifter bei seinem am 30. März 1691 erfolg ten Tode als zartes

Volkes feierlich primi- zierte. Die vielen Kämpfe und Leiden, welche Chiufa durch fremde Eindringlinge von 1796 bis 1814 auszustehen hatte, hatten auch in Sabiona traurige Spuren hinterlassen. Daß 1797 Sabiona nicht in eine Festung um gewandelt wurde, verdankt das Kloster nur den Bauern, welche eine Entweihung der Kirchen mit Gewalt zu verhindern drohten. Der 25. August des Jahres 1808 brachte dem Kloster die Aufhebung von Seite der bayri schen Regierung und dessen Mobilien wurden im darauffolgenden

Jahre im Versteigerungs wege veräußert und dafür 1742 fl. 27 kr. gelöst. Die Volkserhebung im April darauf brachte auf kurze Zeit den Sieg: da sammelte sich schnell die zerstreute Herde und wählte sich eine neue Oberin. Am 25. Dezember des gleichen Jahres drangen aber die Franzosen selbst in das Kloster ein. Hiebei sprang die Chorfrau Benedikta Senoner von Selva aus Schrecken über die Felswand hinab und blieb tot liegen. Die Franzosen blieben auf Sabiona bis 1810. Am 30. Jänner 1810 sandte General

Bara- guay d'Hilliers von Bolzano aus an den Fürstbischof von Bressanone den Befehl, den Klosterfrauen auf Sabiona andere Wohnun gen anzuweisen, da in Sabiona selbst eine Kaserne errichtet werden müsse. 1814 kehrten die zerstreuten Schäflein wieder in ihr altes Heim nach Sabiona zurück, doch brauchte es viele Jahre, bis die alte Ordnung und die zerrütteten Finanzen wieder hergestellt waren. Renovierungsarbeiken Im Jahre 1825 eröffnete das Kloster eine Industrieschule, die erst in neuester Zeit

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 02.10.1872
Umfang: 10
der Sitz des Landgerichtes, beziehungsweise der k .k. Bezirkshauptmann- schaft. — Nr. 9. Dieses Haus war 1290 Eigenthum des Bürgers Wigulei. Dessen Tochter Adelheid verkaufte es 1317 oem Klarißen-Kloster und eS war von nun an die Wohnung ihres Beichtvaters bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1782. Um das Jahr 1800 besaß das Haus Job. Leiter, Fruchthändler, später Herr von Violand, Pfleger von Burg- stall. Um das Jahr 1824 kaufte selbes Johann Ladurner, Gstörwirth und nachhin besaß es sein Sohn

wie der an den Goldarbeiter Andreis, der viele Verbesserungen machte und es noch gegenwärtig besitzt. Nr. 12 die KlostermWe, so genannt, weil sie einstens dem Kloster St. Klara gehörte. Die Stadt baute dabei die Schwelle, wofür sie dem Kloster 1 si. jährlichen Zins auferlegte. Im Jahre 1800 besaß die Mühle Sebastian Raffl, die dann später Jos. Sprenger an sich brachte, und die nun aus seine Gcben übergegangen ist. Sprenger verbesserte die Mühle und erhöhte das Haus, sowie die daneben stehende Fleischbank

. Nr. 13 ein Keines, einstöckiges Wohngebäude, ehemals zum Kloster St. Klara gehörig, besitzt Johann Mairinger. Nr. 14 stoßt an das vorgenannte Haus und gehört der Witwe Anna Thalguter. — Nr. 15 und 16, das Klarissen-Kloster, welches von der Herzogin emia, Gemahlin Herzogs Otto, des Sohns Meinhards II., im Jahre 1310 erbaut wurde. Das jetzige freiherrlich Hausmann'fche Haus war die St. Klarakirche und die anstoßenden Gebäude machten das weit läufige Kloster aus. Besonders sehenswerth sind im innern Hosraüme die gothischen

Arkaden. Im Jahre 1782 wurde das Kloster aufgehoben (S. 131) und das Eigenthum desselben versteigert. Kirche und Kloster sammt Anger und Garten kaufte Herr Passeirer, der dann sein neues Besitzthum zerstückelte und Theile davon an einzelne Nartheien mit Ge winn verkaufte, und zwar das Tschager Haus an ven Oetzbauer auf St. Peter, das Rienzler Haus an Herrn von Mazza und die Kirche sammt den innern Hofräumlichkeiten an den Schmied Mair. Den Theil des Oetzbauers kaufte nachhin der Tischler Tschager

, den Theil von Mazza im Jahre 1845 Rienzler, der das Hans weiter ausbaute und auf seine Tochter Judith, Gemahlin des Dr. Settari vererbte. Im laufenden Jahre brachte dieses Haus der Advokat Dr. Peter Eisendle an sich. An die Kirche und das eigentliche Kloster wollte sich Niemand

