fällt meist in die Zeit um 1850 herum. Oester reich hatte von den Janitscharen die Feldmusiken übernom men und die von den Militärkapellen heim kehrenden Landsleute hatten in ihren Heimat orten Dorfmusikkapellen gegründet. Unsere älteste Kapelle geht allerdings noch weiter zurück, konnten die Wiltener Rotjacken doch schon ihr nachweislich 300jähriges Bestehen feiern. iOOjährlges und 150iähriges Jubiläum in einem Jahr Die Hauptsache ist hier überhaupt die Nachweisbarkeit; denn gar manche unserer
und siehe da, ln ihrem Innern fand sich der unwiderlegliche Beweis, daß die Kapelle bereits 150 Jahre alt Ist, worauf man kurz entschlossen im selben Jahr, diesmal im Herbst, eine weitere Be standsfeier, die 150jährige. festlich beging. Mit einem neuen Trommelfell allerdings... Selbstverständlich sind unsere Musiker auf ihre Tradition, ihre Trachten und ihr Können stolz. Sie können darüber hinaus aber auch darauf stolz sein, daß selbst im kleinsten Dorf verhältnismäßig starke Kapellen bestehen
, was die Freude unserer Bevölkerung an der Musik beweist. Während in Vorarlberg die stärkste Kapelle 45 Mitglieder und die schwächste 14 zählt — Landesdurchschnitt 26.3 —. während In Kärnten eine Kapelle mit 14 Mann oft schon erklecklich scheint und der Landesdurchschnitt 9 ist, sind bei uns bei einem Landesdurch schnitt von 33 8 Mann je Kapelle schon 24 Mann die kleinste Kapelle. Die größte sind wiederum die Wiltener mit 64 Mann, der aber verschiedene mit etwa 50 Musikern folgen, wie die Speckbacher
, die Salinenmusik, die Rettenberger, die Schwazer, die KufSteiner, die Kitzbüheler und andere. Aber auch kleine Orte nicht nur Städte, haben ansehnliche Ka melien; so hat Schönberg mit seinen 500 Ein wohnern 42 Musiker. Landecker Jungmusik und die neue Blas kapelle unserer Lehrerbildungsanstalt, wo Unterricht In Blasinstrumenten nicht Pflicht, aber sehr beliebt ist. Gerade die jungen Leh rer aber könnten für die Landkapellen durch musikalische Vorbildung und dadurch, daß sie die Dorfjugend ja in der Schule
erworben haben- Was es gar im Winter heißt, stundenweit von den Vor den Angen des Berghöfen herunter durch Schnee und Sturm ins Dorf zu stapfen, um ja keine Probe zu versäumen, das tnuß man sich einmal vor stellen. Dafür geht es dann auch bei den Proben manchmal lustig hei und unzählig sind die Geschlchtlein, natürlich wahre Begebenheiten, die man sich da erzählt. Hier einige kleine Beispiele: Der „stumme Musikant** War da in einer Kapelle einer Unterinn- taler Stadt ein Mitglied, das man in seiner Art