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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1913
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengerlommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Kaiser Wilhelm II. Zum 25jährigen Regierungs-Jubiläum am 16. Juni. Heut fliegt's mit Feierklängen durch das Land, Die Fahnen flattern und die Glocken singen, So will Alldeutschland als der Treue Pfand Heut seinem Kaiser Gruß und Huld'gung bringen; Von Rhein und Donau

bis hinauf zum Belt, Wo nur ein deutscher Puls sich regt, ein leiser, Dort braust's empor und fliegt durch alle Welt Als Treugelübde: Heil dem Deutschen Kaiser! Heil Kaiser Dir! So klingt's von Land zu Land, Von Reich zu Reich, wo deutsche Herzen schlagen, Und wird als tiefer Treue Unterpfand Heut dankbarlich vor seinen Thron getragen. Heil Kaiser Dir! So jauchzt es allerwärts Von deutschen Lippen heute ihm entgegen, Und Gottes Schutz erfleht das deutsche Herz Für Reich und Kaiser heut und allerwegen

! Franz Neubaur. Das Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelm II. Zum 25. Male führte sich am Sonntag der Tag, an welchem Kaiser Wilhelm II. am 15. Juni 1888 den deutschen Thron bestieg. Im ganzen Deutschen Reich wurde dieser Tag durch glänzende Feste gefeiert und die gesamte Presse würdigt in einer unüberseh baren Reihe von Artikeln das Leben und Wirken Kaiser Wilhelms, dem treuen Verbündeten unseres greisen Herrschers, dem stets bewährten Freunde Oester reichs. Pie Jubiläumsfestlichkeiten haben Samstag

begon nen. Der Kaiser empfing vormittags mehrere Mit glieder des diplomatischen Korps, die die Glückwünsche ihrer Souveräne übermittelten. Die Glückwünsche des Papstes überbrachte Kardinal Fürsterzbischof Dr. Kopp. Der Reichstag beging das 25jährige Regierungs jubiläum des Kaisers mit einem Huldigungsakt, an dem nebst den Abgeordneten der bürgerlichen Parteien der Reichskanzler sowie sämtliche Staatssekretäre und Minister teilnahmen. Am Sonntag wurde mit Rücksicht auf den 25. Todestag Kaiser

Friedrichs von größeren Festlichkeiten Abstand genommen. Das Montag-Programm umfaßte u. a. ein Ständchen von 7000 Volksschulkindern im Schloßhof. Empfänge im Kgl. Schloß durch den Kaiser und Gratulations-Defiliercour. Huldigungs feier in der Universität. Galavorstellung im Kgl. Opernhaus. Bei derselben wurde die Kaiserin von leichtem Unwohlsein befallen und mußte die Vorstel lung vorzeitig verlassen. Die sämtlichen deutschen Bundesfürsten und die Bürgermeister der Freien Städte versammelten

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 04.02.1912
Umfang: 12
" sich sofort in den Besitz dieses von den Jesuiten über 50 Jahre verräumt gewesenen Buches zu setzen. Buchdruckerei R. & M. Jenny, Innsbruck. empfiehlt sich zur Herstellung sämtlicher Druckarbeiten. Das deutsche Uolk und keine lsaiker- gekcblecbter. Von Matthäus Ioksch. 16. Fortsetzung. Papst Johann XXII. hatte eben wieder einen Kriegszug gegen Mailand unternommen, das er erobern wollte, als dessen schwerbedrängter Fürst Galeazzo Visconti den deutschen Kaiser zu Hilfe rief. Ludwig der Bayer schlug

und suchte eiligst eine Versöhnung mit seirrem Ge fangenen, dem Gegenkönig Friedrich dem Schönen, zu Stande zu bringen, den er als Mitregenten annahm. Ein Glück für ihn war es, daß dieser Friedrich auch keine sehr energische Natur war. Nur so war die Komödie zweier deutscher Kaiser möglich. Sie sollen nach der Versöhnung sogar Wohnung, Tisch und Bett miteinander geteilt haben. Jetzt erst hatte Ludwig der Bayer Mut genug aufgebracht, um nach Italien zu ziehen. Dieses war indessen, seit

die oberitalienischen Städte Republiken gewor den waren, ein sehr reiches Land geworden. ^>ie Geldgeschäfte, Handel und Gewerbe hatten in Ita lien ihren Hauptsitz aufgcschlagen. Als Ludwig der Bayer in Rom angelangt war, fand er die Stadt in der Macht einer von den Bürgern eingesetzten Volksregierung. Man empfing den Kaiser mit Jubel. (1328) Ludwig der Bayer ließ sich d urch E olonna u n d a n d ere Vol k sver tre tet in der Peterskirche ohne alle kirch liche Weihe zum Kaiser krönen. Der in Avignon sitzende Papst

schäumte vor Wut. Ludwig der Bayer hatte bewiesen, daß man auch ohne den Papst — römischer Kaiser werden könne und dies war zweifellos ein glänzender Erfolg. Da kein Papst mit seinem schwarzen Anhänge da war, wurde Ludwig auch nicht wie sein Vorgänger Heinrich VII. aus Rom hinausgeekelt. Der Papst erklärte freilich die Könung für llngiltig, verfluchte den Kaiser noch um einige Klafter tiefer in die Hölle hinein und trachtete, Deutschland gegen den Kaiser aufzuwie geln; aber das zog nicht mehr

so wie zu Hein richs IV. und Friedrichs II. Zeiten. Die Deut schen machten dem Fremdländern auf Petri Stuhle nicht mehr den Narren, ihren eigenen Kaiser zu stürzen, damit der Pfaffe seine Rache habe. Unbe helligt kehrte Ludwig der Bayer nach Deutschland zurück, nachdem er den Papst Johann XXI I. als Verbrecher gegen den Kaiser, die Kirche und die Stadt Rom für abgesetzt erklärt und einen neuen Papst Nikolaus V. ernannt hatte. Leider ließ er diesen ohne alle Unterstützung zurück, so daß es Johann XXII. leicht

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Tiroler Wastl
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Seite 23 von 28
Datum: 17.12.1911
Umfang: 28
, daß ich bei allen Wahlen der letzten Jahre den Freiheitlichen als Gegenkan didat gegenüber gestellt wurde. Wahr ist, daß ich bei den Kammerwahlen vor drei sowie vor sechs Das deutsche UolK und leine Kaifer* geschleckter. Von Otto Hornung. (10. Fortsetzung.) Als Kaiser Friedrich nach Viktor's IV. Tode in Paschalis III. einen neuen Gegenpapst aufstellte, fiel plötzlich die Geistlichkeit Deutschlands vom Kai ser ab und trat an Alexanders III. Seite. Alle Fäden der gegen den Kaiser gesponnenen Ränke liefen in der Hand

