214 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1936
Vorlesungen über die ideellen und historischen Grundlagen des österreichischen Staates
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/87771/87771_24_object_4467643.png
Seite 24 von 85
Autor: Kogler, Ferdinand / von Ferd. Kogler
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 80, [4] S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; s.Staatsrecht ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.389
Intern-ID: 87771
'Wichtiger ist für uns die zweite Hochzeit, Maximilian selbst reichte als Stell vertreter für denjenigen seiner Enkel, der einst in Österreich zur Regierung kommen ■wtìrde, die Hand der jugendlichen Prinzessin Anna, der Tochter König Wladislaws und Schwester Ludwigs. Anna war damals 12 Jahre alt, Maximilians älterer Enkel Karl 15, sein jüngerer Enkel Ferdinand 12 Jahre alt. Prinzessin Anna wurde sofort dem Kaiser in seinen Schutz übergeben, damit nicht etwa andere Bewerber um die Krone

sich ihreT bemächtigen könnten. Um diese Prinzessin Anna als Mittelpunkt drehen sich nun die für uns in Betracht kommenden Ereignisse. Vorerst stand es gaT nicht fest, mit welchem der beiden Enkel Maximilians sie eigentlich verheiratet sei, ob mit Karl oder mit Ferdinand. Beide waren ja auch weit weg, entweder in den Niederlanden oder in Spanien. Als Maximilian 1519 starb, waren seine Erben nach dem Herkommen des Hauses und nach ausdrücklicher letztwilliger Anordnung des Kaisers seine beiden Enkel Karl

und Ferdinand. Kail war schon seit 1506 König von Spanien und wurde 1519 von den Kurfürsten auch zum römischen Kaiser gewählt. Es war fast unmöglich, daß Karl im spanischen Weltreich und im Deutschen Reich als Alleinherrscher und in den Österreichischen Ländern gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand die Regierung führen sollte. Karl entschloß sich daher die österreichischen Länder an Ferdinand abzutreten und ihm auch die endgiltige Heirat mit Anna zu überlassen, zumal er selbst mit der Tochter

des französischen Königs verlobt war. In zwei Verträgen, einen zu Worms 1521 und einen zu Brüssel 1522, trat Karl die österreichischen Länder an seinen Bruder Ferdinand ab. Durch diese Teilung entstanden zwei habsburgische Linien: die spanische und die österreichische. Der Mannsstamm der spanischen Linie ist mit Karl II. im Jahre 1700 erloschen. Der Mannsstamm der österreichischen Linie ist mit Karl VI. im Jahre 1740 ausgestor ben, während die von Maria Theresia begründete weibliche Linie noch in voller Blüte

1
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_35_object_4658315.png
Seite 35 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
28 Karl ertlieilt Francesco ila Cai-rara don Ritterschlag. 3. Krönung mit der lombardischen Krone zu Mailand. Nachdem Karl noch das Weihnachtsfest zu Mantua gefeiert und wie gewöhnlich nach Reliquien gesucht hatte 1 ), brach er zu Ende Dezember von Mantua nach Mailand auf 2 ), am 31. Dezember über schritt er den Oglio und näherte sich den Grenzen des Gebiets von Cremona. Hier nun im Lager auf der winterlichen Schneefläche er- theilte er dem Francesco da Carrara, der ihm mit ansehnlichem

Ge folge Ms hieher das Geleit gegeben, so weit wie kein anderer der ') Das Bened ictinerkI o ster St. Andreas in Mantua verwahrte seit 1054 ein Gefdss mit dem angeblichen Blnt Christi, welches Papst Leo IX. und Kaiser Heinrich TU. dem Kloster zum Geschenk gemacht hatten. Karl IV., der davon wie von allen möglichen und unmöglichen Reliquien wusstc, Iiess es keine Ruhe, bevor er diese äusserst kostbare Reliquie nicht gesehen und einen Theil derselben erworben hatte. In Begleitving einiger Herren Gonzaga

