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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1943
Umfang: 4
: vor sich selbst und der Gemeinschaft so vorbereitet zu sein, daß ein brennendes Haus oder ein verschütteter Keller keine neue und überraschende, sondern eine hun dertmal durchdachte und längst erwartete Lage schafft. Die privaten Berichte aus den bombardierten Städten, meist unter dem unmittelbaren Eindruck des Unglücks entstanden, vyn Selbsttäuschungen ebenso wenig frei wie von Uebertreibungen oder Ausschmückungen, ckönnen zwei sehr unerwünschte Wirkungen haben: den einen lassen sie in Gleichgültigkeit versinken, die die Sache

werden. Sie auf die Nachbarschaft zu verteilen, hat bei der immer bestehenden Gefahr von Flächenbränden wenig Sinn. Man soll nicht die Keller mit Möbeln und anderen Gegenständen überfüllen. Dies wäre eine falsche, unter Umständen sogar sehr gefährliche Vorsorge, zumal bei Häusern mit nur ein oder zwei Geschossen, überhaupt bei leicht gebauten Häusern, weil die Gefahr besteht, daß eine Phosphorbombe bis in den Keller durchschlagen kann und hier eine Nahrung finden würde, die dem Zeitungspapier beim Anzünden eines Ofens gleicht

. An Möbeln, Teppichen, überhaupt Hausrat aller Art soll man Zettel mit der genauen Anschrift des Besitzersan- bringen, damit sich diese Gegenstände bei plötzlichen unb umfangreichen Räumungen nachher wieder leicht heraus finden lassen. Der Luftschutzkeller Frauen und Kinder gehören in den Keller, ein ft allemal. Die Einwendungen gegen den Aufenthalt im Luftschutzkeller kennen wir: bei Sprengbomben die Er fahr der Verschüttung, die Gefahr der Erstickung an Kalkstaub, bei hinzukommendem Feuer die Gefahr

des Hitzetodes — das kennen wir. Aber diesen Gefahr« steht der Schutz gegenüber, den ein ordnungsgemäß ein gerichteter Keller bietet. Oder wollte einer behaupte der Volltreffer, der den Keller verschüttet, ließe ihn ungeschoren, wenn er im zweiten Stock am Fenster stünde? Jedermann muß die Fluchtwege aus dem Luftschutz- raum kennen. ^ Er muß sie so genau kennen, daß er ft auch bei spärlicher, vielleicht sogar bei keiner Beleuchtung und im Zustande höchster Auflegung wiederfindet. Dü Fluchtwege müssen

trümmersicher angelegt sein und dürfen niemals mit Kisten, Geräten oder auch LuftschutzgepÄ verstellt sein. Die Mauerdurchbrüche, deren Wert sich tausendfai erwiesen hat, müssen abgesperrt werden können. Blei ben sie offen, so wirken sie beim Brande des benachbarten Kellers wie ein Kamin und gefährden so ein unt« Umständen noch nicht bedrohtes Haus. In den Keller gehört, was zum privaten Weiterleben unerläßlich ist. Es 'ist mehr, als man im Falle des Alarms jeweils greifen und in den Keller mitnehnren

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 10
Datum: 24.06.1936
Umfang: 10
nach oben, liegen ge lassen. Am anderen Tage und von Zeit zu Zert wie derholt man diese Verfahren, doch müssen die Sohlen vorher von allem Schmutz gereinigt werden und trok- ken sein. Keller reinigen. Auch im Keller muß man gelegent lich des Stöderns nach dem Rechten sehen. Kartoffel reste werden in eine entsprechende Kiste gegeben; alles was leer ist, muß aus dem Keller und oben in der Waschküche oder im Hof gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Hiezu gehören auch leergewordene Einmachständer

, Töpfe usw. Altes Stroh muß aus dem Keller heraus, da es hier nur vermodert und die Luft verschlechtert. Reste von eingeschlagenem Gemüse und alles faulende Zeug hat im Keller keinen Platz und muß in die Kehrichttonne. Die Wände werden von Staub und Spinnen befreit, wenn nötig frisch gekalkt; der Boden wird entsprechend geputzt, die Kellerfenster geöffnet, damit Licht und Lust Zutritt haben. (Kar toffeln sind Zuzudecken.) Durch Beobachtung größter Reinlichkeit auch im Keller, schafft die Hausfrau

schon die Vorbedingung für die Haltbarkeit ihrer künftigen Wintervorräte, die sie einmal im Keller aufbewahren muß. Lüsten und Sonnen des Kellers während der Sommermonate kommen nicht nur dem Keller, son dern dem ganzen Haus zugute. Gegen Schimmelbildung im Keller wenden wir am besten gelöschten Kalk an, den wir an die Wände und an die Seiten des Bodens streuen. Woher kommen die Menschen in Amerika die Kolumbus dort angetroffen? Woher? Ei nun aus Asien, der Urheimat des Menschengeschlechtes. Asien