Alexanders III. zusammen. Am 8. April 1167 wurde der lombardische Bund aller Städte Oberitaliens gegründet und der Krieg gegen den Kaiser beschlossen. Inzwischen hatte dieser aber Rom bereits eingenommen, wobei jogar in der Peterskirche mit Feuer und Schwert gewütet wurde. Alexander III. war geflüchtet und Pascha- lislll. vom Kaiser feierlich auf den päpstlichen Stuhl eingesetzt worden. Nun brach aber im kaiserlichen Heere eine furchtbare Seuche aus, so daß Friedrich genötigt war, sich mit dem Reste

desselben schleu nigst zurückzuziehen, wobei er selbst wieder nur durch List einem sicheren Tode entging. Im Jahre 1174 war Friedrich zu seinem fünften Zuge nach Italien aufgebrochen. Zu seinem Unglücke war es aber zur selben Zeit zwischen ihm und seinem bisherigen mächtigen Freunde Heinrich dem Löwen zum Bruche gekommen, weil der Kaiser ihm die Erwerbung der Stadt Goslar nicht gestatten wollte. Dieser Zwist zwischen dem Kaiser 'und dem mächtigsten Fürsten des Reiches sollte verhängnisvolle Folgen

dabei gebührt allerdings dem schlauen, tatkräftigen Erzbischof Christian von Mainz, der seinem Kaiser aus der Klemme half. Es kam zu derdenkwürdigenBegegnung zwischen dem stolzen Kaiser und dem ebenso stolzen Papste in Venedig. Fried rich ließ seinen Gegenpapst fallen und Alexander III. durch seinen Freund und Berater Erzbischof Christian nach Rom führen. Zum Kniefall und Fußkuß vor der Markuskirche hatte sich der Kaiser auch verstehen müssen. Mit den Lombarden war es zu einem Waffenstillstände

gekommen. Beson ders rühmlich war dieser Römerzug für den gro ßen Kaiser nicht ausgefallen. Da Friedrich sein Mißgeschick hauptsächlich dem Abfalle Heinrichs des Löwen zuschrieb, beschloß er das welfische Haus wo möglich zu Falle zu bringen. Heinrich der Löwe hatte die Zeit, während der Kaiser in Italien festgehalten war, dazu benützt, um ganz Norddeutsch land in seine Gewalt zu bringen und daraus ein eigenes Reich zu bilden. So gedachte er dann stark genug zu sein, um das Haus der Staufen zu stür zen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.06.1918
Umfang: 4
von den Oesterreichern Über tritten sein wird, rechnet man mtt einer neuerlichen «urückuahme der italienischen Front. Der Kaiser ans dem Kriegs schauplätze. KB. Hofzug. 31. Juni. Im Felde, 20. Juni. Kaiser Karl hat sich vor einigen Tagen den m zur Vorbereitung der Offensive gegen südwestlichen Kriegsschauplatz begel Italien auf begeben. An die- ser Frontreise nimmt auch FM. Erzherzog Friedrich mit seinem Flügeladjutanten Obersten im Generalstab Heinz teill Jm Gefolge des Monarchen befinden sich K^Eröerüblichen

Begleitung der Chef des Generalstabes GO. Freiherr von Arz und der kaiserlich deutsche Mili- tarbevollmachtigte kgl. preußische GM. von Cramou. Auf dem Kriegsschauplätze schloß sich später auch der Stellvertreter des Generalstabschefs FML. v. Ward st atten dem allerhöchsten Kriegsherrn an. Der Kaiser üesuchte die Heeresgruppen und alle AtmeekommandoS, einige Korpskommandos und besichtigte zahlreiche Trup- pen, darunter auch in Ausbildung bearufene Formatio nen. Andere Kommandos suchte tm Aufträge

des aller- iten Kriegsherrn FM. Erzherzog Friedrich auf. «Sk-tt uich' «rem,Luichwc'gs vorzstglicheu zeugung zu verschaffen. Der Monarch pflog hauptsächlich mit den höheren Führern Besprechungen, die oft bis spät Dachls an dauerten. Der Kaiser kannte keine Müdigkeit, weder Tschechische Legionäre alS Angeber. Lngano, 21. Juni. Drei Sozialdeputierte meldeten eine Anfrage an den Kriegsminister über die Erschießung, _ den italienischen Militärbehörden von tschecht-der Piave cftakte unserer Angriffe entgegennaym

, sich mit sei nen militärischen Gehilfen beriet und Anordnungen für die zukünftigen Operationen traf. Einmal wurden solche Beratungen in einem arigesichtS tteaendeu Landsitz eines Patriziers aevtto- gen, ein andermal an der staubigen Straße im Wachlovtt irgend eines Etappenpostamtes. ^ Der Monarch wellte auch in der Hochgebtrgswcll un serer Tiroler Alpen und in der italienischen Tiefebene, uw iw Terrain selbst die Verhältnisse SU studieren. Auf dem venetianischen Kriegsschauplatz stattete ^der Kaiser

hat. Der gewaltige Luftdruck der m unmittelbarer Nähe des Erzherzogs Max emschla-. [eitöett Granate ließ den kaiserlichen Prinzen sofort einen ' ' ~" ' “ itttcn. Gleichzeitig stellte Der Herr Erzherzog und das Kommando nicht übergeben. Er leitete in den folgenden Tagen die bravouröse Abwehr der zahlreichen italienischen Ge genangriffe auf die eroberten Höhen. Ä Das 80jähriae Regierungsjublläum des deutsche» Kaisers wurde rn diesen Tagen auch bei Kaiser Karl tat einfach und würdig begangen.. Beim Abendmahl, eraüe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 21.08.1915
Umfang: 16
©eite 8. Die Kaiserfeier des Aru-ec- Oberkommandos. Der Deutsche Kaiser bei der Feier. kb. Wien. 19. August. Aus dem Kriegspressequartier wird mit- getertt: Das Geburtsfest des Kaisers wurde im Standorte des Armeeoberkommandos feier lich begangen. Zu Mittag traf der D e u t f ch e Kaiser ein und wurde vom Erzherzog freu dig begrüßt und unter den Klängen des „Heil Dir im Siegeskranz" ins Schloß geleitet, wo beim Erzherzog ein Festmahl stattfand. Der Kaiser saß zur Rechten des Erzherzogs

dem Allerhöchsten Kriegsherrn um so freudiger entgegen. Vereinigen wir alles, was wir am Festtage fühlen in dem be geisterten Rufe: Kaiser und König Franz Josef lebe koch? Es erschollen begeisterte und stürmische Hochrufe und die Tafelmusik spielte die Volks- hpmne. Um 3 Uhr nachmittags verließ der Deutsche Kaiser das Hauptquartier, von der Bevölkerung lebhaft akklamiert. Der ArMee-OLerkommando-Vefehl. Aus dem Kriegspressequartier wird ge meldet: Der Armee-Oberkommandant Feldmar- fchall Erzherzog Friedrich

hatte der schwerge troffene Kaiser die Hand zum Frieden aus gestreckt. Wie bereitwillig ist er seinerzeit dem letzten Wunsche des in Wien verstorbenen Ser benkönigs Milan nachgekommen, der in öster reichisch-ungarischem Boden bestattet sein wollte, trotz dem dagegen von dem jungen serbischen Hofe erhobenen Widerspruch! Milan hatte sich als treuer Freund des Kaiserhauses und Kaiser reichs und seines Herrschers bewährt, und so war diesem der Wunsch des Dahingeschiedenen heilig. Als um die Mitte der Fünfzigerjahre

, den der Allmächtige schützen und erhalten möge zum Heil des Vaterlandes und zum Wohl seiner Wehrmacht. Gez.: Feldmarschal! Erzherzog Friedrich. Der längstregierende Monarch der Welt. Ter Kaiser, der am 18. August in erfreulich ster geistiger und körperlicher Frische seinen 85. Geburtstag feierte, hätte am 2. des gleichen Mo nats ein interessantes Datum feiern können. Am 2. August 1915 waren, vom Tage des Regierungs antrittes ■— 2. Dezember 1848 angefangen — ge rade zwei Drittel eines Jahrhunderts erreicht, seit

der Monarch auf dem habsburgischen Throne das Szepter führt. Der vor Franz Joseph I., der am 2. Dezember dieses Jahres das 67jährige Regie- rungsjubiläum wird begehen können, längstregie- rende Habsburger war Kaiser Friedrich IV., der im 15. Jahrhundert 53 Jahre 6 Monate und 17 Tage regierte. Unser Kaiser ist aber auch der längstregierende Monarch seiner Zeit, da seine Negierungsdauer mit 63 Jahren 7 Monaten und zwei Tagen schon am 4. Juli 1912 jene der längst- des weiten Reiches betroffen worden, helfend

