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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.10.1858
Umfang: 6
. namentlich der 2 kleinen Seitenflügel, ist sehr gelungen. Doch wir gehen nun zur zweiten Klosterkapelle. zur Kapelle der „Allerheiligen' nunmehrigen Sakristei iiber. Diese wurde von Nikolaus Mittler 1292 erbaut und von dessen. Nachkommen 1343 dotirt. Ihr Ge- wölbe ist etwas gedrückt mit ziemlich breiten Nippen; die Wände find durch Kästen verdeckt. Die Kapelle muß sehr srüh, jedenfalls vor 1800 als Sakristei be nutzt worden sein; an der Ostseite ward noch ein kleiner Theil dazugebaut. und das Ganze

mit Kästen, die Fr. Klctus Schalln im Jahre 1673 verfertigte, umstellt. Die nördlich daranstoßende Kapelle (nun ebenfalls zur Anst,ewahymg von Kirchengerättischaften eingerichtet) «st die Johannes- später Anna - Kapelle. Im Jahre Vruvk milj «lor ^oi 138k wurden darin 2 Altäre eingeweiht; die muth- maßlichen Erbauer sind die Hern: von Weineck, von denen sich ein Grabstein vorfindet. Im Jahre 1801 stiftete P. Ludwig Stolz. Guardian der Klosters, in dieser Kapelle die Aunabruderschaft. welche noch im selben

Jahre Jndulgenzen erhielt. Im Jahre 1686 ward diese Bruderschaft, die sich mittlerweile beinahe aufgelöst hatte, neuerdings errichtet und in die Anna kapelle der Kirche übertragen. Derselbe Ludwig Stolz hatte den oben beschriebenen Flügelaltar aufstellen lassen, welcher darin bis zum Jahre 1839. in welchem er in die Erhardskapelle übertragen wurde, verblieb.— Im Jahre 1672 wurden die zwei kleinen, Seiten altäre mit Steinbildern versehen und die alten Holz figuren daran entfernt. Gegenwärtig stehen

nur noch die Mensen der drei Altäre, die besonders zur Zeit des Zosephinischen Interdikts eifrig benützt wurden. Hübsch ist das kleine Chor der Kapelle, das durch einen massiven Bogen von dem nun aller Zierde baaren Vorderraum geschieden ist und wie das Chor der Kirche einen dreiseitigen Abschluß hat. Von Außen bemerkt man zu oberst an den niedlichen Fenstern noch etwas von altem Maßwerk und Spuren von Glasgemälden. Die gleich daranstoßende ehemalige Kapelle ist nnn ein einfaches überwölbtes Gemach

ohne eine Schönheit; die vermauerten schmalen Fensterchen sind von Außen noch deutlich sichtbar. — Die andere Kapelle, nun Refektorium, würde ebenfalls kaum mehr erkennbar sein, wenn nicht noch die spitzbögigen Umrahmungen der alten Fenster von Außen es verriethen. Uebrigens reichte tuese Kapelle nur bis etwas über die Hälfte des jetzigen Refektorium hinauf; der Umbau geschah im Jahre 1632, der neue Anbau im Jahre 1683; in diesem Jahre wurden auch die 2 Stockwerke mit Zellen daraufgebaut. Die Statuen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.05.1856
Umfang: 6
Vormittags in impo santer Weise statt. Die Witterung war, den heftigen Wind abgerechnet, günstig. Bon allen Zinnen des groß artigen Prachtgebäudes flatterten bunte Wimpel und Fahnen in den Landesfarben, sowie in den baierifchen Farben lustig im Winde. Eine endlose Wagenreihe rollte schon von 9 Uhr Morgens angefangen bis 10 V- Uhr fast ununterbrochen durch die Heugasse zur Belvedere- Linie hinanö, auf den Festplatz vor der Kapelle des Ar senals im letzten Hofraume. Der Festplatz war einfach

und geschmackvoll dekorirt. Am Fuße der schönen Treppe, unter welcher in der Nische der Schlußstein eingefügt werden sollte, zogen sich Blumenbeete hin, der Kapelle gegenüber erhob sich das kaiferl.Zelt mit Sitzen für Ihre k. k. Majestäten, den allerhöchsten Hof und den hohen Avel der Residenz, zu beiden Seiten deS kaiserl. ZelteS waren geräumige hübsch dekorirte Zufchauertribunen mit terrassenförmig erhöhten Sitzen in Hufeisenform ange bracht. Zeltdächer schützten die Zuschauer auf den Tri- > bunen gegen Sonne

und Wind. Ein gewähltes Publi kum füllte ihre Räume. In sämmtlichen Hösen des im posanten Baues waren Truppen - Abtheilungen auf gestellt. Zu beiden Seiten der Kapelle befanden sich reichver zierte gedeckte Tribunen für das hochwürdigste Epiöcopat und die hohe Geistlichkeit. Fast sämmtliche hier anwe sende Kardinäle, Erzbifchöfe und Bischöfe waren in der Tribune rechts von der Kapelle versammelt, die Tri bune links füllten andere Mitglieder des höchwürdigen Klerus. Präcis 11 Uhr erschienen von Jntraden

hin dankte. NachdemSe. t. k. apostol. Majestät, von seinem Gefolge begleitet, die aufgestellten Truppen abgeritten hatte, wobei Ihre Majestät die Kaiserin zu Wagen folgte, stiegen Ihre Majestäten, wieder vor der Kapelle angekommen, im Zelte ab. Alsbald erschien Se Eminenz der hochw. Kardinal Fürst-Erzbischof von Wien mit dem hochw. Herrn Feldbischof und zahlreicher Assistenz unter dem Portal der Kapelle, und der feier liche Zug stieg die schönen, mit herrlich durchbrochenen Geländen! geschmückte Treppe

hinunter zu dem Ort, wo sich der Schlußstein befand, welchen Se. Eminenz der Kardinal-Fürst-Erzbischof sofort feierlich einweihte. Während der Einweihung des Schlußsteines weilten Ihre Majestäten und der allerhöchste Hof im Zelte. Als der Stein geweiht war, begab sich Se. k. k. apostol. Majestät, Ihre Majestät die Kaiserin am Arme füh rend, von dem Zelte zu der gegenüber liegenden Kapelle, um die üblichen drei Hammerschläge vorzunehmen. Die allerhöchsten Mitglieder der kaiserl. Familie folgten

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.10.1858
Umfang: 6
eine Kapelle der hl. Anna, die von den Vintlern an die rechte Kirchenwand angebaut wurde, wahrscheinlich ohne der Symetrie des Ganzen zu schaden; sie befand sich an der Stelle der jetzigen Annakapelle und war. wie stchs noch aus den Spuren unter dem Dache ahnen läßt, wahrscheinlich ein hüb scher. gothischer Bau. Die Vintler hatten die Anna- kapelle, (die nicht zu verwechseln mit der später so genannten AnnakapeUe im Krenzgange) im Jahre 139V dotirt und vor derselben, wie bereits erwähnt

, sich ihre Grabstätte erwählt ; der letzte Vintler ward hier im Jahre 1413 begraben. Die Kapelle schmückte wahrscheinlich ein hübsches Altarwerk; bekanntlich ward es im Jahre 1313 sammt der damit verbunde nen Bäckcrbrnderschast in die Pfarrkirche übertragen. Der nun an dessen Stelle erbaute Altar stand bis 1733, in welchem Jahre auf Kosten der 1801 in der Johanneskaptlle im Krenzgange gestifteten und nun in diese übertragenen Annabrnderschaft ein neuer, reich- vergoldeter Altar aufgestellt wurde, der den frühern

