gut, wo er seine Freunde und seine Feinde zu suchen hat. Zwölfmalgreien, 23. Juli. Gestern fand hier die Wahl des Gemeiude- Vorstehers statt. Die Wahl siel auf den bis herigen Bürgermeister Anton Egger ssn. (Frei- berger). Herr Egger versieht das Amt bereits durch 12 Jahre. Bozen. 22. Juli. (B r a n d u n g l ü ck.) Nicht bald einmal sah man die Bewohner BozenS in einer solch entsetz lichen Aufregung, wie in den Abendstunden vom letzten Freitag. Im Keller der bekannten Spezerei
- und Papierhandlung des I. F. A m m o n auf dem Dreifaltigkeitsplatze brach ungefähr zwischen 3—4 Uhr nachmittags durch die ungeschickte Manipula tion eines Hausknechtes mit Benzin Feuer aus. Der Keller dieses Geschäftes war mit allen erdenklichen, leicht brennbaren Stoffen: Petroleum, Terpentin, Pech, Papier rc. gefüllt. Kaum waren noch 2 Pflasterarbeitcr herbeigeeilt, um den Hausknecht und den Kommis bei der Erstickung des Feuers zu un terstützen, als ein Petroleumfaß explodirte, so daß die in: Keller
befindlichen Personen durch das ver heerende Feuer ganz fürchterlich verbrannt wurden. Nur mit Anstrengung aller Kräfte tonnten sich die Aermsten noch aus dem Keller schleppen und boten den entsetzten Beschauern und Hilfelcistenden einen grauenerregenden Anblick. An Händen und Füßen gräßliche Wunden, die Haut verbrannt, das Gesicht hoch aufgedunsen, wimmerten und stöhnten die Un- glücklichen in ihren unbeschreiblichen Schmerzen laut und herzzerbrechend, während die herbeigeeilten Aerzte Dr. Reibmayr
, Profanier und Weiser durch Bestreichen mir Chloroform die Schmerzen einiger maßen zu lindern suchten. Die Unglücklichen wur den theils in» Spital gebracht, theils in Privat- pflege gegeben, und man zweifelte schon, ob sie den Transport dahin überleben würden. Schon meinte man, die größte Gefahr sei beseitigt, als plötzlich von Neuem stinkender Qualm das Haus erfüllte. Die Geschäftsleute der Nachbarhäuser brachten schon ihre Bücher und Werthsachen in Sicherheit, da man fürchtete, daß der ganze Keller
vom praffelnden Feuer gesprengt werde. Alle Löschversuche der Feuerwehren von Bozen, Gries und Zwölfmalgreien waren ganz wirkungslos, daher beschloß man, die Stadtritsche in den Keller zu leiten und auch diese Wassermcnge, welche sogar die Keller der Nachbarhäuser ansüllte, schien keine Wirkung zu haben, und erst gegen 9 Utir abrate ->»#*• uitnKcu* den Feuerwehren die Gefahr zu beseitigen. Die Bewohner des Hauses mußten meist mit Hilfe von Feuerwehrmännern durch die Fenster ins Freie ge bracht