, die Verkleidung aus rundlichen und muschelsörmigen Glasstücken, für vier Kerzen, im Durchmesser 65, in der Höhe 55 Centimeter und mittelmäßig gutes Rococo. Es hat vielleicht nie eine Zeit gegeben, wo das Alte mit solcher Rück sichtslosigkeit vernichtet wurde, als in der Zeit der Spätrenaissance. Nur das, was damals Moder« erschien, galt, alles Andere war in den Angen der Künstler uud der Bauherren dem Verderben ge weiht. Diesem Treiben ist auch alles, was das Innere der Kapelle barg, zum Opfer gefallen
Lo reto in der Haller Au Erzherzog Ferdinand von Tirol eine Kaplanei, Erzherzog Maximilian von Tirol den 1. März 1618 eine zweite und Kai ser Leopold I. den 26. Jänner 1691 eine dritte Kaplanei. Die Kosten der zweiten und dritten wur den lediglich aus den Gaben der Wallfahrer be stritten. Dessen ungeachtet ergab sich nach Abzug aller Auslagen für die Kapläne und die Kapelle jährlich ein erheblicher Ueberschnss, welchen Kaiser Leopold I. den 3. Februar 1691 den Servilen sür den Bau des Klosters
auch die Aufficht über die Kapelle und die Verwaltung des Ver mögens. In Oesterreich bestand einst eine sehr ungleiche Vertheilnng der Seelsorge. An gewissen Orten häuften sich aus verschiedenen Gründen oie Pfrün den, Kirchen, Klöster, an anderen waren zu we nig oder sie mangelten gänzlich, so dass es Pfarren gab. welche sich fünf, sechs und mehr Stunden weit in die Runde erstreckten. Die üblen Folgen eines solchen Zustandes lagen auf der Hand. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun derts wurden von Kaiser
das Vermögen der drei Kaplaneien von Loreto im Jahre 1736 in den Religionsfonds eingezogen und mit deren Erträgnissen je eine Localkaplanei in dem nahen Arzl und in St. Martin bei Schwaz errichtet nnd das Erzherzog-Siegmnndische einfache Beneficium an der Pfarrkirche zu Juusbruck ver bessert, das Loretobild in die Seelsorgskirchc von Mühlau übertrage» und die Kapelle selbst ge sperrt. Frau Maria Mahr, geborne von Wallpach, aus einem Haller Geschlechte, kaufte die für drn Re ligionsfonds verkaufte Kapelle
wiedmete nämlich die Ackevgründe 346, 352, 353, dann 425 bis 423 des Steuerbuches der Gemeinde Hall, auf dem Aichat gelegen, im Flächenmaße von 11467 Wiener Klaftern der Kirche von Loreto, und aus deren Erträgnisse werden die Kosten der wöchentlichen Werktag messe, der Messnerlohn, die Steuern und sonstigen > laufenden Kirchenbedürfnisse bestritten. Ein Buch in der Sacristei enthält die Aufschrei bungen aller seit dem 2. Juli 1792 in der Kapelle gelesenen Messen mit den eigenhändigen Unterschriften