, und seine Gemahlin Ga briele, eine geborne Gräfin v. Mauleon, ili diesem Bade. Sie bemerkten die große Unbequemlichkeit, daß die Badgäste sich zur Messe immer in das, eine leichte halbe Stunde entfernte Niederndorf verfügen, und die badenden Geistlichen eben dort ihre Messe lesen mußten, und der Graf v. Künigl ließ nächst dein Badhaufe eine hölzerne Kapelle bauen, in welcher ani V. Juli auf vor läufige bischöfliche Bewilligung der Provinzial der Fran ziskaner, Justus Rode, die erste Messe gelefeu hat. Viele
Badgäste machten Beiträge zur Ausstattung und Verzierung dieser Kapelle, und der eben genannte Pro vinzial schickte hernach ein Gemählde, den h. Franz von Assis vorstellend, als Altarblatt, wodurch dieser Heilige der erste Patron der Kapelle geworden ist. Zugleich wur de beschlossen, es sollten künftig die Badgäste um kleine Beiträge ersucht, und vorzüglich die sogenannten Hans- gelder dazu verwendet werden, um nach lind nach eine gemauerte Kapelle mit drei Altären zu erbauen. Der erste im Buche
gewesen zn seyn. In frühern Zeiten scheint man noch weniger ge geben zn haben; denn als einmal der Inhaber des BadeS behauptete, nach alter ^Dbservanz gebühre ihm das Drit tel aus dem Hansgelde, wnrde er mir seinem Ansprüche derb zurück gewiesen, theils weil die Gabe ganz freiwil lig sey, lind keine Pflicht dazu bestehe, theils weil nun bloß zum Baue der Kapelle mehr, als ehemals, beige steuert würde. Immerhin wurde dem Badinhaber ein kleiner Betrag als Geschenk abgereicht, der aber in der letzten Zeit
seinem Dienstgesinde zugewendet wurde; un gefähr eben so viel erhielten die armen Badegäste; der größte Theil wnrde für die Kapelle gewidmet, nnd an fangs dem Forstbeamten der Gegend, später dem Pfar rer von Niederndorf zur Verwahrung und Verrechnung übergeben, wie denn einige folci,e Rechnungen dem Bu che eingefcbaltet sind. Es wnrde damit so gut gewirth- schaftct, daß die Kapelle nicht nur gebant wnrde, son dern nuu einen zinsträchtigen Fond von zwei bis drei tausend Gulden besitzt, obwohl daraus vor mehreren