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.04.1935
Umfang: 6
nerklosters in Merano. Der Bau wurde mit gro ßem Eifer betrieben, obwohl die Mittel für die Beschaffung der nötigen Materialien nur mit Mühe und Not aufsiebracht werden konnten. Schon am 29. Oktober 1617 konnte der Fürstbischof von Chur die Einweihung der Kirche vorneiimen. Um das Andenken on den edlen Stifter allzeit zu wah ren, wurde die Klosterkirche, wie schon gesaqt. dem hl. Maximilian geweiht. Die Kirche war im ein sacken italienischen Stil erbaut und das Kloster selbst war hinsichtlich der Form

und des Maßes genau nach den Ordenvoricbrift^n errichtet. Den verhältnismäßig gerinafteu Anteil an der Grün dung des Klosters hat die Stadt Merano selbst, sie trug nur die Summe von Gulden bei, während der Kloster- und Kirchenbau 13,538 sl. verschlang. Während des Baues selbst ließ der Landesfürst Marimilian dein Unternehmen 3MlZ fl. aus ver schiedenen Strafgeldern zukommen. Im Frühjahr ÌK13 fand die feierliche Erhebung des nun voll ständig vollendeten Klosters zum Range eines Guardicrnates statt

vor gebrachten Wunsch um Vergrößerung des Got teshauses endlich doch zu willfahren. Die Erwei terung der Kirche und die damit zunehmende Ver mehrung der Abreitskräfte forderte auch eine ent- prechende Vergrößerung des Klosters. Im Früh ahr 1711 nahm der Umbau der Kirche seinen Anfang. Das vergrößerte Kloster bewohnten von dieser Zeit an regelmäßig gegen 2V Patres; auch wurde ein Jahrgang des theologischen Provinz ten aber diese Ordensmänner', wie B. Weber!dauptstudiüms in dasselbe verlegt. Der , größte

und ihre seel sorgerliche Tätigkeit fortsetzten, zuerst allerlei Ein griffe und Gewalttaten vonseiten der bayrischen Kommissäre hinnehmen, bis es schließlich geaen Ende 1808 zur gewaltsamen Aufhebung des Klo sters kam. Jedoch sobald das bayrische Joch 1809 abgeschüttelt war, kehrten die deportierten Patres zurück und das Kloster wurde wieder hergestellt. Viele Sorge bereitete den Guardiane» in den letzten Jahrzehnten die notwendig gewordene Restaurierung des Klosters und der Kirche. Im Jahre 1873 begann

leistet das Kloster bei verschiedenen Anlässen in den Pfarreien des Dekanates Merano, S. , Leo nardo in Paffiria auf der Kanzel und im Beicht- tuhl Aushilfe. Eine äußerst ersprießliche Tätig est entfaltet das Kloster in der Sorge für die Armen, deren es in Merano in der jetzigen Not zeit vielleicht mehr gibt, als anderswo. Ohne 'lebertreibung kann gesagt werden, daß beinahe ein Drittel jener Gaben, welche den Kapuzinern gespendet werden, in die Hände der zahlreichen Armen fließen, die tagtäglich

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 27.06.1940
Umfang: 4
Eerte 4 ' Donnerstag, den 27. Juni 1S4V-XVW Aus Merano und Um gebünal^L^ , - . ^ _ à Neimati»ii«iee Die e^ite „^In5Ü/»munA «teFDa«ie» au/ «t«m ^onts ^on 9i««eppe. Wie bekannt, wurde das im Schatten mächtiger Kastanienbäume, Fichten und Tannen so lieblich oberhalb Foresta ge legene Kloster Monte San Giuseppe über Verfügung des Kaisers Josef II. im Jah re 176 ausgehoben. Genau 10 Jahre später, im Jahre 1796 erschien in Augs burg eine interessante Broschüre, welche die auch heute noch allseits

anerkannten Vorzüge dieser unserer Stadt so nahe gelegenen Sommerfrische um jenen seiner Quellen- Heilwirkungen und als Bade platz bereichert. Als geistiger Urheber dieser „Anrühnmng' des Bades und der „Mineralwasser' aus Mbnte San Giu seppe dürfte wohl der Advokat Sebastian Latzi aus Merano anzunehmen sein, ««lcher das ganze Kloster-Anwesen im Jahre 1794 um den Pres von 600 Fl erwarb und unter den Bemühungen, aus Monte San Giuseppe einen Badeort zu machen, sein ganzes Vermögen einbüßte. Wir lassen

diese seltene und sehr interes sante Veröffentlichung nachstehend wort getreu folgen. Unser Balneologe berichtet «so: „Beschreibung des neu errichtenden Bades bey dem aufgelassenen Hieronimi- taner Kloster nächst Merano, Gerichts Forst.' „Herausgegeben von einem Freunde der Ehymie und Arzneiwissenschaft. N. V. A. Ausburg 1796.' »Vom Bad und Lage überhaupt: Schon vor undenklich vielen Iahren her war nahe am Kloster Josephberg, Gerichts Forst, bei den Höfen Obermayr und Sen- nenegg à sehr berühmtes Baad