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 18.01.1936
Umfang: 4
Stiefmama war da auch mit. Puh! Ia, also er hatte einen direkten Heists Hunger nach einem lieben Mädel, das dev schönen Berani nicht im geringsten ähnelte! So weit war er! Und er schaute noch immer bedauernd hinter den beiden Damen her, als ein dik- ker, blonder Herr mit der Brille sich an feinem Tisch aufpflanzte, sich verstellte: „Gutsbesitzer Keller. Mein Herr, ich möchte Ihnen gern etwas sagen." „Udo von Bodenstein. Stehe zu Diensten." „Bodenstein? Doch nicht der einzige Sohn von Artur Bodenstein

, der auf Gies- mar sitzt und seinen Kohl baut?" „Derselbe, Herr Keller." „Nee, wie mich das freut! Nee aber so was! Sie gestatten doch, lieber Boden slein?" „Bitte, lieber Herr Keller!" Die Herren saßen nach einer Stunde noch beisammen, hatten sich eine Flasche Wein kommen lassen, rauchten und waren kreuzfidel. Der armen Elise war indessen droben eine saftige Ohrfeige verabreicht worden. Die junge Dame weinte. Wo ihr doch der Herr so gefallen hatte, und sie hatte doch auch sonst noch nie nach einem Herrn

ge sehen. Die Mama stand am Fenster und sah vetdrossen auf die Straße hinunter. Und um sie war die Ruhe des vornehmen Hotels. Es klopfte. Ein Hotelboy! Er richtete aus: „Eine Empfehlung von Herrn Keller, und die Damen möchten doch noch ein bißchen her unterkommen. Es wäre so nett unten." „Danke. Wir können jetzt nicht kom men. Ich lasse jedoch Herrn Keller bitten, in einer halben Stunde hier zu sein, da wir Einkäufe besorgen müssen." „Iawohl, gnädige Frau." Die Tür schloß sich geräuschlos. Nach genau

einer halben Stunde kam Herr Keller. Mit wein'seligen Augen blickte er seine Frau an. „Hast du dem Frechen die gebühren den Worte gesagt?" forschte sie streng. „Du hattest dich mächtig geirrt, liebes Annchen. Der ist gar nicht frech. Das ist nämlich der einzige Sohn meines Freun des Bodenstein. Hm! Da siehst du, wie man sich irren kann. Uüd -ich habe ihn für morgen eingeladen, sich uns ein bißchen 'an zuschließen. Aber morgen kann er nicht, er hat etwas arideres vor und kann da nicht mehr zurück, so gern

er es auch täte/. Nun geht er heute mit uns in dien Admii- rälspalast. Ich lasse eben Karten besor gen. Uüd — der Iunge ist schwerreich! Und er interessiert sich mächtig für unsere Else." Frau Anna Keller warf einen reuevol len Blick auf ihre Tochter. Aber die Ohr feige ließ sich leider nicht mehr ungeschehen machen. Und Else lacht ja «auch schon wieder. „Wer konnte denn das wissen", sagte Frau Keller ein bißchen verlegen. „Man sollte eben vorsichtiger sein. Und es war gut von mir, daß ich nicht gleich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 15.11.1913
Umfang: 12
Aufsehen. Strafanzeige einer Frau gegen den Gatten und die Kinder. Aus Budapest wird gemeldet: Vor acht zehn Jahren wurde der damalige Beamte des Bo denkreditinstituts' der ungarischen Kleingrundbe sitzer, August Georg Keller, wegen Unterschlagungen in der Höhe von 400.000 K zu achtjähriger Zucht hausstrafe verurteilt. Damals fand man bei Keller bloß 112.000 K, während die restlichen 288.000 Ui unauffindbar waren. Am Dienstag hat nun Frau Keller gegen ihren Gatten, der sich in Budapest

durch Sprachunterricht fortbringt, und gegen ihre Kinder, einen Sohn und eine Tochter, eine Straf anzeige erstattet, in der sie erklärte, daß diese Per sonen ihr das Vermögen von 161.000 K genommen haben. Vor einigen Wochen übergab Frau Keller tatsächlich ihrer Tochter Meta das aus Wertpapieren bestehende Vermögen, die es mit ihrem Vater und ihrem Bruder teilte. Meta Keller erklärte bei der Polizei, daß dieses Vermögen nicht ihrer Mutter gehöre, sondern aus dem von ihrem Vater seiner zeit unterschlagenen Betrag

stamme. Die ganze Fa milie Keller steht jetzt unter polizeilicher Bewachung und wird wahrscheinlich verhaftet werden. Neue Cholerafälle. Wie d-as Ministerium des Innern mitteilt, ist in Szond, Cservenka ynd Tö- rökbecse se ein neuer Cholerafall vorgekommen. Scirocco in Fiume. Gestern abends richtete ein Scirocco im Hafen von Fiume großen Schaden an. Der Schutzdamm des kleinen Hafens wurde in einer Länge von 40 Schritten zerstört. Der Schaden be trägt gegen 400.000 K, da der ganze Schutzdamm neu