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Außferner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 21.08.1915
Umfang: 16
Die Kaiserfeier des Arnree- Oberkommandos. Der Deutsche Kaiser bei der Feier. kb. Wien, 19. August. Aus dem Kriegspressequartier wird mit- geteilt: Das Geburtsfest des Kaisers wurde im Standorte des Armeeoberkommandos feier lich begangen. Zu Mittag traf der D eu t fch e Kaiser ein und wurde vom Erzherzog freu dig begrüßt und unter den Klängen des „$eil Dir im Siegeskranz" ins Schloß geleitet/wo beim Erzherzog ein Festmahl stattfand. Der Kaiser saß zur Rechten des Erzherzogs, zur Rechten

Kriegsherrn um so freudiger entgegen. Vereinigen wir alles, was wir am Festtage suhlen in dem be geisterten Rufe: Kaiser und König Franz Joses lebe koch! Es erschollen begeisterte und stürmische Hochrufe und die Tafelmusik spielte die Volks hymne. Um 3 Uhr nachmittags verließ der Deutsche Kaiser das Hauptquartier, von der Bevölkerung lebhaft akklamiert. Der Armse-OLerkommando-Vefehl. Aus dem Kriegspressequartier wird ge meldet: Der Armee-Oberkommandant Feldmar- schall Erzherzog Friedrich hat angeordnet

Oesterreichs-Ungarns ge samte Wehrmacht zu Lande und zur See im größten Ringen aller Zeiten gegen eine Welt von Feinden. Auf ungezählten Schlachtfeldern haben Armee und Flotte in boten, zum Heile der Völker und zur Erhaltung des Weltfriedens. Wenn gerade seine heiße- ßen Wünsche nicht erfüllt wurden, so mag die Geschichte einst mit Oesterreichs Feinden rech nen, die beutegierig über das „morsche Reich", wie sie dachten, herfielen. Noch nach der Mordtat von Sarajewo hatte der schwerge troffene Kaiser

die' Hand zum Frieden ans gestreckt. Wie bereitwillig ist er seinerzeit dem letzten Wunsche des in Wien verstorbenen Ser benkönigs Milan nachgekommen, der in öster reichisch-ungarischem Boden bestattet sein wollte, trotz dem dagegen von dem jungen serbischen Hofe erhobenen Widerspruch! Milan hatte sich als treuer Freund des Kaiserhauses und Kaiser reichs und seines Herrschers bewährt, und so war diesem der Wunsch des Dahingeschiedenen heilig. Als um die Mitte der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts

möge zum Heil des Vaterlandes und zum Wohl seiner Wehrmacht. Gez.: Feldmarschall Erzherzog Friedrich. Der längstregierende Monarch der Welt. Ter Kaiser, der am 18. August in erfreulich ster geistiger und körperlicher Frische seinen 83. Geburtstag feierte, hätte am 2. des gleichen Mo nats ein inLeressantes Daiüm feiern können. Am 2. August 1915 waren, vom Tage des Regierungs antrittes — 2. Dezember 1848 angefangen — ge rade zwei Drittel eines Jahrhunderts erreicht, seit der Monarch

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 20.08.1915
Umfang: 16
Die Kaiserfeier des Arniee- Oberkommandos. Der Deutsche Kaiser bet der Feier. kb. Wien» 19. August. Aus dem Kriegspressequartier wird mit- jjeteiü: Das GeburLsfest des Kaisers wurde im Mdorte des Armeeoberkommandos feier lich begangen. Zu Mittag traf der D-e u t f ch e Kaiser ein und wurde vom Erzherzog freu dig begrüßt und unter den Klängen des „Heil Lir im Eiegeskranz" ins Schloß geleitet, wo heim Erzherzog ein Festmahl ftattfand. Der Kaiser saß zur Rechten des Erzherzogs, zur Achten

Kriegsherrn um so freudiger entgegen. Vereinigen wir alles, was wir am Festtage fühlen in dem be geisterten Rufe: Kaiser und König Franz Josef lebe doch? Es erschollen begeisterte und stürmische Hochrufe und die Tafelmusik spielte die Volks- hymae. Um 3 Uhr nachmittags verließ der Deutsche Kaiser das Hauptquartier, von der Ävölkerung lebhaft akklamiert. Der Armee-Oberkommando-Vefehl. Aus dem Kriegspressequartier wird ge- ineldet: Der Armee-Oberkommandant Feldmar- lchall Erzherzog Friedrich hat angeordnet

Oesterreichs-Ungarns ge samte Wehrmacht zu Lande und zur See im größten Ringen aller Zeilen gegen eine Welt von Feinden. Auf ungezählten Schlachtfeldern haben Armee und Flotte in boten, zum Heile der Völker und zur Erhaltung des Weltfriedens. Wenn gerade seine heißen ßen Wünsche nicht erfüllt wurden, so mag die Geschichte einst mit Oesterreichs Feinden^ rech nen, die beutegierig über das „morsche Reich", tote sie dachten, hersielen. Noch nach der Mordtat von Sarajewo hatte der schwerge- troffene Kaiser

die' Hand zum Frieden aus- gestreckt. Wie bereitwillig ist er seinerzeit dem letzten Wunsche des in Wien verstorbenen Ser benkönigs Milan nachgekommen, der in öster reichisch-ungarischem Boden bestattet sein wollte, kotz dem dagegen von dem jungen serbischen Hofe erhobenen Widerspruch! Milan hatte sich üls treuer Freund des Kaiserhauses und Kaiser reichs und seines Herrschers bewährt, und so tnar diesem der Wunsch des Dahingeschiedenen heilig. Als um die Mitte der Fünfzigerjahre oes vorigen Jahrhunderts

möge zum Heil des Vaterlandes und zum Wohl feiner Wehrmacht. Gez.: Feldmarschall Erzherzog Friedrich. Der längstregierende Monarch der Welt. Der Kaiser, der am 18. August in erfreulich ster geistiger und körperlicher Frische seinen 86. Geburtstag feierte, hätte am 2. des gleichen Mo nats ein interessantes Datum feiern können. Am 2. August 1915 waren, vom Tage des Regierungs antrittes — 2. Dezember 1848 angefangen — ge rade zwei Drittel eines Jahrhunderts erreicht, seit der Monarch

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Tiroler Post
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Seite 5 von 16
Datum: 20.08.1915
Umfang: 16
(Seite 8. Die Kaiserfeier des Aru'.e» Oberkommandos. Der Deutsche Kaiser bei der Feier. kb. Wien. 19. August. Aus dem Kriegspressequartier wird mit- geteiit: Das Geburtsfest des Kaisers wurde im Standorte des Armeeoberkommandos feier lich begangen. Zu Mittag traf der D e u t s ch e K a i s e r ein und wurde vom Erzherzog freu dig begrüßt und unter den Klängen des „Heil Dir im Siegeskranz" ins Schloß geleitet, wo beim Erzherzog ein Festmahl stattfand. Der Kaiser saß zur Rechten des Erzherzogs

dem Allerhöchsten Kriegsherrn um so freudiger entgegen. Vereinigen wir alles- was wir am Festtage fühlen in dem be geisterten Rufe: Kaiser und König Franz Josef lebe koch! Es erschollen begeisterte und stürmische Hochrufe und die Tafelmusik spielte die Volks hymne. Um 3 Uhr nachmittags verlieh der Deutsche Kaiser das Hauptquartier, von der Bevölkerung lebhaft akklamiert. Der Vrmee-Oberkommando-Vefehl. Aus dem Kriegsprefsequartier wird ge meldet: Der Armee-Oberkommandant Feldmar schall Erzherzog Friedrich

hatte der schwerge troffene Kaiser die' Hand zum Frieden aus gestreckt. Wie bereitwillig ist er seinerzeit dem letzten Wunsche des in Wien verstorbenen Ser benkönigs Milan nachgekommen, der in öster reichisch-ungarischem Boden bestattet sein wollte, trotz dem dagegen von dem jungen serbischen Hofe erhobenen Widerspruch! Milan hatte sich als treuer Freund des Kaiserhauses und Kaiser reichs und seines Herrschers bewährt, und so war diesem der Wunsch des Dahingeschiedenen heilig. Als um die Mitte der Fünfzigerjahre