, wie man dieß im dortigen Gerichtsarchiv finden kann. „Da nun das Kloster Jedem männiglich feilgebothen wurde, so haben die Herren Eigenthümer dieses so bequeme Gebäude zu einem Baadhaus bestimmet, und ihre Entschließung festgefeztet, es dazu tau glich zu machen. Damit aber der so nützli che Gefundsheitsbrunnen nicht länger un wirksam bleibet, so wird im heurigen .Ächre 1796 das neu 'errichtete Bad sei- AM Anfang nehmen, und bis zur ge wöhnlichen Baadzeit alles in möglichster Ownung bereit sein. „Schon

von diesem Baad, sie ist nun gesund. Und dergleichen waren mehrere, das Glück wollte wirk- kch diesen Bresthasten wohl, indem sie vor Armuch nicht konnten andere Bäder besuchen, wo sie vielleicht schwerlich diese Wirkung erhalten hätten. „Nicht minder wirksam ist das ge wöhnliche, bey dem Kloster sonderbar be findliche Trinkwasser, und ein anderes, so am Ende eines Spazierganges springt; welche beide schon öfters von Leuten als wirtliche Medizin gebraucht und selbst einigen von Aerzten verordnet wurden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 83 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
, Dezember 25. König Ferdinand meldete dem Herand von Trautmannsdorf, Pfleger zu Rau- derspera, und dem Lienhart Lewen, Richter zu Nauders, daß sich Prwr Jeronimns uno der Convent zu Allerengelsberg m Schnals'bei ihm beschwert hätten, daß einige Untertanen zu Rauders auf dem untern See auf der Malserhaide, den König Heinrich dem Kloster verliehen habe, ohne Scheu ge fischt,' und ein Gam von 30 Klafter gelegt hätten, auf dem Eise Fische gestochen und selbst zur Laichzeit Rauschen zwischen den Seen gelegt

, und Glurns, Christian Walchentiler, Richter daselbst, Herand von Trautmannsdorf, Pfleger zu Nqupersperg ,Prior Jeroni- gius zu Allcrengelsberg habe sich neuerdinM beklagt, wie die Untertanen zu Muders uiid selbst Gotteshausleute trotz der am 26. Tezember 1628 erflossenen Mandate, auf dem untern See und am Ausflüsse desselben Dag und Nacht fischen, Fische stechen, auf der Etsch Nenschen legen und Wasserstu,- ben und Gräbm machens so daß Vas Kloster selbst keine Fische mehr bekommen könne

selbst ein bedeutender Schadvn, er befiehlt ihnen daher aus das strengste, seinem Aufträge nachzukommen. das Kloster Atlerengelsberg in seinen Rechten zu schützen und die Uebertre-l ter 'dieses Befehls zu bestrafen. Diese fortwährenden Streitigkeitm, teils mit dm ande- rm Fischereiberechtigten, unter denen selbst das Kloster Ma rienberg nicht fehlte, teils aber mit den Wilbfischern aus dem Nauderser Bezirke mag den Prior Daniel bewogen haben, das Einsetzen von Forellen in den Nebentälern des Schnalsta- les

zu versuchen. Ein interessantes Dokuiment, d!aS uns Über die fischereiwirtsckaftlichen Verhältnisse im 16. Jahrhundert Aufschluß gibt, ist folgende auszugsweise wiedergegebme Supplik des Priors Daniel an den König Ferdinand, welche sich ebenfalls im Innsbrucker Statthältereiarchive befindet. SchnaM, 1631. ... da die Mönche kein Fleisch essen dürfm, das Fischereirecht auf dem unterm See auf der Malserhaide, lauf dem sie zur Notdfurft fischen durften, bei sechs deutsche Meilen vom Kloster entfernt sei

, dieselben werden sich auch nach und nach im Rableitbache und in den übrigen Zuflüssen verbreiten, wo durch für die Fischerei ein neues Gebiet gewonnen würde. Da nun Sc. Majestät als Landesfürst der Herr aller 'Gewässer im Lande sei, bitten sie ihn als bekannten Wjolflüäter dar Klöster und besonderen Vogt -und Schirmherr ihres Got teshauses, er möge icnt Kloster, das zirka an der Mitte . des Schnälsba'ches liege, die ganz neue und so bequem« ' Fifchweide in dem genannten Bache mit seinen Nebenbächen ! Mastaun-, Penand- und Rablcitbach verleihen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.02.1926
Umfang: 6
wir aus einer Be schwerdeschrift der Bürgerschaft Meranos an die tirolischen Landstände vom Jahre 1542. Die den Grundsätzen des „Resorma- tors' von Wittenberg huldigenden Gesuch- steller verlangten, „daß was übrige Gilten oer Pfarrer zu Tyrol, dergleichen die Gil ten im Frauenkloster (St. Klara) zu Ehren der Hausarmen und andern nothdürstigen Leuten mitgeteilt werden und kein Kloster mehr an Meran gehalten werde', — welch tolles Ansinnen selbstverständlich vom Land tage abschlägig beschieden wurdet V Chronitnollzen

