¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
20 Vertrag' Kurls mit den Visconti. an den Schmuck der eisernen und der Kaiserkrone. Deshalb traf er sogleich nach Vermittlung des Waffenstillstands ein Abkommen mit den Visconti, diese versprachen» seine Krönung mit der eisernen Krone in Monza zuzulassen, doch ohne da ss Karl Mailand beträte, und zur Bestreitung der Kosten der Kaiserkrönung ihm als Ehren geschenk 50.000 Goldgulden, sowie ausserdem noch andere 150.000 m zahlen, wofür Karl den drei Brüdern und deren Erben das Reichs- vikariat
für die von ihnen zu gemeinsamer Hand und ungetheilt be sessenen Gebiete, also für Mailand und Genua, auf die Zeit seines Lehens verlieh r ). 1 ) Matt. Vili. IV. 38. — Cortus. liist. 9-4*J B. — Cron. di Holog. -HO A. — Cron. di Pisa (Mur. XV. 1027 I>.) Contin. Mattili au Nnowotibnrg. 291. — Villani weiss ilici) ts von den 150.000 Gulden, dir; die Visconti Karl für die Ertheilung dos Vicariats gezahlt haben. Die Cron. di Bolog. spricht von 200.000 Goldgulden als Gegenleistung der Visconti, die Cron. di Pisa voce 150.000
, welche Angaben schon Ghilini, (Jontin. IL Ii in obiger Weise combinirt hat. Die Contin. Matth. Nucwenburg 2D] spricht ilavoll, rtass die Visconti auch eine jährliche Abgabe, einen Census, zu zahlen versprochen hätten, wo von die übrigen Chroniken nichts berichten. — Karl stellte den Brüdern Visconti das Vicariatsdiplom noch in Mantua selbst aus. s. Giulini, Memorie ili Milano, Contili. 11. (ill (im Registro). — Sickcl, Vicariat der Visconti (Sitzungsberichte der Wiener A kart., pliil.- hist
. CI. 30. Bd. S. 24 und 25) ist mit Kocht der Ansicht, rtass das Vicariat den Vis conti nur für die von ihnen gemeinsam besessenen Gebiete von Mailand und Genna ver liehen worden ist. — Was ferner die Frage betrifft, ob schon zu dieser Zeit die Vis- contischen Brüder auch für ihre Separatbesitzungen das Vikariat erhalten haben, so dürfte dieselbe betreffs Bernabò zu bejahen sein, denn in der Urkunde Karl 1 * IV. I'flr Cremona vom 16. Februar 1555 wird Bernabò »Reichs vicar von Mailand, Cremona etc.* titillili (s. die Urkunde
, das von diesem Tage datirt ist, spricht; ersfcerer die sichere Hoffnung ans, dass die Unterhandlungen mit den viscontischeii Brüdern baldigst zu einem gedeih lichen Abschhuss gelangen worden (s, Job. do Annon. in Beitrage zur Gesch. Böhmens. AMh. I. Bd. 2, herg. v. Höller, cap. 3.) — Wann die obigen, wahrscheinlich in dein Vertrage selbst sfcipulirten .Summen an Karl gezahlt worden sind, ob schon in Mantua oder erst iti Mailand (als Karl dann dort verweilte bei Gelegenheit seiner Krönung mit der eisernen Krone