1683 ließen die zu den Bozner Märkten kommenden Kaufleute auf Betrieb des Herrn Johann Leonhard Meyerle, zu Ehren des hl. Antonius den Marmor- altar verfertigen, wozu ein gewisser I. B. Bianci aus Mailand das von Kennern gelobte, aber dem Volke nicht zusagende Altarbild malte, welches in neuerer Zeit durch ein ziemlich werthloses Gemälde von Arnold ersetzt ward. Im Jahre 1683 ward in diesen Altar der im Jahre 1678 angekommene Leib des hl. Felix Märtyrers übersetzt. In der kleinen Kapelle

Pfd. Zipn halten, von den aufgehobenen Annnntiatinen in Gries um 22 fl. - So ging man mit kirchlichen Gegenständen in jener Zeit um. 3- Klarer. Es ist eine uralte Ueberlieferung, daß ehemals im Kloster der Barfüßer zu Bozen 7, Kirchen oder Ka pellen bestanden haben, die pom Volke zur Gewinnung hl. Ablässe andächtig besucht werden. In der Tbat lassen sich die .Spuren dieser Kapellen nachweisen. Nebst der Kirche waren es nämlich die Kapelle des hl. Jodokns, die Allerheiligen- und Johannes-Kapelle

des Klosters beifügen. An die Nordseite der Kirche am Chöre schließt sich die alte Jodokns- nun Jmmaknlat-Kapelle an, die früher mit ihren 3 leichten Gewölbjochen und ihren schlank aus dm Seitenwändm emporschießenden Rippen einen um so leichtern Eindruck'gewähren mußte, als sich noch die jetzt vom Saale zur Sakristei nieder führende Treppe (im Jahre 1718 statt der frühem Schneckenstiege erbaut) nicht vorfand. Sechs Bischöfe begnadigten diese zur Ehre des hl. Jodokns und der hhl. M. M. Achätius und Moritz

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 30.08.1851
Umfang: 4
. daß nicht nur aus Tirol, sondern auch von allen benachbarten Län dern' zahlreiche Pilger zur heil.-Kapelle nach Hall wallfahrteten, und viele mnd große Wunder geschehen sind. Kaiser Marmilian, welcher selbst, wenn er-sich in Hall'befand, mit seiner Gemahlin Blanka die heilige Kapelle täglich mit besonderer Andacht besuchte, nahm dieses Heiligthum unter seinen besondern kaiserlichen Schutz, versprach allen Wallfahrtern sicheres Geleite und bestimmte sehr große Strafen für diejenigen, welche einem solchen Wallfahrter

auf irgend eine Weise ein Leid zufügen wütden. ' ^ Papst Alexander VI., welchem der Kaiser in einem eigenhän digen Schreiben die Wakdauf'fche Kapelle empfohlen, so wie auch sein Nachfolger-Papst Julius II: sprechen in ihren Bullen mit großer Verehrung von dieser hl. Kapelle, ertheilten mehrere Ablasse für jene, welche an bestimmten Tagen die hl. Kapelle besuchen oder zur Verschönerung derselben einen Beitrag geben würden. Papst Julius II. hat bestimmt, daß-alle'diejenigen, welche diese Heilige Kapelle

besuchen, -pder-gegenwärtig sind,, wenn Messen, Aemter oder andere Andachten , darin gehalten werden, und ein Opfer geben für,.diese hl. Kapelle,-aller-derselben-Ablässe theilhaftig werden soll ten.,' welche sie erlangen würden, wenn-' sie -j» selber Zeit die hei lige Kapelle Und den berühmten Gottesacker bei St. Peter in Rom, „Campo santo' genannt, besuchten und den Messen beiwohnten, . welche in der Kirche deS „Campo santo' in Rom gelesen werden. /Nebst den Päpsten Alexander VI.,-Julius

II. und Clemens X. haben auch'vier papst-iche Legate, 49 Cardinäle, 14 Erzbischöfe, 29 andere Bischöfe Ablässe -für diese hl. Kapelle gegeben, so daß gewiß Jeder, der im Stande der Gnade diesen Ort besucht, und in der Meinung, der gegebenen Ablässe theilhaftig zu werden, betet, einen solchen kirchlichen Gnadenschatz erlangen kann. Mas diesen Ort noch ehrwürdiger macht, ist der Gedanke, daß die Erde, worauf diese Kapelle gebaut ist, vermengt ist mit einem Theile jener Erde, welche die Kaiserin Helena vom Orte

, wo sie das Kreuz Christi gefunden, ausgraben und aus Schiffen nach Rom bringen-ließ, auch vermengt mit dem Staube und den Gebeinen so vieler heiligen Märtyrer, deren Gebeine nicht mehr gefaßt und in großerAnzahl unter dem Altare der heiligen Kapelle begraben worden sind. Wohl kann . man daher Jedem, der in diestS Heiligthum eintritt, ; fdjon an der- Schwelle entgegenrufen: „Ziehe aus deine Schuhe,' d. h. schüttle ab von dir allen Staub eitler .und sündhafter Neigungen , denn der Ort, auf dem du-stehst

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.03.1858
Umfang: 6
, Wiedereinführung der Landessprache. Montenegro, Ermordung eines Türken. ' Ostindien und China. Nachtrag. - Ritter Florian Waldauf v. Waldenstein lind die h. Kapelle .. zu Hall. ' . , . Amtlicher Theil. Die k. k. Finanz-LandeS-Direktion für Tirol und Vorarlberg hat den ^ AmtSpraktikanten .Karl v. An^ reiter zum Kanzlei-Assistenten III. Klasse ernannt Nichtamtlicher Theil. Frankreichs neuer Gesandter in Gngland. Der französisch-englische Depeschenwechsel ist beendet, und der schwebende Conflikt ist diplomatisch

in Sarajewo mit den üblichen Festlichkeiten installirt. In seinem Gefolge befinden sich auch 2 rus sische Genieoffiziere. Der Statthalter Mehemed Pascha befindet sich , aus der Reise nach Konstanlinopel. Die türkischen Behörden in Bosnien haben den neuesten Be schluß der Pforte, daß bis zur Ankunft der neuen Kom-^ Feuilleton. Nitter Florian Waldaiif v. Waldenstiein und die h. Kapelle zn Hall vo» G. Tinkl) auser. (Schluß.) Wenn aber dieser erlöschen würde, so soll daS volle Patronat zur zweiten Kaplanei

Geschlechte ist nur daS passive Wahlrecht geblieben, daß nämlich, wenn ein tauglicher Priester aus diesem Geschlechte um die eiue oder die andere der beiden Kaplaneien sich bewerben würde, dieselbe vor allen andern ihm verliehen werden muß. In Verbindung mit den, Predigtamte und der Ka planei stiftete Ritter Florian v. Waldauf noch mehrere andere Gottesdienste, bedeutende Spenden und Präfenz- gebühren für die Kirche, Schule, Chorsänger u. s. w., um seine Kapelle sür immer in stattlichen Würden zu erhalten

. Die Verwaltung und unmittelbare Aufsicht ward dem Stadirathe von Hall anvertraut, welcher im Einverständniß mit dem Oberkaplan die Beschwernisse abwenden, die Mißbräuche entfernen, ge deihliche Verfügungen zum Frommen der Kapelle treffen und nöthigenfallS auch vom LehenSherrn der ersten Kaplanei Rath, Hilfe und Beistand sich erbitten soll. Zu obersten Handhabern und als oberste KonservatoreS wurden vom Stifter der Domprobst, Domdekan und die Herren vom Domkapitel zu Briren erbeten, »pelche dieses Ehrenamt