möge zum Heil des Vaterlandes und zum Wohl seiner Wehrmacht. Gez.: Feldmarschall Erzherzog Friedrich. Der längstregierende Monarch der Wett. Ter Kaiser, der am 18. August in erfreulich ster geistiger und körperlicher Frische seinen 85. Geburtstag feierte, hätte am 2. des gleichen Mo- nats ein interessantes Datum feiern können. Am 2. August 1915 waren, vom Tage des Regierungs antrittes — 2. Dezember 1848 angefangen —- ge rade zwei Drittel eines Jahrhunderts erreicht, seit der Monarch

auf dem habsburgischen Throne das Szepter führt. Der vor Franz Joseph I., der am 2. Dezember dieses Jahres das 67jährige Regie rungsjubiläum wird begehen können, längstregie rende Habsburger war Kaiser Friedrich IV., der im 16. Jahrhundert 58 Jahre 6 Monate und 17 Tage regierte. Unser Kaiser ist aber auch der längstregierende Monarch seiner Zeit, da seine Regierungsdauer mit 63 Jahren 7 Monaten und zwei Tagen schon am 4. Juli 1912 jene der längst- des weiten Reiches betroffen worden, helfend einzugreisen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 5 von 16
Datum: 21.08.1915
Umfang: 16
Die Kaiserfeier des Armee- Oberkommandos. Der Deutsche Kaiser bei der Feier. kb. Wien, 19. August. Aus dem Kriegspressequartier wird mit geteilt: Das Geburtsfest des Kaisers wurde im Standorte des Armeeoberkommandos feier lich begangen. Zu Mittag traf der D e u t s ch e K a i s e r ein und wurde vom Erzherzog freu dig begrüßt und unter den Klängen des „Heil Dir im Eiegeskranz" ins Schloß geleitet, wo beim Erzherzog ein Festmahl stattfand. Der Kaiser saß zur Rechten des Erzherzogs, zur Rechten

um so freudiger entgegen. Vereinigen wir alles, was wir am Festtage fühlen in dem be geisterten Rufe: Kaiser und König Franz Josef lebe boch? Es erschollen begeisterte und stürmische Hochrufe und die Tafelmusik spielte die Volks hymne. Um 3 Uhr nachmittags verließ der Deutsche Kaiser das Hauptquartier, von der Bevölkerung lebhaft akklamiert. Der ArmLe-Oberkommando-Befehl. Aus dem Kriegspressequartier wird ge meldet: Der Armee-Oberkommandant Feldmar schall Erzherzog Friedrich hat angeordnet

Oesterreichs-Ungarns ge samte Wehrmacht zu Lande und zur See im größten Ringen aller Zeiten gegen eine Welt von Feinden. Auf ungezählten Schlachtfeldern haben Armee und Flotte in boten, zum Heile der Völker und zur Erhaltung des Weltfriedens. Wenn gerade seine heiße- ßen Wünsche nicht erfüllt wurden, so mag die Geschichte einst mit Oesterreichs Feinden rech nen, die beutegierig über das „morsche Reich", wie sie dachten, herfielen. Noch nach der Mordtat von Sarajewo hatte der schwerge troffene Kaiser

die' Hand zum Frieden aus gestreckt. Wie bereitwillig ist er seinerzeit dem letzten Wunsche des in Wien verstorbenen Ser benkönigs Milan nachgekommen, der in öster reichisch-ungarischem Boden bestattet sein wollte, trotz dem dagegen von dem jungen serbischen Hofe erhobenen Widerspruch! Milan hatte sich als treuer Freund des Kaiserhauses und Kaiser reichs und seines Herrschers bewährt, und so war diesem der Wunsch des Dahingeschiedenen heilig. Als um die Mitte der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts

möge zum Heil des Vaterlandes und zum Wohl feiner Wehrmacht. Sez.: Feldmarschal! Erzherzog Friedrich. Der längstregierende Monarch der Welt. Der Kaiser, der am 18. August in erfreulich ster geistiger und körperlicher Frische seinen 85. Geburtstag feierte, hätte am 2. des gleichen Mo nats ein interessantes Datum feiern können. Am 2. August 1915 waren, vom Tage des Regierungs antrittes — 2. Dezember 1848 angefangen —- ge rade zwei Drittel eines Jahrhunderts erreicht, seit der Monarch

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 24.12.1911
Umfang: 12
!« ft 8 8 8 V ft ft 8 8 g U ft Ä V Heinrich, welcher in schlechter Gesellschaft gründ lich verdorben worden war und sich mit den Lom barden gegen seinen Vater verbunden hatte, rasch zu maßregeln. Der unbesonnene Knabe starb 1242 in einem sizilianischen Kerker, wohin ihn sein Vater gebracht hatte. Dieser tückische Streich des Papst tums war gelungen. Friedrich hatte seinen eigenen Sohn geopfert, nur weit dieser mit dem Papste sich eingelassen hatte. Dies war nur geeignet, den Haß zwischen Kaiser und Papst zu einem tätlichen zu steigern

des Papst tums bedeutete. Nachdem Friedrich II' dem Welfen Otto, Sohn Kaiser Otto's IV. das Herzogtum Braunschweig ver liehen und den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich für seine Empörung gestraft hatte, zog er mit einem gewaltigen Heere nach Italien, um den lombardischen Freistaat wieder dem Reiche zu vereinigen. Er erfocht einen glänzenden Sieg in der Schlacht von Sorten uova. Da Friedrich nun Miene machte, ganz Italien unter sein Szep ter zu beugen, verbandet! sich die Genueser

und Venezianer mit dem durch Friedrichs steigende Macht immer mehr beunruhigtem Papste. Am letzteren noch gründlicher zu ärgern, hatte Friedrich II. seinen natürlichen Sohn Enz io zum König von Sardinien gemacht, welche Insel der hl. Stuhl für sein Eigentum ansah. So schlimm wie Fried rich II. hatte freilich noch kein Kaiser dem römischen Stuhle mitgespielt. Papst Gregor IX. verhängte jetzt zum zweiten Male den Bann über den Kaiser und schloß mit den von Friedrich zur Verzweiflung getriebenen Lombarden

, Genueser und Venezianern ein Trutzbündnis gegen den Kaiser. In einem Ma nifeste bezeichnete der Papst den Kaiser geradezu als Gottesleugner und Feind der Christenheit. Es begann nun in Italien ein grauenerregendes Wüten der beiden Parteien gegeneinander, wobei viel deut sches Blut um nichts floß. Papst und Kaiser entwik- kelten dabei eine gleich große Gewissenslvsigkeit und wilde Grausamkeit. Beide beschimpften sich gegensei tig in der unflätigsten Weise. Das war das Schluß ergebnis des hl. römischen

