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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 18.01.1878
Umfang: 4
werden sollen? Ultramontane nnd Altkatholiken. Wien, 18. Jänner Die gestern Abends im Dreher'schen Saale auf der Land straße abgehaltene Versammlung des katholisch-politischen Volks vereines, in welcher die Reklamirung der Salvator-Kapelle für den katholischen Kultus beschloffen wurde, ist wiederholt durch De monstrationeneiner Anzahl von Personen gestört worden, die offenbar den altkatholischen Kreisen angehören und in dieser Weise wahrschein lich einen altkatholischen Protest gegen die Beschlüsse der Ver

und der Resolution, wie über die Zwischenfälle, durch welche der Verlauf der Versammlung ge stört wurde. Der Präsident, Statthaltereirath Dr. Harant, eröffnete die Verhandlungen niit einem Rückblick auf den Beschluß des Wiener Gemeindcraths, die Salvator-Kapelle den Altkatholiken einzuräu men. Er zitirt aus den Gemeinderaths-Protokollen die verschie denen darauf bezüglichen Anträge, Beschlüsse und Reden. Ge meinderath Umlauft habe als der erste Antragsteller erklärt, es handle sich um die Ehre der Stadt Wien

und der Gcmcinderath könnte den Altkatholiken die Kapelle nicht verweigern, wenn sie dieselbe verlangen würden. Statthaltereirath Harant verlas auch die Eingabe des Agi- tations-Komitös der anti-infallibilistischen Katholiken, in welcher dann jenes Ansuchen gestellt wurde. Die Verlesung der Namen „Alois Anton" und „Karl Linder" an der Spitze der Unter zeichneten erregt lebhafte Heiterkeit, Ebenso eine Stelle dieser Eingabe, an welcher die Unterzeichner erklären, daß sie im Na men von 20.000 Katholiken sprechen

. (Rufe: Uj je!) Es sei zwar gleich zu Anfang im Gemeinderathe darauf aufmerksam ge macht worden, daß auf der Salvator-Kapelle Stiftungen haften und daß daher juristische Bedenken gegen die Ueberlaffung an die Altkatholiken obwalten. Auch wurde die Frage aufgeworfen, ob die Gemeindevertretung berechtigt sei, in den Kirchen, über die sie das Patronat ausübt, den Altkatholiken den Gottesdienst zu gestatten. Ein Bericht über diese Frage sei aber nicht er stattet worden. Als der Protest

des erzbischöflichen Ordinariats einlief, habe der Referent der Rechtssektion ausdrücklich erklärt, der Gemeinderath könne das Jngerenzrecht des Erzbischofs nicht hindern und sei verpflichtet, die auf der Kapelle haftenden Stif tungen aufrechtzuerhalten. Dem hätten in der Sektion alle Mit glieder zugestimmt, in der öffentlichen Sitzung sei aber Keiner dem Beschluß treu geblieben. Statthaltereirath Harant zitirte nun Aussprüche der Ge meinderäthe Umlauft, Huber und Hügel zu Gunsten der Altka- tholiken. (Heiterkeit

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 30.07.1870
Umfang: 8
Beilage zum .Tiroler Vvlksblatt' Nro. 60 Wallfahrt auf dem Berge Alvernia. ' Rom, 31. Mai 1870. ^ ^ ^ ' (Schluß.) - Diese Kapelle würde 1263 gebaut, und von dieser Zeit an bis zum Jahre 1440 wohnten in fünf an der^ Kapelle angebauten Zellen fünf der eifrigsten Religiösen, um beständig an diesen hl. Stätten Gott zu loben. Zm erwähnten Jahre hörte dieser Gebrauch auf und trat die Prozession an dessen Stelle. Bevor man in die Kapelle der Wundmalen gelangt, geht man durch eine andere Kapelle, einst

beobachtet hat und noch beobachten kann, daß das Falkenpaar seit jener Zeit jedes Jahr kommt, um in besagter Höhle zu nisten, und daß nie mehr als zwei auf dem Berge bleiben, indem die Jungen, wenn sie mündig geworden, sich im fremden Lande ihr Brod suchen. Als wir bei unserm Besuche der Heilig» thümer hinter der in Rede stehenden Kapelle hinabstiegen in eine Feldschlucht, um den Ort zu sehen, wo der hl. FranziSkus oft betete und auf hartetn Felsen schlief, das Bett des hl. FranziSkus genannt, flogen

von Alvernia. Hinter der Kapelle der Wundmalen steigt man über eine mit'einem eisernen Geländer versehene Treppe hinab in die hohe Felswand zu einer kleinen Höhle (kreeiMio), wo der hl. FranziSkus oft betete, und wo der Teufel, der bekanntlich am Gebete keine Freude hat, ihn einmal hinabstürzen wollte, was ihm nicht gelang, da der Fels hinter des Heiligen Rüaen wie Wachs nachgab, so daß sich der Heilige weiter zurückziehen konnte. Unter der Kapelle der Wundmalen steht eine Kapelle, einst die (erste) Zelle

des hl. Franziskus, in welcher man die Steinplatte sieht (jetzt Altarstein), auf welcher Christus dem hl. Fran ziSkus die Verheißungen bezüglich seines Ordens machte. Von dieser Kapelle steigt man hinab in eine schauerliche Schlucht zum sogenannten sasso sxieeato (hängenden Fels), ein ungeheuer großer Fels, welcher auf allen Seiten frei, nur an einer schmalen Stelle mit den übrigen Felsen zusammenhängend, gleichsam in der Luft hängt, da er natür licher Weise jeden Augenblick herabfallen müßte. Es wären

hier das Haupt der Heiligen aussetzen werde. Diese liebenswürdige große Heilige, welche für die Kirche so viel gewirkt hat, starb in Rom und ruht ihr Leib in der Kirche Naria soxra Minerva daselbst; daS Haupt aber wurde in ihre Vaterstadt zurückgebracht. Hier in der Kirche des hl. Dominikus ist zu hinterst in der Kirche eine Kapelle, der LieblingSaufenthalt der HI. Katharina, wo sie oft Erscheinungen von Christus und den Heiligen hatte, und wo sie so viele andere himmlische Gunstbezeugungen genoß. Nachdem

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 06.05.1870
Umfang: 4
gelegen sei, aber darum werden die Gemeinden vor der tagblattlichen Drohung des „polizeilichen Null- und Richtig-ErklärenS" sich wenig fürchten, und das umsoweniger, da sie wrffen, daß dies nur die letzten zornigen Fußtritte einer Clique sind, die, wie Warrens sagt, als Bodensatz der ehemals so stolzen liberalen Partei noch zurückgeblieben ist. Aphoristische Gedanken über katholische Kirchenmusik. (Fortsetzung.) Ich spreche von den Leistungen dieser weltberühmten Kapelle Ibis herauf 1832 (siehe Baiani

); sie ist mir aus verläßlicher Lek- \ türe und nach Berichten von Seite kenntnißreicher Männer, welche ■ sich durch Jahre in der ewigen Stadt aufgehalten, wohl bekannt. -AIs Knabe lauschte ich diesen Berichten mit gespanntester Aufmerk- l samkeit. Hörer dieser Kapelle sagten unter andern: Es sei ihnen ! oft vorgekommen, als wären die Engel vom Himmel niedergestiegen, >: um in der sixtinische» Kapelle das Lob des Königs der Könige -zu fingen; Jeder pries sich glücklich, hatte er diesen göttlichen Har- — monien gelauscht