)2. Um die heilige Kapelle mit ihren Kaplaneien und Stiftungen gegen alle Angriffe und gegen allermännig- lich sicher zu stellen, hat Ritter Florian Waldauf auch bei K. Maximilian I. und Papst Julius II. um die Bestätigung und um FreibeitSbriefe für dieselbe an gesucht und solche auch erhalten. K. Maximilian stellte darüberhin noch einen eigenen GelcitSbrief aus, in welchem er allen Pilgern und Wallfahrern zur h. Kapelle und zu deren Heiligthum in Hall an den vier vorzüglichsten Festen daselbst für die Dauer

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 29.05.1857
Umfang: 6
kleine Kapelle aufgestellt. Ein Blitzstrahl zer splitterte am 2^1. Aug. 1313 das Kreuz, und die alte Kapelle war ganz verwittert und gebrechlich. Da wurde der Gedanke gefaßt, auf diesem erhabenen Punkte, der alljährlich von so vielen Menschen besucht wird, das Siegeszeichen unserer heiligen Religion — daö Kreuz — neu aufzupflanzen, und an die Stelle der armseligen alten Kapelle eine neue, zwar kleine aber niedliche und mehr Andacht erweckende von dauerhaftem Holze auf zurichten. Im Vereine

mit mehreren Liebhabern für Ausflüge auf GebirgShöhen und von einigen Wohl thätern ttnterstützt, kam das Unternehmen, von der be treffenden geistlichen Vorstehung bewilligt, glücklich zu Stande. Die in Rede stehende neue Kapelle wurde auS Ler chenholz verfertiget, und so eingerichtet, daß sie leicht zerlegt und wieder zusammen gefugt werden konnte. Die einzelnen Bestandtheile, 190 an der Zahl, mit einem Gewichte von 17 Zentnern, wurden Ende Juni auf dem Jnn nach Buch gebracht, und von dort eine Sirecke

auf, griffen frisch und mnnter nach den Bestandtheilen der Kapelle und trugen sie jubelnd anf den Kellner. In 2 Stun den war Alles gut erhalten auf der Spitze. Dank dem Herrn Verwalter deö k. k. Berg-, Hammer- und Hüt- tenamtes zn Jenbach, sowie auch den beiden Herren Hntleuten deö Schwaderer Eisensteinbaueö, die mit zu vorkommender Bereitwilligkeit das Unternehmen förderten! Den 29. Juli wurde die Kapelle aufgestellt. Dieselbe ist 10 Schuh laug, ebeu so hoch und 5 Schuh breit. Mit Hilfe eines guten

Perspektive«? kann man selbe von Innsbruck auS deutlich sehen. Die Kapelle ist von innen weiß und von außen roth mit Oelsarbe angestrichen. Zwei GlaSfenster, die gegen Hagel und Windstößen mit hölzernen Schubern geschützt werden, verschaffen hinreichendes Licht, wenn auch die Thüre ge schlossen ist. Jeder Ankommende ist in der Kapelle gegen den schneidend kalten Wind vollkommen geschützt. Will er beten, so kniet er anf daö 5 Zoll hohe Podium hin, daS vor dem Altare angebracht ist; will er aus ruhen

, so bieten ihm zwei Sitzbänke eine eben so er wünschte als bequeme Gelegenheit dazu dar. Der in nere Raum der Mensa ist mit Steinen angefüllt. Von Außen sind auch an beiden Seiten Sitzbänke angebracht. Diese bilden zwei Kisten, 5 Schuh lang, die anf zwei hervorspringenden Bäumen deS GeschwelleS ausruhen, nnd gleichfalls ^n't Steinen gefüllt sind. Ueberdieö ist die Kapelle an vier lerchenen Pflöcken, die im Grunde befestiget sind, mittelst großer Pfahlnägel angehängt, um dem Wind, ihrem Hauptfeind

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 14.07.1854
Umfang: 8
zu erwarten, daß Nordost zur Kerkerka pelle, wo'der göttliche Hei land vor der Kreuzigung eingesperrt n»6 verhöhnt ward. Diese Kapelle kann 6 — 7 Fuß lang u. breit sein. Im Osten kömmt dann die Kapelle der Klei- dervertheilung, rechts davon eine Stiege mit 28 Stufen, welche in die Kapelle der heil. Helena führt (.Eigenthum der Armenier), und wo der Sitz ist, wo sie während der Kreuzauffindung gebetet hat. Bon da gelangt man >2—14 Stnfen tiefer in die h. Grotte der Krenzer-findung. Wieder hinauf ge stiegen

in die heil. Grabkirche steht noch weiter rechts schon etwas gegen Süden die Schimpffänle, auf welcher Christus der Herr mit Dornen gekrönt und verspottet wurde; sie wird 2 Fuß hoch fei», und 1 '/-> Fug im Durchmesser haben. Nun gelangt man auf der Südseite zur Stiege, welche auf ungefähr 20 Stufen hinauf auf Golgatha führt. — Auf dem Kalvarieubcrge hier sind drei Hanptmomente, welche jedem gläubigen Katholiken besonders heilig sind. Dieser Platz ist wie alle heiligen Stätten zu einer Kapelle umgewandelt

; der heil. Boden ist mit Mar mor und Mosaik bedeckt, die Wände sind mit Ge mälden und Stucco lustro, und das Gewölbe ist mit schönen Lampen geziert. Die Südseite der heiligen Kapelle vo'n Golgatha oder Kalvaria gehört den La- tcinern, hat einen schönen Altar, und ist die Stelle, wo der göttliche Heiland an'S Kreuz genagelt wurde. Die nördliche Seile gehört den Griechen, welche den Kreuzigungsaltar gerade aus dem Platze haben, wo 'das heil. Kreuz mit dem blutigen Versöhnnngsopfer gestanden

, daß hier etwas Außerordentliches, Übernatürliches, folglich Mirakulöses stattgefunden habe; — er glaubte, und wurde von der Stunde an ein eifriger Katholik! Auf der Südwcstseite des Kalvarienberges befindet sich «och außerhalb des ummauerte» und zu einer Kapelle umgewandelten Felsens eine kleine Kapelle, zu welcher man auf eiucr Marmortreppe vom Vor hofe aus hinauf steigt, uud durch ein sehr schön mit iwculpturarbeiten verziertes Thor eintritt. Es ist auch eine Kapelle, der heiligen Gottes-Mutter ge weiht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.09.1851
Umfang: 8
Tapferkeitsiiiedaille nnd daS preußische Derdienstkrenz durch seine Bravonr auf dem Schlachtfelde von Novara erkämpft hatte/ vor stelle» lassen, und demselben akö Zeichen der Aner kennung den rothen Adlerorden vierter Klasse ver lieben. Ha kl, 30. Aug. Am 7. September wird hier die 3S0jährige Säknlarseier der vom Ritter Florian Waldauf von Waldeusteiu in der hiesigen Pfarrkirche gebauten hell. Kapelle feierlich begangen. Die kirch lichen Feierlichkeiten werden ähnlich denjenigen gehal ten , welche im vorigen Jahre