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Tiroler Wastl
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Seite 26 von 28
Datum: 10.12.1911
Umfang: 28
7. ft ft 88 K $ ft ft ft 1 f s ft 'S? Branntweinbrennerei und Lihör-Fabrih Robitscheh i Hermann Weinkellerei und Import von Tee, Rum, Kognak und Arrak Leopoldstr. 28 gnstsbt*uck Telephon 281 empfiehlt ihr reiches Lager sämtlicher Sorten Flaschen-Weine, Branntweine, Liköre, Essig essenzen, sowie Wein- und Tafel-Essige. ft IS ft ft I ft I ft 5? ft 8 I H ft u ft m ft 13.031:267: 2 M ßrssirssssess Kaiser wie Friedrich Rotbart werden konnten, zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Deutschland, wo er nur mit Mühe einem Ueberfalle der Italiener in den Tiroler

hatte sich seit lange nicht solcher Ruhe und Ordnung erfreut. Benachbarte Herrscher wie der englische und dänische König hul digten Friedrich wie ihrem Oberlehensherrn. Nur Papst Hadrian IV. machte den Versuch, dem gro ßen Kaiser zu verstehen zu geben, daß es Einen gäbe, der noch höher stünde als er. In einem anzüglichen Briefe tadelte er den Kaiser und ließ durchleuchten, daß die Kaiserwürde doch nichts wei ter als ein päpstliches Benefiz sei. Friedrich Bar barossa legte diesen Brief einer Reichsversammlung

vor, die sich über die Anmaßung dieses römischen Bischofs dermaßen entrüstete, daß der Pfalzgraf OttovonWittelsbabei einem Haare den päpst lichen Legaten niedergestochen hätte, derauf erfolgte wie gewöhnlich ein Einlenken der heuchlerischen rö mischen Kurie; umsomehr als der Reichstag von Würzburg aller Welt die imposante Macht des Kaisers gezeigt hatte. Gesandschaften aus dem by zantinischen Kaisertum, Ungarn, Burgund, Däne mark, Italien waren erschienen, dem Kaiser zu hul digen. Friedrich hatte dem böhmischen Herzoge

Wladislaw auf einem zweiten Reichstage zu Regensburg sogar die Königskrone verliehen. Mit einem solchen Kaiser konnte man freilich nicht einen Ton wie mit Heinrich IV. anschlagen. Friedrich unternahm auch 1158 seinen zweiten Zug nach Ita lien. Ein Heer von 150.000 Mann begleitete ihm Er rückte vorerst vor Mailand, das er nach längerer Belagerung einnahm. Auf einem Reichstage auf den roncalischen Feldern wurden die kaiserlichen Rechte auf Italien und die Pflichten der Pasallen wieder sichergestellt

. Als der Kaiser diese Rechte auch auf Rom ausdehnen wollte, kam es zwischen ihm und dem Papste Hadrian IV. zum Bruche. Empört über die deutsche Herrschaft und von wildem Nationalhasse gepeitscht, erhoben sich die Mailänder von Neuem. Ein unbarmherziger Rassenkrieg wütete in ganz Oberitalien. In Rom waren nach Hadrians Tode zwei neue Päpste gewählt worden, Alexander III. ein Feind des Kaisers und Viktor IV. ein An hänger desselben. Beide Päpest verfluchten sich ge genseitig. Alexander III. sprach den Bann

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 24.12.1911
Umfang: 12
aber war es von ihm gewesen, die Selbständigkeit des slavi- schen Königreiches der Tschechen anznerkennen, was sich später schwer am deutschen Volke rächen sollte. Papst Jnnoeenz III. hatte jedenfalls viel besser ge wußt, w o er das verhaßte Deutschland zu fassen hatte. Mit der Thronbesteigung des Papstes Gregor IX. war dem Kaiser ein an List und Rücksichtslosigkeit ebenbürtiger Gegner erstanden, der sich nicht durch verstellte Freundschaft täuschen ließ. Wegen der Nichterfüllung des päpstlichen Wunsches, einen Kreuzzug nach Jerusalem

zu unternehmen, verhängte der neue Papst sofort den Kirchenbann über den Kaiser. Es war hübsch weit gekommen mit der An maßung der Kirche, welche es wagte, einen Kaiser zu maßregeln, weil er einen gefährlichen und un nötigen Kriegszug seinem Volke ersparen wollte. Papst Gregor IX. hatte es aber mit einem überaus gewandten Gegner zu tun. Friedrich wiegelte seiner seits wieder des Papstes Feinde in Rom gegen ihn auf, so daß letzterer sogar flüchten mußte. Dann trat er plötzlich den so lange verweigerten Kreuz

zug an und bereitete dadurch dem Papste mehr Verlegenheiten als wenn er daheim geblieben wäre, da nun alles auf Seite des Kaisers trat. In dem Wechselspiele gegenseitiger Kabalen hatte sich der Kaiser bisher als der noch schlauere erwiesen. Der Papst hatte indessen des Kaisers sizilisches Reich angegriffen. Der heimkehrende Kaiser vertrieb jedoch die päpstlichen Schlüsselsoldaten sofort aus seinem Reiche und bedrohte nun seinerseits den Kir chenstaat. Es kam zu einer Scheinversöhnung in San

Germano 1230. Friedrich II. wurde aus dem Banne gelöst. Wie ehrlich die Versöhnung gemeint war, zeigte am besten der Umstand, daß der Kaiser bald darnach die Unabhängigkeit der oberitalieni schen Städte, welche eine starke Republik bildeten und zum Papste hielten, weil sie den Kaiser fürch teten, zu vernichten sich alle Mühe gab. Er hatte es dabei wohl in erster Reihe auf den Papst ab gesehen, dessen Macht zu brechen er unablässig auf Mittel sann. So gab er für das unteritalienische Reich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1914
Umfang: 8
Nachricht durch Plakate unter der Bevölkerung bekannt machen, die die ohnehin an diesem Tage dekorierten Häuser noch mehr schmückte. Am Abend gestaltete sich ein lebhaftes Treiben in den Hauptverkehrsadern der Hauptstadt, wobei es zu stürmischen Kundgebungen für den Kaiser und die Armee kam. Der Bürgermeister richtete an den Kaiser eine Huldigungsdepesche, sowie Glückwunschtelegramme an Erzherzog Friedrich und die Armeeführer der südlichen Streitkräfte. Budapest, 3. Dez. Die Nachricht

von dem Falle Belgrads löste in der ganzen Stadt ungemeine Freude aus. Binnen kurzer Zeit prangte ganz Budapest im Flaggenschmuck. Gegen Abend begannen sämtliche Glocken zu läuten und alle Häuser waren illuminiert. Der Bürgermeister ließ eine Bekanntmachung anschlagen. Auszeichnung des Generals d. I. Frank. Wien, 3. Dez. Der Kaiser verlieh in Anerken nung der hervorragenden Leistungen als Armeeführer dem Kommandanten der 5. Armee G. d. I. Liborius R. v. Frank das Großkreuz des Leopoldordens

herbeizuführen. Die Art, wie die Deutschen sich gegen die Menschenwelle der Russen warfen, als sie sich eingeschlossen sahen, war unbeschreiblich. Der Deutsche Kaiser bei Czenstochau. Großes Hauptquartier, 3. Dez. Seine Majestät der Kaiser besuchte heute Teile der in der Gegend von Czenstochau kämpfenden österr.-ungar. und deutschen Truppen. General Rennenkampf abgesetzt. Amsterdam, 3. Dez. Die Londoner „Morning Post" meldet aus Petersburg, daß der russische Ober befehlshaber General Rennenkampf seines Amtes

begangen und bot Anlaß zu begeisterten Kundgebungen für Kaiser und Armee. In Wien und in der Provinz wurde ein Soldatentag abgehalten, an dem sich das Publikum mit zahlreichen Spenden beteiligte, welche Kriegsfür sorgezwecken zugeführt werden. Die Festartikel der Provinzpresse aller Nationalitäten hoben hervor, daß ein unzerreißbares festes Band Herrscher und Völker umschlingt und sprachen heiße Wünsche für den Sieg der gerechten Sache aus. In Prag und Brünn be tonten die tschechischen Blätter

die Liebe des böhmischen Volkes zum Kaiser, dessen Gerechtigkeit bewirkt habe, daß alle Nationen in dem Reiche der Habsburger ihren festesten Schutz erblicken und hoben hervor, daß die Tschechen ihre Treue und Liebe zum Kaiser durch Wort und Tat bewiesen haben. Kaiser Franz Josef an Hindenburg. Der Kaiser hat an Hindenburg anläßlich seiner Be förderung zum Generalfeldmarschall ein Glückwunsch telegramm gerichtet und ihn zum Oberstinhaber des 69. Infanterieregiments ernannt. Das ungarische

