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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 21.05.1909
Umfang: 20
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 21 Bruneck, Freitag den 21. Mai 1909. — 69. Jahrgang. Hz deuW Mrmriii Wim. Letzten Freitag sind Kaiser Wilhelm und die Kaiserin auf der Heimreise von Korfu unter ungewöhnlichen Ehrenbezeugungen zum Besuche des greisen Kaisers Franz Joses in Wien ein getroffen und am Südbahnhofe vom Kaiser Franz Josef, den in Wien anwesenden Erzher zogen und Erzherzoginnen und einer großen Anzahl von Würdenträgern auf das herzlichste begrüßt worden.— Bürgermeister

Dr. Lueger richtete an Kaiser Wilhem folgende Begrüßungs worte: „Der Bürgermeister der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien ist der Dolmetsch der ganzen Bevölkerung, wenn er dem Danke für die Bundestreue Eurer kaiserlichen Majestät sowie der Freude Ausdruck gibt, Eure Maje stät und Ihre Majestät die Kaiserin in Wien auf das herzlichste begrüßen zu können.' — Kaiser Wilhelm erwiderte mit herzlichen Worten des Dankes. — Die Monarchen schritten so dann die Front der Ehrenkompagnie ab. Hie rauf fand

die Abfahrt nach der Hofburg statt. Die Straßen vom Bahnhof zur Hofburg trugen herrlichen Festschmuck. — Ein leichter Regen strömte hernieder. Trotzdem war eine unge heure Menschenmenge auf dem Wege vom Südbahnhof zur Hofburg versammelt, die in enthusiastische Jubelrufe ausbrach. — Schon zu wiederholtenmalen hatte die Wiener Bevöl kerung Gelegenheit, dem deutschen Kaiser ihre Huldigung darzubringen. So oft Kaiser Wil helm als Gast unseres Monarchen in die Hos burg einzieht, wird er von den Wienern aufs

herzlichste begrüßt,, aber noch nie ward ihm ein solcher Empfang zuteil wie diesmal, noch nie wurde ihm ein herzlicherer Willkommen gruß entboten. — Kaiser Franz Josef geleitete nach der Ankunft des deutschen Kaiserpaares den Kaiser und die Kaiserin in ihre Gemächer. Kaiser Wilhelm stattete bald darauf Kaiser Franz Josef einen Besuch ab. Abends fand im prachtvoll geschmückten Zeremoniensaale der Hofburg ein Galadiner statt, bei welchem bedeutsame Trinksprüche sei tens der beiden verbündeten Kaiser

gehalten wurde. Während in dem Spruch unseres Kaisers die Dankbarkeit für die deutsche Bundes treue zum Ausdrucke kam, erinnerte der deutsche Kaiser an den Freundschaftsbund seines Groß vaters mit Kaiser Franz Josef I. Das Bünd nis zwischen Deutschland und Oesterreich möge bis in die fernste Zukunft als unzerreißbares Band fortbestehen. Mit diesem Wunsche erhob der deutsche Kaiser sein Glas. — Nach den Toasten erhoben sich die beiden Monarchen, küßten einander zweimal, drückten sich die Hände

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1903
Umfang: 8
1. Kl. August Stan ger des Jnf.-Reg. Nr. 99, Anton Moriggl des Jnf.-Neg. Nr. 4, Josef Vogl des Feldjäger-Bat. Nr. 23, Eduard Stef- fan des Divifions-Art.-Neg. Nr. 6 und Karl von Venturini des Armeestandes. Kaiser Wilhelm in Rom. Bei dem vorgestern stattgehabten Galadinqr brachte König Viktor Emanuel folgenden Toast auf Kaiser Wilhelm aus: „Hmte ist ein Festtag für mein Haus. Bei nur be findet sich Eure Majestät, mein treuer Bundesgenosse, wie unsere ruhmreichen Vorfahren Wilhelm der Erste und Viktor Emanuel