« kompagnie gebildet, welche neu.und geschmackvoll uiiiformirt, das erstemal bei dieser Säknlarfeier qus- rücken wird. Die Entstehung der Waldanfischeu Kapelle wird in „S taffl e r s Tir o l' folgendermaßen erzählt: Ritter Florian Waldauf auf Wakdensteijn wurde auf einem Heerznge, als er von Amsterdam nach Harlem^ segelte, ln der offenen See von'einem Sturme überfallen. Da tbat er das Gelübde einer reichen Stiftung zur Ehre der Gottes'. Mutter und aller Heiligen , so er der augenscheinlichen Todesge fahr

glücklich entkäme. Der Sturm hatte sich gelegt und gesnnd und wohlbehalten erreichte der fromme Seemann den Hafen. Nach geendigtem Feldzuge ward auch redlich das Gelöbniß erfüllt. Er baute die oben bemerkte Kapelle, verfah sie mit reichen Stiftungen und zwei Kapläuen, gab ibr einen kost baren Schmuck, itnd legte dort insbesondere die . Heiligen-Reliquien nieder, welche er im ganzen römi schen Reiche für seine Kapelle gesammelt hatte. Die Reute der Waldauf'fcheu Stiftung betrug nach der amtlichen

» Rechnung im Jahre 1600 die Summe von K47 fl. kr. In der Folge erhöhte sich das Kapital durch Ersparnisse und neue Stiftungen auf 80,000 sl. Die Ei'nwcihnng dcr Kapelle wurde den 19. März lSOO und die Uebertragung der Heiligcu- Gebriue aus dem Waldauf'fcheu Schlosse Netteuberg mit einer in dieser Gegend nie gesehenen Pracht ge feiert. Ueber 40,000 Menschen sollen an diesem Auszüge thcilgenommen haben. Die Priester, welche dabei zu fnnktioniren hatten, ließ sich Ritter Waldauf, weil ihm jene vom ganzen

Jnnthale nicht genügend schienen, aus dem Pnsterthale, dem Elfiiilande, ans Bayern und Schwaben erbitten. Kaiser Maximilian, der diese Kapelle selbst besuchte, stellte sie unter den besondern Schutz vou l2 Auserlesenen — Bischöfen, Siebten nnd andern Landständcn. Bei den Päpsten Alerander. VI. und Julius II. erwarb er ihr aus gezeichnete Gnaden. — Von der Herkunft nnd den übrigen Schicksalen dieses Mannes wissen wir, daß er, >440 geboren, der Sohn einfacher Bauersleute zu Asch, einem Bergdorfe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.06.1858
Umfang: 6
ihn oft nach dem nahen «alzberg ge führt haben. Eines TageS faßte er, von einer tief religiösen Stim mung ergrissen, den Entschluß, sich von der Welt zu rückzuziehen, auf einem einsamen Orte unweit deS Salz- bergeS sich niederzulassen, und daselbst ein „BruderhauS' mit einer Kapelle zu bauen, ui.c so, ferne vom Geräusche der Welt, in stiller Abgeschiedenheit, ein frommes, gottseliges Leben zu führen. Er legte sein sehr einträgliches Amt nieder, und suchte schon im Jahre 1441, mit Einwilligung

Morgens 7 Uhr von acht gemeinen NizamS und einem Korporal in der Absicht umzingelt worden, damit das Flaggenseil heruntergerissen werde; die serbische Genöd'armerie trieb Frankfurter gleich anfangs auch bei dem damaligen LandeSfürften Erzherzog Sigmund das bittliche An suchet! gestellt hatte, den Bau dieses BruderhaufeS sammt der Kapelle unternehmen und ausführen zu dürfen. ES heißt nämlich in dieser Urkunde: «Wir Sigmnnd von GotS Gnaden, Herzog zu Oesterreich ze. bekennen, daS unser andächtiger

zweimal in der Woche bei der Woh nung dieser Waldbrüder vorbeigehen mußten. Anfäng lich ließ Frankfurter an gewissen Tagen auf eigene Kosten einen Priester nach Hallthal kommen, der dort die hl. Messe zu lesen und andere heilige Handlungen zu verrichten halte. Im Jahre 1446 stiftete aber Erz herzog Sigmund für die Kapelle daselbst, wie eine Ur- künde sagt: »auS guetter milvigkait, das der GotSdienst daselbs gemert werde, ain ewige Wochen messe, welche hinfür ewiglich, löblich und ordentlich volpracht

werden soll.' Der edle LandeSsürst war aber mit dieser Stiftung noch nicht zufrieden, sondern ließ auch noch überdies die Kapelle daselbst feierlich einweihen. In dersel ben Urkunde heißt eS: „Darauf Wir die Eappellen haben lassen weyhen: Got zu Lob, den Heiligen: Sand Johannfen, dem Täufer, Sand Matteifen, Zwelffpotten, Sand Jeronimo, Sand Rueprechten, Sand Anthonio, Sand Maria Magdalenen und Sand Barbaran zu ehren, uns zu ainer Hilf, unfern Vorvordern und allen gläubigen Seelen zu Trost.' Die Einweihung

selbst wurde von dem damaligen Generalvikar u. Bischof von Sichor vollzogen. Zugleich . wurden bei dieser Feierlichkeit den andächtigen Besuchern dieser., Kapelle mehrere Ablässe verliehen. Diese Kapelle wurde nun zur stäten Erinnerung an den heil. Ruprecht, der, früher Herzog von Lothringen und Pfalzgraf bei Rhein, sich in ältern Jahren dem beschaulichen Leben ergeben und in freiwilliger Armuth

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 27.03.1858
Umfang: 8
daS thränende Auge zur Got tesmutter, durch deren Fürbitte er daS Augenlicht wie der erhalten hatte. Die genannte Kapelle stifteten Ritter Florian Waldauf zu Waldenstein und seine Frau Bar bara v- Mitterhoser. DaS fromme Ehepaar wollte von dem reichen Besitzthum, welches zum Theil Frau Barbara Von ihren Eltern ererbt, zum Theil aber Ritter Florian durch seine treuen und hochwich tigen Dienste gegen K. Friedrich III. und Erzher zog Sigmund, LandeSsürsten van Tirol, wie nicht minder gegen K. Marim ilian

I. und dessen Sohn, den königlichen Jnsanten Philipp von Spanien, er, worden hat, einen ansehnlichen Theil Gott dem Herrn und der reinen, zarten Jungfrau und Gottesmutter zum Opfer bringen. Die gewöhnliche Erzählung, daß Ritter Florian von Walvauf in Folge eineS Gelübdes für die Befreiung von den Gefahren eineS SecsturmeS die Kapelle und die Kaplaneien gestiftet habe, findet keine geschichtliche Begründung. In der sehr weiiläu- figen Vorrede deS SlifibrieseS, welche mehr als ein Foli'um größten Formates

zu den jeweiligen Trägern der aus- von zwei Kaplaneien verordnen, wodurch der Got, teSdienst gemehrt und die Verkündigung des WorteSGotteS gefördert werden soll. Um daS Jahr 1495 beiläufig begann Ritter Florian Waldaus den Bau der Kapelle, d. h. er ließ den da für in der Kirche bestimmten Platz ausscheiden, gehörig herstellen und mit einem Altar und den nöthigen Ein, richtungen versehen. ES vergingen aber noch einige Jahre, bis alles und jedeS in die gehörige Ordnung gebracht worden war. Auf den vielen

und weiten Reisen, welche Florian Waldauf in Diensten deS K. Marimilian machte, fand er Gelegenheit einen reichen Schatz von heiligen Reliquien und andern Kostbarkeiten zu sammeln, die er für seine Kapelle bestimmte. Die bedeutenderen Theile der Reliquien ließ er auf seinem Schlosse Rettenberg in Brustbildern, Monstranzen, auf Kissen u. f. w. fassen; die minder wichtigen wnr, den der Erde des Bodens beigemengt, welchen die Ka- pelle umschloß. Ein weißer Marmorstein bezeichnet die Gränze, wie weit

von dem Thurme an die geheiligte Erde reicht, damit dieselbe ja nicht auf irgend eine Weise verunehrt werden möge. Am 19. März 1500 wurde die Kapelle von dem Brirner Weihbischof Kon rad Reicharv zu Ehren U. L. Frauen ihrer Schi dung (Himmelfahrt) eingeweiht, und am 9. Mai, d. i. am drillen Sonntag nach Georgi deS folgenden Jahres, also zur Zeit deck damals noch stark besuchten Früh- lingSmarkieS in Hall, erfolgte die feierliche Uebertra- gung der Reliquien vom Schlosse Rettenberg in die Kapelle nach Hall