, des Abtes des Klosters und seines Protonotars Magister Andreas de Godio und einiger Arbeiter ging Karl Nachts in die Kirche, wo er den Fussboden zur rechten Seite des Hochaltars, da das Gefiiss dort eingemauert war, aufzubrechen befahl. Der Abt stieg hinunter und brachte zwei Geftisse heraus, eines mit dem angebliehen Blut Christi, ein anderes mit einem Theil des Schwammes, womit der Martyr Longinus das Blnt Christi aufgefangen, als er die Seite Jesu mit der Lanze öffnete. Der Kttnig verehrte

dieselben in langem Gebet mit den Anwesenden, erbat, sich vom Abt einen kleinen Theil und wich nicht eher von der Stelle, his der Ort, woher man die Gefiisse genommen, wieder vollkommen verschlossen und unkenntlich gemacht worden war. Ausserdem soll Karl aus demselben Kloster sich noch den rechten Arm des Longinus mitgenommen haben. Vgl. Antonii Nerlii abbatis (1393) breve Chronicon monasteri« Mantuani sancii Andreae (ilurat. script. XXIV. 1079 C. ff.). 2 j Am 28. Dezember nrknndet er noch zu Mantua (Huber

n, 1962), er dürfte also am 29. oder 30. von dort aufgebrochen sein. Nach Matt. Vili. IV. 39 bei Murat. XIV. 263 C. war Karls Gefolge nicht ganz 800 Reiter stark, die grösste Anzahl davon Leute jSenz'arme', im Text der Ghcrardi-Dragomannischen Ausgabe dagegen liest man nur 300 statt 800 ; welches die richtige Lesart ist, kann liier mit Sicherheit nicht entschieden werden, und es kommt nur darauf an, ob die Contingente der lombardischen Herren Karl bis zur Krönung nach Mailand oder wie sie eigentlich

2
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_27_object_4658307.png
Seite 27 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
20 Vertrag' Kurls mit den Visconti. an den Schmuck der eisernen und der Kaiserkrone. Deshalb traf er sogleich nach Vermittlung des Waffenstillstands ein Abkommen mit den Visconti, diese versprachen» seine Krönung mit der eisernen Krone in Monza zuzulassen, doch ohne da ss Karl Mailand beträte, und zur Bestreitung der Kosten der Kaiserkrönung ihm als Ehren geschenk 50.000 Goldgulden, sowie ausserdem noch andere 150.000 m zahlen, wofür Karl den drei Brüdern und deren Erben das Reichs- vikariat

für die von ihnen zu gemeinsamer Hand und ungetheilt be sessenen Gebiete, also für Mailand und Genua, auf die Zeit seines Lehens verlieh r ). 1 ) Matt. Vili. IV. 38. — Cortus. liist. 9-4*J B. — Cron. di Holog. -HO A. — Cron. di Pisa (Mur. XV. 1027 I>.) Contin. Mattili au Nnowotibnrg. 291. — Villani weiss ilici) ts von den 150.000 Gulden, dir; die Visconti Karl für die Ertheilung dos Vicariats gezahlt haben. Die Cron. di Bolog. spricht von 200.000 Goldgulden als Gegenleistung der Visconti, die Cron. di Pisa voce 150.000

, welche Angaben schon Ghilini, (Jontin. IL Ii in obiger Weise combinirt hat. Die Contin. Matth. Nucwenburg 2D] spricht ilavoll, rtass die Visconti auch eine jährliche Abgabe, einen Census, zu zahlen versprochen hätten, wo von die übrigen Chroniken nichts berichten. — Karl stellte den Brüdern Visconti das Vicariatsdiplom noch in Mantua selbst aus. s. Giulini, Memorie ili Milano, Contili. 11. (ill (im Registro). — Sickcl, Vicariat der Visconti (Sitzungsberichte der Wiener A kart., pliil.- hist

. CI. 30. Bd. S. 24 und 25) ist mit Kocht der Ansicht, rtass das Vicariat den Vis conti nur für die von ihnen gemeinsam besessenen Gebiete von Mailand und Genna ver liehen worden ist. — Was ferner die Frage betrifft, ob schon zu dieser Zeit die Vis- contischen Brüder auch für ihre Separatbesitzungen das Vikariat erhalten haben, so dürfte dieselbe betreffs Bernabò zu bejahen sein, denn in der Urkunde Karl 1 * IV. I'flr Cremona vom 16. Februar 1555 wird Bernabò »Reichs vicar von Mailand, Cremona etc.* titillili (s. die Urkunde