italie nischen Armee und auf das Wohl des schönen, edlen Jtaliti! und des italienischen Volkes!' Kaiser Wilhelm sprach den letzten Satz italienisch. Alle An- lvesenden hatten sich von den Sitzen erhoben. Nach dem Too^e spielte die Musik die italienische Königshymne. Der Kaiser beim Papst. Rom, 3. Mai. Eine große Menschenmenge hatte sich vor der preußischen Gesandtschaft versammelt, um der Abfahrt des Kaisers nach dem Vatikan beizuwohnen. Um 2 Uhr nahm das 31. Infanterie-Regiment mit der Fahne

und der Musi? vor dem Palais Aufstellung. Der preußische Gesandte verließ um 2 Uhr 40 Min. die Gesandtschaft, um dem kaiserlichen Zug voraufzufahren. Als dieser sich unter den Hochrufen der Menge in Bewegung setzte, präsentirten die Truppen, die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Der Zug wm e eröffnet durch acht berittene italienische Carabinieri. Ihnen folgten zwei deutsche Spitzenreiter und der mit vier Pferden a la Daumont bespannte kaiserliche Wagen, in dem der Deutsche Kaiser und der deutsche

Kronprinz in großer Uni form saßen. Neben dem Wagen ritt Oberstallmeister Graf Wedel. In dem darauf folgenden Wagen fuhr Prinz Eitel Friedrich von Preußen. Dahinter ritt eine weitere Abthe'lung Carabinieri. Das. Gefolge des Kaisers schloß sich in zwölf Wagen dem Zuge an. Auf der ganzen Strecke, die der Kaiser bis zum Vatikan durchfuhr, bildeten die.Truppen der Garnison mit Musik und Fahnen unter dem Oberbefehl des Divisionskommandanten Generalleutnants Mazza Spalier. Beim Vorbeifahren des Kaisers

präsentirten die Truppen, die Kapellen spielten die deutsche Volkshymne. Eine große Menschenmenge erfüllte die Straßen , und begrüßte den Kaiser mit lebhaften Hochrufen. Auch die Fenster aller Häuser waren mit Zuschauern dicht be setzt. Am Platze Santa Maria wurde dem Kaiser von 8W Kölner P i l g.e r n, die dort mit Fahnen und deutschen Abzeichen Aufstellung genommen hatten, eine begeisterte Hul digung dargebracht. Um 3^ Uhr fuhr der Kaiser durch die Porto Zecca in den Vatikan ein. Die italienischen Cara

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 23.06.1906
Umfang: 8
Schlegel traten für ein entschiedenes Vowch» gegenüber Ungarn ein. Klofac sprach den Dreiwnd. Deutschland trachte uns M auf dem Balkan wirtschaftlich zu verdränge». Redner^ befürwortete ein Zusammengehen M Der Kaiser w Böhmen. Reichenberg, 22. Juni. Nach elfstlwdiaet Fahrt, auf welcher der Kaiser in Deutschbröd» Kuttenberg, Kolin, Podiebrad, Nimburg. Junk!' bunzlau und Turnau Halt machte, um die Huldt-- gnng der Bevölkerung entgegenzunehmen, wo- bei der Monarch überall Gegenstand gisßter Ovationen

war, traf der Kaiser gestern abends- in Reichenberg ein, welches im herrlichen Fest, schmucke prangte. Auf die Ansprache des Bürger- meisters antwortend, drückte der Kaiser seine Freude aus, Reichenberg wieder zu besuchen, uich. zeichnete viele Personen durch Ansprüchen aus. Hierauf begab sich der Kaiser unter größtem Jubel der Bevölkerung in das Absteigequartier, das Schloß des Grasen Clam-Gallas, in desssr. Garten die Reichenberger Gesangvereine dm. Kaiser eine Serenade brachten. Reichenderg. 22. Juni

