Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
andrer Fürst in Deutschland» Dieser Karl hatte eine Tochter Maria, schön und liebenswürdig, und was die Hauptsache war, die einzige Erbin der b n r g u n d i s ch e n Land e r. Gelang es ihm, diese Jung frau seinem Sohne zur Ehe zu verschaffen, dann fielen die reichen Nieder lande fammi Burgund an das Haus Oesterreich. Diesem schien dann eine glänzende Zukunft bevorzustehen. Friedrich hatte diesen seinen Plan zuerst 1463 seinem Freunde, dem Papst Pius II. eröffnet, wie er Willens sei
, dem Herzog Philipp von Burgund die Königskrone aufznsctzen und ihn zum Reichshaupt mann über die deutschen Länder jenseits des Rheins zu machen, wenn dieser dafür in eine Heirath zwischen Maximilian und Maria willigen würde. Aber diese Vermittlung hatte zu keinem Ziele geführt. Jetzt kam Phi lipps Nachfolger, der ehrgeizige Karl, dem heruntergekommenen Kaiser selbst entgegen, als er um die Belehnung über die Landschaften Geldern und Zütphen, die er durch Kauf an sich gerissen hatte und dem Grafen Egmont
von Geldern zu entwenden suchte, angelegentlich bat. Karl ward von einem nie zu sättigenden Ehrgeize geplagt. Ihm gelüstete nach dem Glanze einer Königskrone. Er gebot über reiche und mächtige Länder, sie nuter ein Königsscepter zu vereinen, war sein höchster Wunsch. Ini Verlauf der Unterhandlungen mit dem- Kai ser wegen Geldern und Zütphen sprach er seinen Wunsch aus, daß er seine sammtliche Besitzungen zu einem Königreiche, Namens Burgund, vereinigen könne und daß ihm zugleich auch das Reichsvieariat
jenseits des Rheins anvcrtraut werde. Auf den Kaiser kam das Gelingen seines Planes an. Dieser machte ihm Hoffnung, aber in der That weniger deshalb, damit Zwischen Deutschland und Frankreich ein mächtiges Reich als Schutzwehr für das Reich aufgethürmt werde, sondern in der Hoff nung , Karl werde ihm die 1469 pfandweise erhaltenen österreichischen Besitzungen im Elsaß zmückgcben, ja in Hoffnung, die Eidgenossen durch Theilung zwischen Oesterreich, Burgund und Savoyen unschäd lich Zu machen, am meisten