. Es wird noch immer darüber gestritten, ob die päpstliche Kapelle, welche gewöhnlich nur die sixtinische genannt wird, von einem der Päpste, welche Sixtus hießen, der sie vielleicht gegründet, oder von der Kirche, in welcher sie ihr Amt verrichtet und welche ebenfalls die sixtinische Kapelle heißt, den Namen er halten. (Siehe Schilling.) Die sixtinische Kapelle zu Rom ist vom musikalischen Standpunkt aus die Kapelle, welche aus einer gewissen Anzahl von Sängern (keine Jnstrumenüsten) besteht

, die nicht nur in der Peterskrrche und in der sixtiniichen Kapelle die gewöhnliche Figmalmusik aufführen, sondern auch, weil sie Geistliche sind, alle bei dem römisch-katholischen Gottesdienste zur Liturgie gehörigen Ge sänge singen. Die berühmte Kapelle hatte ihre eigenen strengen Statuten, in welchen die Dienstgeschäfte, Strafen und Einkünfte u. s. w. festgesetzt waren. Bemerkenswerth ist, das bis auf Papst Sixtus V. immer ein Adeliger Vorsteher und Direktor der Ka pelle war und auch Andere als Geistliche viele Ausländer

(Spanier Niederländer) in dieselbe ausgenommen wurden. Papst Sixtus be fahl aber später, daß alle Geistlichen in Rom Musik erlernen soll ten, indem diese in naher Beziehung zur Religion stehe und sofort ward seine Kapelle aus lauter Geistlichen zusammengesetzt und der Direktor durfte kein Adeliger, sondern mußte ein wirklicher Sänger sein. Zu Sixtus Zeiten kostete die Kapelle 150.000 Gulden. Die Kirche, welche den Namen sixtinische Kapelle führt und in welcher jene Sänger-Gesellschaft

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 24.08.1872
Umfang: 8
Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nro. S8. Reise nach Neapel, Salerno und Mugnano. - (Fortsetzung.) ' Nachdem ich im Dome in der Kapelle des hl. Januar, wo dessen wunderbares Blut aufbewahrt wird, die hl. Messe gelesen hatte und meine Gesellschaft nachgekommen war, machten wir uns an die nähere Besichtigung des Domes. Wenn man in Rom, Florenz, Mailand und Venedig gewesen ist, möchte man sich von Neapel einen noch schönern Dom versprechen, als es eben diese Basilika ist. Sehr prachtvoll

und marmorreich ist die Kapelle des HI. Januarius. Hier bewahrt man das Blut des hl. Januarius, das mit dem Haupte dieses hl. Bischofs und Märtyrers zusammengehalten, flüssig wird. Dieses Wunder kann man nur zweimal des Jahres sehen, und der Herr, der sich uns gestern aufdrang, sich für den Verwandten eines Kardinals ansgab und uns die Hoffnung machte, durch seinen Einfluß beim Kardiual-Erzbifchof die Erlaubniß zu bekommen, das wunderbare Blut zu sehen, erschien heute weislich nicht und ließ uns sitzen

. In einer andern Kapelle ruhen die Gebeine des hl. Aspren, den der hl. Petrus zum ersten Bischof von Neapel bestellt hat. In der unter irdischen mit Marmor reich verzierten Kapelle der Konfession ruht der Leib des hl. Januarius und die Leiber zwei anderer hl. Märtyrer. Ober der Kapelle des hl. Januar gegenüber tritt man in die alte Basilika der hl. Restituta,. die schon von Konstantin erbaut worden sein soll, und in der die hl. Martyrin Restituta ruht. Von profanen Grabmälern ist daS Karls von Anjou

sich ein Doppelaltar, worüber beiderseits eine bronzene Statue deS hl. Evangelisten sitzt. Eine Inschrift an der Wand, welche die Könige? von Spanien Philipp II. und III. und andere spanische Fürsten als Erbauer und Wohlthäter dieser an buntem Marmor reichen Krypta erwähnt, spricht auch von der wunderbaren und heilsamen Flüssigkeit, die die Gebeine des hl. Apostels ausschwitzen. Seitwärts vom Altare des hl. Matthäus' steht in einer Kapelle eine Säule, worauf der Ueberlieferung zufolge die hl. Märtyrer Fortunatus

, Kajus und Anthes, deren Leiber unter dem Altare der Kapelle ruhen, enthauptet wurden. An den Wänden der Krypta sind endlich in Nischen 10 Büsten heiliger Bischöfe von Salerno. In der obern, oder eigentlichen Kirche, ziehen die Aufmerksamkeit besonders die zwei großen, mit Mosaik reich geschmückten Ambonen an. Als Robert GuiSkard die Kirche erbaut Hatte, kam der hl. Papst Gregor VII. persönlich nach Salerno, um sie einzuweihen. Hier^ erkrankte und starb er 1085. Die letzten Worte des unerschrockenen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.04.1870
Umfang: 8
ein Bild/ die Auferstehung, -aus der ersten Künstlerhand Roms, ein wahres Meister stück aus Rubens Hand. Hier kniete ich mich nieder und betete so innig, wie. noch nie, für mich, für meine Mitbrüder. Verwandte! und alle meine Freunde, besonders aber für die armen Neger, die zu be kehren und denen das Glaubenslicht zu bringen wir ja eben berufen waren. GM erfülle» um was ich dort) bat/-für mich und alle meine Theuren. Diese Kapelle gehört den Lateinern. Rückwärts an ' der äußern .Seite der Kapelle

hciben dieLKopten einen; sehr, ärmlichen Altar von- Holz mit Bretterwänden umschlossen. Rings um die kleine Kapelle sind viele Nischen, welche verschiedenen Gh»ube.nssekjen5 angehören, Unweit der? hü Kapelle /bei« 20 »Schritt: ist der Platz, wo Christus nach seiner Auferstehung der Maria Magdalena erschien. Der Bodep . ist-ringsum mit kostbaren Steinen belegt. Vor dem Platze steht ein Altar, mit einem großen Altarblatt, diese Scene vorstellend; neben dem Altare stehen links und rechts 2 Leuchter

, wie jene vor der Grabkapelle. Dieser Altar gehört den Patern. InäulZ.xl. Von hier aus Wt man in die Kirche der Patres, wo sie den Chor und das. Sanctissimum haben. Diese Kapelle ist groß und sehr schön, mit 3 Altären. Hier beten die 6 Pater, welche das hl. Grab be wachen, das Brevier./; Die Kapelle ist -mit schönen Chorstühlen ver sehen. In einem der Seitenaltäre rechts, wird die Hälfte der Geiße- lungsqulj», aufbewahrt. Dieses Heiligthurn steht verschlossen: hinter einem Eisengitter auf der Mensa, wo Messe gelesen

machen. ^ Wir kamen zuerst in : eine; Grotte, wo Christus vvr der Kreuzigung als in eine Art Kerker gesperrt ward. Hier brennt immer eine Lampe. luäulg. xl. Dann rechts geht man zum Orte am AbHange der Kalvaria, wo die Soldaten die Kleider Jesu ver- loosten. Hier istNin Altar.k Diese.beiden Sanctuarien gehören den Griechen. InäulZ. xl. 4 Schritte davon kommt, man zu einer Kapelle mis einem Altar, hier habe Longinus zu Pferd die Lanze bereitet zum Herzstoße. IväulA. xl. Dies gehört den Armeniern. Von hier geht

