Bergvorsprunge die neuerbaute Lourdes - Kapelle, wohl eine der lieblichsten in ihrer Art. Geradezu überrascht bleibt der Pilger stehen, der sich am Fuße dieses kleinen ,hl. BergeS- eingefunden hat, und blickt hinauf zum Heiligthume, dessen Thurm aus dem Fichtenkranze ent- gegengrüßt. Geht er den Pfad, der sich rechts am Hügel durch den Wald hinaufschlängelt, so bietet sich ihm Ge legenheit, das bittere Leiden unseres Herrn zu betrachten, wozu ihn die an den Bäumen angebrachten Kreuzweg
dann auch das Innere der Kapelle entsprechend ausmalte. Links am Wege geht der Pilger herunter zur Grotte, die gleichsam als Krypta der Kapelle im Felsen ausgehallt ist. Und hier, auf dem weiten Platze vor der Grotte, wo die Quelle murmelt und die Fichten rauschen, hier lässt es sich wohl gut beten. Der Pfad zieht sich dann am Waldessäume hinab, vorbei an „unserm Herrn in der Rast', und gar bald steht der Pilger wieder bei der ersten Station, am Ausgangspunkte seiner Wallfahrt. Wohl sind schon viele Beter hieher
gewallt, aus Nah und Fern, doch fehlte dem Heiligthume die Hauptsache — die kirchliche Weihe. Dieselbe wurde nun am verflossenen Sonntage vom hochwürdigen Herrn Confilarius Zoller vorgenommen. Ein langer Zug frommer Beter bewegte sich nachmittags hinaus zur Kapelle. Selbstverständlich nahmen daran Theil die Schützen, Veteranen, Musik bande, Kranzjungfrauen u. s. w. Die Lourdesstatue wurde von vier weißgekleideten Jungfrauen hinausge tragen. Nach der feierlichen Benediction hielt hoch». Herr Leo Amman