, das von diesem Tage datirt ist, spricht; ersfcerer die sichere Hoffnung ans, dass die Unterhandlungen mit den viscontischeii Brüdern baldigst zu einem gedeih lichen Abschhuss gelangen worden (s, Job. do Annon. in Beitrage zur Gesch. Böhmens. AMh. I. Bd. 2, herg. v. Höller, cap. 3.) — Wann die obigen, wahrscheinlich in dein Vertrage selbst sfcipulirten .Summen an Karl gezahlt worden sind, ob schon in Mantua oder erst iti Mailand (als Karl dann dort verweilte bei Gelegenheit seiner Krönung mit der eisernen Krone

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_344_object_4658624.png
Seite 344 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Würdigung von Karl's Politik. 337 bringt. Ganz Italien, soweit' es noch zum Reiche gehörte, hatte Karl als König und Kaiser gehuldigt, sogar Florenz, das seinen Vorgängern Heinrich und Ludwig auf's Heftigste widerstanden, Fürsten, Magnaten, Herren und Städte hatten ihm Ehrengeschenke, bedeutende Geld summen als Abschlagszahlung für die lange nicht gezahlte Reichs steuer, endlich Contingente zur Rom fahrt gestellt, Florenz, Pistoja, Samminiato, Arezzo, gewiss auch Pisa, Siena und Volterra

hatten sich noch überdies zur Entrichtung einer jährlichen Reichssteuer verpflichtet, und demnach allen Leistungen unterzogen, die Karl billigerweise an sie stellen konnte. Auch die Einsetzung eines Generalstatthalters, der für Aufrechthaltung der Rechte des Reichs in Italien nach dem Ab zug des Kaisers sorgen sollte, war Karl gelungen, kurz, die kaiser lichen Rechte wurden in Italien fast durchaus in demselben Umfange anerkannt als dies in Deutschland damals üblich war. Freilich hat Karl anderseits

müssen, dass Karl auf keinem Fall irgendwelche kaiserlichen Rechte in Rom, wo erst ein Jahr zuvor der Papst abermals als unmittelbarer Herr anerkannt worden war !), geltend zu machen vermocht hätte und ein längerer Aufenthalt daselbst an und für sich nutzlos gewesen wäre. Abgesehen von der Schmach der Erniedrigung der kaiserlichen Würde, hat sich Karl seine Nachgiebigkeit gegen die Curie sehr wohl ren- tirt ; wie sie ihm früher die deutsche Krone eingebracht hatte, so ver schaffte

sie ihm jetzt leichten Kaufs die Kaiserkrone, ohne dass er jene Opfer an Geld und Blut zu bringen brauchte, womit sie sein Grossvater hatte bezahlen müssen, und ohne jene schlimmen Conse- quenzen, die seinen Vorgänger Ludwig noch Jahre lang später ver folgt hatten. Nachdem Karl in eigenem Interesse das letzte Opfer der Demüthigung der kaiserlichen Majestät unter die päpstliche Au- *) S. meine Schrift »Italienische Politik* etc. S. 109. W erunsky, I. Römerzn-x Karl's IV, 22

4
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1837
Einleitung. Nordtirol : (Inn-, Lech-, Grossachenregion).- (¬Das¬ Land Tirol : ein Handbuch für Reisende ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LT_01/LT_01_25_object_3849175.png
Seite 25 von 890
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 862 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nordtirol ; f.Führer
Signatur: D II 103.472/1 ; II 75.230/1 ; II 103.472/1
Intern-ID: 150382
li elle Angelegenheiten Baiern s leiten werde. In diesem Geiste unabhängiger L a n d es ve r \v al tu n g nahm er auch 777 seinen Sohn Tlieodo zum Mitregenten an. Karl stellte sich mit die ser Erklärung zufrieden. Bald darauf brach der Krieg zwi schen den Franken und Longobarde!* ans. Ks war mini lieh Karls Bruder, Hartmann, mit Hinterlassung von zwei Söh nen gestorben. Seine Gemahlin, eine Tochter des Longo- bardeukünlgs Des id er ins, gekränkt, dass Karl seine Bruders Kinder