. Auf dem Altare ist eine Statue, die hl. Helena, von Holz. Hier ist ein Altarstein zum Messelesen. IväulA. xl. Kommt man wieder von der Grotte hinauf, so ist gleich rechts wieder eine Kapelle, in welcher hinter Eisengittern eingeschlossen/ der biereckige >2*/, Schuh hohe Stein steht, woraus sitzend der Herr gekrönt würd«?. luäulg. xl. Diese eben beschriebenen Sanctuarien vom Kerker angefangen, bilden alle einen Halbkreis unter dem Kalvarienberg herum. Nun geht man über 18 Stufen hinauf auf den Kalvarienberg

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 28.03.1873
Umfang: 10
die Mitglieder des Meininger Hoftheater-Personals spielen. Der Vater der Schauspielerin war Direktor eines Lehr» Instituts in Berlin.' (Jubiläum.) Am 6. April feiert die beliebteste Kapelle Wiens, das treffliche Orchester der welt berühmten Brüder Strauß, im großen MusikvereinS- saale sein Jubiläum. Am genannten Tage sind es eben fünfzig Jahre, daß der Bater Strauß seine eigene Kapelle (l8 Mann damals zählend) organisirte. Im Laufe seines musikalischen Wirkens vermehrte er, den Fortschritt und die Steigerung

der orchestralen Mittel stetS verfolgend, diese Kapelle bis zu 30 Musikern und machte mit derselben wiederholt große Kunstreisen nach Paris, London, Brüssel und ganz Deutschland. Der älteste der Brüder. Johann, übernahm bei des Vaters Tode im September 1849 die Leitung der Kapelle und komplettirte diese auf 42 Mitglieder. Auch er unternahm große Kunstreisen mit der Kapelle durch ganz Europa. Im Jahre l353 übernahm die Leitung der Bruder Joseph, die er vom Jahre 1862 ab mit seinem Bruder Eduard theilte. Seit

dem 1870 erfolgten Tode Joseph'S dirigirte Eduard allein. Die Kapelle hat in den letzten 3 Jahren eine ständige Anzahl von 47 Personen. Das älteste Mitglied der Kapelle ist der erste Flötist, Herr Jakob Tauer, mit 35 Dienstjahren, eine größere Anzahl dient 15 bis 20 Jahre. (Aus London) wird geschrieben: „Der Krystallpa last wurde dieser Tage zum ersten Male theilweise durch LuftgaS erleuchtet. LuftgaS wird fabricirt, in dem man Luft mit einer Flüssigkeit, die Gasogen ge nannt wird, in Berührung bringt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 14.06.1877
Umfang: 4
der Papst-Feier. Wie da das Fest verhimmelt und der Einfalt in Stadt und Land ge schmeichelt wird, laßt sich denken. Wo das Fest .nach unserer Väter Weise" am glänzendsten begangen wurde, das sagt das fromme Blatt aus purer Bescheidenheit nicht. Wie uns mitge- theilt wird, hat der Glanz der Beflaggung, Dekoration und Be leuchtung seinen Höhenpunkt bei der Hofer-Kapelle zu St. Martin im Passeierthale erreicht. Es ist dies auch ganz ein leuchtend. Wenn die Ultramontanen .unsere Väter" ausspielen, so steht

und dabei erschienen. Am ! Mahle ließ man sie jedoch nicht theilnehmen; und wenn nichts einige Mitleid fühlende Menschenfreunde sich der alten Graubärte angenommen, so hätten sie Pasteier bei dem naßkalten Septem- ! berwetter verlassen wüsten, ohne eine warme Suppe genossen zu haben, während die Hochwürdigen und andern Würdigen tafelten! und mit funkelndem Wein ihre Toaste auf die Fesseln des Gei stes ausbrachten. Die besagte Hofer-Kapelle bildete nun jüngst am päpstlichen Jubiläumstage den Glanzpunkt

des diesmaligen Festes, wie er j in ganz Tirol nirgends erreicht wurde. Wie war doch diese Ka pelle beflaggt, dekorirt und beleuchtet! Wie wurde vor und hinter und neben der Kapelle gepöllert und musizirt! Rrrrrrr! .... Sollte man es für möglich halten? Die Kapelle ist seit dem Tage der Grundsteinlegung nicht um ein Maurertagwerk vor wärts gekommen! Sie ist noch so unvollendet, oder eigentlich: noch bis auf den heutigen Tag hat ihr Bau so wenig begonnen, als am Tage der großen ultramontanen Festlichkeit

ausschrieen nichts aufgebracht zu haben als jenen geweihten Steinblock, der seither für alle, welche den dafür aufgewandten Pomp nicht vergessen haben, zum Stein des Anstoßes, ja zum Kinderspott geworden ist. Nicht als ob wir das Nichtzustandekommen der Kapelle an und für sich bedauerten. Tirol hat an Kapellen und „Gnaden orten" Ueberfluß, und Andreas Hofer hat sein würdiges Denk mal an würdiger Stelle ohne Dazwischenkunft des Ultramon tanismus erhalten, und daran kann es genügen. Aber jene That

ist so bezeichnend für die treibenden Elemente der klerikalen Partei, daß man ab und zu daran erinnern muß. Der Zweck war nicht die Verherrlichung Andreas HoferS, auch nicht die Erbauung einer Kapelle, sondern der: Aufregung zu verursachen, Aufsehen bei dem Volke zu machen, zu lärmen, zu spektakuliren, zu demonstriren, und der wurde erreicht, denn zwei Wochen lang sprach man im ganzen Land nur von jener Grundsteinlegung, von den daran teilnehmenden Hochwürdigen und andern hervorragenden Persönlichkeiten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 18.02.1878
Umfang: 4
. * * ri- T ‘ Am 14. d. M. empfing der Kardinal-Kämmerling Pecci im Vatikan fünf katholische Abgeordnete Deutschlands, Mitglieder des Zentrums; sie brachten die Kondolenzbczeugung im Namen ihrer Kollegen dar. Am 16. Morgens fand i» der sixtinischen Kapelle der erste von den drei Todtengottesdiensten statt, welche das Kardinals kollegium für Pius IX. veranstaltet. Seit mehr als 7 Jahren war zum ersten Male wieder die berühmte Kapelle für feierliche Funktionen eröffnet. Se. Eminenz Kardinal di Pietro zelebrirte das Requiem

. Die feierliche Absolution ertheilten Ihre Eminenzen die Kardinäle Sacconi, Guidi, Bilio und Schwarzenberg. Rom, 15. Febr. Nach den Feierlichkeiten in der Sixtini schen Kapelle verfügten sich die Kardinäle in den Konsistorialsaal, woselbst der erste Empfang des diplomatischen Korps stattfand. Zuerst ward der Botschafter Oesterreich-Ungarns, dann der Ge sandte Spaniens, hierauf die Gesandten Bayerns, Belgiens, Bra siliens, von Costa-Rica und Bolivia eingeführt, welche Namens ihrer Herrscher deren Beileid

ausdrückten. Der Kardinal Pietro dankte für die Kundgebungen der Souveräne und Regierungen. Morgen findet die zweite Feier in der Sixtinischen Kapelle, so dann der Empfang des andern Theiles des diplomatischen Korps statt. a Brix en, 16. Februar. Heute ist der dritte Trauer- Gottesdienst in der Domkirche abgehalten worden. Das Requiem zelebrirte Regens Aichner, wobei der Fürstbischof im Pluviale am Throne assistirte. Darnach wurde die fünffache Absolution am Katafalk genau nach dem römischen Pontifikale

