an den Mund legend, deutete sie nach dem Fenster hin. Auch der Tiroler sprang auf. ! Es war draußen Heller geworden — man sah in der Ferne am Rande des Waldes und Bergabhanges verschiedene zerstreute Män nergestalten. Sie riefen einander zu, sie bückten sich nach dem Boden nieder, es war unverkennbar, daß sie eine im Grase aufgefundene Spur verfolgten. „Sie sind's," flüsterte Sabine mit stockendem Atem, sie deuten auf die Hütte her — sie werden dich hier suchen ... geschwind hinunter in den Keller
!" Sie hatte rasch die Falltüre aufgerissen, daß die Kellerstufen j sichtbar wurden. Der Tiroler war ihr nicht gefolgt, sondern stand ; noch immer spähend und wie unschlüffig am Fenster. „In den Keller?" sagte er. „Verstecken soll ich mich?" „Aber was willst du sonst?" rief Sabine und bemühte sich nicht mehr, ihre unverkennbare Angst zu verbergen. „Wenn sie dich finden . . ." ! „Dann liefern sie mich an die Franzosen aus . .. sieben Kugeln, ! die machen ein geschwindes End' — mir ist's recht, denn meine letzte
Freud' ist auch dahin!" j „Aber sie sollen dich nicht finden!" rief sie eifrig. „Ich will nit, daß sie dich bei mir finden. Der Gedanke tät' mich noch elender machen, als ich schon bin." ,, „So tät's dir leid um mich?" fragte Hans, der, von ganz andern ; Gefühlen überwältigt, alle Gefahr zu vergessen schien. „Tät's dir ! leid, wenn sie mich finden und niederschießen?" ! „Sie sollen nicht!" rief sie immer angstvoller. „Fort in den ! Keller, sie sind schon in der Nähe!" > d „Antwort'mir erst
auf meine Frag'!" sagte Hans und wagte es, [ ihre Hand zu fassen. „Ich geh' nit vom Fleck, eh' du mir Antwort | gibst. Vor deinen Augen sollen sie mich fangen und binden und nie derschießen. Sag' mir, tät' es dir leid, wenn sie mich finden . . . wenn ich zu Grund geh'n muß? Bist du mir gut?" „Ja!" stammelte und zwängte sie aus der widerstrebenden Kehle. „Jetzt geh' ich!" rief er jubelnd und drückte ihre Hand noch fester. Jetzt will ich in den Keller und so lang ich mich rühren kann, soll keiner sagen
, daß er den Vomper-Hans gefangen hat!" I b Er verschwand in den Keller und die Falltüre klappte zu * über ihm. | , Sabine war in grenzenloser Verwirrung mitten in der Hütte stehen geblieben; ihr Atem flog, ihre Wangen glühten - sie wußte raum, rvas geschehen, und noch minder, wie es gekommen war. Das Der Fremde sah sie noch einmal lange an, als wollte er ihre Züge erforfchen, ob sie imstande sein könne, sein Vertrauen zu täu schen. „Nein," sagte er dann fest, „ich bin schon der, den sie suchen." „Und wer