von der- Regierung des fränkischen Reiches aus- schillesse,' wendete sich an ihre Vater um Schute, dieser an den Pabst, und verlangte die Krönung der hinterlnssenen Prinzen. Da aber Rom nicht für gut fand, den mächtigen Helfer Karl zu beleidigen, und das Begehren rund abschlug, so nahm Destderius der römischen Kirche das Exarch at weg. 'Der Pabst hierüber höchlich entrüstet, Hellte Karin um Hülfe an. Dieser säumte nicht, mit einein ungeheuren Heere itaci» Italien aufzubrechen, und Baiern scliloss

sich ihm In un glaublicher Verblendung, alle und neue Familienbande mit dem longobardlschen Königshaus© missachtend , dein alten miss verstau denen Waffenbtindnisse treu, als mitwirkende Heeresmacht an. Das Longobardenreich stürzte unter den Stürmen des fräukisch-baierischen Heeres zusammen, Desi- derltis wurde mit seiner Gemahlin nach Frankreich abge führt, und Karl setzt© sitóh die eiserne Krone 1 der Longo« tawieti aufs siegge krönte Haupt. Der Sieg über die Longo- harien war ein Sieg über Baiern selbst) es stand

minder drückende Bedingungen von Karl zu erhallen. Koni wies das Gesuch mit heftigen Drohungen zurück. Karl seihst, von diesem

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_112_object_4658392.png
Seite 112 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Schwierigkeiten don Bischof yon Ostia zur Krönungsroisc zu bewegen. zu ihm nach Pisa kämen 4 ). Aber so eindringlich dieses Schreiben war, es fruchtete nichts. Bald darauf noch im selben Monat schrieb Karl abermals an den Cardinalbischof von Ostia und drang in ihn, er möge seine Ankunft beschleunigen, weil Gefahr im Verzuge sei, zugleich sandte er den Bischof Dietrich von Minden in dieser Ange legenheit an die Curie 2 ). Aber noch immer trafen die Cardinale» auch der von Ostia, keinerlei

Anstalten zur Heise. Karl schrieb daher am 9. Januar schon wieder an den letztgenannten Bischof, theilte ihm seine am 6. Januar in Mailand stattgefundene Krönung mit der eisernen Krone mit und kam wieder und wieder auf die Noth wendig keit der Beschleunigung der Kaiserkrönung zu sprechen. Obwohl er erst vor kurzem den Bischof von Minden zu dem Zweck an den Papst geschickt habe, dieselbe zn erwirken, müsse er den letzteren trotzdem neuerdings bitten, dass er die Cardinale die Eeise endlich antreten lasse

,* nochmals ersuchte er den Bischof, auch seinerseits mit Erfolg dahin wirken zu wollen 3 ). Auf dies hin gab der Bischof von Ostia endlich einmal wieder ein Lebenszeichen von sich: er hatte indessen die Versuchung, die an ihn herangetreten, Karl das gegebene Wort nicht einzuhalten, die Krönung nicht zu vollziehen, glücklich bestanden. Am 22. Januar schrieb er an König Karl, druckte seine Freude aus über die Krönung desselben mit der eisernen Krone der Lombarden und wünschte ihm ferner glückliche Erfolge

, Sodann gab er dem König in seiner Urbanen Weise zu verstehen, dass dieser es nur ihm (dein Bischof von Ostia) zu danken habe, wenn die Kaiserkrönung zu Stande komme. Bei dieser Gelegenheit Hess er einige Andeutungen über die Machinationen und Umtriebe fallen, die damals in Avignon gegen Karls Kaiser krönung im Zuge waren, Der Bischof von Minden 4 ) habe ihm ein J ) Johann, d. A. c. 3. z ) Ii. c . cap. d. Dieses kurze Begleitschreiben, das Karl wahrscheinlich dem Bischof Dietrich mitgab