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.04.1858
Umfang: 6
Rom ihn innig veiebit; aber Niemand kann den Werth des ManneS höher wüldigen als dei hl. Bater selbst. Z.»e Ge„ner bei päpstlichen Regierung könne» nicht mehr daran zweifeln, baß sie — gege- denen Falls — an diesem General einen gefährlichen Feind «fahren würden. Die feieilichen Funktionen der Charwoche nahmen am Mittwoch ihren Ansang mit der Mette in ber Sirtina. Am grünen DonneiStag pontisiurie in der selben Kapelle Se. Eminenz ber kardinal Matiei, Svtto-Decano dcS hl. Colle..iums

und zugleich ohne Mechanismus und Erstarrung, voll der tiessten Gesül'le unv der rührendsten Andacht. Nirgends aus Erden kann der kirchliche CultuS in vieserWürde. Schönheit und Erhabenheit sich darstellen! Und sazu ertönten unv erschollen die Gesänge ver päpstlichen Kapelle! Diese Kapelle hat die Bestim mung und daS Ve> dienst, in Mltt aller theatralischen und sinnlichen Ausartungen ber Musik aller Kirchen nngSuiu — unter de» Strenge der päpstlichen Zucht unv Obhut traditionell die echte Norm der christka

der Charwoche wird eine einzige Probe in strengster Abgeschlossen heit angeordnet; außerdem singen sie immer. ohne Vorbereitung. Desto notywendiger wird bei dieser Rigorosität eine fortwährende Uebung der GefangSkuuft über haupt, um Vie eiforderliche Sicherheit und Gewandt heit auszubilden und zu bewavren. Die Mitglieder der päpstlichen Kapelle sind unstreitig die vollkommen sten Sänger der Welt. Aber die Vorenthaltung ver Prosen zieht doch unvermeidliche Mängel nach sich. Jüngere Sän>er machen Mißgriffe

; auch der Geüb teste trifft pilm» vi-it» nicht immer pünktlich den Ton. Dazu gejellt sich noch ei» anderer Uebelüand. Seit dem Hinscheide» deS unelsetz.ichrn Abbate Baini jehlt eS an einem ständigen Direktor, der mit seiner Legelsterung die g in e Kapelle ,u erfüllen unv mit der Autorität der Kunst selbst den Ausführungen die strengste Präcision unv Euch it zu sichern vermöchte. Die provisouschen Dirigenten, die seit jener Zeit auf einander folgten, waren nicht im Stande, manche Anstüge von modernen

Verzierungen und manche LäifigkeU Einzelner ferne zu halten Dessenungeachtet blieb vie Kapelle im Ganzen genommen doch immer noch unerreicht, und sie behauptetet« auch in dieser Charwoche wieder ibren alten Ruhm. Die in stum men Noten verborgenen Schöpfungen deS großen Pa- lestrina und deö ihm ebenbürtigen Gregorio Allegri und ihres letzten 'Nachfolgers Bami riefelten in Laut- wellen und brachen in Tonströmen hervor, erweichten alle Gemüther, lissen die Herzen mit sich fort, ver senkten den Geist

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.04.1859
Umfang: 8
. Die Kapelle selbst, der wir sofort unsere Aufmerksamkeit zuwenden, bildet, von außen besehen, ein längliches Viereck ohne Sockel einfach und schmucklos, ohne Pfeiler und Lüsenen, unter dem Dache ist weder Frieß noch andere Zier, die Konstruktion zeigt die primitivste Form und unterscheidet sich im äußern in nichts von einem andern romanischen Pro fandaue. Die gelbbraunen Mörtelstreifen der Mauer- fugcn unterbrechen allein die grauen Wände, die aus Roll- oder Bruchsteinen der Umgebung aufgeführt

, nun ab er die einzige Stelle i n der gan zen Wand bildet, die mit Mörtel verworfen und über weißt ist. Rechts und links nächst diesem Eingange sind in Brusthöhe kleine viereckige Fenster angebracht, wel- cheden Einblick in die Kapelle der h.'Gertraud gewähren, welche im Innern durch eine Zwischenwand von der Kapelle des hl. Zeno getrennt wird. Ersteres Fenster sieht der Beschauer von Änßen - erst dann, wenn er außerhalb jener Mauer tritt, über welche der Eingang in die obere Kirche führt. Noch weiter links nächst

unterhalb des oberwähnten zugemauerten romanischen Fensters, ist die westliche Schlußwand durch ein ö Schuh breites und 2'/- Fuß hohes Fenster von der Form eines länglichen Vier eckes durchbrochen um dem Außenstehenden die Einsicht auf die Chornische, wo der Altar des hl. Zeno stand, zu gewähren. Dieses Fenster war einst durch ein Vordach geschützt. Alle diese viereckigen Fenster sind, wie ihr Bau und Verwurf zeigt, neuerer Entstehung. Der ursprüngliche Charakter des frühromanischen Baues dieser Kapelle

die Erhaltung dieses romanischen Baudenkmales verdankt. Treten wir zum Portale an der Nordwand unter das ungefäbr 2 Fuß hervortretende hölzerne Schutzdach so befinden wir uns vor dem eigentlichen Hauptein gang in die Kapelle und haben zugleich jenes alter thümliche Portale mit seinen plumpen aber höchst merkwürdigen symbolischen Gestalten in Relief vor uns. welche dieser Kapelle schon früher gleich jener im Hauptschlosse Tirol eine Berühmtheit in weitem Kreisen verschaffte. Eine flüchtige Skizze

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.12.1855
Umfang: 6
zösischen Bischofs von La Nechelli zu Kardinälen stedr damit in Verbindung. Dieser See konnte nach Belieben bis auf den Bach trocken gelegt werden; cr schien bestimmt gewesen zu sein sür die Jagd die Wildenten, für das Kloster aber die Fische zu liefern. In diesem ehemaligen See, nicht fern vom Ufer, steht nun die schöne Zkreuzkapelle, Seekirchlein ge nannt und demselben gegenüber das landxSfürstliche Jägerhaus. Erbauer dieser Kapelle war Erzherzog Leopold V. (1623) als LandeSfürst dieses Namens

der dritte und Gemahl der hochberühmten Klaudia von Medicis. Die Veranlassung zu diesem Baue hat slch auf einer Jagd ergeben, die auf dem Plateau stetS beliebt war. Es war im Jahre 1623, als der regierende Erz herzog Leopold, mit Jägern im Gefolge, zu Pferde von TelfS über den Berg von Mösern Seefeld zu geritten ist, und auf dem Wege, in der Nähe von ^eefeld, das Kreuzbild gesehen, welches noch heute in der Kapelle verehrt und aufbewahrt wird. Beim Ansehen des Bild,« hielt der Erzherzog plötzlich stille

