Beilage zum .Tiroler Vvlksblatt' Nro. 60 Wallfahrt auf dem Berge Alvernia. ' Rom, 31. Mai 1870. ^ ^ ^ ' (Schluß.) - Diese Kapelle würde 1263 gebaut, und von dieser Zeit an bis zum Jahre 1440 wohnten in fünf an der^ Kapelle angebauten Zellen fünf der eifrigsten Religiösen, um beständig an diesen hl. Stätten Gott zu loben. Zm erwähnten Jahre hörte dieser Gebrauch auf und trat die Prozession an dessen Stelle. Bevor man in die Kapelle der Wundmalen gelangt, geht man durch eine andere Kapelle, einst
beobachtet hat und noch beobachten kann, daß das Falkenpaar seit jener Zeit jedes Jahr kommt, um in besagter Höhle zu nisten, und daß nie mehr als zwei auf dem Berge bleiben, indem die Jungen, wenn sie mündig geworden, sich im fremden Lande ihr Brod suchen. Als wir bei unserm Besuche der Heilig» thümer hinter der in Rede stehenden Kapelle hinabstiegen in eine Feldschlucht, um den Ort zu sehen, wo der hl. FranziSkus oft betete und auf hartetn Felsen schlief, das Bett des hl. FranziSkus genannt, flogen
von Alvernia. Hinter der Kapelle der Wundmalen steigt man über eine mit'einem eisernen Geländer versehene Treppe hinab in die hohe Felswand zu einer kleinen Höhle (kreeiMio), wo der hl. FranziSkus oft betete, und wo der Teufel, der bekanntlich am Gebete keine Freude hat, ihn einmal hinabstürzen wollte, was ihm nicht gelang, da der Fels hinter des Heiligen Rüaen wie Wachs nachgab, so daß sich der Heilige weiter zurückziehen konnte. Unter der Kapelle der Wundmalen steht eine Kapelle, einst die (erste) Zelle
des hl. Franziskus, in welcher man die Steinplatte sieht (jetzt Altarstein), auf welcher Christus dem hl. Fran ziSkus die Verheißungen bezüglich seines Ordens machte. Von dieser Kapelle steigt man hinab in eine schauerliche Schlucht zum sogenannten sasso sxieeato (hängenden Fels), ein ungeheuer großer Fels, welcher auf allen Seiten frei, nur an einer schmalen Stelle mit den übrigen Felsen zusammenhängend, gleichsam in der Luft hängt, da er natür licher Weise jeden Augenblick herabfallen müßte. Es wären
hier das Haupt der Heiligen aussetzen werde. Diese liebenswürdige große Heilige, welche für die Kirche so viel gewirkt hat, starb in Rom und ruht ihr Leib in der Kirche Naria soxra Minerva daselbst; daS Haupt aber wurde in ihre Vaterstadt zurückgebracht. Hier in der Kirche des hl. Dominikus ist zu hinterst in der Kirche eine Kapelle, der LieblingSaufenthalt der HI. Katharina, wo sie oft Erscheinungen von Christus und den Heiligen hatte, und wo sie so viele andere himmlische Gunstbezeugungen genoß. Nachdem