, hat zwar kein Datum, ist indess in die zweite Hiilfte des Dezember 1854 zu setzen, wie nicht nur aus der Art wie es Johann, de Ann. einreiht, sondern auch daraus zu ersehen ist. dass König Karl in seinem Schreiben an den Bischof von Ostia vom 9. Januar (1. c. cap. 5) erwähnt, er habe ihm durch den Bischof von Minden seine Ab sicht mitgctlioilt, sich am 1. Januar mit. der eisernen Krone krönen zu lassen. 3 j L. c. cap. 5. 4 ) Er nennt ihn merkwürdigerweise irrig' Guillelmos (dieser Name findet sich im Text

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/217186/217186_168_object_4663784.png
Seite 168 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
Idee Oesterreichs, den völkerverbindenden, übernationalen Reichsgedanken, dessen stärkstes und damals schon fast einziges Vollwerk eben 'die habshur- Zischen Erblande waren, so klar wie kaum ein anderer Monarch aus dem Hause Habsbuvg -erfaßt. Er ging nicht, so wie sein Bruder und Nachfolger Karl VI. Phantomen nach, sondern stand mit beiden Füßen auf dem Boden der Wirklichkeit. Sem Ziel war «cht die Erwerbung oder Zurück- gewimmng von Gebieten, die, mochten sie auch unter dem Gesichtspunkt

./ jene unselige Politik vermieden worden, die Zur Zersplitterung der österreichischen Interessen und Kräfte in fernen, vom Kern der Erblande getrennten Ge- bieten geführt und 'damit die Entwicklung gefördert hat, welcher Zwei Jahr- hunderte später das alte Reich zum Opfer fiel. Aus seiner Ehe mit Wilhelmine Amalia von Braun schweig hinterließ Joseph I. nur Zwei Töchter, von- denen eine den Kur fürsten Au ZA st von Sachsen, die andere den Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern heiratete. Beide Erzherzoginnen

verzichteten bei der Eheschließung feierlich auf jedes Recht der Erbfolge in Oesterreich, damit aber war späteren Ansprüchen/ wie wir sehen werden, der Boden nicht entzogen. Als Karl VI., der letzte männliche Sproß der Habsburger, 29 Jahre nach -dem Tà Josephs I. ins Grab gesunken war, begründeten sowohl Bayern wie Sachsen ihre Forderungen an Maria Theresia 'damit, daß jene Derzichtserklärungen nicht bindend gewesen seien. Im Augenblick freilich war die Frage der Erbfolge unbestritten und 'der jüngere

Bruder Kaiser Josephs, Erzherzog Karl, der übrigens als Prätendent auf die Krone Spaniens auch den Königstitel führte, konnte, ohne Widerstand zu finden, 17U die Regierung 'der österreichischen Erblande antreten (1711). Schon als Kind war Karl der Liebling feines Vaters gewesen, dem er durch seinen Emst, seine Verschlossenheit und durch einen Hang zur Melancholie mehr glich, als sein älterer Bruder. Trotzdem hatte Kaiser Leopold nicht gezögert, nach dem Tode des letzten spanischen Habsburgers f60

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_120_object_4658400.png
Seite 120 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Heise des Bischöfe von Ostia nach Pisa. ne zwei Leute seines Gefolges, den päpstlichen Ca plan Petrus Baptovani*) aus Florenz und Lello de' Coseci 2 ) aus Bom, seinen Kammerherrn und Ritter im Dienst des französischen Königs, an König Karl nach Pisa abschickte und ihnen ein Schreiben an denselben mitgab, worin er um Entschuldigung für die Verzögerung seiner Ankunft bat, „da ihn schwierige und gewichtige Geschäfte, welche die Krone von Prank reich betreffen und dio er im besondern Auftrag

des Papstes habe übernehmen müssen, so lange in Avignon festgehalten hätten, 0efters habe er den Papst um Urlaub gebeten, und nun denselben endlich erlangt, obwohl die genannten Geschäfte noch nicht zum Abschluss gediehen seien, aber doch eine glückliche Erledigung sicher hoffen Messen ; sogleich habe er auf des Königs Wunsch die Beise angetreten und zwar durch die Riviera von Genua, trotzdem bekanntlich gerade dieser Weg ein sehr beschwerlicher sei; für König Karl scheue er überhaupt keine Anstrengung