. Der Kaiser htzgäb sich heute um 9 Uhr vormittags, vom Publikum, begeistert akklamiert, zum Rathause, wo er vom Bürgermeister und Stadtrat empfangen und zuin Sitzungssaale geleitet wurde, woselbst das Stadt verordnetenkollegium sich eingefunden hatte. Der Bürgermeister richtete an den Kaiser eine An sprache, worin er sür den Besuch des KqiM dankte, der die Anstrengung der weiten Reise nicht gescheut, um sich vom Fortschritte det Stadt und der heimischen Industrie zu überzeugen. Der Bürgermeister

versicherte den Kaiser der un wandelbaren Liebe und Anhänglichkeit der Be völkerung. — Der Kaiser erwiderte: er freue sich, sich persönlich vom Aufschwünge Reichen- bergs überzeugen zu können, und versicherte die Stadt seines lebhasten Interesses und der fort dauernden landesväterlichen Fürsorge. Nach ver schiedenen Vorstellungen betrat der Kaiser die Loggia des Rathauses und nahm sodann die Aufwartung der vor dem Rathaus aufgestellten Persönlichkeiten und Korporationen entgegen. Unter begeisterten

Akklamationen fuhr sodann der Kaiser in die Ausstellung, wo er vom Ehrenpräsidenten der Ausstellung, dem Aas' stellungsausschusse, dem Ministerpräsidenten Beck und den Ministern Auersperg, Fort, Pacak, Prave und Marchet empsangen wurde. Der Bürger meister hielt wieder an den Kaiser eine Ansprache. Der Kaiser erwiderte: er habe der an ihn ge» richteten Bitte, Reichenberg zu besuchen, ump lieber willfahrt, als sich ihm bei dieser Feier Gelegenheit biete, ein Bild der großen und P sehr erfreulichen Leistungen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 05.01.1906
Umfang: 12
des 1. Reg. der Tiroler Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Ritter von Pitreich Nr. 63 ; Casper Friedrich des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Kaiser Nr. 1; Polaczek Karl des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Erz herzog Franz Ferdinand Nr. 19; Weiß Happel Oskar des 3. Reg. der Tir. Kaiserjäger; Küba ll ek-Heinrich des 4. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Philipp Herzog von Württem berg; Berte! Karl des 4. Reg. der Tir. Kaiser jäger beim Jnf.-Reg. Friedrich Wilhelm Lud wig Großherzog

z!u Braunschweig und Lüneburg Nr. 42; Csiky E. des 4. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Klobucar ?!r. 5; Brey er Josef des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Alexander I. Kaiser von Rußland Nr. 2; Köllensperg er Anton des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Freiherr von Reicher Nr. 68; Fischer Franz des 3. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Freiherr , v. Appel Nr. 60; Rauch Rudolf des 2. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Alexander I. Kaiser von Rußland Nr. 2; Malek Michael

des 3. Reg. der Tir. Kaiser jäger beim Jnf.-Reg. Philipp Herzog von Würt temberg Nr. 77; Mach Alois des 3. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Nr. 15; Gerin Richard des 4. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Ferdinand IV. Großherz-og von Tos kana Nr. 66; Bergmann Ferdinand des 4. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Inf,-Reg. Frei herr v. Reicher Nr. 68: Mang Franz des 1. Reg. der Tiroler Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Frei herr von Appel Nr. 60; M ar e c ek Jaroslav des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim

Jnf.-Reg. Alt- Starhemberg Nr^ 54; Kocsis Ludwig des 3. Reg. der Mr. Kaiserjäger beim Jnf.-Regiment Alexander I. Kaiser von Rußland Nr. 2; Edl bacher Theodor des 4. Reg. der Tir. Kaiser jäger; Bergmann Hans des 4. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Rupprecht Prinz v. Bayern Nr. 43; Frik Alois des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger und Oberrauch Anton des 3, Reg. der Tir. Kaiserjäger, beide beim Jnf.- Reg. Freiherr v. Salis-Soglio Nr. 76; Hor- ger Oskar des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf

.-Regim. Ritter von Pitreich Nr. 63; Tan'os Franz des 1. Reg. der Tiroler Kaiser jäger beim Jnf.-Reg. Wn Drahtschmidt Nr. 101; Brod Franz des 3. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Freiherr von Probszt Nr. 51; Weingärtner Johann des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Reichsgraf Browne Nr. .36; Weglarz Stanislaus des 1. Reg. der Tir. Kaiserjäger beim Jnf.-Reg. Erzherzog Josef Ferdinand Nr. 45; Aufschneiter Norbert von und .S treit er Bernhard, beide des 3. Reg. der Tir. Kaiserjäger, beim

