tafel, welche doppelt beschrieben, ist. Die ältere der Wand zugekehrte Seite bericht-t über die verschiede» ne» vollkommenen und unvollkommenen Ablässe, welche Papst Benedict XIV. am 3V. Mai 1753 zu Rom bei Santa Maria Maggiore unter dem Fischerring dieser Kapelle verliehen hat. s) Der Bericht ist mit deutscher Fractur schwarz auf H.ejßem Arunde in Oelsärben gemalt unti ^ie Schrift, sowie Slyl und Schreibart entsprechen der Mitte des vorigen Jahr hunderts. Aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts
ist die Schrift, ebenfalls schwarz auf weiß gemalt, welche die Vorderseite einnimmt und eine kurze Ge schichte dieser Kapelle und der damit verbundenen Stiftungen enthält. Ueber den gleichen Gegenstand hat G. Tinkhauser am angeführten Orte S. 471 bis 473 ziemlich aus führliche Nachrichten veröffentlicht. Doch fchlt bei Tinkhauser die auf der erwähnten Tafel vorkommende Angabe, dass Erzherzog Ferdinand von Tirol für jede Woche und überdies für jedes der sieben Feste Unserer Lieben Frau eine Messe
und breißen. Maria hat geholfen und wird wieder helfen.' Auf zwei Tafeln steht „Maria hat geholfen', das einemal mit schwarzer Schrift auf weißem, das anderemal mit Goldschrift auf blauem Papier. An den Wänden des Schiffes sind zwei eiserne Lassen mit einer R tze für Münzen oder andere Geldzeichen eingemauert. Die Casse rechts vom Ein gange, zwischen dem Thore und dem Weihbrunn gefäße, ist für Opfergaben an die Kapelle bestimmt. Das Weihwassergisäß daneben, aus weißem Marmor, wie es scheint
und Kreuzgänge, Stuben und Kammern, Zellen und Cabinete füllen. Diese Lneafapresto- Bilder sind nicht bloß wertlos, sondern auch schädlich und haben wesentlich dazu beigetragen, den guten Geschmack zu verderben, und so lange sie vor aller Augen hängen, ist eine Besserung nicht zu erwarten, obwohl wir die unvergleichlichen Maler religiöser Bilder, Nafael und Michel Angelo, die Loggien des einen, die Sixtinische Kapelle des anderen besitzen. An der südlichen Lanqwand hängen mehrere colo- rierte moderne Bilder
, und überhaupt Wohl alle romanischen Völker, kennen diese Verunstaltung ihrer Kirchen nicht. Zudem sind in Tirol die Kirchenstühle, besonders auf dem Lande, um Ranm zu sparen, eigentlich mehr Marterwerk- geug? als Hilfen der Bequemlichkeit; sie erjüUen also nicht einmal ihren Zweck. Ji?re schmale Vorderseite in unserer Loreio > Kapelle ist geschnitzt. Auch hier deutet der Styl ans die Zeit au- dem tiefsten Ver falle der Kunst, wo die Gedankenfülle desBarocco nicht mehr verstanden wurde und die bedeutsamen