und wolle sich durch nichts mehr auf halten lassen'. Dann bat er den König, den Tag der Krönung be stimmen lind ihm sogleich kundgeben zu wollen, um darnach seine Reise einrichten zu können; auch machte er ihm die Mittheilung, dass als er am 17. Februar nach der Stadt Grasse gekommen, ebenda auch englische Ritter angelangt seien, die vom Herzog von Lancaster und Grafen von Arundel an König Karl abgesandt worden, vermuth- lich um dessen Vermittlung bei den Fried en s verband] un gen zwischen Frankreich

und England nachzusuchen. „Da Karls eigenes Interesse mit dem des französischen Königshauses nicht wenig zusammenhänge, Karl in so enger Blutsverwandtschaft zu demselben stehe', bittet ihn der Cardinal, der mit dem französischen Hofe sehr befreundet war, „ den Bescheid, welchen er den englischen Gesandten geben werde, l ) In cap. 19 erscheint dieser Name in 7/ Rap ton tini* geändert. *) Sein voller Name war Lcllus Petri Stephani de Tosettis (Theiner II. 11. 178); er war einer der intimsten Freunde

in einem Schreiben vom 25. Februar 1855 König Karl aufs beste. (Fani. SIX, 4). Wer un sky, I. Röinerzug Karl'ss IV. 8

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_42_object_4658322.png
Seite 42 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
des Winters 1354/55. — Bezüg lich des oben berichteten sonderbaren Ereignisses, nämlich der Enthauptung des Führers von Karls Heer auf Befehl des Königs versichert Bezzana, storia di Parma I. SO, dass auch andere LocalchronisLen dieser Gegenden dasselbe berichten (es kommt aber natürlich darauf an, ob diese die Erzählung der Cron. di Parma entnommen haben oder ob sie unabhängig von ihr ein Gleiches berichten). — In Pavia 3iess Karl auch den Leichnam des Märtyrers Veit, Patrons von Böhmen, ausfindig

den 12. Januar. Per letztem Zeitbestimmung als der genauesten sollte man daher am meisten Glauben schenken, wenn man aber bedenkt, dass Karl an ein und demselben Tage Paria, ferner Piacenza passirt hat (von woher ein Schreiben Karls vom 12. Januar an dio Stadt Strassburg datirt ist, bo seheint dieser Marsch für einen Tag denn doch zu gross zu sein, und es dürfte die Angabe der Cronica di Boi. vorzuziehen sein, wornach er schon am 10. Januar Mailand verlassen hat ; am 12. würe er dann nach Piacenza gekommen

und von da noch am selben Tag- nach 5. Donino. 4 ) M. Vili. XV, 39. s ) Ausser Villani 1. c. spricht von einem Geleit, das die Visconti Karl gegeben, nur noch die Cron. di Boi. 17,440 A., indem sie dasselbe auf 1000 Reiter beziffert (,ad ognj sua volontà 1 : von den Spätem spricht Corio II. 195 von 600 Rittern, die Karl bis nach Koni das Geleit geben sollten, und endlich bringt noch die Cronaca di Perugia Arch. stör. 16 a, 175 (eine spate verwirrte Compilation) die vereinzelt dastehende vor-

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/217186/217186_169_object_4663785.png
Seite 169 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
Karl mit der Wahrung der Ansprüche seines Hauses auf die Krone Spa niens zu betrauen. Der junge Erzherzog begab sich nach der Pyrenäen- Halbinsel, sammelte Äie Anhänger HMsburgs um seine Fahne und begann den legitimen Kampf um die Herrschaft über das Land, welches ein Habs- bnrger, Kaiser Karl V., Zum größten Ruhm und Glänze emporgeführt hatte. Die weitere Darstellung dieses Kampfes/ Her einen der vielen Schauplätze des spanischen Erbfolgekrieges umstritt, würde den Rahmen einer Geschichte

