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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.07.1918
Umfang: 4
Bevölkerung Oesterreich-Ungarns mag zugrunde qehen: um die an dere Hälfte nach ihren angebotenen Rezepten g l ü ck- l i ch zu machen, muß der sinnlose Krieg weiter geführt werden. Wie dies im Laufe öer Jahrhunderte' immer geschehen ist, werden die Staaten und Völker der Monarchie mit ih^en Ausgaben, iw Einvernehmen mit ihrem Herrscher fertig werden. Die Monarchie lehn) Vom Schmerzenskinds Kino. Von Fell». AvemrrinS. Der Herausgeber des, Deutschen DAleick bvmgk im cv iten Juliheft seiner Zeitschrift

Betrachtungen über das Kino, die uns sehr beachtenswert erscheinen. Wir geben sie gekürzt wieder. ^wie die Stummheit der Malerei. Das imzerstreute Fewutztsckn nimmt die Augeneindrücke nicht nur starker, sondern auch inner auf und da nun alle Astoziationen von hinnen aus spielen, auch Wieviel trägt es zgm ästhetstchen Eindruck des Wolkenlebens c»er, oatz wir die Wolkenbewegungen nur sehen, daß sie lautlos sind! Eer immer ein Fernglas zu gebrauchen weiß, kennt aber auch die merze absichtlichen „Abblenderrs

, deshalb empfindet jedes für diese besonderen Werte empfängliche Auge ihre „Scharz-Weiß-Werte" sofort. Nun schließt 1 « 4 - ' Momentan fn ahme, mit der das Kino arbeiten muß, vorläufig noch me ganz richtige Lichtwerk-Wiedergabe für Filmbilder aus, das aoer mag die fortschreitende Technik ändern, und in mancher Bezie- funnnen die Mängel auch, wie die technischen Beschränkungen für Stiche und Radierrmgen, etwas wie Stilisierung bedeuten. Wir j- surren die entzückende Schönheit von Kinoöildern mit ruhig

in der Luft zeigen. Es kann aber auch vor unfern Augen eine Blume aufblühen und eine Frucht reifen lassen. Viertens: das Kino kann all das v e r b i n d e n. Es kann auch ver schiedene und verschiedenste Größen verbinden, miteinander spielen, wachsen und schrumpfen lassen. Es kann zaubern, daß das Figürchen in einer Flasche zu leben anfängt, aus ihrem Halse kriecht, zum Men schen wächst, zum gewaltsamen Riesen wächst, der übe-: die Menschen schreitet, wie Gulliver in Liliput, dann wieder abnimmt

, wieder ein Zwerg wird, und zum Schlüsse wieder ins Fläschlein zurückkehrt oder zum Königs-Halbbilde in einem Kartenspiel erstarrt. Dabei ist alles, was es zeigt, unabhängig vom W e i t e r l e b e n des Darstel lers und des Dargestellten. Was einmal „gefilmt" ist, läßt sich kopie ren und ausheben. .Kurz: das Kino hat Möglichkeiten, die ins Unendliche gehen, ohne daß es stillos zu werden brauchte. Ja, und dennoch ist das Kino heute — wie es ist. Ist es so geworden, daß die Begeisterten von ehedem die Arbeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 22.04.1914
Umfang: 8
Seite 8 Volks-Zeitung Mittwoch den 22. April Nr. Sy Triumph-Kino g Mittwoch den 22. bis Freitag den 24. April W Gastspiel des Kino-Lieblings Hermy Horten in der prachtvollen Lust- Ein feinsinniges Kino- spiel-Novität V/vfylkMr Lustspiel in 3 Akten Auf den blauen Höhen der Pyrenäen Reise-Studie. ■ Die Woche im Bilde. Neueste Berichte. (Sofort nach Eintreffen) III Kindesliebe. Prachtvolles Lebensbild in 2 Akten. III Außer diesem Programm: Wsons Süg.-MetOhlM Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges

. Es gelangen die Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef I. vorgeführten Edisons Original-Aufnahmen zur Vorführung: Erste Serie: 1. Deutsche Erklärung. > 3. Minstrels I. 15. Die rnufikal. Schmiede 2. Studenten-Kneipe. | 4. Der Politiker. Kom. Solo-Szene 1 6. Lieder zur Laute. Alle Sitze sind numeriert. Karten im Vorverkauf an der Kino-Kasse. Erhöhte Preise der Plätze: Logensitz . . K 2.20 Parterre-Sperrsitz . K 1.60 II. Platz Parterre K —.90 Balkonsitz . . „ 1.60 I. Platz Parterre . „ 1.20 III. Platz Parterre