hat.' '' Im Jahre 1588 trat das Kloster „zu besserem Trost der Lebenden und Abge storbenen' in geistliche Gsmeinschaft (Sus- fragien-Gemeinschaft) mit dem Kloster Alt münster in Baiern. (H. B.)' Im Jahre 16S3 erhielt Elisabeth v. Schlan- dersberg, geb. v. Tschets, in der Klarissen kirche ihre Grabstätte. Auch die gräfliche Familie Fuchs-Jaufenburg wählte sich die Kirche der Nonnen von Merano zu ihrer Begräbnisstätte. (Auftria sacra.) Durch den Aufschwung des Stiftes in materieller Beziehung wurden die Aeb

- tissinnen in den Stand gesetzt, verschiedene Bauten vorzunehmen. Bereits im Jabre 1603 unter der Aebtissin Regina Sain erhielt die Kirche ein Marmorpflaster, eine Orgel samt Musik statt des bisher gepflegten kraft losen Nonnenchorals. (Ladurner Ic.) Im Jahre 1603 wurde jener große ge wölbte Schwibbogen, welcher in schwindeln der Höhe ganz frei über den breiten Renn weg gespannt, das Kloster mit der gegen überliegenden St. Katharina-Kapelle ver band und den Frauen zum ungesehenen Uebergange

Heinrich von Labers, des Königs Heinrich Marschall, unserm Kloster, der Aebtissin zu ihren Tisch eingeleibt worden, solche Kapellen mit den Gottesdienst zu versehen. Allein er wird wenig besucht. Damit jedoch wenigst das Kirchweihfest und das Patrozinium mit ge-- bürlicher Besanknuß (Gesang) erhalten wer den möge, sind wir nach Wunsch unserer Vorfahren bereit, aus unserm Kloster zu der genannten Kapelle einen gemauerten Gang und Chor zu bauen. Dieser Bogen wird zirka 22 Werkschuh über dem Pflaster

der Gasse geführt und im Kloster und in der Kirche eingelassen werden, wodurch also der Straße kein Abbruch geschieht. Wir hoffen somit die Bewilligung. Der Beichtvater (P. Dominizius Linzius) wird den bei liegenden Plan erklären. Im Weigerungs falle bitten wir um deren Ursachen, um das Weitere veranlassen zu können.' (Stampfer, N. G. S. 54.) Die Bitte wurde gewährt und der Bau noch im nämlichen Jahre vollendet. Im Jahre 1605 ritt Erzherzog Maximilian der Deutschmeister mit einem zahlreichen Ge folge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.02.1902
Umfang: 6
anderes Gebäude, in dem gar keine Aolks- änger waren, dafür aber cin Hans der Frömmig keit. Wir meinen das Karmeliierkloster in der Tabor- straße. Vor 300Jahren erbauten die Mönche von. Berge Kurmel am untern Werd ihr Kloster sammt Kirche, dock, bald wird beides verlassen werden, denn die frommen Brü- der übersiedeln nach Unterdvbling. Das Kloster in der Taborstraße und am Karmelirerplatz, ein historisch denkwürdiges Gebäude von Alt-Wien, wird verschwin den und nur die Kirche als ehrwürdiges Denkmal

wird erhalten bleiben. Im Jahre 1360 nahm Rudolf IV. die Karmeliter in Wien auf und wies ihnen d.is damalige Kloster St. Johann am Werd zu. Dieses stand in der Fischer-Vorstadt, welche vom späteren Schanzl bis zum unteren Arsenal reichte. Die frommen Väter blieben aber dort nur kurze Zeit, denn Albrecht- II. räumte ihnen die Kapelle und das Gebäude des MüuzhauseS auf dem Hof (jetziges Hofkriegsrathsgebäude) ein. Nach der ersten Belagerung Wiens durch die Türken 1529 verschwand die Fischer-Vorstadt kämmt

Kloster und Kirche St. Johann. Das Kloster der Karmeliter am Hof gieng ein und wurde den Jesuiten gegeben. Als im Jahre 1623 die Wogen der Reformation >ich stauten, da ergriff der fromme Ferdinand II. die Gegenwehr für den Katholicismus. Klöster und Stiste schienen ihm geeignet hiezu und die Jesuiten das zu verlässigste Gegengewicht. Damals war gerade der Ordensgeneral der Mönche vom Berge Karmel in Wien, und Ferdinand benützte die Gelegenheit, die Karmeliter an Wien zu fesseln. Sie bekamen