Tirols weit überschreiten. Es genügt, Ans hier daran zu erinnern, daß Karl, der acht Jahre seines Lebens in Spanien verbrachte, schon dort den persön lichen Mut «und manch andere Regententugend bewies/ die ihn später als Kaiser auszeichneten, dort aber auch jene tiefe Sympathie für spanische Tradition, für spanische Art und Sitte erwarb, die sich in der Folgezeit, als er die Geschicke der österreichischen Erblande Zu lenken hatte/ aufs Unglück- lichste auswirkte. Bis zur Ankunft ihres jüngeren Sohnes

VI., dessen Ehrfurcht vor alten Lebensformen besonders charakteristisch ist, brachte auch in die Verwaltung Tirols keine umstürzenden Veränderungen) es lag dem Kaiser ferne, den Ländern alt- hergebrachte Rechte nehmen Zu wollen. An den verschiedenen Reformen jedoch, die unter Karl VI. zur Einführung gelangten, hatte natürlich auch Tirol seinen Anteil.

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_92_object_4658372.png
Seite 92 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Contingente zum Römerzug. 85 fahrt war damals bei den Fürsten Deutschlands schon gar keine Rede mehr (die schlesischen Herzoge leisteten Karl als Vasallen der böhmischen Krone Heeresfolge); nur für die namhafteren ober deutschen freien Städte war die Reichshilfe bei solcher Gelegen heit noch obligatorisch, denn die Reichsstädte waren doch noch mehr auf die Gunst des Königs namentlich dem Adel gegenüber an gewiesen als die Fürsten, und so stellten denn Strassburg, Speier, Mainz, Worms, Nürnberg

und wohl auch Rothenburg a. d, Tauber und Hagenau und noch andere Städte Karl Hilfstruppen zum Rom zug *). Bald nach der Ankunft der Königin Anna in Pisa Hessen die Anzianen im Namen der Commune wie früher dem König so nun auch der Königin Geschenke überbringen (21. Februar : es waren das zwei grosse Truhen mit Tuch und Linnenzeug jeder Art, dessen Werth sich auf mehr als 2000 Gulden belief 2 ). Wahrend König Karl so zu Pisa verweilte, beschäftigt Verträge mit den Communen To senna's einzugehen

jedem Helm 60 Gulden zur Ausrüstung und 24 Gulden Monatssold zu geben (Huber a, a. 0. n. 224). — Dass auch Nürnberg dem König »über Berg® diente, ist nach Huber n. 2027 für sehr wahr scheinlich zu halten ; Ausschreiben Karls an Hagenau und Rothenburg a. d. T. sind uns noch erhalten (s, oben S. 8) und auch diese Städte werden wohl der Aufforderung des Königs nachgekommen sein. Endlich erfahren wir noch davon, dass Karl die Reichsstadt Friedberg (in der Wetterau) auf ihre Bitten von der Verpflichtung

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_22_object_4658302.png
Seite 22 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Vorsorge des Papstes betreffs des Krönung Karls zum König- der Lombarden. Cardinallegaten Egidius durch ein Schreiben, das der Bischof von Minden dem König mitbringen wird, an, Kar! wirksame Hilfe zu leisten und mit heilsamen Rath ihm beizustehen 1 ). Endlich ermahnte der Papst Karl zum Schlüsse, (Insel derselbe die Rechte der römischen Kirche den Räuberbanden eutreisseu und die Fesselo der Tyranen- macht brechen möge, damit er den Namen eines Vertheidigers der Kirche in Wahrheit verdiene

. Zugleich ertheilte der Papst für den Fall, dass der Krönung mit der eisernen Krone durch den hiezu be rechtigten Erzbischof von Mailand Hindernisse entgegenstünden, in einem andern Schreiben an den König von demselben Datum die Vergünstigung, sich von den Patriarchen von Constantinopel, Aquileja und Grado 2 ) krönen zu lassen 3 ), welchen er durch ein Breve vom 22. November die Vollmacht hiezu ertheilte 4 ). Imocenz befürchtete, wie man sieht, dass eine friedliche Auseinander setzung zwischen Karl

und den Visconti nicht zu Stande kommen ') Theiiier II, 11. 280, gleichfalls vom 21. November. Der Cardinailegat solle den König mit Kail) und That unterstützen, denn glückliche Erfolge des letzteren würden aneli der Kirche von grossem Nutzen scia, zumal da , ipso (Karl) quoque beneficia eius- dem ecclesie filiali gratitudine recognuscens circa proinotionem utilem negotiorum ipsius nobis magli a n im iter et liberalster obtulit potendo sue presidia et favores eto. € 3 ) Bekanntlich in den Latrimeli