, das sie nach etwa 14 Tagen — nach dem es ganz abgeblüht war— aus dem Fenster ihreS Zimmers nach dem Hofe warf. Vor wenigen Tagen kam ihr Bruder bei ihr zum Besuch hier an und rich tete auch dann alsbald die Frage an fl«, ob sich ihr beiz diesem Kreuze mit Barbarin Heisekin aus Fließ im Oberinnthal zugetragen hat. Ohnedieß selbst noch tief ergriffen, gab er hierauf sogleich den Befehl zur Erbauung einer Kapelle, in der das KreuzeSbild auf bewahrt und zu allen Zeiten verehrt werden soll. Es wurde schnell Hand

angelegt und die Kapelle wahr scheinlich, während der See abgelassen ward, auf einem Rost in denselben gebaut. So weit erzählen im wesentlichen die alten Urkunden, in denen alle größeren Bauten, Dotationen und Geschenke Kaisern, Erzherzogen und Prinzessinnen zugeschrieben werden, deren Schicksal von 1736 bis 1314 bekannt ist. Die Kreuzkapelle ward mit einem königlichen Aufwand ge baut: den Haupttheil derselben bildet eine Notonde, dir sich in eine symetrische Kuppel erhebt, die mit Kupfer eingedeckt

ist. Von Außen ziert den Eingang ein Portal von dunkclgranem Marmor, ober welchem in einem getheilten Schilde ans weißem Marmor das österreichische und toskanische Wappen angebracht ist. Im Innern fällt sogleich beim Eintritt das große Kruzifir auf, welches auf drin Hauptaltar steht; mit Ausdruck und Würde sind die letzten Züge eines Ster benden dabei ausgedrückt. Die ganze Kapelle ist mit Verzierungen aus Gyps eiufach dekorirt und in der Kuppel und an den Wänden sind Frescobilder auge bracht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.02.1855
Umfang: 6
, um die glückliche Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth zu erflehen. Innsbruck, 9. Febr. Eines der schönsten und werthvollsten Denkmäler dieser Stadt wurde im Lauft der letzten Monate einer gründlichen Restauration unterzogen; wir »icinen die zwischen das Damenstift und die Hofkirche gebaute uralte Kapelle, welche noch.aus jenen Zeiten den Beinamen der „silbernen' führt, wo man Ebenholz im Preise und Gewichte gleich dem Silber schätzte, und daher diese Kapelle, deren Altar nur aus Silber und Ebenholz

besteht, die sil berne Kapelle nannte. Die Wiedereröffnung dieser während der Nestaurationsarbeiten geschlossen gewe senen Kapelle konnte durch keine erhebendere Feier« lichkeit geschehen, als solche gestern um 9 Uhr Vor mittag vorgenommen wurde, zu welcher Stunde ein vom hierortigen Hrn. k. k. Residenzschloß-Verwalter Suschitzky aus Anlaß der bevorstehenden Entbin dung Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth ver anstaltete? feierlicher Gottesdienst abgehalten wurde, während dessen die Elite

Erzherzog Ferdinand zum Geschenke gemacht wurde, und nun von Hrn. Mör der r vollkommen reparirt, gestern von kunstgeübten Händen gespielt, zum erstenmale wieder ihre vollen, reinen Töne hören ließ. Herr Schloßverwalter S u- schitzku hat sich durch die von ihm in Anregung ge brachte und unter seiner persönlichen Leitung ausge führte Restauration des innern Theiles der silbernen Kapelle um, den allerhöchsten Hof und um unsere Stadt dadurch verdient gemacht, daß er ein historisch und artistisch gleich

,a zufprengte. Wahrscheinlich hätte es die Rei ter nicht so nahe an sich herankommen lassen, wenn der Berg sie nicht verdeckt und der tiefe Schnee im der Kapelle außerhalb des GitterS, wo das Marmor, Grabmal von Phllippine Welser und die kleinen Erz- statnen aufgestellt sind, eine ebenso durchgreifende Wiedergeburt zu ermöglichen. Hr. Orgelbauer Mo r- herr hat sich durch die von ihm vorgenommene und zur vollen Zufriedenheit der Kenner ausgeführte Re- paratur und daS Stimmen der an 30V Jahre alten und seit

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 01.02.1851
Umfang: 4
Girre neue wnrrderbarliche Grfcheinung an einem Bilde. (Schluß.) Am Dienstag, den 17., begab ich mich nach St. Saturnin. Der Pfarrer (Herr Grand) war abwesend, ich erstieg unverweilt die Höhe auf deren Gipfel die Kapelle steht; in Kurzem befand ich mich vor dem Mirakelbilde, in Gesellschaft des Herrn Maire, der Herren Element jun., Nr. der Medicin, und Gay jun., Ad vokat, sämmtlich von Saturnin. Ich gestehe, daß ich tief bewegt ward, als mir Hr. Element die Erscheinung beschrieb, wovon

dehnte Praxis, falls es nöthig wäre, die Intelligenz, womit er be gabt ist, zu constatiren, den Maßstab seiner Eigenschaft als Arzt gewährt, — und des dritten (Hrn. Gay) dessen Titel als junger Advokat schon hinlänglich seine Aufgeklärtheit beurkundet, mir eine sichere Gewährschast ihrer Aufrichtigkeit bot. Ich trat aus der Kapelle durch eine zweite Thüre, die sich auf eine unmuthig zum Kalvarienberg umgeschaffene Kuppel öffnet, auf deren Spitze drei große Kreuze stehen, deren mittleres

durch hervorragendende Tugenden und eine hohe Vernunft geleitet ist, hatte sich bereits am Vorabende an Ort und Stelle begeben. Kaum aus dem Wagen gestiegen, eilte ich, nach Begrüßung deö würdigen Prälaten, in Gesellschaft des Dr. Camille Bernard uon Apt, eines in der gelehrten Welt vortheilhaft bekannten, aus gezeichneten Arztes, der Kapelle zu. Kaum hatten wir den vierten Theil der Höhe erstiegen, als wir das Läuten einer Glocke vernahmen; man erklärte uns, eS fei das Zeichen vom Anfange der wunderbaren

Erscheinung; es war mir ungemern leid, da ich gewünscht hatte,' vor dem Eintritte der Blutausfchwitzung m der Kapelle zu sein. Indessen beschleunigten wir unsere Schritte. Eine ziemliche Menschenmenge stand um die Kapelle herum; der Herr Pfarrer kam mir am Eingang des Kal- varienberges entgegen, zu welchem der Zutritt durch eine verschlossene Stackeltenthüre ver,perrt war; er sagte mir, die Blutausfchwitzung habe begonnen und er könne erst beim Eintreffen des Hrn Erz- bischofs öffnen; auf mein dringendes

Ersuchen jedoch und auf die Bemerkung, daß ich Se. erzbischöfliche Gnaden bereits in Kenntniß gesetzt habe, öffnete er mir; ich machte die Herren Dr. Bernard und Element mit mir eintreten. Wir fanden den Hauptaltar der Kapelle mit mehreren Kertzen erleuchtet; an der einen Ecke befand sich die Rosette Tamisier knieend, den Kopf in den gekreuzten Hän den haltend und auf den Altar gestützt; sie betete anscheinend in einer tiefen Gemüthslammlung y Neben ihr war ihre Base. Ich stieg mit Dr. Element