durch ihn am untern Werd Kirche und Kloster durch Ankauf mehrerer Häuser und so war für ewige Zeiten den Karmeliter» der Sitz in Wien gegründet, auch wurden sie durch ihren hohen Protector von allen Lasten und Steuern befreit. Weiter schenkte ihnen der Kaiser den Tabor mit seinen Einkünften uns Gefällen. Die frommen Brüder weigerten sich beinahe,' dieses echt kaiserliche Geschenk anzunehmen, aber Ferdinand erwiderte ihnen, dass nicht immer ein zweiter Ferdinand regiere. „Nehmt daher getrost mein Geschenk

an, liebe Brüder', sagte er. Kloster und Kirche wurden erbaut. Hartmann von Lichlenstein vergrößerte die Kirche nnd der Fürst von Eggenberg gründete daS ExercitienhauS. Am 24. Sep tember 1627 war die Grundsteinlegung, wobei Ferdi- Ferdinand und Karl, die Erzherzoginnen Maria Anna und Cäcilia gegenwärtig waren. Das kaiserliche Paar versenkte selbst den Grundstein, in welchem die Denk schrift auf einer Bleitafel und fünf Goldmünzen ent halten waren. Während des Baues kam der damalige Ordens general

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Volksbote
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Seite 8 von 12
Datum: 25.06.1931
Umfang: 12
Wolle n. Banrawollc. lede Preislage Hebung oorgenommen und mußten die Fran ziskaner ihre Klosterheimat verlassen. Die vorhandmen Einrichtungsstücke und Gerät schaften wurden an die Meistbietenden ver kauft und die Paramente und die heiligen Gefäße gegen vorausgehende Bezahlung an verschiedene Geistliche abgegeben. Damals mag es auch gewesen fein, daß die vielen IKotivtafeln, die zur josefinischen Zeit aus der jSltrdje entfernt, aber sicher im Kloster ge borgen worden waren, verloren gingen

; nur ,mehr vereinzelte sind bis heute erhalten ge blieben. Kirche, Kloster und Garten sollten nun ver steigert werden. Da taten sich zwanzig brave Kalterer Bürger zusammen und ersteigerten -das Ganze in der Absicht, sobald bessere Zei ten kämen, den Patres das Kloster zurückzu geben. Zur Bewachung des Hauses und zur Pflege des Gartens bestellten die neuen Be sitzer einen Franziskaner Laienbruder, Dida- kus Tell, und einen Tertiären, Rochus Gre gor!, so daß das Gebäude doch in franzis kanischen Händen

blieb. Ein Franziskaner ordenspriester, Angelikus Rösler, der von 1802 bis 1805 in Bolzano Guardian gewesen war. war um jene Zeit vom Fürstbischof zum Provisor von Picmizza di sotto bestellt wor den; er kam zwar seiner Pflicht in dieser Fraktion gewissenhaft nach, pflegte aber täg lich ins Kalterer Kloster zu kommm und dort seine Mahlzeiten einzunehmen, so daß die beiden Brüder geistlich« Leitung und An regung hatten. Noch stand die Kirche, wenn auch keine Messe mehr dort gefeiert wurde

ms Kloster hinein, be gaben sich auf den Chor und riefen zu ihm um Hilfe in den harten Zeiten, die sie durch lebten. Damit nicht zufrieden, bohrt« ein ungestümer Antoniusoerehrer ein kreis rundes Loch in die Kirchentüre, und so konnte jeder, der vorbeiging, einen Blick hineintun und mit dem mildreichen Heiligen kurze Zwiesprache halten. Als das Land an Oesterreich zurückgekom men war, wollte der Kaiser, der den Namen des Heiligen von Assisi trug, etwas für die Franziskussöhne tun

. Er hatte von dem großmütigen Einschreiten jener zwanzig Kal terer gehört; er stellte ihnen nun das Geld zurück, das sie damals ausgelegt hatten, um das Kloster zu ersteigern: auf diese Weise wurde Kaiser Franz l. zum zweiten Stifter und Gründer des Kalterer Franziskaner klosters. Bereits am 24. Februar 1814 wurde Pater Michael Steiner zum Kalterer Guar dian bestellt, die Brüder, die sich bereits im Kloster eingefunden hatten, mußten aber, um ihr Ordenskleid wieder anziehen zu dürfen, erst die Erlaubnis des Fürstbischofs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 13.09.1922
Umfang: 8
und jeder mann, mit Ausnahme der Exkommunizierten und Jnterdizierten begraben zu dürfen. Im Tahre 1Z21 nimmt Papst Honorrus III. die Personen, den Ort und alle Güter der Brü der des Hospizes zu Sanale unter den Schutz des apostolischen Stuhles. Die Bischöfe von Trient bedachten Kloster und Hospiz ebenfalls reichlich mit zeitlichen mid ewigen Gütern. Bischof Gerard gab um 1242 den Brüdern die Erlaubnis, den Propst selbst zu wählen. Nur müssen sich sich den Rat und die Bestätigung des Bischofs ein holen