. Am 14. drängte sich den ganzen Tag hindurch in St. Peter die Menge betend um das Grab. * * * Die „Voce della Verita" schreibt: Die Arbeiten für das Konklave sind mit größtem Eifer beschleunigt worden; dennoch ist es zweifelhaft, ob sie bis Montag vollendet sein können, wie es bestimmt war. * *- rjr Am 17. wurde in der sixtinischen Kapelle das zweite Re quiem abgehalten, zelebrirt von Sr. Eminenz Kardinal Sacconi. Die vier Absolutionen ertheilten Ihre Eminenzen die Kardinäle Donnet, Pecci, Panebianco

und Hohenlohe. Die Sänger der päpstlichen Kapelle sangen das Requiem von Palestrina und das Eies iras von Vaini. * * * Der Kardinal-Kämmerer wurde verständigt, daß ein eng lisches Privatschiff von heute (15.) abjederzeitzur Verfügung des Kardinal-Kollegiums oder deL künftigen Papstes stehe. Die Pap O wähl. v. Schnell verbreitet sich die frohe Kunde von der Erwählung des neuen Oberhauptes der Kirche durch die ganze Stadt, und eine unübersehbare Volksmenge aus höheren und niederen Stän den eilt herbei

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 18.01.1878
Umfang: 4
licht Schenkung Eigenthum der Kommune geworden, aber daraus ergebe sich durchaus nicht das freie Eigenthums- und Verfü gungsrecht der Gemeindevertretung über die Kapelle. Das würde sowol den Grundsätzen des Kirchenrechts wie den Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches widersprechen. Mit der Annahme der kaiserlichen Schenkung habe die Gemeinde auch die unver brüchliche Verpflichtung übernommen, die auf derselben haftenden Stiftungen aufrecht zu erhalten. (Lebhafte Zustimmung.) Die Gemeinde

Wien verleugnete ihre eigene Geschichte, indem sie die Kapelle einer Religions-Genossenschaft übergab, an die der Stif ter der Kapelle nicht gedacht hat. (Beifall und Oho-Rufe.) Was die Geltendmachung des Patronatsrechtes in diesem Falle betrifft, so erklärt Dr. Porzer: Eine solche Anschauung über das Patronatsrecht kann nur Derjenige haben, der keine blosse Ahnung von der Bedeutung des Patronats hat. Das Patronatsrecht stünde übrigens in diesem Falle in direktem Wider spruch mit der Geltendmachung

Bildung. (Lebhafter Beifall.) Dr. Porzer fährt fort: Es kann nicht geduldet werden, daß die aus katholischem Gelde gemachten Stiftungen persolvirt werden für fremde Zwecke, das ist gesetzlich verbürgt und ge währleistet. Die Salvator-Kapelle ist gewaltsam dem Besitz der katholischen Kirche entzogen worden und wix haben nach den Staatsgrundgesetzen das Recht, die Wiedereinsetzung in diesen Be sitz zu verlangen, und zwar, indem wir die Entscheidung des Reichsgerichts

Uebergabe der für den katholischen Gottesdienst gestifteten Kapelle zu St. S a l v a t o r an die A l t k a t h o l i k e n eine Rechtsverletzung begründe, und spricht ihre zuversicht liche Erwartung aus, daß sowol aus diesem Grunde als auch weil gegenwärtig die Altkatholilen die Anerkennung als eine Re- ligions-Genoffenschaft erlangt haben, die Wiedereinräumung dieser Kapelle für den katholischen Gottesdienst nicht verweigert werden wird. Sie beauftragt daher das Präsidium, eine Eingabe in diesem Sinne

im Einvernehmen mit dem hochwürdigsten fürst erzbischöflichen Ordinariate an den Wiener Gemeinderath zu rich ten, und wenn dem Begehren um Wiedereinräumung der Kapelle für den katholischen Gottesdienst von Seite des Wiener Ge meinderaths wider Erwarten nicht stattgegeben werden sollte, Veranlassung zu treffen, daß diese Angelegenheit der Entschei dung des Verwalt»ngsgeri ch ts hofes, ev e ntuell des Reichsgerichts unterbreitet werde." Der Präsident erinnert, daß an der Abstimmung nur Mitglieder des Vereins

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 20.05.1873
Umfang: 4
unkenntlich reparirte und in die neue eigens dazu erbaute Kapelle nächst dem Eisacke übertragen worden war, wurde sie heute inaugurirt, und vom Hochwst. Mons. Probst daselbst dj« Meffegäesen. woraufer an die zahlreich vor der Kapelle im Freien versammelten Menge eine Ansprache hielt, worin er seine Freude ausdrückte, daß heute dem Heili- gen ein würdiger Ersatz für den an ihm begangenen Frevel geleistet wurde, wie er auch die Entweihung und Schändung der Statue, und den Frevel, den man an dem Heiligen

beging, gehörig brandmarkte. Erhebend war es zu sehen, wie die Volks masse mit der gespanntesten Aufmerksamkeit die Worte ihres verehrten Hirten anhörte, und die Prozession, die durch die Gegenwart des Hochw. Kapitels und des Klerus verherrlicht wurde, von der Pfarrkirche zur Kapelle und wieder zurück so andächtig betend begleitete. Daß die Kapelle recht hübsch mit Blumen geziert, daß dar Volk reichlich Almosen spendete zum Baue der Kapelle, zur Herstellung der Statu«, daß nach Ti roler Art

daS Krachen der Pöller nicht fehlen durfte, um die Feier zu erhöhen, sind Dinge, die sich von selbst verstehen, und manche etwas zartfühlende liberale Nerven gewaltig auf geregt haben. Auch schien man hie und da manche bitterböse Miene beobachtet zu haben. Und eS läßt sich wohl auch kaum anders denken. Sieht ja der heiligenscheue Liberalismus durch die Erbauung dieser neuen Kapelle sein Werk vereitelt und den an den Statue begangenen Frevel gesühnt, und was für. ihn noch weit ärger ist, er sah es gestern

, sieht es heute noch mehr und wird es auch in Zukunft oft sehen, wie viele, recht viele bei der Kapelle sich ansammeln, und im Freien laut und öffent lich, — erschrick nicht, lieber Leser — den hl. Rosenkranz beten und einige Kreuzer Almosen fallen lassen, denn dem Volke gilt der Schutz eines Heiligen mehr, als die hochtönenden Phrasen eines Liberalen, der immer vaS Wohl des Volkes im Munde führt, dabei aber über dasselbe herrschen, und seinen Beutel spicken will. ) : ’ A Aus dem Burggrafenamt