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1916
Umfang: 8
Friedrich wurde das Grotzkreuz des Maria Theresicnordms verliehen. Der genannte Orden ist bekanntlich die höchste militärische Auszeichnung und wurde bisher noch keinem verliehen. Zum Feldmarfchall emmmt wurden Erzherzog Eugen und Generaloberst Freiherr von Conrad. Die Kaissrregimenter. Der Kaiser Ijat das nachstehende Befehlfchreiben erlassen: Die Tiroler Kmserjägerregimenter Nr. 1, 2. 3 und 4, das Tiroler und Vorarlberger Gebirgsartillerteregi- ment

Nr. 14 und das FestunasartilterteregiiNLnt Nr. 14 und das FssLmrgsartillerieregiment Nr. 1 haben auf immerwährende Zeiten den Namen „Kaiser und König Franz Josef I." zu sichren. Ich übernchme bei diesen Regimentern die Würde des zweiten Inhabers. Karl. Kaiser Wilhelm in Wien. Mit tiefem Dankge-- fühl wird in der ganzen Bevölkerung Oesterreich- Ungarns die Nachricht ausgenommen werden, daß Se. Majestät der Deutsche Kaiser seines noch nicht behobenen Erkältungszustandes ungeach tet nach Wien eilte, um an der Bahre weiland Sr. Majestät Franz Josef I. zum Abschied zu weilen. Die kargen Stunden seines Wiener

Auf enthaltes widmete der Deutsche Kaiser, der über ärztlichen Rat auf die Teilnahme an den großen Lelchenfeierlichkeiten verzichten mutzte, den Manen des verblichenen Herrschers, seines treuen Verbündeten und Freundes. In inniger Freundschaft und als Oberster Kriegsherr oer verbündeten deutschen Streitkräste ließ es sich Kaiser Wilhelm nicht nehmen, dem hohen Ver- blichenen persönlich die letzten Grütze zu überbringen und einen Kranz zu seinen Füßen niederzulegen. Auch war es ein Herzenswunsch

werden. Der neue österreichische Gesandte in Sofia. Weiland Seine Majestät Kaiser Franz Josef hat mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Novem ber den außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister Szecheny zum ordent' lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am bulgarischen Hofe ernannt. MIM Mim Zur Entlastung der Bauern. Aus dem Lan decker Bezirk wird geschieben: Wenn schon so viel über Milch- und Schmalzwucher der Bau ern geschimpft wird, soll auch beachtet werden, daß gerade

der Ge fangenschaft mitgemacht. Sterbegottesdienst für de» verstorbene» Kaiser. Imst, 28. November. In Anwesenheit sämt licher Behörden wurde am 29. November in der Pfarrkirche das Totenamt für unfern unvergeßlichen Kaiser gelesen. Die überaus zahl reiche Beteiligung der Bevölkerung bewies, daß alles mit ganzer Seele an dem verstorbenen Monarch«» hing. Alles erinnert sich auch mit Freude, den Kai ser des öfteren hier oder, wenn er vorbeifuhr und am Bahnhof die Vertretung der Stadt empfing, dort gesehen und dabei

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Außferner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1916
Umfang: 8
Friedrich wurde das Größkreuz des Maria Therefienordens verliehen. Der genannte Orden ist bekanntlich die höchste militärische Auszeichnung und wurde bisher noch keinem verliehen. __ Zum Fsldmarfchall ernannt wurden Erzherzog Eugen und Generaloberst Freiherr von Conrad. Die Kaiserregimenisr. Der Kaiser hat das nachstehende Befehlschreiben erlassen: Die Tiroler Kaiserjägerregimenter Nr. 1 , 2 , 8 und 4, das Tiroler und Vorarlberger Gebirgsartillerieregi- ment

Nr. 14 und das Festungsartillerieregiment Nr. 14 und das FsstungsartillerierLgiment Nr. 1 haben auf immerwährende Zeiten den Namen „Kaiser und König Franz Josef I." zu führen. Ich übernehme bei diesen Regimentern die Würde des zweiten Inhabers. Karl. Kaiser Wilhelm in Wien. Mit tiefem Dankge fühl wird in der ganzen Bevölkerung Oesterreich- Ungarns die Nachricht ausgenommen werden, daß Se. Majestät der Deutsche Kaiser seines noch nicht behobenen Erkältungszustandes ungeach tet nach Wien eilte, um an der Bahre weiland Sr. Majestät Franz Josef I. zum Abschied zu weilen. Die kargen Stunden seines Wiener

Auf enthaltes widmete der Deutsche Kaiser, der über ärztlichen Rat auf die Teilnahme an den großen Leichenfeierlichkeiten verzichten mußte, den Dianen des verblichenen Herrschers, seines treuen Verbündeten und Freundes. In inniger Freundschaft und als Oberster Kriegsherr der verbündeten deutschen Streitkräfte ließ es sich Kaiser Wilhelm nicht nehmen, dem hohen Ver blichenen persönlich die letzten Grüße zu überbringen und einen Kranz zu seinen Füßen niederzulegen. Auch war es ein Herzenswunsch des Deutschen

werden. Der neue österreichische Gesandte in Sofia. Weiland Seine Majestät Kaiser Franz Josef hat mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Novem ber den außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister S z e ch e n y zum ordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am bulgarischen Hofe ernannt. Zur Entlastung der Bauern. Aus dem Lan decker Bezirk wird geschieben: Wenn schon so viel über Milch- und Schmalzwucher der Bau ern geschimpft wird, soll auch beachtet werden, daß gerade

der Ge fangenschaft mitgemacht. Sterbegottesdienst für den verstorbenen Kaiser. I m st, 28. November. In Anwesenheit sämt licher Behörden wurde am 29. November in der Pfarrkirche das Totenamt für unser« unvergeßlichen Kaiser gelesen. Die überaus zahl reiche Beteiligung der Bevölkerung bewies, daß alles mit ganzer Seele an dem verstorbenen Monarchen hing. Alles erinnert sich, auch mit Freude, den Kai- fer des öfteren hier oder, wenn er vorbeifuhr uni» am Bahnhof die Vertretung der Stadt empfing dort gesehen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 28
Datum: 01.12.1912
Umfang: 28
des öffentlichen Geistes unter den Deut schen des Reiches wie der Donaumonarchie sozu sagen gleichen Schritt hielt. Den Wendepunkt hatte der Tod des greisen ersten Deutschen Kaisers Wil helm I. gegeben, welcher 91 Jahre alt ani 9. März 1888 gestorben war. Ihm folgte in der Regierung und bald auch ins Grab sein totkranker Sohn Kai ser Friedrich. Er hatte nur 99 Tage die neue deut sche Kaiserkrone getragen. die nun auf seinen c^ohn und Erben Kaiser Wilhelm II. überging. Warum er sich als deutscher Kaiser

Friedrich H l. nannte, ist nicht recht zu verstehen, da er als solcher der vierte Friedrich auf deutschem Throne war, wohr aber der dritte als preußischer König. Der Regierungsantritt Kaiser Wilhelm II. sollte dem Deutschen Reiche ttnd Volke bald die größte und schmerzlichste Ileberraschung. die es seit den traurigen Ölmützer Tagen ergebt, bringen — die Entlassung Bismarcks, des Schöpfers und erstell Kanzlers des neuen Deutschen Reiches aus dem Amte. Besonders betrübend war die Art, wie dies geschah

. Nach dem Tode des großen ersten Kaisers aus dem Hause Hohenzollern hatten bald alle jene Elemente am deutschen Kaiserhofe wieder Einfluß gewonnen, deneit Bismarck von allem Anfang an wegen seiner Geistesgröße, womit er alle überragte, verhaßt war. Es war nichts schweres, zwischen Bismarck, dieser zum Abgotte seines Volkes gewor denen Heroengestalt und seinem jungen Kaiser Zwie spalt zu säen, indem man tückisch Vergleiche zwischen dem Hausmeiertum der Merovingerzeit und der Stellung Bismarcks zuin Throne zog