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 9 von 16
Datum: 02.09.1851
Umfang: 16
eine Kapelle, und stiftete einen zwei ten Kaplan, dessen Amt eS ist, täglich in dieser Kapelle einen Rosen kranz mit einer auf dem Chore gesungenen Antiphone zu beten; zur größern Verehrung der Heiligen sammelte er selbst in allen Ländern und Städten, durch welche er auf seinen vielen wichtigen Gesandt, schäften reis'te, heilige Reliquien, ließ dieselben großentheils auf sei- nem Lehensschlosse Rettenberg bei Kolsaß fassen, und in einer höchst feierlichen Prozesston, bei der man 32,784 Personen zählte

, im I.150t in die neu erbaute Kapelle nach Hall übertragen, nachdem diese daS Jahr zuvor feierlich eingewechet worden war. Woher Waldaus das Gnadenbild, die in den Himmel aufgenommene Himmelskönigin vor stellend , eine sehr schön gearbeitete Statue, bekommen, ist aus Man gel an geschichtlichen Urkunden unbekannt; dieses aber ist gewiß, daß nicht nur von Tirol, sondern auch von allen Nachbarländern sehr zahl reiche Pilger nach Hall strömten, und daß viele und große Wunder da geschehen sind. Kaiser

Maximilian, der selbst mit seiner Gemah lin Blanka, so oft er sich in Hall aufhielt, dieses Heiligthum täglich mit Andacht besuchte, nahm diese Kapelle in besondern kaiserl. Schutz, versprach Allen, die nach Hall zur hl. Kapelle wallfahrteten, sicheres Geleit, und setzte sehr große Geldstrafe fest für Diejenigen, welche es wagen würden, einem solchen Wallfahrter auf irgend eine Weise ein Leid anzuthun. Die damals regierenden Päpste Alexander VI. und sein Nachfolger Julius II. sprachen in chren Bullen

mit besonderer Achtung von dieser Kapelle, welche sie stets die heilige nannten, und gaben viele Ablässe für gewisse Tage und Feste, und für Jene, welche zur Verschönerung dieser Kapelle durch irgend ein Almosen beitragen. Nebst den Päpsten Alexander Vl., Julius II. und Klemens X. haben auch 4 papstl. Legaten, 49 Kardinale, 14 Erzbischöfe und 29 andere Bischöfe diese hl. Kapelle mit Ablässen ausgezeichnet, so, daß Jeder, der im Stande der Gnade diesen hl. Ort besuchet, und in der Mei-' nung, der gegebenen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 26.05.1857
Umfang: 6
- Brodbäumen vorüber mit einer schönen AnSsicht auf Berg und Thal rechts und links führt. Wie oft wandelte der Herr diesen Weg mit den Seinen! Wie theuer ist uns dieser Ort durch daS Wunder der Auferweckung deS LazaruS! Wir haben nun die Sanktuarien alle besucht, mehrere zu wiederholten Malen. Der Schreiber dieser Zeilen Feuilleton. Das Kellerjocii. Ueber die Besteigung des KellerjocheS, über die Pracht der Aussicht, und die Entstehung der dortigen Kapelle liegen uns zwei sehr schätzbare Aussätze

vor: n. Die Beschreibung eines schlesifchen Gutsbesitzers auS der Gegend deS NiesengebirgeS vom Jahre 1336. l>. Die Beschreibung, die in der Kapelle selbst, in einer Rahme fest in die Wand eingelassen, hinter Glas zu lesen ist. Wir lassen die Erstere und die andere folge», und bemerken »ur noch, daß eS der ebemalige Direktor des TaubstummeninstituteS, Priester AloiS Moriggl war, der für die Aufstellung der neuen Kapelle den Impuls gab, der daS Unternehmen mit einigen Freunden ausführte, und der auch der Verfasser

deS letzteren Aufsatzes ist, der in der Kapelle, wie bereits erwähnt wurde, ver wahrt wird. Die Einweihung der Kapelle und Einsetzung der Stationen geschah am 2-t. August 13^ am Bartho- lomäuSfeste dem weiium bekannten Keller Kirchtage. Ueber 3l)l) Menschen waren auf dein Kellerjoche ver sammelt. Der Gründer der Unternehmung Priester Moriggl wurde von der Musikbande von Margreten empfangen, und Pöllersalven langte» im Echo von den benachbarten Felswänden mit einem Krachen zurück, als wollte die Welt

umfallen. Ein sehr schönes Bild, Maria Schnee vorstellend, von dem Künstler Arnold, bildet daS Altarblatt. Zwei Gemälde den heil. Jsivor und die heil. Nothburga im Bilde gleichfalls von Arnold sind in den Nischen links und rechts vom Altare angebracht. Anton Schieferle, Meßner zu Freundsberg, ein Mann von stets heiterster Laune, ist Administrator, Kirchprobst, Bauinspektor, Kassier, Aufseher, Meßner und Ministrant in der Kapelle auf dem Kellerjoche. Alle diese Dienste versieht er mit unermüdeter

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.10.1858
Umfang: 6
Amtlicher Theil. Morgen 9 Uhr Vormittag wird für die der. cwigte durchlauchtigst- Fran Erzherzogin Mar- garetha in der Landhaus-Kapelle ein Traner- gottesdienstes abgehalten werden. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Die Reise des Prinzen Napoleon l,at, wie ei» russisch-sran- zösis»-bclgischeS Blalt bemerkt, die Welt daran erinnert, daß Warschau jetzt von Paris nur 52 Stunden entfernt ist. daß »innige Beziehungen« zwischen den Monarchen von Frankreich und Siußlaiid vorhanden

, als am Borabend der feierlichen Beisetzung deS Herzens weiland Ihrer kais. Hoheit der durchl. Frau Erzherzogin Marglirctha, gebornen königl. Prinzessin von Sachsen, in der silbernen Kapelle der Franziskaner- Hoskirche, wurden in der gedachten Kirche die Vi'Men gehalten, denen sämmtliche Civil, und Militär-Behörden, sowie die übrigen Authoritäten und eine so große Menge aus allen Klassen der Bevölkerung beiwohnten, daß die Kirche gedrängt voll war. Heute um 9 Uhr Morgens erfolgte die Ankunft des Herzens

ausgesetzt. Nach dem Trauergottesdienste begab sich der Zug in der angedeuteten Ordnung, wie er in die Kirche vor sich ging, unter Begleitung des ChoralgesangeS in die silberne Kapelle, in welcher die letzte Einsegnung vollzogen wurde. Hiernach übergab der Herr Obersthofmeister-Stellvertreter die silberne Urne mit dem Herzen der verewigten Frau Erzherzogin dem k. k. Residenzschloßverwalter, worauf sich Alles zurückzog und die Kapelle verschlossen wurde. Die Urkunde über die Beisetzung wurde dem Snperior

der Franziskanerkirche übergeben. DaS Herz verbleibt einstweilen in der silbernen Kapelle bis zur Vollendung der Arbeiten in der k. k. Burgkapelle. Die endliche Uebertragung und Beisetzung daselbst wird seiner Zeit in der Stille erfolgen. Alle VerkaufSläden waren wäh rend der Feierlichkeit geschlossen. Eine unzählbare Volksmasse hatte sich eingesunken, um der unvergeßlichen Fürstin die letzte Ehre zu er. weisen. Die tiefe innige Theilnahme aller Klassen der Bevölkerung läßt sich mit Worten nicht schildern. Thrä- nen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1858
Umfang: 6
im würdevollsten, feierlichsten Kosinus: die höchste Hierarchie in .ihrer unterscheidenden Raugo»dnu»g und in der eini genden Harmonie, eine hehre Ruhe bei allen Bewegun gen, Alles der genaue und sicheleAüSdrück der Satzung uyd,.zugleich ohne Mechanismus und Erstarrung, voll der tiefsten Gefühle und der rührendsten Andacht. Nir gends auf Erden kann der kirchliche Kultus in dieser Würde, Schönheit und Erhabenheit sich darstellen! . Und dazu ertönten und erschollen die Gesä ng e der päpstlichen Kapelle