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 25.08.1876
Umfang: 4
. — Der letzte Sonntag kann der Brunecker Musiksonntag getauft werden. Vormittag brachte die St. Lorenzer Kapelle dem k. k. Herrn BezirkS-Hauptmann Graf Manzana ein Ständchen; Nachmittag um halb 4 Uhr traf die Kienser Mu- fik-Kapelle ein, welche von der hiesigen Musik-VereinS-Ka- pelle beim Dollinger erwartet, einbegleitet und durch die StHvt zur Post geführt wurde. Dort spielten erst beide Kapellen abwechselnd, dann zog letztere in KirchbergerS Pavillon am Schloßberg, während die Kienser Kapelle wei tere

Platzmusik vor dem Post-Hotel machte. Um ö Uhr zog wieder die Turn Feuerwehr-Kapelle zum Waldsest nach dem Kreßwasser spielend durch die Stadt und ebenso um 11 Uhr NachtZ zurück. Wahrlich so viel Musik an einem Tag — war zu viel! — Bemerken wollen wir noch, daß die Leistungen der Kienser-Kapelle von vielen Seiten belobt wurden, und ist eS sehr schön, daß diese Dorf-Kapelle so viel Liebe zur Musik und zur Zusammengehörigkeit zeigt, daß eS ihr gelungen, sich ganz gleich und neu zu adjustiren.' Der Lorenzer

-Kapelle wird eine gute Stimmung zugespro chen, aber statt dem harten trockenen Notenspiel, sollte mehr Abrundung und Gefühl in den Tönen ihrer Instrumente gebracht werden können. WaS man übrigens in mancher Stadt nicht zusammen bringt, kann vom Land nicht ver- langt werden. — DaS h. Geburtsfest Sr. k. k. apost. Majestät un- sereS a. g. Kaisers wurde dies Johr in Bruneck in ganz besonders loyaler Weise begangen. Wir haben unserem letzten Berichte noch hinzuzufügen, daß die k.rchliche Feier

durch den zahlreichen Besuch der hier anwesenden Fremden beson- derS Damen in eleganter Toilette verschönt wurde. Nach mittag machte eine große Gesellschaft einen AuSflug nach St. Lorenzen und Abends spielte die Turn-Feuerwehr-Ka- pelle im Postgärtchen und die Kapelle des Musik-VereineS im Adlergarten bis zur MilternachiSstunde. Es war keine gemachte oder angeordnete Feier» eS war eine Feier die sich von selbst herausgebildet halte. — Auch der Montag gab An laß zu einer loyalen Kundgebung, feierte doch unser Kron

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1879
Umfang: 8
C?tr«,-Beilage des „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. R8 Der Tiroler Adler. Studien von Dr. Arnold Busfon. Z. Der Adler von Zenoberg. Bon kundigster Seite ist der Adler von Zenoberg als der älteste von allen uns erhaltenen Tiroler Wappen adlern bezeichnet worden. Derselbe findet sich, in Stein gehauen, auf der innern Seite des gewölbten Trägers unter dein Thu. stürz des Portals der Kapelle. recliter Hand beim Eingang. Daö scböne, im Nnndbogenstil ausgeführte, Portal selbst ist mit höchst

. In demselben finden sich von anderer Hand eingetragene Notizen, die uns lehren, daß Graf Meinhard II. den bisherigen Besitzern von Zenoberg, den Edlen von Snpan, ihre Güter daselbst parcellenweise, und ebenso anch das Schloß abgekauft hat.^) DaranS ergeben sich folgende Schlüsse gegen den von Hohenlohe angenommenen chronologi schen Ansatz. Graf Meinhard II. hat Zenobnrg von den frühern Besitzern, den von Snpan, erst nach I28-? gelaust. Der Adler unter dem Portal der Zenoberger Kapelle ist das Wappen eines Grasen

Adlerflüge auf dem tiroler Helm geschlungen ist.°) Den Tiroler Adler an der Kapelle anzubringen konnte nur ein Burgherr Ver anlassung haben, der zugleich Graf von Tirol war und als solcher den Adler im Wappen sührte. Gras von Tirol nnd Burgherr vou Zenoberg war aber nach den Notizen des „Gelt von Tyrol' erst Meinhard II., seitdem er — sicher erst nach 1285 — Zenoberg den Supan abgekauft. Mithin wäre der sragliche Adler erst nach 1285 unter dem Portal der Zenoberger ^ Zeitschrift für Tirol und Vorarlberg

des mit dem Helm bedeckten Wappens von i Tirol bet Grünenberg Wappenbuch, Görlttzer Ausgabe IS75 ff. - Taf. Xlll, und die Ausführungen HohenloheS a. a. O. I, 07 ff. Kapelle angebracht. 6) Gegenüber positiven Tlngaben, wie sie der „Gelt von Tirol' mit nrknndlichcr Zu verlässigkeit macht, konnte der Historiker selbst ei'er Autorität, wie der genannte Heraldiker ist, nicht den Vorzug geben. Die zeitliche Einreihuug eiueS Bilr- oder Kunstwerks /lediglich nach dein Stil ist nie absolnt zuverlässig, am wenigsten

noch ans dem Schloß „s. Zen- nenberg.' ') In demselben Jahre ertheilte eine statt liche Reihe von Erzbischösen nnd Bischöfen einen Ab laß allen Gläubigen, die an bestimmten festen die Kapelle auf dem S. Zenoberg, Ehnrer Diocefe, be suchen, nnd zu der sehr nothwendigen Nestanration der nach «childernng des Ablaßbriefes in traurigem Zerfall befindlichen .Kapelle etwas beisteuern. Ver anlaßt hat diesen Ablaßbrief znm Besten der Kapellen- r>stauration aus S. Zenoberg ganz gewiß Bischof Heinrich von Trient

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.07.1879
Umfang: 4
sie zusammen sprechen und sing einige Worte aus. Er sagte, daß Lord Stratford Heron lebt und daß er sich in der Nähe des Schlosses aufhält und daß die Männer gekommen seien, ihn zu verhaften.' Alexa wurde todtenbleich. „Wo sind die Polizisten jetzt?' fragte sie, nur mit Mühe diese Worte hervorbringend. „Sie sind in die Kapelle gegangen, und wenn sie die selbe durchsucht haben, werden sie bis zum Abend unthätig bleiben. Sie glauben, daß Lord Stratford bis zum Abend sich verbergen wird.' Alexa's einziger

. Von Pierre Renard und den Polizisten war nichts zu sehen. Alcxa trat in die Kapelle, wo Stille und Dunkelheit herrschten. Wie ein Schatten glitt sie daS Seitenschiff entlang nach der Loge und suchte nach einer Stelle, wo sie ihren Brief unterbringen könnte. In diesem Augen- blick erschreckte sie «in leises GerSnsch neben ihr. Sie blickte sich um und sah die Steinplatte sich langsam ösf. dige Decoration. Es ist erstaunlich, was mit Holz, Pappe, bemaltem Papier. Leinwand. Gyps, Farbe, in Verbindung