. Bismarck war allerdings auch durch seinen kaiserlichen Herrn Wil helm l. sehr verwöhnt worden. Bald genug tauch ten denn auch Meinungsverschiedenheiten zwischen dem alten, erfahrenen, zu herrschen gewohnten Kanz ler und dem jungen, itach Alleinherrschaft strebenden Kaiser auf. Die erste Differenz bezog sich auf die Behandlung der Sozialdemokratie. Bismarck war für eine Verschärfung der Arbeitergesetze des Jahres 1882, Kaiser Wilhelm I I. wollte der sozialen Bewe gung durch Entgegenkommett die Spitze

abbrechen. Es kam zu den bekannten kaiserlichen Erlässen vom 4. Februar 1890 zu Gunsten der Sozialdemokratie. Diese Erlässe ttnd eine nachfolgende Arbeiterschutz!- konferenz hatte jedoch nicht das vom Kaiser erhoffte Resultat. Sie versöhnten durchaus iticht diese durch und durch umstürzlerische Partei mit dem Reichs gedanken und dem Kaisertum, wohl aber hatten sie zur Folge, daß die Sozialdemokraten im näch-

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.02.1917
Umfang: 4
doch von Anfang an der Schatten des Verbrechens! Ms unseres.' Seite ist Recht und Sittlichkeit —^rnd ihnen zum Triumph zu verhelfen, muß jede blanke Masse uns willkommen sein..." Es ist ein Quell der Aufklärung und der Zuversicht, Kaiser Wilhelm Wer die /schärfste dieser Waffen, den neuen U n t e r s e e ft o o t fr i e g, sprechen zu hö reu, des- seu Ergebnis — militärisch politisch und psychologisch — er schon jetzt als sehr bedeutend einschätzt. „Sehen Sie doch' die europäisch^. Neutralen," ruft

ein, daß auch bei uns die Bevölkerung fest und opfermutig zu dem jüngsten Entschluß steht. Kaiser Wilhelms Auge blitzt freudig auf, er nickt mit dem Kopf und sagt strahlend: „Ja, ich weiß es. Und es erfreut mir das Herz, wie prächtig I hr e b l a u e u I ungens mit den meinen z usa mm enar bei ten. Ta ist ein großer Zug darin, das hat sein Ziest das gcht voran... Eine Audienz bei Kaiser Wilhelm. Kaiser Wilhelm hat am 43. ds. vormittags beu Au tor der „Könige", Schrifsteller Dr. Kns Müller zu sich in die Hofburg befohlen

und Dr. Müller in inehr als einviertelstündiger Audienz Empfangen. Der Kaiser ,der vortrefflich aussah, sprach mit Dr. MAler über dessen Stück, das auch an der Berliner Hof- bühue mit großer Sorgfalt aufgeführt wurde, wobei er «ufterte, die Freude an der Kunst sei seine einzige Er holung. Den Sinn für die Bühne, sagte der Kaiser, habe ich von meiner Mutter ererbt. Meine.Mutter war Künst lerin und Kennerin. Er verwies $!r. Müller guf weitere Stoffe aus der deutschen Vergangenheit und erwähnte ein paar

Gestalten, die, wie er ineint, nach der Vertiefung durch beit Dichter verlangen, so Theoderich, Friedrich durch den Dichter verlangen, so Theoderich Friedrich II. und Karl V. Denken sie sich sagte der Kaiser, daß Karl V. mit Martin Luther zusammenkäme. — Ist das nicht einer jener ewigen 'Gegensätze, die auch. aus der Bühne ewige Wirkungen erzeugen — ? Und nach einem kleinen Schweigen fügte der Kaiser langsam und ruhig hinzu: „Wer weiß, wenn die beiden, Karl und Luther, wirklich zirsanrmengekommen wären

, wer weiß wo heute das deutsche Volk stünde..." . Nicht nur von der Kunst, sprach der Kaiser, auch Wei den jetzigen Krieg Äußerte er sich in einer Art, die sei« Gefühl für die Verantwortung des Königsberufes offen erweist. Müller erzählt darüber: „Da ich jenen schönen Mief an den Reichskanzler erwähne, durch den er das Friedensangebot der Mittel- machte begründet hat, sagt Kaiser Wilhelm mit starkem Kopfnicken: „Ja, dieser Mief muß geschrieben, dieser Schritt mußte getan lverden; jetzt weih

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 24.03.1912
Umfang: 12
vom Eid der Treue entbinden zu können, und so dachte er vielleicht: „Jeder ist sich selbst der nächste!" Einst verwechselte Johann XII. S. Peters Stuhl mit einem Ehebette und der Teufel (Luitprand ver mutet, es sei Signore Marita gewesen) schlug ihn auf das Haupt, daß er starb, wie Ovidius zu sterben wünschte, den Kopfschlag abgerechnet. Die aufrührerischen Römlinge erwählten nun nicht seinen Gegner Leo VIII., den der Kaiser gesetzt hatte, sondern Benedikt V. Otto kam wieder, nötigte Rom

zur Wiedereinsetzung Leos und Benedikt starb zu Hamburg, zufrieden, von Rom entfernt zu sein; Leo folgte bald nach im Tode. Johannes Xlll. bestieg den Stuhl, aber auch er wurde verjagt nach Eapua und der Kaiser mußte ihn mit Gewalt wieder einsetzen. Man nahm schreckliche Rache an den Rädelsführern, dreizehn der Vornehmsten wurden aufgeknüpft, wobei der Hohepriester keineswegs an Jesus Worte erinnerte: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun". Johann krönte Otto I I. und dessen griechische Gemahlin

Theophauia und soll die Glockentaufe erfunden haben. Die Sitte ist aber wohl schon älter. Rom empfing Ottos Deutsche nicht, ob sie gleich damals furchtbarer ge wesen sein müssen und schon ihre Gurgelsprache die Römlinge schrecken mußte. Otto I. genannt der Große, den die schöne Witwe Adelheid für Italien begeistert zu haben scheint, suchte unseliger Weise die Rechte der Kaiser wieder hervor, aber die Vorgänger hatten schon zu viel vergeben und Otto war kein Karl und steht selbst > tief unter seinem Vater

Lehensadel, aber die Bischöfe scheinen so wild gewesen zu sein, als der Adel und vermehrten nur den Einfluß Roms, da man sie Fürsten werden ließ. Otto ar beitete mit der Stiftung seiner vielen Bistümer dem heiligen Vater wacker in die Hand, die deutsche Kraft wurde in Italien vergeudet über einer Schattenkrone und die Nachbarn lachten der von Päpsten gede- mütigten Kaiser, namentlich Frankreich. Während anderwärts feste Erbfolge die Monarchen in Stand setzte, die Ungebundenheit des Lchensadels zu zügeln

, so vermehrte in Deutschland sich dessen Macht und Anspruch bei jeder neuen Kaiserwahl. Die Krone Italiens f ch a d e t e s e l b st der H a u s m a ch t der Kaiser, wie Kaiserkrone Karls VII. Die hohle Idee, Nachfolger der altrömischcn Kaiser zu sein und Dominus mundi verlor sich kaum nach Karls V. Zeiten und spuckte fort bis ins 19. Jahrhundert in den Köpfen gar vieler Oesterreicher, vorzüglich der Werber. (Fortsetzung folgt.) Leset n. abonniert de» „TirolerWastl". Das cieuttcke UoIR und leine Kaiser