! Diese Kapelle hat die Be stimmung und daS Verdienst^ in Mitte aller theatra lischen und sinnlichen Ausartungen der Musik aller Kirchen ringsum — unter der Strenge der päpstlichen Zucht und Obhut traditionell die echte Norm der christkatholischen Kirchenmusik zu wahren. Die auserlesensten Stimmen von Jünglingen und Männern wirken hier zusammen. Die Sänger haben alle einen klerikalen Charakter und viele von ihnen sind Priesters Die Kompositionen, welche sie vortragen, bilden eine Art

und Gewandtheit auszubilden und zu bewahren. Die Mitglieder der päpstlichen Kapelle sind unstreitig die vollkommensten Sänger der Welt. Aber die Vorenthaltung der Proben zieht doch unver meidliche Mängel nach sich. Jüngere Sänger machen Mißgriffe; auch der Geübteste trifft prima visla nicht immer pünktlich den Ton. Dazu, gesellt sich noch ein anderer Uebelstand. Seit dem Hinscheiden deS unersetz lichen Abbate Bann fehlt eö an einem ständigen Direktor, der mit feiner Begeisterung die ganze Kapelle zu erfüllen

und mit der Aukiorität der Kunst selbst den Ausfüh rungen die strengste Präcision und Einheit zu sichern vermöchte. Die provisorischen Dirigenten, ^»'e seit jener Zeit auseinader folgten, waren nicht im Stande, manche Anflüge von modernen Verzierungen und manche Läs sigkeit Einzelner ferne zu halten. Dessenungeachtet blieb die Kapelle im Ganzen genommen doch immer noch un erreicht, und sie behauptete auch in dieser Charwoche wieder ihren alten Ruhm. Die in stummen Noten ver borgenen Schöpfungen deS großen Palestrina

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 22.06.1853
Umfang: 4
die umfassendsten Aufschlüsse. Traun steiner hat sich insbesondere neben seinen verdienstvollen Landsleuten, unseren vaterländischen Botanikern Hrn. Franz Baron v. Hausmann, Ludwig Ritter v. Heufler, Professor Hofiiiann, Dr. Tappeiuer, Dr. Hell, Pn'ester Schnitz, Pharmazeut Joachim v. Schmuck, Herrn Fachini und Gebrüder Perini ein ehrenvolles Denkmal gesetzt. In der gemauerten Kapelle der Hornspitze befindet sich ein Gedenkstein, über dessen Geschichte wir dem Wanderer folgendes erzählen

, dessen Feier wir beschrieben. Euer Ercellenz, es sind nicht bloße Worte, die wir schrei ben. Wir fühlen die Verehrung uud die Liebe zu Hochdeuselben, von der dies Denkmal an der Kapelle des Kitzbichler Horns der Nachwelt Zeugniß geben soll und eben dieS Gefühl, das heute sich so laut und ächt bei der Bevölkerung unserer Stadt und des ganzen Gerichts bewährte, gab uns den Wunsch und den Muth, Euer Ercellenz von diesem allgemeinen Volksfeste mit diesem unterthäuigstcu Schreibe» Nach richt zu geben

Sep- teinber oder an einem ganz wolkenfreien Som mertage zu besteigen, beweiset ein im Jahre IS43 am 24. August sich in derselben Kapelle, die mit keinem Wettcrablekter versehen war, ergebenes Un glück. An diesem Bartolomätage begaben sich Joseph Gepp, Peter Hechenberger, Magdalene Moser und deren tallbstnmmc Schwester Katharina auf das Horn und da das Ungewitter mit häufigem Regen nahte, in die Kapelle. Peter Hechenberger wurde dort durch einen Blitzstrahl besinnungslos zu Boden geworfen nnd Gepp

hinter ihm so sehr an Händen n. Füßen erschüttert, daß er weder Hand noch Fuß bewegen konnte, und so unbeweglich im Stuhle bleiben mußte. Kur; darauf fiel ein zweiter Blitzstrahl in die Kapelle uud traf die Magdalene Moser, die noch mit Hilfe lristen bei dem am Gitter liegenden Peter Hechen berger beschäftiget war nnd sank ganz langsam ln ihrer knieenden Stellung entseelt gegen das Altar gitter bin. Gepp müßte noch lange in seiner regungslosen Stellung verweilen, bis es ihm nach und nach ge lang, sich in Bewegung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1856
Umfang: 8
und dadurch einen abermaligen überzeugenden BeneiS zu liefern, daß sie keine Gelegenheit vorbeigehet urd keine Bemühung un versucht läßt, um die Verwcltung des lombardisch- venetianischen Königreiches za virvollkommnen. Brenn bühel, 9. Aug. Thevor die Feierlichkeit selbst besprochen werden soll, wolen wir uns zuerst die freundliche Votiv-Kapelle näher besehen. Der unge- mein thätige Herr AmtSoorstan, am k. k. Bezirksge richte in Jmst, Herr Kaspar Speckb ach er, scheint es sich zu einer Ehrenaufgabe gemaqt

war ein Blunrnkranz gewunden aus Edelweiß und andern Alpenblunrn aus den höch sten Regionen. Auf der Marmorplcltte der Unglücks, stelle lagen vier Blumenkränze recht sinnreich angebracht. Die Feierlichkeit selbst begann damit, daß gleich um 5 Uhr früh vom hochw. Herrn Kaplan Sr. bischöfl. Gnaden, deS hochwürdigsten Herrn WeihbischoseS von Briren, Georg Prünster, die erste hl. Messe in der Votiv-Kapelle gelesen wurde. Um halb 6 Uhr zelebrirte Priester Alois Moriggl, Frühmesser von Zirl. Während dieser heiligen

mit Karrösten von dreien Priestern geführt bei der Kapelle an. Auch die Schützen-Kompagnie von Jmst, zog mit ihrer Musikbande auf. Die beiden stattlichen Schützen-Kompagnien von Arzl und Wenns, die im verflossenen Jahre bei der Einweihung der Kapelle in ihrer kleidsamen Tracht erschienen sind und zur Er höhung der Feierlichkeit so wesentlich beigetragen hatten, waren bereits versammelt, um abzumarschiren, als der heftige Regen, der in aller Frühe (wo selbe gerade hätten aufbrechen sollen) vom Himmel strömte

, sie nöthigte, auseinander zu gehen; jedoch erschien eine Deputation der Gemeinde Wenns und die Musikbande der Gemeinde Arzl. Endlich um 6 Uhr langte der hochwürdigste Herr Weihbifchof und General-Vikar, Georg Prünster, in der Kapelle au. Von den anwesenden Priestern war etwas früher Todten - Vigil gehalten worden. Hierauf entrichtete der edle Kirchenfürst, ein Ehrfurcht gebieten der Greis von 32 Jahren, das heilige Meßopfer für die Seelenruhe deS Höchstseligen Königs. Während der heiligen Handlung ließen

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