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 20
Datum: 03.01.1929
Umfang: 20
, betoniert und at folgende Räumlichkeiten: Souterrain: ein Keller; Par- erre: große Küche, Speis und zwei Zimmer; 1. Stock: aus- baufählg für drei Zimmer (Kostenaufwand zirka 2000 8). Schindelbedachung. Elektr. Licht und Wasser im Hause. An- P ebaute Holzlegon. Rings um das Haus befindet sich ein ^iner Grund. Es besteht die Möglichkeit, den anschließenden Grund käuf-ich zu erwerben. Preis zirka 18.000 o; Anzah- lttng 8000 bis 10.000 8. 1741. Villa mit großem Garten in einer Stadt Nordtirols. Die- selbe

weist schöne und sonnige Lage auf, befindet sich nach jeder Richtung hin in tadellosem Bauzustand und hat fol gende Einteilung: Souterrain: zwei Keller; Parterre: eine Küche, ein großes Zimmer sowie eine Wohnung, bestehend aus zwei Zimmer, Küche, Glasveranda (Mietpartei), W. C., Hausflur. 1. Stock: fünf große Zimmer, große heizbare Glas- veranda, W. E. und Hausflur; 2. Stock: fünf Zimmer, Bade zimmer, Diele, W. C., Hausflur. Kleiner Bodenraum. Harte Bedachung. Elektr. Licht, Waffer und Telephon

Hochtouren und herrlichen Skipartien ist, eignet sich das Landhaus nicht nur als Ansitz für Sommerfrische und Winter- sport (auch Iagdsvort). Das Landhaus würde sich vielmehr gerade für eine Pension vorzüglich eignen, da es dazu wie geschaffen ist. Jedenfalls befindet sich tn dieser Ortschaft kein 1740. Wohnhaus mit gutgehendem Manufakturwarengeschäft in einer Ortschaft des Oberinntals. Das Haus ist zum Teil neu- erbaut, unterkellert und weist folgende Räumlichkeiten auf: Souterrain: ein Keller; Parterre

. Das Haus befindet sich im guten Bauzu- stand, ist vollständig gemauert, unterkellert und weist folgende Einteilung auf: Souterrain: drei Keller; Parterre: ein Ge- fchäktolokal, ein Magazin, ein Zimmer und Küche; 1. Stock: zwei Zimmer und Küche; 2. Stock, zwei Zimmer und Küche. Dachboden mit Bodenraum. Ziegclbedachung. Elektr. Licht und Wasser im Hause. Angebaute Stallung für sechs Stück Vieh, Stadl mit Tenne und Einfahrt. Preis zirka 30.000 8; Anzahlung 15.000 8. 1752. Landhaus mit zirka 1800

Quadratmeter großem Garten in einer Stadt Unterinntals. Dasselbe ist gut gebaut und weist folgende Einteilung auf: Souterrain: drei Werkstätten, lokale, Waschküche, Keller; Parterre: eine Küche, drei Zimmer, große Glasveranda, Abort; 1. Stock: vier Zimmer, Kabinett, ein Balkonzimmer, große Glasveranda. Dachboden feuersicher. Trockenraum. Plattenbedachung. Eclcktr. Licht und Master im Hause. Brunnen im Garten. Beim Hause hübscher Obst, und Gemüsegarten mit zirka 25 Obstbäumen, vollständig ein- gefriedet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 29.09.1938
Umfang: 12
das schrille Organ seiner Haushälterin vernahm. „Mr. Budden ist hier, ja! Ich werde ihn sofort ver ständigen, treten Sie. bitte, ein!" Darauf eine kühle Stimme: „Hat Mr. Budden Besuch?* „Nein", hörte Budden seine Haushälterin lagen ..Ich glau'?, er befindet sich eben im Keller." In den Aua-n des Rechtsanwaltes glomm es flüchtig aut. Er beeilte sich, die Treppe vollends hinauszusteigen, durchmaß einen kurze.n Gang und erreichte die Halle, wo sich Mildred Pearson im Gespräch mit der Haushälterin be- fand

. „Entschuldigen Sie meinen Aufzug", sagte er. »Ich habe eben..." „Sie find hier zu Hause", unterbrach ihn Mildred kurz. . „Sind die Arbeiten schon beendigt, und kann man diesen 'Keller sehen, von dem Sie so begeistert sprechen?" „Gewiß!" sagte er unverzüglich und freute sich, daß sie seine Einladung nicht vergessen hatte. Sem Keller, der unter Mr. Pearsons Leitung umgebaut worden war, er füllte ihn mit Stolz, und da Mildred unlängst daraus zu sprechen gekommen war, hatte er sie eingelaoen, die neuen Raume

