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Brixener Chronik
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Seite 1 von 20
Datum: 06.02.1902
Umfang: 20
den Handelskammer wahlen niemals größeres Interesse entgegen gebracht wurde, so kam es, dass in den Handels kammern noch der liberale G-'ist rumort, trotzdem er im Parlament und in vielen Landes und Gemeindevertretungen seinen dominierenden .Einfluss zum größten Theil eingebüßt hat. Der Einflass der Handelskammern ist aber eher im Steigen denn <m Fallen. Der Reichs rath, der oberste Vertreter der Wünsche und Forderungen des Volkes, ist fast zur Bedeutungs losigkeit herabgesunke«, und es ist daher erklärlich

, dass sich die Regierung noch mehr wie bisher bei Entwürfen von Gesetzen und Verordnungen an das Urtheil der Handelskammern kehrt, die eigentlich gleicherweise sowohl Regierung wie Parlament zu neuer Schaffenskraft anregen sollten. Dadurch erhalten die Kammern einen ge wissen politischen Einfluss, und es ist daher nicht gleich, ob dieselben z. B. im liberalen Sinne dahin ihre Gutachten abgeben, dass jeder be liebige Handelsjude ohne Vorbildung Schuster, Schneider oder Kaufmann

werden kann, oder ob von den Kammern derartige Gesetze verlangt werden, dass jedem Menschen auch der entsprechende Nutzen aus ehrlicher Arbeit und ordnungsmäßig verbrachter Lehr- und Gehilsenzeit zufalle. Aber auch direct Politischen Einfluss üben die Kammern aus. Die Handelskammerräthe wählen selbständig Abgeordnete für d?n Landtag und auch theilweise in den Reichsraih. Dass diese Ab geordneten liberalsein werden w-«q die Mehrheit der Handelskammerräthe liberal ist, liegt auf der Hand. Es ist deshalb auch aus diesem Grunde

geboten, auf die bevorstehenden Wahlen scharf achtzuhaben, und wennauch die Wahlordnung derartconstruiertist, dass Vertreter der christlichen Weltanschauung fast bei keiner Kammer die Mehrheit erlangen können, so glauben wir doch, dass die Handels und Gewerbetreibenden die Pflicht haben, dafür zu sorgen, dass wenigstens nicht der Liberalismus in seiner rückständigsten» völkerverderbendsten Form seinen Einzug in die Kammern feiere. Wie schon erwähnt, wenden sich Regierung und politische Behörden

mit Vorliebe an die Handelskammern, wenn es sich um Entschließungen handelt, die tief in das Erwerbs- und Wirt schaftsleben des Volkes eingreifen. Je mehr sich also daS Volk selbst an den Wahlen betheiligt, desto weniger wird eS möglich sein, dass ge- wissermaßm im Namen des Volkes direct volksfeindliche Gutachten seitens der Kammern erstattet werden. Abgesehen aber von der direct politischen Bedeutung der Handelskammerwahlen haben die selben auch große praktische Bedeutung. Die Handelskammern geben

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 03.01.1896
Umfang: 8
Heiie ß. «Hrwener MromK.' Der Berichterstatter fand zur Zeit seines Besuches in sämmtlichen halbdunklen und unglaublich schmutzigen Kammern des Gefängnisses 544 Arrestanten, d. h. sechsmal mehr, als vorgeschrieben war. In einigen von den Kammern, welche für 3 bis 4 Mann berechnet waren, fand Sagorskij 25 bis 30 Mann. Und in diesen Kammern, in welchen bei einem Neueingetretenen schon nach einem Aufenthalt von 5 Minuten sich Kopfschmerz, Schwindel, Er brechen und Ohnmachtsanfälle einstellen

, verbringen die unglücklichen Arrestanten im Winter ununter brochen 18 Stunden täglich. Eine in einem solchen Raume angezündete Kerze brennt nur matt und mit schwacher, kaum leuchtender Flamme. Auch am Tag ist es nicht Heller. Selbst an hellen Sonnentagen herrscht in den Kammern Finsternis. Dazu kommt die dicke Schicht von Schmutz, welcher den Boden, die Wände und die Decke bedeckt, die Unmasse von Ungeziefer, der Mang e! aller Ventilation und der Umstand, dass frisches Wasser, welches in Eimern

in die Kammern ge stellt wird, schon nach drei Stunden warm, übelriechend und zum Trinken kaum brauchbar ist. Die Gefangenen schlafen alle durcheinander, auf hölzernen Pritschen, unter den Pritschen oder auch einfach im Schmutz auf dem Boden, in den Durchgängen zwischen den Pritschen, beinahe einer auf dem andern, so dass es kaum möglich ist, sich umzudrehen oder sich zu strecken. Werzeichnis der H. KerrenAvnehmer derNeujayrs-KnWurbrgungs- Karten der Stadt ZZrircn für das Jahr 189K. (Fortsetzung-) Herr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1900
Umfang: 8
bei den Handels und Gewerbekammern eingeleitet, bisher aber nur wenige Antworten erhalten habe. Bei so einschneidenden Aenderungen müsse aber die Regierimg Wert darauf legen, die Gutachten der Kammern besonders der Wiener Handelskammer, in Händen zu haben, bevor, sie selber endgiltig Stelluug nimmt. Der Vicepräsident der Wiener Handelskammer, Abg. Kitsch elt, sprach sich selbstverständlich für die Vertagung der Angelegenheit aus. Er wendete sich aber auch gegen den Inhalt der Anträge. Auf den gleichen

hervor, und es w::rde wiederholt erklärt, dass auch die gewerbliche Bevölkerung darauf kein Vertrauen setze. Insbesondere aber müsse man sich gegen eine Verschleppung dieser wichtigen Angelegenheit ver wahren. Der Regierungsvertreter, suchte noch einmal für die Vertagung eine Lanze zu brechen, und betonte, dass die Kammern aufgefordert werden, unverzüglich zu berichten, und dass in 14 Tagen die Verhandlung den Fortgang nehmen könne. Er fand aber wenig Zustimmung. Der Abgeordnete Schneider betonte

werde der Reichs rath schon wieder vertagt werden, und wenn dieser vierzehn Tage auf die Aeußerungen der Handels kammern warten wollte, so könnte man gleich die Sache liegen lassen. Die Gewerbetreibenden und die kleinen Kaufleute wollen aber eine Entscheidung sehen . und der Gewerbeansschuss brauche sich weder um die Handelskammern noch um andere Factoren zu küm mern, sondern hat einfach die Aufgabe, Stellung zur Vorlage des Subcomitös zu nehmen. Der Ausschuss möge in die Specialdebatte eingehen

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