, den eigentlichen Zweck zu er füllen«. indem sie dem Wohle der Gesamtheit dienen-, wenn sie aber, sei es aus Unkenntnis, aus persönlichen oder anderen Motiven, sich abseits der Tatsachen halten, dann ist die Wir kung das Gegenteil oon dem erstrebten Ziele: anstatt Reklame zu machen, ekeln sie die Fremden an durch groteske 'Schilderungen über gar nicht bestehende Mißwirtschaft und den Gottesdienst vernachlässigten, übergab Bischof Heinrich III. das Kloster oon Senile dem Augustiner-Chorherrenstifte

in der Au bei Bozen <1321), der Bischof behielt sich alle seine Rechte vor. Der Propst in der Au sollte aus seinen Chorherren einen Prior oder Rek tor mit zwei bis drei Chorherren in Ssnale anstellen, um Gottesdienst zu halten und die Pilger zu pflegen. Mit wievielen Personen das Kloster Au die Psarre und Hospiz Senale besetzt hat. ist unbekannt. Wenigstens ein Priester war immer hier. Da Kloster und Ho spiz zusammengehörten, dürste letzteres im heutigen Gasthaus Hirsch' zu mcli.'N sein. Vom Kloster ist kein Rest

mehr vorhan den. In späteren Iahren trat Kloster und Ho spiz nicht mehr so stark in den Vordergrund. Wir wissen nicht mehr viel von segensreicher Wirksamkeit, wohl aber von Kämpsen um die alten Güter und Rechte. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Kloster An aufgeho ben wurde, ging das Patronat 1S10 auf die Regierung über, von welcher es 13 t? dem Be- nediktiner-Priorat in Gries überlassen wurde. Seit 18öS wirken hier Benediktiner von Gries. An der einklassigen Schule ist zur Zeit ein Lehrer

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.11.1935
Umfang: 6
studierte. Sollten le dreiseitigen Nadeln und Blättchen, so berichtet soäter selbst darüber, „nicht schon Tendenzen SSV Ja hre Chartreuse Erdrutsch auf ein berühmtes Kloster. — Die Geschichte des Eharlreuse-Likörs. Gerüchte, daß Erdrutsche, die im Gefolge schwerer Regenfälle auftraten, die Destillerien der Chartreuse, in der Nähe von Grenoble, zerstört hätten, haben die Kenner des köstlichen gelben und zrünen Likörs beunruhigt. Die Kartäusermönche, Zie den berühmten Likör nach eigenen, uralten Rezepten

herstellen und in den mit dem charak teristischen Etikett versehenen Flaschen vertreiben, ind in der' ganzen Welt bekannt. Glücklicher veise hat der Erdrutsch, der sieben Gebäude ver- chllttete, die jahrhundertealten Kellereien nicht »etrosfen. in denen für rund 10 Millionen Francs Likör lagern. Schnee und Eis, Geröll und Schlamm richten in Gebirgsgegenden immer wieder schweren Schaden an. Das ursprüngliche Kloster der Grande Chartreuse wurde bereits im Jahre 1132 durch einen schweren Felssturz voll

- tändig zerstört, später jedoch wieder aufgebaut, und man glaubte, der dichte Wall aus Naoelholz würde das Kloster gegen ähnliche Katastrophen chützen. In den Religionskriegen dagegen steckte »er Hugenottensührer De Adrets die Kloster- >ebciude in Brand< Die Anlage brannte bis auf die Mauern ab. Zum letztenmal ' 1S7K wieder aufgebaut, hat das Kloster.- dann allen weiteren Stürmen standgehalten. - Der Erfinder des unter dem Namen „Char- reusè' bekannt gewordenen Likörs ist unbekannt, 1607

Rolle spielen. Das Kloster wurde 108S vom Heiligen Bruno «gründet, der in unruhigen. Zeiten mit sechs Ge- ährten in den Bergen der DàUphine Zuflucht suchte, ist also gerade SSV Jahre alt. Brunos Schicksal, àr.Ebenso ruhmreich, wie unglücklich. Im Jahre 1090 war er vom Papst Urban II. nach Roma berufen worden, um den ersten Kreuzzug zu organisieren. Sein Wunsch, wieder in seine Bergeinsamkeit zurückkehren zu können, blieb ihm versagt: er stz>rb 1101 in Roma. . Als zu Beginn des Jahrhunderts