, welche die Kapelle mit den Ruinen verband, erreichte, wurde dieselbe geöffnet, und Pierre erschien mit den Polizisten. Sie hatten die Keller und sonstigen unterirdischen Räume der Ruinen durchsucht und kehrten nun in die Kapelle zu neuen Nachforschungen zurück. Ein drohender Fluch entfuhr Pierre's Lippen beim An blick Alexa's und sein Gesicht nahm einen finsteren Aus druck an. Des Mädchens Aufregung erregte die Aufmerk samkeit der Polizisten; sie blieben flehen und fragten Alexa nach der Ursache ihres Besuchs

in der Kapelle. Renard würde sie beschuldigt haben, daS Versteck Lord Stratford Heron's zu kennen; aber wenn er es that, hätte er ihre Verwandtschaft mit dem Flüchtling und die Thatsache, daß sie nach ihrem Vater die rechtmäßige Eigenthümerin des Schlosses war, verrathen müssen. Er biß sich auf die Lippen und schwieg. . „Ich habe nicht nöthig, über meine Anwesenheit hier Rechenschaft abzulegen,' antwortete Alexa auf die Frage der Polizisten, indem sie ihre schlanke Gestalt würdevoll! ner's wohlbekanntes Bild

würde, beim hellen Tageslicht fejn Versteck zu verlassen. Nach dem Frühstück ging der andere Polizist mit Jean Renard fn die Kapelle auf Posten. Die Unterbrechung der Wache währmd zweier Stunden hatte Mr. Strange zum Allsbruch benutzt. Seine Lebens» Mittel waren aufgezehrt; der Mangel au frischer Luft und Bewegung lahmten seine Kräfte. » (Forlsetzung folgt.)

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 26.07.1878
Umfang: 4
. Feuerwehr begeben. Von WelSbsrg soll eine besonders starke Vertretung dahin Wandern. Wir hören, daß die ganze brave WelSberger Kapelle das Fest besuchen wird. Die freiw. Feuerwehr soll ferner ihre in Loco, nach einem vom Herrn k. k. Bezirksrichter Kölle verbesserten Modelle gebaute Echubleiter dort zur Ausstellung bringen. Auch die übrigen freiw. Feuerwehren PusterthalS werden vertreten sein. Diese Regsamkeit in den Vereinen dieses humanen Institutes werden unsere Leser gewiß gerne zur Kenntniß nehmen

- und Schonzeit des jagdbaren Haar- und Federwildes. Merkwürdig ist, daß die Schuß- und Schonzeit der Rehe, welche doch zu dem stärkst vertretenen Wildstand gehören, in selben ganz vergessen geworden scheinen. — Lienz, am 22. Juli. Sonntag den 23. dS. sin- det Nachmittag um l Uhr eine Musik-Produetion der städt. Musik-Kapelle auf dem unteren Stadtplatze statt. Nach derselben unternimmt die Kapelle einen gemeinschäftlichen Ausflug zum schönen .Tristacher See', der sich auS diesem Anlasse eines zählreichen

diesen üblen Umstand in Betracht zieht und den vielen gerechtfertigten Klagen durch Errichtung einer Telegrafenlinie zwischen Lienz und Windischmatrei ein Ende macht. — — Dölsach, am 23. Juli. Am 2l. Juli machte die städt. Musikkapelle von Lienz einen Ausflug nach Döl sach. Mit klingenden Spiel zog die Kapelle vor den Gast- Hof Putzenbacher. Wegen zweifelhafter Witterung nahm die Kapelle im Saale Platz und spielte recht brav bis Abends 8 Uhr. Die Zwischenpausen füllten uns die GesangSvor- träge

der Dölsacher auS. Möge diese brave Kapelle fort- fahren in ihrem Eifer. Ueber die Leistungen dieser Kapelle sprach man sich allgemein sehr lobenSwerch auS. Beson- dere Verdienste erwirbt sich um den Bestand und Leistungs fähigkeit dieser Capelle der Vorstand derselben Herr Forstad junkt Schrötter in Lienz, welcher keine Mühe scheut dieses Kunst-Institut zu heben. Möge diese Musik recht bald wie der mit ihren Leistungen unS erfreuen. — Vom 23. auf 24. Juli NachtS cirka halb t Uhr brach in einem Bauernhause

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.08.1876
Umfang: 6
Weise begangen. Schon gestern Abends durchzog die Feuerwehr-Musik mit färbigen Lampions die Gassen deS Städtchens; vor den Gebärden der k. k. Bezirks Hauptmannschaft und dem Hotel Post wurden von derselben Ständchen gebracht und bengalische Feuer abgebrannt, letzteres galt Sr. kaiserl. Hoheit Herrn Erzherzog Heinrich, welcher dort mit Familie logirt. Mit Morgengrauen beim Aveläuten donnerten heute schon die PöUer von den höhen des Kühbergls her unter, etwas später machte die Kapelle des Musik

wird die Feuerwehr - Kapelle im Schankgarten des Hotel Post konzertiren, hingegen die Kapelle des Musikoereins im Arlerwirth'schen Schankgarten, welcher mit färbigen LallonS, Transparenten :c. verziert und erleuchtet, sich produziren. V Von der Nienz, 15. Aug. In Moos nächst St. Lorenzen lebte schon seit längerer Zeit eine ältere Weibsperson mit dem vulgo Namen „die Ein siedlerin' etwas abgelegen allein in einem kleinen Häuschen, als Hausgenossen ein paar Ziegen, Gänse und Hühner. Am 12. d. Mts. Abends

, die Hennen wegen Futter und Wasser mangel meistens verendet. — Der Weizenschnitt ist in der Bruncckner und St. Lorenzer Gegend allent halben beendet und kann die Ernte immerhin. auch als eine gute, wenigstes eine mittelmäßig gute be zeichnet werden. Nicht so jedoch ist das Erträgniß an Grummet, welches wohl ein sehr dürftiges zu nen nen ist, da die Trockenheit zu lange anhält. a. Wieran, 14. Aug. Die Musik-Kapelle, welche sich ^m vorigen Jahre unter der Leitung des Herrn Musikdirektors Zipperle in Bozen

des Forsterbräu, dessen Präzise Durchführung unter der vortrefflichen Leitung Htkk' Direktors Zipperle nicht merken ließ, daß die Kapelle seit einem Jahre nicht mehr vereinigt ge wesen. Das Programm, auf welchem die Kapelle sich in treffender Weise die „Meran - Bozen - Stutt garter' Kavelle nennt, war ein reiches und gut ge wähltes, erntete den lebhaften Beifall des dichtgedräng ten Publikums, und mußten mehrere Piecen wieder holt werde». Unser Natioual-Quartett, resp. Quin tett, hatte sich in liebenswürdiger