Vorhänge, schlössern versehen waren. „Dieser Vorraum bestand ursprünglich nicht", erklärte der Rechtsanwalt, indem er die Schritte verhielt. „Man ge langte früher, vor acht Tagen noch, von der Treppe aus direkt in den Keller, der aus zwei Gewölben bestand. Die Räume waren feucht und ungesund und eigneten sich in keiner Weise zur Aufbewahrung von Lebensmittelvvrräten. Von der Decke träufelte ständig Wasser, was für den Bo- den und die Wände im Laufe der Zeit nicht ohne 'ch'idi- gende Einwirkungen blieb

. Das war die Ursache meines Entschlusses, den Keller gründlich umbauen zu lassen. Ich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 24.07.1942
Umfang: 8
Versatzzettel und „Lappen, die nicht der Rede wert seien". Vermutlich waren es intise und sehr kläglich aussehende Toilettenstücke, die das Protokoll unter diesem scham haften Sammelnamen zusammenrafft.... ' (Fortsetzung folgt.) Mftolcn Erzählt von Joseph Lang NSK Einmal ging Gottfried Keller beschwingt nach Hause, als ihm ein ebenfalls angeheiterter Student ent gegenkam, der sich vor Keller aufbaute und sachlich feststellte: „Es ist doch kurios: „Ihnen geht der Wein in dis Beine und mir in den Kopf

!" „Das ist gar nicht kurios, junger Mann!" sagte Keller grollend. „Jedem geht der Wein in den Körperteil, der bei ihm am schwächsten entwickelt ist!" * Gottfried Keller satz gern und lange beim edlen Reben saft. Oft geschah es, datz er erst beim Schein der Morgensonne seine Schritte heimwärts lenkte. Eines Abends erschien er plötzlich mit einem grotzen Koffer in seinem Stammlokal. Darob allseitiges Er staunen. Man fragte ihn, ob er noch zu so später Stunde verreisen wolle. Keller lächelte vielsagend

: „Mitnichten, liebe Freunde! Nur eine kleine List von mir: Witzt ihr, es ist immer so peinlich, wenn ich morgens in der Frühe heimkomme und die Leute sehen mich so strafend an. Wenn ich nun aber einen Koffer trage, werden sie glauben, ich käme von einer Reise. Und sollte ich, was ja auch einmal Vorkommen kann, einmal etwas schief gehen, so werden sie gewitz denken: Ach Gott, was mutz der arme Keller doch für eine schwere Last in seinem Koffer haben, datz er so schleppen mutz!" * Mehr als in heutiger Zeit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 27.08.1932
Umfang: 8
im Bayerischen Wald ge boren, ist 1919 in München gestorben. Seine Hauptwerke sind Volkserzählungen aus dem Bayerischen Wald sowie eine große Anzahl von Romanen, die im bayerischen Volkstum fußen. Der Dichter war auch ein großer Freund Kufsteins. Einige seiner volkstümlichen Erzählungen spielen im Jnntal. Der „Tiroler Grenzbote" hat seinerzeit mehrere Beiträge von Max. Schmidt veröffentlicht. Paul Keller ch. In Breslau starb am Samstag früh im 60. Lebensjahre der schlesische Heimatdichter Paul Keller

nach längerem Krankenlager. — Mit Paul Keller verliert die deutsche Unterhaltungsliteratur einen ihrer ersten Vertreter. Am 6. Juli 1873 in Arnsdorf bei Schweidnitz in Schlesien ge boren, zeigte Paul Keller schon früh die Besinnlichkeit, die in allen seinen Werken liegt und so recht das Kennzeichen seiner Heimat und des etwas schwerblütigen schlesischen Menschen schlages ist. Er wurde vorerst Lehrer; dieser Beruf prägt sich auch in vielen seiner Werke aus, in denen er eindringlich die hohe Sendung

des Lehrerberufes würdigt. 1908 fältelte Paul Keller zur Schriftstellerei um, die seine dichterischen Fähigkeiten voll zur Entfaltung brachte. Allgemein bekannt sind seine Ro mane „Waldwinter", „Die Heimat", „Ferien vom Ich", eines seiner tiefsten Werke „Der Sohn der Hagar". Die gemütvolle Art Paul Kellers bewies sich nicht nur in seinen Romanen und Erzählungen, sondern auch in der von ihm herausgegebenen und geleiteten Zeitschrift „Die Bergstadt" (Bergstadtverlag, Breslau). In einer Zeit absterbender Romantik

und Umbildung aller Le bensformen werden die Werke Paul Kellers ein Denkmal des Mannes bleiben, der, weich und doch kraftvoll, ein wahrer Hei matdichter, aber auch ein echter Sohn des großen Deutschland war. Die letzten Romane Paul Kellers „In fremden Spiegeln", „Hubertus", „Marie Heinrich" erreichten zwar nicht mehr die Höhe der früheren, zeichnen sich aber immer noch durch große Gemütstiefe und besinnliches Menschentum aus. Paul Keller hatte eine überaus große und treue Lesergemeinde um sich ge schart

