. daß nicht nur aus Tirol, sondern auch von allen benachbarten Län dern' zahlreiche Pilger zur heil.-Kapelle nach Hall wallfahrteten, und viele mnd große Wunder geschehen sind. Kaiser Marmilian, welcher selbst, wenn er-sich in Hall'befand, mit seiner Gemahlin Blanka die heilige Kapelle täglich mit besonderer Andacht besuchte, nahm dieses Heiligthum unter seinen besondern kaiserlichen Schutz, versprach allen Wallfahrtern sicheres Geleite und bestimmte sehr große Strafen für diejenigen, welche einem solchen Wallfahrter
auf irgend eine Weise ein Leid zufügen wütden. ' ^ Papst Alexander VI., welchem der Kaiser in einem eigenhän digen Schreiben die Wakdauf'fche Kapelle empfohlen, so wie auch sein Nachfolger-Papst Julius II: sprechen in ihren Bullen mit großer Verehrung von dieser hl. Kapelle, ertheilten mehrere Ablasse für jene, welche an bestimmten Tagen die hl. Kapelle besuchen oder zur Verschönerung derselben einen Beitrag geben würden. Papst Julius II. hat bestimmt, daß-alle'diejenigen, welche diese Heilige Kapelle
besuchen, -pder-gegenwärtig sind,, wenn Messen, Aemter oder andere Andachten , darin gehalten werden, und ein Opfer geben für,.diese hl. Kapelle,-aller-derselben-Ablässe theilhaftig werden soll ten.,' welche sie erlangen würden, wenn-' sie -j» selber Zeit die hei lige Kapelle Und den berühmten Gottesacker bei St. Peter in Rom, „Campo santo' genannt, besuchten und den Messen beiwohnten, . welche in der Kirche deS „Campo santo' in Rom gelesen werden. /Nebst den Päpsten Alexander VI.,-Julius
II. und Clemens X. haben auch'vier papst-iche Legate, 49 Cardinäle, 14 Erzbischöfe, 29 andere Bischöfe Ablässe -für diese hl. Kapelle gegeben, so daß gewiß Jeder, der im Stande der Gnade diesen Ort besucht, und in der Meinung, der gegebenen Ablässe theilhaftig zu werden, betet, einen solchen kirchlichen Gnadenschatz erlangen kann. Mas diesen Ort noch ehrwürdiger macht, ist der Gedanke, daß die Erde, worauf diese Kapelle gebaut ist, vermengt ist mit einem Theile jener Erde, welche die Kaiserin Helena vom Orte
, wo sie das Kreuz Christi gefunden, ausgraben und aus Schiffen nach Rom bringen-ließ, auch vermengt mit dem Staube und den Gebeinen so vieler heiligen Märtyrer, deren Gebeine nicht mehr gefaßt und in großerAnzahl unter dem Altare der heiligen Kapelle begraben worden sind. Wohl kann . man daher Jedem, der in diestS Heiligthum eintritt, ; fdjon an der- Schwelle entgegenrufen: „Ziehe aus deine Schuhe,' d. h. schüttle ab von dir allen Staub eitler .und sündhafter Neigungen , denn der Ort, auf dem du-stehst