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.07.1879
Umfang: 4
antworteten ärgerlich und so entspann sich ein Wortwechsel, der immer heftiger wurde und nur verursachte, daß die Polizisten zu ihrer Aufgabe immer mehr die Lust verloren und dieselbe nur noch zum Schein ausführten. Die Ruinen und die Kapelle wurden durchsucht, wie die Beamten voraussahen, ohne Erfolg. Sie verweilten noch kurze Zeit und ent fernten sich dann, ungeachtet der Befehle und Drohungen Renard's. -Dafür sollen sie belohnt werden!' rief der Kammer diener. „Die Londoner Polizisten werden morgen

früh hier sein und wir werden den Flüchtling finden, wenn wir auch die ganze Kapelle niederreißen sollten^ Diese Nacht, Jean, müssen wir in der Kapelle völlig durchwachen. Wenn wir ihn erwischen, werden wir sowohl den Ruhm ganz für uns allein haben, wie auch die Belohnung.' Jean stimmte bei und sie richteten sich für die Nacht in der Kapelle ein. Stunden lang sprachen sie leise zu« sammen, dann wurden sie schweigsam. Etwas nach Mitternacht, hörte Pierre in der Gegend des Kirchenstuhls ein Geräusch

als den legitimen Besorgnissen des Landes gerecht zu werden, wenn sie neben der An erkennung des Princips der Gleichheit der Religions bekenntnisse und der Freiheit aller Culte bei der Revi sion des theilweise innere Interessen Rumäniens beruh- Leben sei und sich in einem verborgenen Winkel in dl< alten Kapelle versteckt halte. Dabei bemerkte er, daß die v'n der Regierung für seine Ergreifung ausgesetzte Be> lo'inung ihm zukäme, daß er aber selbstverständlich die Polizisten freigebig bezahlen werde. Er ließ

ihnen ein Frühstück geben und führte sie dann nach den Ruinen und in die Kapelle. Der abgeschlossene Kirchenstuhl wurde gründlich durchsucht, aber keine Spur von einem Eingang zu einem geheimen Kabinet gefunden. Pierre Renard schlug vor, die ganze Loge abzubrechen, die Polizisten dagegen hielten eS sür besser, die Nacht über zu wachen, bis der Flüchtling wegen Nahrung und frischer Luft herauskommen werde, und die Sache wurde in die sem Sinne arrangirt. Renard gab die Fremden als alte Bekannte

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1870
Umfang: 4
von Florenz eingefleischte Geist des Bösen auf die Haupt stadt der katholischen Welt losgelassen hat. Wir werden uns seiner ebenso edlen als muthigen Sprache erinnern, und wir zweifeln nicht Ja, ach ja, wir müssen hinaus, zurück zur Kapelle; diese überbietet heute alles Uebrige. Es ist eben der 24. August, der Tag der Einweihung. — Wir wenden uns um, und kehren dem grinsenden LiU den Rücken. Am Alpendörfchen Jnnergschlöß vorbei s hen wir die Sennerinnen in ihrem Festschmucks eine große Heerde Kühe

über den Gschlößerboden hinaustreiben der Kapelle zu; denn heute soll alles Lebendige hinaus zur Kapelle, um das Fest ver herrlichen zu helfen, um es zu einem wahren Alpenfeste zu machen. — Bald werden wir den Felsblock gewahr, in den die Kapelle eingehauen; er sieht heute ganz ernst feierlich aus, als ob selbst der harte Stein Gefühl und Empfindung hätte für das, was heute an und um ihn vorgeht. Recht malerisch hebt sich die Facade der Kapelle vom Felsen ab; rothgraues und schwarzblaues Gestein, ganz

zu Ehren des Allmächtigen, des Beherrschers der ganzen Natur. Darum lassen wir den ersten Eindruck, als ob wir am Em- gange eines Erzstollen uns befänden, gleich fahren, und machen uns mehr und mehr mit der andern Vorstellung vertraut, die jedenfalls unser Gemüth in höherem Grade befriedigt. Wir stehen also un mittelbar vor der steinernen Kapelle der Hochalpe „Gschlöß." Es ist wahr, daß in Tirol und in der Schweiz auf höher gelegenen einen Augenblick, daß Herr Heemskerk, wieder zur Macht gelangt

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 22.02.1878
Umfang: 4
war, begann hier, anstatt wie früher im Lateran, die eigentliche päpstliche Residenz aufgeschlagen zu werden. Seitdem wurde fast unausgesetzt am Vatikan gebaut, der unter Nikolaus V. (1447—1455) bereits solche Ausdehnung er reicht hatte, daß dieser Papst daran dachte, alle Behörden und Kardinalswohnungen in denselben zu verlegen. Um diese Zeit wurde auch vom Papste SixtuS IV. (1471—1484) die berühmte Sixtinische Kapelle erbaut im Jahre 1473, bald darauf, im Jahre 1534. von Paul III. (1534-1549

) die Paulinische Kapelle. Um zur Sixtinischen Kapelle zu kommen, geht man vom Petersplatz durch die Portone di bronzo, die den Haupt eingang zum Vatikan bildet, steigt dann geradeaus die herrliche Scala Regia hinan, eine großartig angelegte Treppe, durchschreitet darauf die Vorhalle zur Kapelle, und tritt dann in die 8i»tini» selbst ein, jene weltberühmte Kapelle mit ihrer einzigen, von Michelangelo im Jahre 1508 gemalten Decke, die nebst den Ra- Die geehrten Damen werden freundlichst ersucht, hiebei

, ist di« Paulinische Kapelle, auch geschmückt mit Kunstwerken von der Hand Michelangelos. Beide Kapellen befinden sich im ersten Stockwerk des Vatikan. Um dem Leser wenigstens eine Ahnung von der koloffalen Ausdehnung des Vatikan zu geben, wollen wir, da eine Schilde rung der vatikanischen Räume und Herrlichkeiten hier nicht her gehört, nur bemerken, daß dieser ungeheure Palast nicht weniger als 20 Höfe und, einschließlich aller Kapellen, Museen und Säle, Galerien und Zimmer gegen 11,000 Räumlichkeiten zählt

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 17.08.1877
Umfang: 4
; die Regimentskapelle Maroicic in Bruneck. die Reg.- Kapelle Graf Härtung in St. Lorenzen auSquartirt. — Bruneck. Anfang künftiger Woche, am ersten schönen Abend wird daS projektirte Gartenfest im Adlerschen Schankgarten, welcher reich illuminirt werden wird, abgehal ten. DaS Programm hiezu wird rechtzeitig vertheilt und die definitive Abhaltung deS Festes durch Plakate angezeigt werden. Den musikalischen Theil hat der löbl. Männerge- sang-Berein und die Turn-Feuerwehr-Kapelle übernommen. Bei dieser Gelegenheit

wird auch eine Beleuchtung des Schlosses mit bengalischen Flammen arrangirt werden und dürfte dieser Abend bei einem freundlichen Zusammenwirken sich zu einem schönen animirten Feste gestalten, wenn zudem die Wetter- laune, welche uns seit Tagen mit stereotiper Caprice jeden Abend Regengüsse spendet, daS Projekt nicht stört. — Se. Majestät der Kaiser hat dem provisorischen Direktor der hiesigen Realschule Hrn. Franz KrauS diese Stelle definitiv zu verleihen geruht. Der Ausflug der Turn-Feuerwehr-Kapelle ist ge lungene

Der Uedergang durch Enneberg-Ramhal, Alpe Vodoravedla, wo die Kapelle nächst dem Pragserseekofel Wirk^ lich den Tiroler Schützenmarsch von Zangl spielte, nach Ampezzo wurde ohne Unfall ausgeführt und in Cortina wurde die Gesellschaft freundlichst aufgenommen. AbendS brachte die Kapelle auf dem Platz- der Bürgerschaft von Cortina ein Ständchen wobei sie eine Menge Volkes um gab. S»e loben besonders daS gute Unterkommen bei Verzi und die Billigkeit. Am Mittwoch marschirten die Musikan ten nach Schluderbach