. „ —.60 Beginn der Vorstellungen: Nachmittags 2 Uhr und 4 J /4 Uhr, abends 6 V 2 Uhr und 8^/4 Uhr Samstag vollständig neues Kino- und Kinetophon-Programm. Das Kinetophon-Gastspiel dauert unwiderruflich nur bis zum 28. April. "HNZ WELTBEKANNTES ERf RI3CHÜNSSE tTRÄNK. 'Alleinige fr wohlschmeckend, woh [.BEKÖMMLICH, nahrhaft. f>n Si Hf'LCQ -r», adMttLjpS**-®®*" Minis Fl tfertrc-ter ffir fesss- brack u. Umgebung Andreas rstraSe Kr. 42 51 Tefepfran Kr 5. An die P.T.Mfenbahner in Franzenssefte

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.04.1914
Umfang: 8
Liesel und der noch klügere Hans". Ein Konserenzier er klärte zu Beginn der Vorstellung das Wesen der neuen Erfindung und betonte, daß diese Erfindung einen ganz immensen Wert für die kommenden Generationen bedeute. Wenn wir auch heute noch nicht daran iZn den, daß diese Erfindung imstande das Theater zu verdrängen, so muffa, doch zugeben, daß durch sie der KiMlr trieb auf ganz neue Bahnen gebrach, Iji f<f jden kann, so daß künftig im Kino nii - " das Auge, sondern auch das Ohr auf Mn Rechnung kommen

wird. Wir werden. Mc eine Oper zu hören bekommen, in yL r wir ohne Preisaufschlag Caruso, L-^th Kurz und verschiedene andere Stars und hören werden. Unsere Klassiker ^ gL* wir im Kino anhören, dargestellt bon|v| e | ersten Kräften unserer Hofbühnen, dürfte wohl noch einige Zeit dauern. > man nicht versäumen sollte, das wan^iel Archiv anzulegen, in welchem. AufnMrd von Berühmtheiten oder hochstehenderes sönlichkeiten hinterlegt würden. Mau i My sich, welch erhebenden Eindruck es nai len Jahren auf unsere Kindeskinder

werden können. Möge es NiemM W! säumen, diese grandiose ErrungenschaiiW" nen zu lernen. — Mittwoch wird sten Mal der sensationelle DetekW Fl „Die Geschwister" vorgeführt, bei wjj p" das Publikum herangezogen wird, s« Detektiv zu spielen. Bezüglich dieses? ^ ausschreibens machen wir auf die W ^ des Triumphkino in unserem Blatn- P' merksam. — Samstag, den 2. Mai, 1 f. . Triumphkino abermals ein Gastspiek! Kino-Lieblings Waldemar Psylander» nordischen Kunstfilm: „Durch Na» Licht" und gelangt ein brillantes norff

Lustspiel: „Postlagernd Treues HerP Vorführung. Säc die Rui weif mai teil lani (Z en tral - Kino.) Das gegM .Säo Programm, welches bis inklusive Ms beib nrinMn-xii^o !Achtung! Nur bis einschließlich Dienstag {Achtung! Edison s Original-Kinetophon Die sechs brillanten Programm-Nummern der zweiten Serie. Auf Verlangen „Waldemar als Politiker“ in jeder Vorstellung Gastspiel W. Psylander „Des Teufels Anteil“, Detektiv-Drama in 3 Akten. „Sei nicht eifersüchtig“, Schwank. Mittwoch 29. April bis Freitag I. Mai

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 31.10.1913
Umfang: 16
Nr. 251 Freitag den 31. Oktober VolkK^Ueikuny Seite 9 Re KmölsuA. Was ist ein guter Film? Die Frage ist wohl deswegen so schwer zu beantworten, weil das Kino theater sich immer noch auf niederer Entwicklungs stufe befindet, selber noch nicht recht weiß, wozu es eigentlich geschaffen und wozu es nicht ge schaffen ist. Noch viel mehr gilt dies für die eigent liche Kinokunst: Sie gleicht der Panto mimik, nur daß ihr ein unendlich vergrößertes Waffenarsenal zur Verfügung steht, technische

