in der Schwestcrnabteilung ein Läuten, leise nur. als fürchte nian Kranke, die vielleicht erst in Margcnfchliimmer gesunken sind, zu wecken. Es dauert auch nicht lange, und man ver nimmt kaum merklich die Schritte der Schwe stern. die in die Kapelle eilen zum Morgen gebet. Wieder liegt Ruhe und Stille über der Heimat der Unheilbaren. Schlägt es aber am Kirchturm fünf Uhr, dann erschallt auch von der Friedhofskapelle des Josuhemis die Glocke zum Engel des Herrn. Wer aber trotz seines Leidens eines allzu festen Schlummers
, werden frisch gebettet und versorgt, deren Wunden verbunden, den» auch sie erwarten das höchste Gut der Seele, die heilige Kom munion — Dreiviertel 6 Uhr . . . Wieder ertönt die Glocke, und nun beginnt der Ausstieg zu der im dritten Stock liegenden Kapelle. Wem gerade Glieder gegeben sind, kommt wohl zuerst, leiht sie aber meist andern zur Stütze. Die Hündchen schwer nervenleiidender oder j halblahmer Kinder kram-pfen sich an Er wachsene. Mädchen, deren Füge vollständig unbrauchbar sind, umfassen
sich auf den Knieen die Stiegen ! hinan. Es folgen Halblahme, vom Kind bis | zum Greis, auf Stock und Krücken gestützt, j Taubstumme. Bünde und Kranke verschie denster 'Art. Ein Teil der Unheilbare» wird von den ehrrvürdigen Schwestern und von einigen kräftigeren Patienten zur Kapelle ge tragen: man trägt sie ans dent Rücken, in den Armen, auf Tragscsseln, sowohl Kinder als Erwachsene. So wie geschrieben steht: „Man brachte zu ihm alle, die an allerlei Krank heiten und Plagen litten . . . Mondsüchtige. Lohnte
, Krüppel, Blinde, Stumme.... die legten sic ihm zu Füßen . . . (Matth, l. 21 und 13, 30). Ein tief ergreifendes Bild — so ein Kirchgang im Jesuheim. — Kann es anders sein, als daß der Meister vom Taber nakel aus allen diesen Kirchgängern den Gruß entbietet! „Koiitittel alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken', (Matth. 11- 28) Die Kapelle ist hell erleuchtet, der Altar schön geschmückt. Eine kurze Predigt über das Sonntagsevangclinm ist meist der Beginn der kirchlichen
zu tragen . . . In der Kapelle aber beten die ehrwürdigen Schwestcni im Verein mit den Unheilba n die täglichen Balerunscr und 'Ave Maria fiir die lebenden und verstorbenen Wohltäter des : Hanfes und für die Anliegen jener, die sich in das Gebet empfohlen haben. Sicher wird J der liebe Gott auf Mariens Fürbitte oftmals gerade wegen des Gebetes dieser mutigeü Kreuzträger, die, wie ein Freund des Hauses einmal sagte, für ihr eigenes Leid niemals ein „Herr, erlöse uns van dem Hebel' beten