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 20.09.1910
Umfang: 10
Hohenberg begrüßt wurde. Von hier begaben «ch die Majestäten, gefolgt von den Mitglie dern des kaiserlichen Hauses und der Suite durch die grosze Galerie, das Karnsell-- und das Maria -Theresia-Zimmer in den Salon der Frciildenappartements. Kaiser Wilhelm begab sich hieraus in das <i 'saria -Theresien-Zimmcr zurück und empfing hier den Minister des Äussern Grasen Aehren- thal, die obersten Hofchargen, die Gardekapi- täne, den Hofmarschall in Ungarn Fnrsteil Palssy, die Hofdienste

, den Ministerpräsidenten Tr. Freiherr» von Bienerth, die gemeinsamen Minister, den Generaladjutanten G. d. I. Frei herr» von Bolsras, die Palastdame Fürstin Trauttmansdorsf uud die Begleitung der Erz herzoginnen. Im selben Appartement empsing dann der Kaiser um 11 Uhr vormittag die Deputation des Husareuregiments Wilhelm II., deutscher Kaiser und König von Preußen, Nr. 7, bestehend aus dem Regiments-Kommandanten Obersten Vruuo Freiherrn von Schönberger, dem Rittmeister Ladislaus Töry de Jobba- haza und Oberleutnant

Gustav Kunze, welche Kaiser Wilhelm aus Anlast des 25jährigen Jn- haberjnbilänms mit den Glückwünschen des Regiments den vom Offizierskorps gewidmeten prachtvoll adjustierten Ehrensäbel überreichte. Kaiser Wilhelm kehrte sodann in die Frem- denappartemeuts zurück. Um halb 1 Uhr mittags findet im Maria- Theresia-Zimmer ein Dejeuner statt, worauf Kaiser Wilhelm bei deu Mitgliedern des Kaiser hauses Visiten abstattet. Um halb 7 Uhr abends findet in der kleinen Galerie in Schön brunn ein Familiendiner

und nach demselben im Blauen Salon ein Cercle statt. Um halb 1V Uhr abends ist bei Erzherzog Thronfolger Fran>, Ferdinand im Belvedere Soiree, der Kaiser Wilhelm beiwohnen wird. erntt imtes» (M i litärische Personalnacki richten.) Der Kaiser verlieh das Ritterkreuz des Leo- Holdordcus dem Feldmarschall-Leutnant Oskar Zednik, Edlen von Zeldegg, Kommandanten der k. k. 21. Landwehr-Jnfanterie-Trnppen- division; den Orden der Eisernen Krone drit ter Klasse in Anerkennung vorzüglicher Dienst leistung den Obersten Franz Daniel

für Azzo lini auf drei Jahre, sür Weger auf 13 M o- uate schweren Kerkers mit einem Fasttage in jedem Vierteljahr. s'si Ve-psWsSkS. sPrivat-Tclegramme.*) Der Vesiick .^niser ZLilhelms, Wien, 20. Sept. Nach der ersten nachmittags stattgesundenen Pirsch, in deren Verlaufe Kaiser Wilhelm einen vorgestern angeschossenen Scch- zehnender erlegte, begaben sich der Kaiser, Erz herzog Friedrich nnd dessen Familie, sowie die Jagdbegleitung und die. Begleitung des Kaisers gegen 7 Uhr im Wagen nach Prokopfok. Tort

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 09.03.1905
Umfang: 16
werden sollen, um' sie zu den Füßen des hl. Vaters hinzulegen als Pfand des Glaubens und der Anhänglichkeit des Trienter Bisthnms an den heiligen apostolischen Stuhl. Inlerrliante Nttligkktten. Der Kaiser im Atelier des Bildhauers Hermann Klotz. Der Kaiser hat am Samstag um halb 2 Uhr nachmittags das Atelier des Bildhauers Professor Hermann Klotz im Ge bäude der Kunstgewerbeschule in Wien besucht. Der Kaiser hat den Künstler, aus dessen Hand das letzte Weihnachtsgeschenk stammte, das Krönpinnz. Rudolf semer