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 26.08.1938
Umfang: 8
an, wenn Sie sich an ihn binden. Allein schafft er sich ja, was auch immer noch über die Partei kommt, leichter durch. Vielleicht hat er das bereits auch erkannt, weil er nichts mehr von sich hören kciht. Wie heißt übrigens Ihr Anwalt?" „Doktor Keller in der Wipplinger Straße." „Na ja ... auch ein Nationalsozialist. Wollen Sie ihn anrufen oder wollen Sie ihm schreiben?" Lisa sieht im Geist Hermanns schlanke, sehnige Gestalt, sieht feine blauen Augen ernst auf sich gerichtet, hört seine klangvolle Stimme: „Du bist dem ganzen

zu werden!" Beide gehen eng umschlungen hinaus. Die halbe Nacht fitzt Gerty an Lisas Bett, ein leises Verstehen kommt. * Hermann steht in der Telephonzelle. „Ich soll zu Ihnen kommen? Ich komme." Mit zitternder Hand hängt er den Hörer auf. * Doktor Keller geht ihm entgegen. „Setzen Sie sich erst einmal nieder, lieber Fries. Ich habe einen Brief für Sie." Hermann reißt den starken Briefumschlag auf. Keller, will ihm noch ein Papiermesser reichen. Er be merkt es nicht. „Lieber! Welches auch immer tzie Ursachen

, Reutlingen. Berliner Rotenkurfe vom 19. August Amerika (1 Dollar) 2.46 2.48 England (1 Pfund) 12.14 12.18 Frankreich (100 Franks) 6.79 6.81 Holland (100 Gulden) - ...... 136.14 136.68 Italien (100 Lire) 13.07 13.13 Jugoslawien (100 Dinar) — — Schweiz (100 Franken) 56.97 57.19 Tschechoslowakei (100 Kronen) 8.74 8.78 Ruf der deutschen Freiheit Erfüllung gefunden haben wird, hoffe auch ich frei zu sein. An diesem Tage — nicht eher — erreicht mich Dein Brief über Dr. Keller. Die Über zeugung, die Du immer

in Swinemünde werde ich nie vergessen — Lisa." Da schwankt Hermann auf und reicht Keller die Hand hin. „Ist Ihnen nicht gut?" fragt Keller besorgt. „Doch, ... ich danke Ihnen. Es ist zu viel auf einmal! Ich bin glücklich! Mein heißester Wunsch, Frau Lisa geistig für uns zu gewinnen, ist erfüllt. Ich habe sie gewonnen — und zugleich zunächst verloren. Lassen Sie mir Zeit, mich wieder zurechtzufinden!" Polin Lindner holt Georg Fiedler ab. „Du mußt mit mir kommen, heute abend. Mit dem armen Hermann

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 30.08.1907
Umfang: 20
Ludwig Schevczik, ihren jetzigen Gattm, zu ehelichen. Ihre Verhaftung war jedoch infolge eine- neum Verbrechens erfolgt: Sie hatte das aus erster Ehe stammende Kind, das dem zweiten Gatten verhaßt war, drei Jahre hindurch in einem unbenützten alten Keller versperrt gehalten, und zwar in einem engen hölzernen Verschlage, und während der ganzm Zeit versah sie eS nur mit so viel Nahrung, daß eS nicht verhungerte. Die Ortsbewohner warm im Glauben, fie habe das Kind, wie fie seinerzeit erzählte

, bei Verwandten. Zur Ret tung des armen Kindes, eines jetzt schon zwölf Jahre altm Knabm, kam eS folgendermaßen: Der Keller war stets abgesperrt und Anna Schevczik trug den Schlüssel stets bei sich. Der Zufall wollte es, daß fie in letzter Zeit eine diebische Dienstmagd im Hause hatte, die auf die Idee kam, die gestohlene Amte in dem- selbm Keller zu verfteckm. Sie hatte bemerkt, daß die Dienftgeberin dm Kellerschlüssel stets in der Tasche trage, und eines nachts nahm fie dmselbm an sich, um ihre Beute

im Keller zu bergm — da hörte fie ein Winseln und entdeckte dm Knabm, der jedoch gar kein mensch liches Aussehen hatte. Sie eilte zur Gmdar- merie und so kam eS zur Untersuchung. Das Kind war über und über mit Kot bedeckt, das Haac wallte bis zur Brust herab, eS konnte nicht sprechen und ist irrsinnig. Drei Jahre hatte eS im feuchten, niedrigm Keller in Ge sellschaft von Mäusm und Rattm zugebracht. Die sofort verhaftete Mutter legte nun ein volles Geständnis ab: Sie habe den ersten Mann vergiftet