Ausdrucksmöglichkeiten, gegen die auch die größte und besteingerichtete Schauspielbühne nie wird auftommen können. Aber mit diesen reichen Mitteln ist das Kino bisher um gegangen wie ein Kind, dem ein Onkel alle Taschen mit Goldstücken füllt uni) das nun seine unverhofft gewonnenen Schätze an alles Mögliche bis zum Un möglichen verschwendet. So hat schon manches Genre, das sich absolut nicht zur kinematographischen Darstellung eignet, nur des wegen sich eine Zeitlang im Programm behaupten können, weil das Publikum es kurios fand

es mit den komischen Szenen, den einzigen, die sich auch schon einen gewissen Stil entwickelt haben. Filme, denen ein Künstler wie Maurice Prince zu Gevatter gestanden, werden chohl immer wieder das ungeteilteste Wohlgefallen erwecken, und wenn der Künstler in Person aufträte, er könüte es kaum so gut machen, wie sein Film es macht. Kurz, für Bur lesken, Possen und ähnliche Unterhaltungskunst ohne höheren ethischen Zweck ist das Kino heute schon das gegebene Theater. Was sucht das Volk im Kino? Zweifellos

nichts Großes. Es will amüsiert sein, auf die Nervenfolter gespannt oder auch etwas sinnlich gekitzelt sein. Das heißt, es sucht im Kino, was ihm bisher zu teuren Preisen das Varietee bot. Daraus folgt natürlich • eine Dissonanz zwischen dem Geschmack der Kritik und des Publikums. Der zügige Film ist selten wertvoll und der wertvolle, künstlerisch gute „zieht" nicht. Und wahrscheinlich wird auch hier wie beim Theater eine reinliche Scheidung zwischen der guten Kunst und der povulären Erfolghascherei

eintretem Auch die Film« mufe wird in einer ernsten und einer leicht geschürz ten Varietät erstehen, denen auf verschiedenen Altä ren nud aus verschiedenen Motiven geopfert werden wird. Das ist alles noch Zukunftsmusik. Heute steht nur das eine fest, daß ein groß und größer werdender Teil des Volkes, vor allem der Arbeiterschaft, seine Freistunden im Kino verbringt und ihm eine ganze Menge Anregungen, Vorstellungen und Tendenzen ins Leben hinausbringt. Einstweilen keine erfreu lichen; das Kino

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.11.1915
Umfang: 8
Lu tz alt". Heuer trug Martinus einen weißge- brümten Soldatenmantel, von dem er die Hälfte dem frierenden Nachbar über der Grenze drüben umlegte. Ob er damit warm kriegte, wissen wir nicht. Am Festtage selbst schien wieder die Sonne. Dieses Durchein ander von Regen und Schnee, Sonnenwärme und Herbstkälte folgte auch den Tagen nach dem 11. November. Kino und unsere Jugend. In Wien war es vor wenigen Tagen. Ein Mädchen, noch nicht 14 Jahre alt, beging Selbstmord. Der Vater, kam vom Schlachtfeld im Norden

nach monatelangen Kämpfen heim. Als er ins Haus eintretn wollte, trug man totkrank sein Töchterchen auf der Kran kenbahre über die Stiege herunter. Eilfertige Nachbarinnen erzählten ihm, die Tochter habe ab sichtlich, um sich zu nrorden, Laugeeffenz getrun ken. Der Kricgervater folgt dem traurigen Zug ins Spital. Dort stirbt in seinen Armen unter fürchterlichen Schmerzen das ehemals gute Kind als Mörderin! — Was ging hier vor, während der Vater im Krieg weilte? Eine Liebesgeschichte. Im Kino

hat sie einen 18jähr. Burschen kennen gelernt, mit ihm ein regelrechtes Liebesverhältnis unterhalten. Er prügelte sie, wenn sie nicht tat, wie er wollte. Im Kino sieht und lernt sie, wie man sich von solchen Leiden befreit, geht hin, tut, was es gesehen, und rinkt Laugeessenz. Im Kino ists ja so schön, so rührend aus Liebe zu sterben. Kino! Welches Verderben bringt doch diese Neu erfindung, speziell dem Kinde. „Auch Kindern zu gänglich," „Jugeirdliche nicht ausgeschloffen" heißt es im Programm. Man geht hinein

und muß neben den Kindern erröten oder aus Zorn ver gehen. — Elternsache ist es an erster Stelle, die Kinder vor dem Verderben des Kino zu bewah ren. Vernünftige Eltern tun dies. Was nützt die Arbeit der Lehrer und Lehrerinnen in der Schule, wenn das Kind zum wenigsten entnervt, unfähig zu jeder Geistesarbeit, geschwächt an Tatkraft mit verdorbener Phantasie in die Schule kommt? Im Kriege aber ist noch weniger die Zeit, solche Stät ten zu besuchen, während der Vater, Brüder und Onkel im Kampfe liegen