Mutter gemacht hatte, schon einmal durch einen Besuch ausgezeichnet. Der jchige Besuch galt in erstcr Linie einein Kunstlvevk, das der Er innerimg an Kaiserin E l i s abet h gelvidinet ist. Jiu Atelier, dessen Thür die Modelle der beiden schönen Karyati den, die fi'ir die Villa Breitenberg in Hietzing ausgeführt sind, flankieren, sah sich der Kaiser den beiden großen Modelleir von Denkmälern für-Kaiserin Elisabeth gegenüber. Das- eine Modell, das in Gips ausgeführt ist und das Professor 5!loh

auf Einladung des Wiener Elisabeth-Tenkmalkomites geschaffen hat, keimt der Monarch schon vom ersten Besuche. Er bewunderte neuerlich die Schönheiten des plastischen Wer kes, das die verewigte Kaiserin in schlichtem Gewände und mit Perlen geschmückt Erstellt. Der Kaiser verharrte einige Mi nuten lang in stille Betrachtung versunken. Tann wandte er sich dein eben vollendeten neuen Entwurf Zu, der in Toii. aus geführt ist. 'Der Kaiser betrachtete lange die ideal aufgefaßte Gestalt. Sie ist in Lebensgröße

ausgeführt. Der Kaiser be trachtete die Statue in Profil und en face und sprach sich sehr lobnid darüber aus. Die Statue wird, in Marmor ausge führt, im Spätherbst vollendet sein. Sodann betrachtete der Monarch mit großem Interesse das Modell des Elisabeth- Denkmals in Meran, das die Kaiserin, im Gartensessel sitzend, mit einem Buche in der Hand, darstellt, und die bei- Anr Heldengruppen aus den Tiroler Freiheitskämpfen. Der Monarch äußerte' erneut über alle Arbeiten des Professors stag, !). März 1U05

zu beziehen. Die Mittelmeerreise des Kaisers Wilhelm. Es sind Ge richte aufgetaucht, wonach Kaiser Wilhelm mit seiner Gemah lin auch in Abbazia Aufenthalt nehmen würde. Soiveit aber das Programm für die diesjährige Südreise festgestellt ist, ' findet sich ein Besuch von Abbazia darin nicht verzeichnet, und es ist mich nicht wahrscheinlich, daß ein solcher nachträglich ein geschaltet werden könnte. Als bestimmt in Aussicht genom- men gilt diesmal die Einfahrt des Kaiserschisfes in den Täjo

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 07.05.1904
Umfang: 12
Samstag, 7. Mai 1.904 .Der Tiroler- Sene 7 Kätsel-Gcke. Bilderrätsel. '^Die AuMung erfolgt in der nächsten Samstag-Nummer.) Auflösung des Bilderrätsels in Ar. 5 : Zigeunerlieder. Uersonalnachrichten. Der Kaiser hat den Professor am Staatsgymnasium in Pola Artur Tilgner zum Direktor des Staatsgymnasiums in Trient ernannt. — Der Statthalter hat den k. k. Statthalterei- konzeptspraktikanten Ernst Mumelter von Innsbruck nach Jmst versetzt. — Der Post- und Telegraphenexpeditor Karl Cammerlander

wurde zum Erbpostmeister in Steinach in Tirol ernannt. — Der Kaiser ernannte den außerordentlichen Professor der Katechetik und Homiletik Doktor Michael Gat terer zum ordentlichen Professor dieser Fächer und ten außer ordentlichen Professor der philosophisch-theologischen Propädeutik und spekulativen Dogmatik Dr. Josef Müller zum ordentlichen Professor der Dogmatik an der Universität Innsbruck. — Der Ministerpräsident als Leiter des Justizministeriums verlieh dem Gerichtsadjunkten Wolfgang Lins

er des Jnnsbrucker Obergc- richtssprengels die Gerichtsadjunktenstelle in Kufstein. — Der Haupnnann 1. Klasse Hermann Jsser des 4. Tiroler Kaiser- jäger-Regimentes wuide als invalid, auch zum Waffendienste beim Landsturm ungeeignet, in den Ruhestand versetzt. Aus diesem Anlasse wurde ihm vom Kaiser der Majorscharakter aä donorss mit Nachsicht der Taxe verliehen. — Ernannt werden: zum Vorstand des Artilleriezeugsdepots in Innsbruck der Ar- tilleriezeugsoffizial 1. Klasse Johann Bednar, Borstand