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.11.1911
Umfang: 8
, größerer Statur, der sich als Doktor der Medizin und Arzt der Innsbrucks Klinik ausgab, mit dem Bemerken ein, daß er im Kloster des Ortes eiuen Bruder habe, den er besuchte. Weiters er klärte der fremde Herr, daß am folgenden Tage auch seine Schwester komme, um den geistlichen Bruder zu besuchen. Für den Tag der Ankunft seiner Schwester bestellte er eine Mittagstafel, zu der auch der hochwürdige Bruder aus dem Kloster hätte bei- gezogen werden sollen. So wurden denn am nächsten Tage in der Küche

fleißig Torten gebacken und die schmackhaftesten Gerichte bereitet, um den Doktor und seine Gäste nach bestem Können zufriedenzu stellen. Wer aber zur bestimmten Zeit nicht erschien, war der „Doktor' mit seinen Angehörigen. Eine Anfrage im Kloster ergab, daß kein Pater von einem Bruder besucht worden sei. Der Wirt erlitt übrigens nur einen kleinen Schaden, da der sonst bescheidene Fremde außer dem nicht beglichenen Zimmergeld und dem Frühstück nur einige Viertel Wein ge nossen und außerdem — wohl

und behauptet, daß der Knecht ge fallen sei. eill schlauer Ltuckeat. Vor kurzem ging in Jnnichen ein junger, als Student sich ausgebender Mann von Haus zu Haus und bat um Unter stützung zur Fortsetzung seiner „Studien'. Da er sich hiebei, wie dies so häufig mit Ersolg geschieht, auf das Kloster und die Ortsgeistlichkeit, welch letztere er auch zu täuschen verstand, berief, bekam er von manchen gewöhnliche Bettlereinnahmen weit übersteigende Beträge. Noch spät abends sprach er auch im Kaufladen

eines als wohltätig bekannten Fräuleins vor, das jedoch, vor dem Ladenschluß stehend, dem Bürschchen, des im Kloster zu wohnen behauptete, versprach, ihm in das Kloster zur Pforte das Geld schicken zu wollen. Dort aber wurde dem Fräulein klar, daß der „Student' ein nur schlauer weise den religiös-wohltätigen Sinn der Bevölkerung ausnützender Gauner war. der nie im Kloster war und seinen Gaunertrick wahrscheinlich seitdem schon wieder bei anderen Frommglänbigen versuchte. Von äer cieo?er rilchgeleMchakt

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Brixener Chronik
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Seite 11 von 20
Datum: 22.03.1913
Umfang: 20
gehörigen Güter. Bas Kloster gebäude war erst teilweise wohnlich eingerichtet und zur Unterbringung des Viehes stellte einstweilen Frei herr von Wolkenstein einen seiner Ställe zur Ver fügung. Es wäre gar nicht uninteressant, hier die weitere Entwickelnng der wiederbegründeten Ordens familie etwas zu verfolgen, doch betrachten wir, dem Ziele dieser Zeilen entsprechend, lieber abermals das Klösterlein im Feuerschein. Die Chronik berichtet: Am 10 April 1798 brach bei einem Fleisch hauer

warfen sie zu den Fenstern hinaus in den Garten. Kaum eine Stunde hatten sie gearbeitet, als sie ernstlich ermahnt wurden, das Haus zu verlassen, wenn sie anders noch lebend hinauskommen wollten. Der Rauch war wirklich zum Ersticken. Um 11 Uhr nachts verließen die Schwestern das Kloster; einige blieben noch bis zum Morgen im Garten. Mater Novizenmeisterin Jgnatia Hell ging mit einer andern Chorfrau bis zum Schloßmair-Kreuz und sie blieben dort bis 4 Uhr srüh und hatten alle Mühe, die mitgeschleppten

Sachen vor dem Flugfeuer zu hüten: es war so hell, sagt sie, daß man einen Vierer hätte unterstheiden können. Kloster und Kirche, Beichthaus und das für kranke Dienstboten bestimmte Häuschen brannten total nieder; erhalten blieben die mit einer Eisentüre verschlossene St. Wolfgang- Kapelle, die Sakristei, das Archiv, das alte Brot- aewölbe und das Sprechzimmer. Am Morgen nach dieser furchtbar hellen Nacht begaben sich acht Chor frauen nach Oberlienz, wo sie von? hochw. Herrn Pfarrer Simon Markus

Rauter für zwei Tage gast liche Aufnahme fanden: hier sahen sie noch Brand spuren auf Wegen und Dunghaufen. Mehrere Kloster frauen nahm der hochw. Herr Dekan v. Sierzmger im Pfarrwidum auf, andere fanden Unterkunft auf Schloß Bruck, wo ihnen als Lager das Stroh an gewiesen wurde, das die Soldaten voll Ungeziefer hinterlassen hatten. Die Frau Prokuratonn mit sechs bis acht andern konnte nicht dazu gebracht werden, die Brandstätte zu verlassen, indem sie die Gefahr bedachte, in der der Orden schwebte

, das Kloster nach dem Brande von 1ti13 zu verlieren, nnd wie die Gemeinde Jnnichen durch die Synode von Basel sich das dortige Klösterchen überantworten ließ, weil es unbewohnt stand, und endlich, wie man erst vor kurzem das Lienzer Kloster zum Militärspital ge macht hätte, wenn die Fraueu der Franzosenfurcht gewichen wären. Sie schlug mit ihren Gefährtinnen im innern Sprechzimmer auf Stroh ihr Lager auf und wohnte daselbst ohne Schloß nnd Türe, bis Herr Oberhueber dies bemerkte und aus Barmher zigkeit