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Tiroler Wastl
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Seite 24 von 28
Datum: 17.12.1911
Umfang: 28
dieses Kalenders, welcher an die Kunden dieser Firma gratis und franko gesendet wird. nissen war es ein doppelter Unsinn, wenn die deut schen Kaiser ihre Kräfte in Italien zwecklos vergeu deten wegen der phantastischen römischen Kaiser- Würde. In der Beziehung war Friedrich Barbarossa nicht besser, nicht gescheiter als alle andern vor ihm. An dieser Italomanie sollte auch sein Geschlecht zugrunde gehen. Friedrich war wenigstens so klug, mit den Lombarden den ehrlichen Frieden zu machen. Allerdings tat

ihn seiner Länder für verlustig. Heinrich der Löwe griff zum Schwerte. Zwei Jahre wütete der Bürgerkrieg in deutschen Landen, ehe Heinrich dem Kaiser unterlag. Da der Kaiser unversöhnlich war, verlor Heinrich der Löwe sein ganzes großes Reich, das er in 30 Jahren gebaut. Bayern fiel an das Haus Wittelsbach, Sachsen erhielt ein Sohn Albrechts des Bären, auch die übrigen Länder Heinrichs des Löwen wur den an Anhänger der Kaisers aufgeteilt. Die De mütigung Heinrichs des Löwen war eine vollständige

. hatten vergebliche An strengungen gemacht, gegen den allmächtigen Kaiser anzukämpfen. Sie mußten sogar auf die Unter stützung der deutschen Bischöfe Verzicht keiften, da diese aus Klugheit und Furcht zum Kaiser hielten. Es war eine stolze deutsche Kaiserzeit. Menrkwürdig muß unter solchen Umständen der Entschluß des alternden Kaisers anmuten, sich an einem Kreuzzuge ins gelobte Land zu beteiligen. Die Kreuzzüge waren doch ein Machwerk seiner Feinde - der Päpste. Wahrscheinlich war es neben dem natürlichen Drange

einer solchen Heldenseele, nach Großtaten der Tapferkeit auch der heilige Un willen über den Verlust des von den Christen bereits erobert gewesenen Jerusalem, welches der große Sul tan Saladin ihnen wieder entrissen hatte, was den hochbctagten Kaiser dazu trieb, nach dem heiligen Lande anfzubrechen. Auch der Orient und dessen

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 07.04.1912
Umfang: 12
Könige. Kaiser Friedrich III., denr beide Kronen eigentlich zukamen, war auch damit zufrieden. Mathias Corvinus war König von Ungarn, Georg von Podiebrad König von Böhmen geworden. Es läßt sich nicht leugnen, daß beide Königreiche unter ihren nationalen Königen vor vorzüglich gediehen. Besonders gilt dies von der Regierung des Mathias Corvinus. Interessant war, daß sich um die böhmische Krone allen Ernstes König Karl VII. von Frankreich beworben hatte. Der deutsche Kaiser Friedrich III. würde wohl

das kaiserliche Geld war unter seinem Wert ausgeprägt worden. Man nannte die österreichischen Pfennige nur die „Schinderlinge". Im Juli 1462 brach sogar in Wien Revolution aus und Herzog Albrecht der Verschwender schloß sich ohne weiteres den Aufrührern an. Ein Vieh händler, namens Holzer, hatte als Diktator die Herrschaft Wiens übernommen und belagerte den Kaiser in seiner eigenen Burg, welche er und des Kaisers Bruder wütend beschossen. Diesmal wäre es wohl um die kaiserliche Herrlichkeit geschehen

gewesen — im Reiche rührte sich kein Finger zu des Kaisers Schutze — wenn nicht der Tschechen- könig Georg von Podiebrad zu seiner Hilfe herbei geeilt wäre. Ein deutscher Kaiser durch einen Tschechenköirig ans den Händen eines Viehhändlers befreit. —Höher gings nicht. Der Tscheche Georg von Podiebrad, .dessen Sohn Viktorin der Kaiser aus Dankbarkeit zum deutschen Reichsfürsten erhoben hatte, war boshaft genug, das befreite Wien nicht dem Kaiser, son dern dessen Bruder dem bösartigen Herzog zu über liefern

: Friedrich III durfte unbehelligt seine Hof burg verlassen. Herzog Albrecht ließ dafür bald nachher seinen Helfershelfer den Viehhändler Holzer gräßlich foltern und in der entsetzlichsten Weise vier teilen. Der Krieg der beiden Brüder Friedrich und Albrecht ging indessen weiter, bis der Tod Albrechts durch Gift dem traurigen Zwiste ein Ende machte. All dies Ungemach hatte den eben so zähen wie phlegmatischen Kaiser nicht etwa klein mütig gemacht. Er hatte sogar 1453 verfügt, daß alle Fürsten des Hauses

Habsburg künftig den Titel „Erzherzoge von Oesterreich" führen sollen. In Deutschland hatte man sich zu Friedrichs Zei ten daran gewöhnt, auch ohne Kaiser fertig zu

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 24.02.1917
Umfang: 8
fordernissen der anderssprachigen Bevölkerung Rechnung zu tragen sein wird, 9. ferner die Sicherstellung des deutschen Charakters der deutschen Länder und Lan desteile, insbesondere der Reichshauptstadt Wien, zu erwirken und 10. bei der Regelung der wirtschaftlichen Be ziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn die Interessen Oesterreichs nachdrücklichft zu wahren. Verschiedene Meldungen. Kaiser Karl — preußischer Feldmarschall. Kai ser Wilhelm — k. u. k. Großadmiral. Sc. Maje stät Kaiser

Wilhelm II. hat Se. Majestät den Kaiser und König Karl zum preußischen Generalfeldmarschall ernannt und anläßlich des zweitägigen Besuches in Wien unserem Kaiser den Nkarschallstab und den Jnterimsmarschall- stab überreicht. — Se. Majestät der Kaiser und König Karl hat Se. Majestät den Kaiser Wil helm II. zum Großadmiral der k. u. k. Kriegs marine ernannt. Rücktritt des Feldmarschalls Erzherzog Fried rich. Se. Majestät der Kaiser hat bereits vor einiger Zeit selbst das Armeeoberkommando über nommen

und nunmehr den bisherigen Armee oberkommandanten Se. k. u. k. Hoheit Feldmar schall Erzherzog Friedrich dieser verantwortungs vollen Stelle enthoben. Der Kaiser wird ihn mit anderen besonderen Ausgaben betrauen. Die neue Leitung unserer Marine. Tie Nach- folgerschast des verstorbenen Großadmirals Haus wurde vom Kaiser in der Weise geregelt, daß künf tig eine Zweiteilung in der obersten Leitung der Kriegsmarine platzgreift. Infolgedessen wurde Pizeadmiral Keiler von Kallenfels zum Chef )er Marinesektion

des Kriegsministeriums und Vizeadmiral Njegovan zum Flottenkomman danten ernannt. Der Stellvertreter des Marineininisters. Der Kaiser hat zum Stellvertreter des Chefs des Kriegsministeriums, Marinesektion, den Konter admiral Rodler ernannt. Der Kaiser und die Kohlenversorgung. Ms die Kohlennot immer empfindlicher wurde, stellte das junge Kaiserpaar die prächtigen Hofpferde sowie Wagen und Bedienungspersonal für den öffentli chen Kohlentransport zur Verfügung. Auch mili tärische Fuhrwerke wurden auf Befehl

des Kaisers in den Dienst der Kohlenbeförderung gestellt. Das besondere Interesse, welches Kaiser Karl dieser ge genwärtig höchst dringenden Angelegenheit entge- genbringt, kommt dadurch zum Ausdruck, daß er sich fortlaufend über die Vorräte auf den Lager plätzen, die Art und den Umfang der Abschübe und besonders über die Versorgung der kleinen Haus halte mit Kohle berichten läßt. Wenn gegenwär tig schon von einer wesentlichen Abschwächung der Kohlennot in Wien gesprochen werden kann, so ver dankt

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