des Artillenezeugsdepots in Bergstadtl bei Budweis; zum Borstand des Artilleriezeugsdepots in Prag der Artilleriezeugsoffizial 1. Klasse Otto Szeiff, Borstand des Artilleriezeugsdepots in Innsbruck. — Der Kaiser ernannte den Obersten Baron Fran- Pidol, überkomplett im 2. Tiroler KaiseMger-Regiment, Komz Mandanten der 7 Gebirgsbrigade, zum Generalmajor und den Oberstleutnant Arnold Münzel, Kommandanten des 9. Feld jägerbataillons zum Obersten beim 4. Tiroler Kaiserjager-Regi ment. Zu Oberstleuwanten wurden ernannt

Kaiserjäger-Regiment, Fr. Hart berger, überkomplett im 2. Tiroler Kaiserjäger-Regimente, Lehrer an der Jnfanterie-Kadettenschule in Prag, Rudolf Golla des 4. Tiroler Kaiserjäger-Regimentes beim 3V. Feldjägerbatail lon, Tassilo Cordier v. Löwenhaupt des 2. Tiroler Kaiser jäger-Regimentes, Rudolf Freiherr v. Handel-Mazzetti, überkomplett im 3. Tiroler Kaiserjäger-Regiment, zugeteilt dem Generalstab, beim 9. Feldjägerbataillon. Zu Oberleutnanten wucken ernannt die Leutnants: Emil Sandner des 2., Julius Tomic

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 04.04.1905
Umfang: 8
und eine Monarchie auf zweijährige Kündigung schaffen sollen, von der Kossuthschen Seite ausgegangen. Aber Kossuth hat die Rechnung ohne seine Partei gemacht. Das Exekutivkomitee der vereinigten Opposition hat sich am 1. April geweigert, die militärischen Forderungen zurückzustellen, und so sind wir vor läufig vor der Schande eines solchen Friedens bewahrt geblieben. Beim letzten Hofdiner wandte sich der Kaiser an den Staatssekretär im Honvedministerinm, Gromon, mit den Worten: „Wie geht es Ihnen?' Gromon

: „Ich danke, Majestät, individuell gut, politisch aber schlecht.' Lächelnd erwiderte der Kaiser: »Mir geht es gerade so.' — Graf Albert Apponyi, der auch geladen war, hatte sich entschuldigt, da er zur Erholung nach Brixen reiste, wo er auch schon angekommen ist. Er soll fich geäußert haben: „Ich will den Zirkel meiner Freunde nicht stören. Man mag zusehen, wie man ohne mich fertig wird. Man behauptet ohnehin immer, daß ich die Lösung der Krise zu verhindern trachte.' Die Msrvkko-Frage hat in den letzten

Tagen wieder vier Staaten in Atem gehalten. Kaiser Wilhelm hat mit seiner Reise nach Tanger die Franzosen nervös gemacht und auch die englische Presse war nicht gut auf diese kaiserliche Spazierfahrt zu sprechen, obwohl die in Tanger weilenden britischen Unter tanen mit den Deutschen, Spaniern und Mauren um die Wette eiferten, den deutschen Kaiser glänzend zu empfangen; nur die Franzosen taten bei Verzierung und Beflaggen der Häuser nicht mit. Vor einem Jahr hatten England und Frank reich

ein Uebereinkommen geschlossen, wonach ersteres freie Hand in Aegypten erhielt und letzterem dafür freie Hand in Marokko ließ, fo daß Frankreich seither sich als den rechtmäßigen Vormund des jungen mm oklanifchen Sultans be trachtet. Spanien, das die ältesten Ansprüche auf Marokko aufweisen kann, ging leer aus und Deutschland, das erhebliche Handelsbeziehungen dort unterhält, wurde von dem englisch-fran zösischen Abkommen gar nicht offiziell verständigt. Dagegen hat nun Kaiser Wilhelm sehr wirk sam protestiert

