aber, der mit festem Reiseziel in die Grödener Bergwelt strebt, wird die umständliche Beförderung .von Brixen aus in den meisten Fällen vermeiden, und die alten unmittelbaren Wege vorziehen, die auch von Süden her die günstigste und billigste Route bieten. ' Die Hotelfraqe kommt schon, gar nicht in Betracht. .Hat man in unseren Tagen auf Hochjochen und am Fuße der Gletscher erstklassige Riesenhotels geschaffen, so wird sich auch für Klausen oder Waidbruck das nöthige Kaiptal finden, um die günstige Situation
zu nützen, sobald Bedarf und Einträg lichkeit feststehen. Die „Brixner Chronik' versichert, daß wäh rend der Bauzeit der eventuellen Brixen-Grödnerbahn m Bri xen Hotels ersten Ranges gebaut würden. Warum können nicht in derselben Zeit auch in Klausen oder Waidbruck solche Neubauten entstehen? Wissen die Klausner einmal mit Be stimmtheit, daß ihre Stadt Allsgangspunkt der Grödnerbahn w:rd, so werden sie gewiß unverweilt daran gehen, den andern modernen Bedürfnisseil, wie elektrischem Licht, Hochquellen
» leitung, Kanalisierung und dgl. zu entsprechen. Alle Bediib- gungen dafür sind ja vorhanden; und die Behauptung,^ die sich die „Brixner Chronik' freundnachbarlich leistek. daß Klausen nie und nimmer in die Lage versetzt sei.gutes Trinkwasser zu liefern, ist ebenso unwahr wie lächerlich; zum mindesten würden es die Klausner auch verstehen, Berg bachwasser in Reservoirs zu leiten; bei dem Quellenreichthum der Klausner Gegend ist dies aber nicht nothwendig. . Eins aber möge Brixen, das sich gegenüber
Klausen als das innerlich werthvollere Städtchen brüstet, nicht vergessen: Der Fremde, der nach Tirol kommt, sucht bei uns Alt-Tirol, nicht die Nachäfferei glatten Großstadt leben, sondern die Einfachheit und Ursprunglichkeit gedie genen, wurzelechten Volkslebens. Wenn Brixen, das selbst zugibt, keine Naturschönheiten zu besitzen, seinen Ehrgeiz darin setzt. Hal süber Kopf ein städtisches AllerweM- gepräge anzunehmen, so wird der fremde Besucher das, was ihn heute in Brixen anzieht, den Reiz
des Landstädtchens in anmuthiger Lage anderswo suchen, dann wird erKlausen, wenn er es noch nicht kennt, eben entdecken und über diese Entdeckung beglückt sein, wie es Hunderte schon waren. Im mer noch haben in Tirol Schriftsteller und Künstler dem gro ßen Fremdenstrom die Wege gewiesen, und Südtirol hat außer dem Bruggrafenamt keine reicher von Poesie umwobene Stätte, als Klausen, d i e alte Walth e rst a d t. Der fromme Wunsch des Brixner Schreibers, daß es genüge, Klau sen von außen, durch ein berußtes