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 10.08.1913
Umfang: 16
, mit welchen die K i n e m a t o - graphentheater das große Publikum locken; noch stärker beißt es mich, wenn ich zusehen muß, wie das Volk in diesen Gifthallen aus- und einschwärmt, ärger als in einem Bienenstock. Und es scheint just, als ob der Kino das Theater des kleinen Mannes werden sollte. Gerade das arbeitende Volk, die Handwerker und niederen Bürgersleute, welche jedes Kreuzerlein dreimal wenden und küssen, ehevor sie es ausgeben, auch Bauern, Dienstboten und nament lich die halbwüchsige Jugend sind es, welche das zahl reichste

großgezüchtet werden. Da wir aber von letzteren Artikeln in unserem Zeitalter ehedem schon hinrei chenden Vorrat besitzen, müssen wir sie nicht noch eigens produzieren. — Der Kino hat nur e i n Ziel: möglichst schnell und möglichst viel zu verdienen; darum schaut er bloß auf Nervenkitzel und Spannung, er nimmt keine Rücksicht auf Genauigkeit, Wahrschein- lpichkeit und Möglichkeit der Dinge, sondern bietet oft die größten Widersprüche und Ungeheuerlichkeiten, er- zeugt ganz unrichtige verschrobene Zugriffe

und schlägt der Wissenschaft mitten ins Gesicht. — Nicht gebildet wird das Volk im Kino, sondern verblödelt und ver- blimselt. Aber die Kunst, heißt es, finde im Kino eine glänzende Pflege und gelange unter die Massen. Du liebe Geige, man möchte lachen, wenn es nicht zum Flennen wäre! Stellt euch einmal vor, es würde einem Menschen, mit verstimmten Blasinstrumenten eine Tuschmelodie halbe Tage lang in die Ohren geschmet tert. Glaubt ihr wohl, daß davon sein musikalisches Gehör und Talent stark gewinnen

könnte? Ebenso wenig profitieren Kunstgeschmack und Schönheitssinn, wenn die groben, verzerrten, flackernden, grellen Kino- bilden stundenlang ins Auge gedroschen werden. Kunst und Kino stehen zu einander wie Katze und Kanari- Vogel, nirgends wird die richtige Kunst mehr vertrot- telt und untergraben als im Kino. Den größten Schaden aber stiften die Kinos aus dem Gebiete der Sittlichkeit. Zwar sind die eigent lichen Schandfilms, welche ausgesprochen der Unzucht dienen, heute in den meisten Staaten untersagt

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 11.05.1918
Umfang: 8
an Stelle alten Gleichmutes und Bevorzugung Einzelner, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Kritikus. „Piazza Arena“. Oder: »Die dicke Selchermeisterin im Kino". Humoreske von Ernst Neubach, Wien. i die Ehre! schrie zornerfüllt Herr Selcher, von Beruf Selcher in der Straubgasse zu Wien, seiner besseren Ehehälfte zu, faßte seinen Hut, stand vom Tische auf, warf seiner Gemahlin einen vernichtenden Blick zu, schritt zur Türe und sich umwendend, dröhnte er in seinem tiefsten Selcherbaß

, einen Fluch brummend, die Türe hinter sich in's Schloß. „Jessas. Jessas", seufzte Frau Selcher, die Selcherin, „so a Mann, so a Mjänn! Bei die Zeiten so anspruchsvoll sein; was kann i dafür, daß der Mann mit'n Reservebrot um drei Kronen heut' net kommen is. I was sowieso scho net, was i kochen soll. Erdäpfel Mag' er net, Wurst ißt er nicht, Kraut kann er net riechen, Gurken vertragt er net. — — — i geh ins Kino!" „Komm Kathi, wandte sie sich an das Dienstmädchen, eine hoffnungs volle Rose, die jeden Tag