, indem er in einer Ansprache an die Mitglieder der deutschen Kolonie hervorhob: sein Besuch in Tanger solle dem Gedanken der Gleichberechtigung aller Nationen dienen. »Ich bin glücklich,' sagte er zu ihnen, »in Ihnen die ergebenen Pioniere der deutschen Industrie und des Handels zu begrüßen, die mir in der Erfüllung meiner Aufgabe, die Interessen des Baterlandes in einem freien Lande stets hochzuhalten, behilflich sind.' — Der Kaiser hat sich übrigens nur wenige Stunden in Tunger aufgehalten und ist noch am 31. März

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 19.10.1903
Umfang: 8
2207 Vittor, Franz Salvator und Rainer, sowie von den Prinzen Philipp upd Leopold von Coburg empfangen. Der Kaiser fnhr mit seinein hohen Miste in die Hofbnrg. Der belgische Gesandte, Baron Borchgrave, und die dem König der Belgier zugeteilten Ehrenkävallicre waren dem Monarchen bis St. Polten entgegengefahren. Zu Ehren des Königs fand am Abend in der Hof- bürg ein Galadiner statt, bei welchem Kaiser Franz Joseph einen Trinlspruch ausbrachte, in dem er sür die liebenswürdige Aufmerksamkeit

des Besuches des Königs dankte und erklärte, er berichte den Besuch als ein neuerliches Zei chen der Freundschaft. und der ausgezeichneten Beziehungen, welche erfreulicherweise zwischen den beiden Monarchen nnd den beiden Staaten bestes. Der Kaiser gab seinen Wünschen Aus druck, welche er sür das Wohlergehen des Kö nigs und dessen Land hege. Die Musik spielte hieraus die belgische Hymne. Bald daraus er widerte König Leopold, welcher dem Kaiser sür den gnädigen, herzlichen Cmpsang, sowie sür den ihn ties

berührenden Trinksprnch dankte und die Freude, aussprach, das; es ihm gegönnt sei, seine persönlichen Gefühle in unveränder licher Anhänglichkeit anszudrückeu und seine un wandelbaren Wünsche darzubringen, welche er sür den Kaiser, dessen Staaten und Völker hege , die dem Kaiser so viel zu verdanken haben. „Ew. Majestät,' so schlos; der König, „sind aller Herr- schertugenden Vorbild. Möge Gott Ew. Maje stät noch viele Jahre erhalten! Indem ich mich zu den ausgezeichneten zwischen uns nnd unseren Staaten

h u n g der Ea - nisiuskirche im ueuuteu Bezirke statt. Der Kaiser war aus der Hin- und Rückfahrt Ge genstand brausender Ovationen. Wien, 19. Okr. König Leopold benützte den gestrigen Tag zu ^paziersahrreu in der Stadt; er besichtigte unter anderem die ueuer- baute CanisinSkirche uud wohnte nachmittags dem Pferderennen in der Freudeuau bei. Wien, 19. Okt. Gestern abend faud in Schön brunu eine Fa m il ien ta fe l statt, woran Kaiser Franz Joseph, der König der Belgier, die Mitglieder des Kaiser hauses, Gras Goluchowski uud

das Ge folge des Königs teilnahmen. Um 8 Uhr 25 Min. reiste der König nach Paris ab. Am Bahnhose sanden sich der Kaiser und die Prin zen Philipp nnd Leopold Kobnrg, sowie der Ehrendienst uud der belgische Gesandte ein. Die Monarchen verabschiedeten sich mit einem herzlichen Häudedruck; der König dankte dem Kaiser sür den Empsang uud die Gastfreund schaft. Villach, 19. Okt. Gepern gegen mittag st i e s; der die Station Krainbnrg passierende Gü- tereilzug Nr. 17(51 bei der Einfahrt mit einem Teile