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1933
Umfang: 8
die Frau nicht mehr den Bruchteil einer Sekunde hier unten. Jetzt beherrschte sie nur der eine Gedanke: Fort, so rasch wie möglich fort! Nicht nur aus dem Keller und aus dem Haufe, sondern aus der Stadt und aus dem Lande. Sie raste die Treppe hinauf und wollte sich schon nach der Haustür wenden, als sie von draußen ein leichtes Geräusch vernahm; es war, als ob vorsichtig ein Schlüs sel ins Schloß gesteckt würde. Ohne eigentlich selbst zu wissen, was sie tat, vielleicht, weil sie sich gerade davor

befand, riß sie die Tür zu dem Zimmer auf, in das sie vor ein paar Wochen mit Magda Evenhoff einge- treten, ehe sie das arme Mädchen in den Keller ge führt. Vielleicht war schon die Polizei da! durchzuckte es sie. Im schlimmsten Falle mußte sie leugnen. Die Tote konnte ja nicht mehr sprechen, und es war kein Be weis, daß man sie in ihrem Haus gefunden — nur als Tote gefunden — denn das bezweifelte sie keinen Augenblick. Sie mußte husten. Sie hatte es unterdrücken wollen, doch der Hustenreiz

der Taschenlampe spielte um ihre Gestalt. Der Herr sagte jetzt leise, aber mit scharfer Betonung der einzelnen Wörter „Madame Voisin, Sie werden mir augenblicklich erklären, was Sie der jungen Per son die ist ist Ihrem Keller gefunden Wurdet wägen des Für und Wider einer Partei oder irgend eines Wahlentschlusses verstand und meist auch noch versteht. Zu einer Wahlentscheidung gehört also dazu, daß man beide Seiten hören konnte. Sobald man — wie eben in Deutschland es geschah — nur eine Seite hören konnte

wollte, gar nichts anderes in Frage. Bezeichnend ist hier das Wahlergebnis der Konzen trationslager. Ist es nicht handgreiflich, wenn man be denkt, daß mit großem Pomp im Dritten Reich — ohne daß man denkt, daß damit der Schlüssel zum Wahlergebnis veröffentlicht wird — gefeiert wird, daß die Konzentrationslager in dem gleichen Ver- Schroff erwiderte sie: „Wer sind Sie, daß Sie so Unerhörtes zu mir zu sagen wagen? Wie soll eine Tote in meinen Keller kommen?" Der Herr antwortete zornig: „Mühen

nicht zu sehr mit Ihren Lügen an", lackte «der Herr spöttisch, und in sei ner Rechten blitzte em Revolver auf. „Ich will von Ihnen wissen, was Sie veranlaßte, Magda Evenhoff so gemein zu behandeln. Damit wir uns nicht mit un nützen Worten aufhalten: Nur daraus kommt es mir an? Ich betone, nur darauf. Ich will wissen, was Sie damit bezweckten, sie aus der Welt schaffen zu wollen, weshalb Sie ihre Papiere so besonders interessierten." Die Frau, die schon einen furchtbaren Schreck durch gemacht, als sie den Keller leer

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 14
Datum: 10.11.1929
Umfang: 14
und sich bis Ende 1925 in Kiew verborgen zu halten. Schließlich wurde er aber gefunden und verhaftet. Die Tscheka suchte ihm durch die schlimmsten Foltern die Namen der übrigen Anführer des Aufstandes zu entlocken. Wie sie dabei verfuhr, mag X felber erzählen: „Man klei dete mich völlig nackt aus und brachte mich in einen Keller. Dort streß man mich in einen finsteren Gang an dessen anderem Ende einigß Stufen in einen zwei en Keller hinunlerführten. Der Boden des zweiten Kellers bestand zur Hälfte

. . . Einige verteilte er unter uns, dann steckte er selber eine Zigarette an und erzählte unserer Gruppe von politi schen Gefangenen, die wir uns von den übrigen ab seits hielten (die G. P. II. steckt politische Gefangene und gemeine Verbrecher zusammen), was ihm wider fahren war. Die Wache hatte ihn wieder vor den Untersuchungsrichter geführt, und diefer ihn nochmals vergebens bestürmt, die Namen seiner MitVerschwore- nen zu nennen — schließlich klingelte der Richter der Wache und ließ ihn erneut in den Keller

führen. Die Wache legte ihm Handschellen an und kettete ihn an eine Seitenwand des uns schon bekannten Ganges, und zwar derart, daß er beide Ausgänge übersehen konnte. Jetzt begann eine Nacht des Grausens: ein Tfchekist stellte sich mit erhobener Pistole in eine ! kleine Nische nahe dem Ausgang, so daß er ganz im j Dunkeln stand, während der Keller hell erleuchtet blieb. Tiefe Stille ringsumher . . . Plötzlich hört man ! Stimmen am anderen Ende des Ganges. Ein Mensch j wird hereingestoßen, genau

so wie vorige Nacht er ! selbst ... ein nackter Greis mit langem weißen Bart j steigt die Stufen in den Keller hinab und sieht ent- I setzt den an die Wand geketteten Mann und das Gitter zu seinen Füßen . . . , da ertönt ein Knall — blutüberströmt sinkt der Greis auf das Gitter —, eine Kugel hat ihm den Hinterkopf zerschmettert . . . Der Tsckekist tritt aus seiner Nische, um sich zu überzeu gen, saß der Alte wirklich tot ist, zwinkert X lächelnd zu und verschwindet zvieder. Neue Stille ... da hört