, hielten dort Mittag und spielten den dort wohnenden Fremden mehrere Pieren, wofür sich der Gasthofbesitzer Ploner durch gratis Bewirtyung. wieder er- kenntlich zeigte. Abend fand sich die wandernde Kapelle in Landro ein; wo selbe biS 8 Uhr Vorträge hielt und die Menge Fremden, welche dort wohnen, sowie Gäste aus dem Pusterthale. alles hatte sich bei dem herrlichen milden Abend im Freien plazirt. bis die Zeit herankam, den Zug in Toblach zu erreichen. Auch Hr. Postmeister Josef Bam'r zeigte

sich der Kapelle gegenüber generös und fuhr außerlr-.n die ganze Gesellschaft nach Toblach, und so hatte sich erfüllt, waS Wir voraus gesagt: „Es war eine lustige flotte Partie.* In St. Lorenzen wurde am 16. d. M. früh der Bauer A. erhängt aufgefunden. Mißliche VermögenSver- Hältnisse und eine Anlage zum Irrsinn sollen Ursache sein, daß sich A. welcher eine zahlreiche Familie besitzt daS Leben nahm. — Die Ruine Kastell d' Andraz bei Buchenstein ging durch Kauf in den Besitz eines Wiener Herrn NamenS Wierlh

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 30.12.1870
Umfang: 4
der Machtstellung und des Wohles des Staates auf, so wird eS im Völkerstaate Oesterreich gerade für Viele ein Hemmschuh werden Die Steinkapelle am Fuße des Großvenedigers. (Fortsetzung und Schluß ) Mit Sang und Klang gings freudeerfüllt durch dm neuge bahnten Weg hinauf und hinein zur Kapelle. Diese selbst halte ihre sinnige Ausschmückung. Wie Alles auf und um den Alpen gürtel Großartigkeit haucht, so auch die Kapelle; ist sie ja selbst an sich ohne Zuthat, großartig und einfach. Von innen der felsenfeste

(ja selbst Felsen) Plafond, zwar nicht mit kunstreichen Fresken ge schmückt wohl aber durch die mannigfach variirende Felsart, ein großartiges Mosaik von der allmächtigen Schöpferhand selbst gefer tigt, bildend, das in hieroglyphischen Zügen die Wunder der All macht und Größe Gottes schildert. So klein und unscheinbar das * Innere der Kapelle uns vorkommen mag, ein Blick nach oben deckt uns eine ganze Welt und es ist, als ob wir den Kuppelabschluß eines Riesendomes vor uns hätten, als ob wir in einer Katakombe

wandelten, die doch keine Katakombe ist, denn trotz des engen Rau mes schnürt nichts Beengendes und Drückendes unser Gemüth zu sammen; frei und weit und Freiheit athmend, wie unsere Berge überhaupt, ist der an sich beschränkte Raum der Kapelle nichts An deres, als das Conterfei des großen Gotteshauses, unserer „Al penwelt." In der Nische (Absts) erhebt sich ein kleiner Altar mit mäßigem Aussatz, durch den sinnigen Schmuck der Sennerinnen geziert; ja selbst manches Stück erblickt man, das von zarter

kunst- rechier Hand gefertigt, den Weg tief ins Alpenthal hineingefunden. — Unmittelbar vor dem Eingänge in die Kapelle steht am Wege ein Felsblock von mäßiger Höhe fest abgerundet erscheinend; dieser ward eingesäumt mit „Edelweiß" und zur Kanzel für den Festpre diger hergerichtet. Weil es im Verlaufe deS Vormittag den Anschein hatte, als ob Zeus PluviuS sich auch an der Festlichkeit betheiltgen wollte, ward ein Regenschirm über der improvistrten Kanzel befe stiget, d r zugleich auch als Kanzelhut

dienen mochte. B»vor wir die Einweihungsc r.monie beginnen taffen, wenden wir den Blick noch nach der nächsten Umgebung. Hinter der Kapelle, am Nord- abhange des Thales, waren auf saftiger Grasweide die Rinder al ler Gschlößer Alpen von den Sennerinnen in einem Halbkreise auf getrieben worden; ein buntes Geschelle von Glocken und Glöcklein ertönte von oben herab und mischte sich harmonisch ins Murmeln und Rauschen des Baches; hoch oben auf und über den Felsen sprangen Schafe und Ziegen, Alles, ja gar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 14
Datum: 18.05.1872
Umfang: 14
in die Berge herab sich ansetzte. Um halb 3 Uhr dampfte der Vergnügungszug in den Bahnhof, woselbst sich zum Empfange der Turnverein, die Sängerschaft mit ihren Fahnen und der Turner- Kapelle, der Herr Bürgermeister mit den Herren Gemeinde- Räthen und eine große Zahl von Herren und Damen der Stadt sich eingefunden hatten. Als die lieben Gäste in buntem Durcheinander aus den Waggons sich begeben hatten, sang die Sängerschaft den „Festgruß' ab, worauf der Herr TurnvereinS-Vorstand im Namen des Vereines

die Gäste mit wenigen Worten begrüßte und der Herr Bürgermeister im Namen der Stadt Bruneck die Gäste auS der Schwesterstadt bewillkomnite. Dann erfolgte vom Bahnhose aus der Abmarsch, und zwar in folgender Ordnung: Voran die Turner-Musikkapelle, die Fahnen, die Turner und Sänger von Bruneck, die Sänger-Musik kapelle mit den Sängern und den übrigen Gästen von Brixen. In Bruneck angekommen hielt der Festzug vor dem beflaggten Gasthause „zur Post'. Die ungünstige Witterung machte den beabsichtigten

AuSflug zu Steger'S Felsenkeller unmöglich, daher man beschloß um 4 Uhr sich allgemein in der Kastanien - Allee vor der Post zu versammeln, um miteinander sammt und sonders in den obern Räumlichkeiten deS Steger'schen Brauhauses einige Zeit bei köstlichem 14gradigen Gerstensaft die Zeit sich zu vertreiben. Die ausgezeichnete Sänger- Kapelle benutzte diese freie Fristzeit, um dem Herrn Bür germeister ein Ständchen zu bringen. Gleich nach 4 Uhr entwickelte sich unter Vorantriit der Seiden Kapellen

und Fahnen der Zug vom Postplak aus über.beide Rienzbrücken dte HauptstrüHe entlang, durch das Ursulinerthör über d'ek Graben in Stegers ÄräühaÜs, wo man in buntem Gemenge velsa«mei^, fa?^ und sich gütlich that, während die Turner»Kapelle ihre frohen Weifen ertönen ließ, bis die vorgerückte Abendstunde die Gesellschaft zum Festabend in den schön dekorirten Saal im „goldenen Stern' zu eilen ermähnte. Obgleich alle Räumlichkeiten dort auf das freundlichste zur Verfügung standen, so konnten

doch dieselben die Menge der Gäste und Einheimischen kaum fassen. Die Produktion begann und jede Nummer wurde mit wohlverdientem Beifall be« lohnt. Kraftvolle, schwunghafte Neden krönten den un vergeßlichen Abend, dessen Stunden so schnell verronnen waren, daß man eS kaum glauben konnte, daß die zur Abreise bestimmte Stunde angerückt sei. Unier Vorantritt der Sänger-Kapelle wurden die lieben Gäste noch in später Abendstunde bis zum Bahnhof geleitet, wo nach herzlichen Abschiedsrufen der VergnügungSzug heimbrauSte

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