drei andere Verehrer hatte, „geh'n wir ins Kino!" ' < Und so geschah es. Donnernd polterte Frau Selcher mit ihrer Maid, die Haustreppe hinunter. Ehrerbietig grüßte der im Haus wohnende Straßenbahnkontrollorstellvertretcr, tief zog der Herr Haus meister die Kappe, als die Herrscherin der Straubgasse durchs Haustor segelte. * . * * ....... Kaum hatte der Herr Selchermeister nach der Nacht mahlkritik die Tür hinter sich zugeschlagen, erhellte sich sein finsteres Gesicht und fröhlich segelte

er seinem Stammbeisel „zum goldenen Affen" zu, während er brummte: „Gottseidank dem Kino bin ich eutwischt. Jetzt geh' ich Nachtmahlen." Nach einiger Zeit, als der Herr Selchermeister den 6. Stutzen Wein getrunken und die elfte Rund» Tarok darankam, vergaß er seine regierende Straubgassenherrlichkeit und hörte in der Hitze des Ge fechtes oftmals die Kosenamen: Preistreiber, Trottel, Straubgassenaff, und andere mehr. - * ^ * * Unterdessen schwitzte seine Frau Gemahlin auf dem ersten Platz des Kinos

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Der Arbeiter
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Seite 11 von 12
Datum: 13.10.1912
Umfang: 12
und Sorge en, libmet hätte. Aber daran hat es gefehlt. Wer den Kinemato- ein Heu von seinem ersten Auftreten an Beachtung geschenkt en, sivird mir zugeben, daß man bei Anregung dieses Themas in Kreisen, denen es nicht gleichgültig hätte sein sollen, viel- lter M ein Achselzucken oder ein mitleidiges Lächeln auslöste: :T ^' Äüdtklimbim, was kümmert's uns!" . Mscht man nun nach den Gründen, warum das Kino gerade l a ' -Kfer Richtung segelt und großen Erfolg hat (eine ganz in- Mte Untersuchung

), so sind dies einmal mehr äußere Gründe, Mer auch ohne Frage tieferliegende, psychologische, im Zuge ^ Zeit liegende. Zunächst äußere Gründe: Beider schnellen s großen Zunahme der Kinotheater ist die Nachfrage nach M entsprechend gestiegen. Die großen Filmfabriken müssen m skr mehr Novitäten und Attraktionen bieten und greifen F weiter, um solche zu schaffen. So bringt man dann als M Vervollkommnung der Regie ganze Dramen fertig auf mle. Damit hofft man zugleich den Theatern manche M zu entreißen, denen bisher das Kino

zollt, sind die untern Kreise des Volkes, die das älteste Kino- K.blrkum darstellen. Diese Massen, die fast ausnahmslos von der Wiege bis zum Grabe an ihre Scholle gefesselt sind, die schwer m der Fron ums tägliche Brot gehen) denen es an Zeit Und Mitteln fehlt, Erholungsreisen zu machen, auch sie sehnen sich nach den Wundern und den Freuden der Welt und vielfach um so heißer, da es für sie meist unerreichbare Dinge bleiben Da kommt der Kinematograph ihrer oft durch Lektüre und Schund literatur

. Um so mehr ist zu bedauern, daß sie etwas weniger vollkommenen vielfach haben Platz machen müssen. Der Kampf gegen die Filmdramen hat schon eingesetzt, und zwar zum Teck von Stellen aus, denen es bisher herzlich gleich gültig war, ob der Kinematograph sittliche Gefahren in das Volk hineintrug oder nicht! Jetzt, da das Kino anfängt, unangenehmen Einfluß auf ihre Kassaeinnahmen auszuüben, werden sie mobil' Der „Verband deutscher Bühnenschriftsteller", der „Deutsche Bühnenverein" sowie die „Genossenschaft

deutscher Bühnen angehöriger" und nicht zu vergessen der „Goetheverein" haben gegen die Kinematographen mobil gemacht und ihm den Kampf angesagt. Diese, außer dem zuletzt genannten Verein, alle das Theaterwesen betreffenden Vereinigungen sollten vor allem einmal in ihrem eignen Hause nach dem Rechten sehen. Eine Ge sundung unserer Theaterverhältnisse würde eine Verminderung der Abwanderung zum Kino zur Folge haben. Was diese Gegner im übrigen gegen die Filmdramen Vorbringen, ist berechtigt; ein falscher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 12.12.1915
Umfang: 8
in Virginien: Die Stadt Hoppwell, wo sich die neuen Pulverfabriken von Dupont befinden, ist fast ganz niedergebrannt. Die Fabriken wurden nicht beschä digt. (?) Die Regierung hat Truppen zu Hilfe ge schickt. Der Kino-Roman des „Matin". Der „Matin" hat in Paris eine Einrichtung begründet, die ge wissermaßen eine Revolution des Zeitungsromans bedeutet. Es ist die Einführung des sogen. Kino- Romans, der aus Amerika stammt und dort auch bereits ausgeführt wurde. Die Einrichtung besteht darin