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.05.1922
Umfang: 6
. Sicher würde-er von Hans geöffnet werden,- darum ist auch diese Ihre Theorie nicht haltbar." „Ich fche nicht ein, warum. Ich bin kein Wein:kenner und trinke selbst nur selten welchen, aber ich glaube, man kann eine Flasche Wein ganz gut vergiften, solange sie noch im Keller ist, besonders wenn man innerhalb des Hotels noch einen Helsershelfer hat" „Sie glauben also, noch nicht alle Ihre Verschwörer los zn sein?" „Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, daß Jules hier noch Verbündete

zu, daß ich mich in bezug auf Jules' Absichten sehr leicht irren kann." „Ah," sagte Felix Babylon, „die Weinkeller hier unter uns sind eine Londoner Sehenswürdigkeit. Ich hoffe, lie ber Freund, Sie sind sich bewußt, im Besitze der prachtvoll sten Weine Englands, vielleicht ganz Europas zn sein. Ich kann wohl sagen, ich habe immer daMr gesorgt, die Wein keller wohl zn hüten. Selbst Jules würde auf S-chwie- rigkeiteu stoßen, wenn er ohne Mitwifsen des Kellermei sters in die Keller eindringen wollte, und der Keller

meister ist oder war wenigstens unbestechlich," „Ich muß zu meiner Schande gestehen, ich habe meine Weinkeller noch nicht inspiziert," sagte Racksole lächelnd. „Ein- oder zweimal habe ich einen Rundgang düich das Hotel unternmnmen, aber an die Keller habe ich gar nicht gedacht." „Aber, mein Lieber, das ist ja gar nickt möglich!" — Babylon, der seWst ein gewiegter WeinLenner nnd Wein-

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.01.1956
Umfang: 8
mit Schlafmitteln vergiftet. Sie wurde rechtzeitig gefunden und dürfte mit dem Le ben davonkommen. Das Mädchen sieht schlecht, trägt dicke Brillen und hat dadurch große Schwierig keiten im Leben. Sie fand auch keine rechte Arbeit. Eine unbedeutende Auseinander setzung in de r Familie scheint die Verzweif lungstat ausgelöst zu haben. Das Mädchen hat sein Leben einer Frau aus dem Haus zu danken, die in der Früh Koks aus dem Keller holen wollte. Diese stürzte, kurz nachdem sie den Keller betre ten

hatte, leichenblaß zur Hausbesorgerin und rief: »Hilfe! Im Keller liegt ein Fuß!“ Sie habe, berichtete sie, aus einem Stapel von Waschtrögen einen menschlichen Fuß herausragen gesehen. Niemand wagte sich in Wegener kommentiert: „Ich verlange ja ga r nicht, daß man mich hier in Lübeck mit of fenen Armen aufnimmt. Ich möchte nur eine Unterkunft haben, ein Barackenzimmer oder so. Ich kann arbeiten und ich will arbeiten. Ich werde mich schon wieder hochrappeln!“ Willi Wegener ist durch Lübeck getrabt. Ein Heimkehrer

Umwegen wieder in seiner Heimatstadt eingetroffen ist? den Keller. Schließlich wurde die Polizei ge holt. Sie fand hinter den Waschtrögen das bewußtlose Mädchen. Helga lag bekleidet auf einer alten Ma tratze. Sie hatte sich das Versteck offenbar schon früher zurechtgemacht, um hie r aus dem Leben zu scheiden. Vorher war sie bei ihrer Großmutter, wo ihr Bruder ständig lebt, zu Besuch. Wenige Minuten, ehe das bewußtlose Mäd chen gefunden wurde, war ihre Mutter im Haus. Sie war in größter Sorge

nungen haben Baikone. „Hilfe! Im Keller liegt ein Fuß!“ ELLWENDT: 13 Die stolze Ülqmphe Ein heilerer Roman Alle Rechte: Europäischer Kulturdienst München Also doch! Hatte Klaus wirklich gehofft, Christine werde etwas unterlassen, das zu tun sie sich vorgenommen hatte? Neben vie len schätzenswerten Eigenschaften besaß sie einen stark ausgeprägten und zielbewußten Willen. In zornigen Augenblicken neigte Klaus dazu, ihn Eigensinn zu nennen. „Ich habe mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen

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Seite 7 von 10
Datum: 12.05.1935
Umfang: 10
Decke dürftiges Licht. In einer Ecke des Kellers steht ein eisernes Feldbett mit Strohsack und Decke. Auf einem hölzernen Schemel liegt Brot ^ etwas kaltes Fleisch. Auch ein Krug voll Wasser fehlt »Hier werden Sie bleiben, Tatjana Michailowna," bemerkt Sophia kurz, dann verläßt sie mit ihrem Bruder den Keller wieder durch den Gang, durch den sie gekommen sind. Der eiserne Riegel kreischt, die Schritte der beiden verhallen, wer ben immer leiser... Doch lange, lange noch hört sie Tanja. — Muttertag

zu ihr." Den Chef der Handelsmission entläßt Timofin Timofino- witsch mit gnädiger Handbewegung. Die beiden Männer steigen die Treppe zum Keller im Hause der Sowjets hinab. Hierher hatte der lange Gang geführt. Narikow öffnet die Tür und läßt dem Volkskommissär den Vortritt. Als Tanja das brutale Gesicht des Halbmongolen im trüben Lampenschein erkennt, weiß sie, daß sie verloren ist, weiß, daß alles Hoffen auf Georg Rodings Hilfe nun doch vergebens ist. Da schreit sie auf in ihrer Verzweiflung: „Hilfe, Hilfe

, Hilfe!" Der Klang ihrer Stimme hallt durch das Gewölbe, hallt hinein in den Gang durch die Tür und dringt immer leiser, immer unirdischer werdend bis in den Keller, in dem Georg Roding und Djemal-Bey eben den Schmuck der ermordeten Filmschauspielerin Silva Colloni gefunden haben. „Hilfe... Hilfe ... Hiiilfe..." „Haben Sie es gehört, Doktor?" „Von dort ist der Ruf um Hilfe gekommen, Graf Roding." Die beiden stürzen in das kleinere Gewölbe. Eine Tür. Sie ist fest verschlossen. „Warten

Sie hier. Ich hole Werkzeug." Djemal-Bey stürmt davon. Nach kurzer Zeit ist er wieder im Keller. Er hat ein Leder täschchen in der Hand, das er sich von einem seiner Beamten hat geben lassen. Die Feile beißt ins rostige Eisen des uralten Vorlegeschlosses. Es dünkt Georg eine Ewigkeit, bis es *u Boden klirrt. Wie ein finsterer Rachen gähnt ein langer Gang. „Leise sein," mahnt flüsternd Djemal. Rechtsanwalt Dr. Otto Hämmerte, Innsbruck, der seit 1921 als Präsident ununterbrochen an der Spitze der Tiroler

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Seite 12 von 14
Datum: 08.11.1920
Umfang: 14
seiner wohltuenden Ge messenheit und seines Schatzes an literaturgeschichtlichen Re lationen unter die empfehlungswsrtesten Schriften, die zu Rilke fuhren. 2. Gottfried Keller. Mar Lochdorf*) fieht die Frage offen, vb Gottfried Keller noch Lei den Söhnen der Romantik oder schon bei den Priestern des Naturalismus ejnzureihen isst. Die Antwort wird auf dem Wege der „Geheimpsychologie" gesucht, jener spielerischen Methode der Seelenforschung. die aUs andeuten^ den Briefzeilen, unbetonten Tagebuchsätzen

—. nicht bloß realistisch, nicht haarscharf naturalistisch." Ein Lustwandeln Mischen diesen drei herrschenden KuMiilen Und beinahe null sich der „Gehelmpsychologe" mit der schönen Einsicht Fritz Mauthners befreunden, der in Keller „die tote, negative Romantik der Schlegel und 'Tieck lebendig und poetisch verklärt schaute." Hier steckt wohl auch das Richtige. Welcher echte Dichter hätte die ihn umweb ende Welt nicht mit Farben aus dem Dorn seiner eigenen Phantasie geschmückt, getönt, verändert

, sie nicht romantisch-subjektiv aufgefaßt und zum Kunstwerk gemodelt. Keiles ist vor allem ja der Visionen erlebende, selig-unseliae Cchöpfermacht in seiner Seele tragende Dichter, wenn auch straffer gezügelt, und steht zur Welt des Wirklichen in einen: poetischen Verhältnis, ungeachtet zwei vorbildhafte Wirklichkeitsromans aus seiner Feder flößen. Von einer beinahe gewonnener objektiven Anschauung des Dichters entfernt sjch Hochdorf zuletzt wieder, wenn et versichert. Keller habe, früh von der Romantik

in die Freiheit des Mterns rettet. Lebhafteste Teilnahme für seine Studie weckt Hochdorf da. wo er die erotische Wesenheit des Grünen Heinrich und dessen Schöpfers Keller psychoanalvtisch durchforscht. Gottfr. Keller — und glerch ihm Dichter wie Flaubert und Sören Kierkegaard — sst einer Seelenkrankheit Unterworfen, die ihn zum Bolyerotiker macht. Don der Naftlr mit dm ..Fangwerkzeugen der Liebe" minder reich ausgestattet als andere, oft recht simple Menschenkinder, ringt er sich leidend zum freiwillig

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