14
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1863
Leben und Heldentod des Grafen Ludwig von Lodron, k.k. Feldhauptmanns : zugleich ein Bild aus den Kriegszeiten der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/240499/240499_310_object_4417718.png
Seite 310 von 408
Autor: Moriggl, Alois / von Alois Moriggl
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 344 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: [ca. 1865]. - [ca. 1865] - In: Zur Geognosie Tirols ; Folge 3
Schlagwort: p.Lodron, Ludwig ¬von¬
Signatur: II 102.439
Intern-ID: 240499
24. Februar — angebrochen war, begab sich Papst Klemens in der Frühe zur Kirche des h, Apostels Petrus, begleite! vom 15 Kardinälen, 2 Bischöfen, 8 Aebten und seinem ganzen Hof staate. Kurz darauf erschien io benannter Kirche Karl im kaiserlichen Purpurmantel , dessen beiden Ende Frani Sforza, Herzog von Mailand, und Karl, Herzog von Savoyen, hielten. Der Markgraf von Aslurien trug den Zepter, der Herzog von Ascoli das Reichsschwert, der Marlsgraf von Monlferrat die Krone, und Prinz Alexander

; bei der Händewaschung goss Karl das Wasser auf die Finger des Papstes und'empfiog kniend zwischen zweien Kardinalen, von denen der eine ein Kardinal-Bischof, der andere ein Kardinal-Priester war, aus den Händen des Oberhauptes der Kirche die heilige Kommunion, Nach Vollendung des h. Messopfers und nach gegebenem Segen setzte sich der Papst in vollem Ornate vor dem Altare; der Kaiser wurde aber zu seinem Thron zurückgeführt; dort zogen ihm die erwähnten Domherren von Sanct Peter und Sauet Johann im Lateran

16
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/163688/163688_82_object_4658362.png
Seite 82 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Die Gesandten von Siena bieten Karl die Signorie ihrer Stadt an. 75 ihm vor Allem daran gelegen sein, mit den Florentinern in gutem Einvernehmen zu bleiben und die Gemüther derselben nicht im vor hinein zu verstimmen, deshalb litt er und ertrug, was nicht wohl zu Indern war» ja er pries in seiner Antwort Florenz und erklärte, thun zu wollen, was immer mit der Ehre seiner Krone vereinbar sei >), sowie er auch den Gesandten versprach, mit ihnen ein andermal ein gehendere Verhandlungen pflegen

zu wollen; ja er tadelte endlich seine Käthe der Schmähreden wegen, die sie gegen Florenz geführt, so dass die Gesandten nun vollkommene Genugtuung erlangt hatten. Nun kam die Beihe an die Gesandten von Siena. Wie er staunten die Florentiner, als sie die von Siena dem König die Bot schaft ihrer Commune vortragen hörten! Dieselben begannen damit, in prunkvoller Rede die Hoheit der königlichen Majestät zu preisen, sie nannten Karl ihren Herrn und ohne irgendwelchen Vorbehalt boten sie ihm die Signorie über ihre Commune

benützen wollten, sich des Königs Gunst, ihren stolzen Nachbarn das königliche Misfallen zuzuwenden, kurz dieselben mit König Karl zu verfeinden. Deshalb sorgten sie dafür, dass die ») »Non guardando troppo all' onore imperiale*, bemerkt M. Villani IV. 54 ; ein solch' nachgiebiges, halb gaelfonfreundlicbes Benehmen war man an den römisch-deutschen Königen und Kaisern eben nicht gewöhnt. 2 ) S. oben S. 69 ff. — «} M, Vili. IV. 49.

20