, daß der in einer Zeitung in Fortsetzungen laufende Roman gleichzeitig im Film vorgeführt wird. Dies geschieht, indem man die Handlung von je acht Fortsetzungen verfilmt und am Ende jeder- Woche in sämtlichen Kinos abrollen läßt. Auf diese Weise sollen die Leser der Zeitung den. Kinos als Publikum gewonnen werden, und umgekehrt soll das Kino sein Publikum dadurch veranlassen, die betref fende Zeitung zu halten. Der erste Kino-Roman dieser Art wurde in einer amerikanischen Stadt ge druckt und verfilmt, und die Pariser

Presse behaup tet, daß das betreffende amerikanische Blatt durch diese Einrichtung eine Unzahl neuer Abonnenten gewonnen habe. Um ganz sicher zu gehen, hat der „Matin" sich seinen erster: Kino-Roman auch in Amerika schreiben lassen. Er führt den verführeri schen Titel: „Die geheimnisvollen Wunder von Neuyork", und ist von Pierre Decourcelles für den französischen Geschmack umgearbeitet.. Der geschäft liche Erfolg des Kino-Romans' bleibt noch abzu warten. Jedenfalls läßt sich schon heute die Behaup

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 10
Datum: 03.08.1913
Umfang: 10
, Kartelle und Konsumenten. Von Dr. Kaspar Harti. — Die Er ziehung zum Staatsbürger. II. Von Eb. Richter. — Die ethische Seite der kapitalistischen Unternehmung. Von P. Gregor Gasser. — Die volkswirtschaftliche Zukunft Kleinasiens. Von Gustav Herlt. — Der Geldlohn in der Landwirtschaft. Von Hermann Venhorst. — Das erste steiermärkische alkoholfreie Speisehaus. Von Dr. Jo hann Ude. Kino und Gemeinde. Von Dr. Warstat und Franz Bergmann. (Lichtbühnen-Bibliothek, 8. Heft. Herausge- geben

von der Lichtbilderei G. m. b. H., M.-Gladbach.) 8°. >.112). M.-Gladbach 1913, Volksvereins-Verlag. Mk. 1,50, postfrei Mk. 1,60. In diesem 3. Heft der von der Lichtbilderei G. m. b. H., M.-Gladbach, herausgege benen sehr zeitgemäßen „Lichtbühnen-Bibliothek" (Heft 1: Lichtild- und Kino-Technik von bF. P. Liesegang, Mk. 1,—; Heft 2: Kino und Kunst von H. Häfker, Mk. 1,—) wird zum erstenmal in tiefgreifender, grund sätzlich und praktisch erschöpfender Weise das höchst ak tuelle, für die Kinoreform vielleicht

ausschlaggebende Problem: das Verhältnis zwischen Kino und Gemeinde behandelt. Der Verfaffer des grundsätzlichen ersten Teiles: Die Bedeutung des Gemeindekinos für die Re form des Kinematographenwesens (Seite 1 bis 51) ist Oberlehrer Dr. W. Warstat in Altona; der Verfasser des praktischen zweiten Teiles: Das Kinowesen vom ver waltungsrechtlichen und wirtschaftlichen Standpunkte (Seite 52 bis 91) Frz. Bergmann, wissenschaftlicher De zernent beim Verband Rheinisch-Westfälischer Gemein den in Köln

. Man wird der durch ihre energischen Kino reformbestrebungen bekannten „Lichtbilderei G. m. b. H., M.-Gladbach", besonderen Dank wissen, daß sie durch die grundlegende Schrift den ersten, höchst bedeutsamen Versuch gemacht hat, das bei zahllosen GemLinden in Stadt und Land vorhandene Interesse für die Kinore form in.ein festes Bett zu leiten und bis ins einzelste die praktischen, technischen, verwaltungsrechtlichen und wirtschaftlichen Wege zu zeigen, auf denen die Gemein den an der Lösung einer der brennendsten Kulturaufga ben

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