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 26.11.1924
Umfang: 8
gekommen. ! Freitag nachts wurde die malerisch im Schuals- . ral gelegene, durch Ein- und Anbau an das alte aus gelassene Karthäuser Kloster entstandene Ortschaft Karthaus von einer fürchterlichen Feuersbrunst heimgesucht, von der unter 38 Häusern nur drei verschont blieben. Ueber die Entstehung des schrecklichen Unglücks wird uns von Augenzeugen berichtet: Das Feuer brach Freitag nachts halb 11 Uhr im Stadel Mischen dein Gasthaus „zur Rose' der Frau Kobler und dem Widum aus. Um 11 Uhr stand die ganze

der Geistesgegenwart einiger beber .ter Männer und Frauen ist es zu danken, das; nicht größere Opfer an Menschenleben und Vieh zu beklagen sind. Tie auf 1323 Meter 5eehöhe gegenüber der Einmündung des Pfoseutales in das schnalstal gelegene Ortschaft Karthaus ist, wie schon ihr Name verrät, aus dem ehemaligen Karthäuser Kloster Al- lereugelsberg entstanden. Dieses stiftete Heinrich Herzog von Kärnten und Tirol, der sich auch König von Böhmen nannte, mit Urkunde vom 26. Jänner 1326, auf einem Hügel mitten im Tale

der Karthause gleich 15 Höfe nebst der Schnalzeberg nno mit vielen anderen Girtern uud Rechten auch den See aus der Malser Haide und das Fischrecht auf der Etsch vou der Töll bis Eyrs, das Patrouats- recht über die Psarre Naturus. Auch verlieh er dem Kloster die mindere Gerichtsbarkeit über die ihm geschenkten Höse, desgleichen das Asylrecht, Zollsrei- heit und das Recht zu vier freien Häusern, in Inns bruck, Hall, Meran nno Gries für Herbergen. Nach seiner Bezeichnung wurde das Kloster Allerengels- burg

geuannt. Die Klosterkirche war t>em hl. Mi chael geweiht und „das Wappen der Kartause' zeigt den hl. Michael, mit Schwert und Wage. Im Jahre 133? gibt auch Bischos Ulrich von Ehur seine Zu stimmung zur Gründung des Kartäuser-Klosters aus den beiden Höfen Corfe im Tale Snals. Man zählte in diesem Kloster ca Prioren. Wie aber die meisten derselben selten oder vielleicht nie ans dem Schöße der Karthänser in Schnals hervor gingen, sondern anderswoher verlangt wurden, so starben sie auch selten

mit dem anstoßenden Nebenge bäude (zur Kaplan-, Mesnerwohnung und für die Schule)' sowie das Kloster der Gemeinde', diese räumte letzteres verschiedenen Parteien, einen Teil auch deu Armen als Spital, wenigstens in neuester Zeit ein. Die Anlage des Klosters war bis zuletzt uoch deutlich zu erkennen. Es wird gleich einer Burg niit einer vier Meter hohen Mauer umschlossen, die an der südlichen Rundung mit drei kleinen Türmen und durchaus mit Schießscharten versehen lvar; in 600 Schritten kann man sie umgehen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.02.1910
Umfang: 8
noch durch Erwähnung einiger Haupt verdienste zu ehren, welche dieselbe sich um ihr Kloster erworben hat. Unter ihrer Regierung wurde der Weg zur Klosterkirche, welcher vorher mitten durch den Klostergarten, beziehungsweise Acker ging, so verlegt, daß alles als Garten in die Klausur kam und so von den Klosterfrauen frei benützt werden kann. Im Zusammenhang damit wurde ein neues Haus beim Kloster gebaut zur Wohnung für den Beichtvater und die Dienstboten und zur Beher bergung von Gästen; desgleichen wurde ein neuer

Anbau im Kloster für Kranke aufgeführt. Im Innern des Klosters wurden auch an Stelle der im Laufe der Zeit morsch gewordenen Wände neue ausgerichtet und wurde fast die ganze Einrichtung der Kloster räume erneuert; infolge dessen und auch wohl infolge der Erweiterung des Klausurgartens besserte sich der Gesundheitszustand der Klosterfamilie wesentlich. Der Garten selbst wurde mit vielen Obstbäumen, Reben und dergleichen bepflanzt. Das dem Kloster gehörige Bauernhaus „Torgl' und das Haus

des ihm gleich falls gehörigen Hofes in Girlan wurden fast ganz umgebaut und auf letzteres wurde ein zweites Stock-- werk gesetzt; das dem Kloster gehörende Haus in Klausen ward durchgreifend renoviert. Für die Kloster frauen wurde ein neuer Chor gebaut und in der jetzigen schönen Form eingerichtet; ferner wurde so ziemlich die ganze Einrichtung der Kirche und der neugebauten Sakristei erneuert, und zwar in recht würdiger Art. So sind drei Altäre gebaut worden. Der Hochaltar bekam als Schmuck ein neues

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