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 06.05.1903
Umfang: 20
Seite 2 besteht aus den drei Turnchanzerschiffen „Habs burg' mit 43 Geschützen als Flaggschiff des Geschwaderkommandanten Vizeadmirals Leode- gar v. Kneisler, den Panzerschiffen „Wien' und „Budapest' mit je 30 Geschützen; ferner aus dem Torpedofahrzeug „Magnet' mit 6 Geschützen und mehreren Torpedobooten. — Auch zwei italienische Schiffe kreuzen im Käsen vor Salonichi. Dxr Deutsche Kaiser ist in Begleitung des deutschen Kronprinzen, des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, des Reichs kanzlers

Grafen Bülow und des Feldmarschalls Grafen Waldersee Samstags um 5 Uhr 15 Minuten abends in R o m eingetroffen. Er wurde am Bahnhofe vom König Viktor E manuel, sowie den Herzogen von Aosta, Genua und der Abruzzen und von dem Grafen von Turin, den Mitgliedern der deutschen Botschaft und der preußischen Gesandtschaft beim Vatikan, allen Ministern und einer ungeheuern Menschen menge empfangen. Bei der Begrüßung umarmten sich der Kaiser, welcher die Uniform seiner Leib husaren trug, und der Konig dreimal

mit äußer ster Herzlichkeit. Nachdem der König die deutschen Prinzen und der Kaiser die italienischen Prinzen begrüßt hatte, schritten die Monarchen die Ehren kompagnie ab und begaben sich in das Fürsten- zimmer, wo die Vorstellung Zanardellis, Bülows und Waldersees, der Behörden und des Gefolges stattfand. Um 5 Uhr 25 Minuten fuhren sie unter Zurufen und unausgesetzten Huldigungen der Menschenmassen nach dem QUirinal. Die Truppen präsentierten, die Musik spielte die deutsche Hymne. Auf der Piazza

Esedra entbot der Bürgermeister Fürst Colonna, umgeben von dem Gemeinderate, dem Kaiser den Gruß Roms in einer längeren Ansprache. Er führte aus, Rom erblicke im Kaiser die Verkörperung der Treue des deutschen Volkes, einen Herrscher, dessen edelste, erhaben? Lebensäußernngen und offen«? Geist dem italienischen Volke die Bekräf tigung der Sympathie des deutschen Volkes über bringe, welche den Bund der Eintracht durch. Bande festester Freundschaft enger schließe. Der Redner gedachte schließlich

des Moments, wo der Vater des Kaisers vom Qnirinal dem Volke das königliche Kind, den jetzigen König, zeigte. Der Kaiser erwiderte, er freue sich, in Rom zu wei len, in der Stadt, die er liebe und die von einem Volke bewohnt sei, das ihm so teuer sei. Bei diesen Worten bereitete die Menge dem Kaiser eine begeisterte Huldigung. Der Kaiser sprach dem Bürgermeister seine tiefste Dankbarkeit für diese großartige Kundgebung aus. Darauf folgte die Weiterfahrt zum Quirikal, wo die Majestäten um 53/4 Uhr

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 18.05.1909
Umfang: 12
auf das Wohl Eurer Majestät. Gott segne und erhalte Eure Maje stät und Ihr erlauchtes Haus. Seine Majestät der Kaiser und König Franz Joseph Hurra! Hurra! Hurra!' Ms Kaiser Wilhelm geendet hat, reicht ihm Kiaiser Franz Josef die Hand. Dann! umarmen und küssen sich die Monar chen zweimal. Diese Umarmung macht durch ihre spontane Herzlichkeit tiefen Eindruck. Die große Spannung ist vorüber. Man widmet sich jetzt mit etwas mehr Muße den Dafelfreuden^ Die Konversation wird freier. In die Klänge der Tafelmusik

werden nur die hof fähigen Frauen der geladenen Männer zugezogen. Noch ein paar schnelle Gänge, dann wird der schwarze Kaffee serviert. Die Lakaien reichen den Gästen die Hüte, TscAckos und Helme, der Kaiser erhebt sich und reicht der Kaiserin den Arm und hat auch schon die nahegelegene Tür erreicht, durch die ihm der lange, glänzende Zug folgt. Wenige Minuten später stürmt schon eine ganze Menge von Hofarbeitern in den Saal, um all die Herrlichkeit, die hier für eine kurze Stunde errichtet

in den vorbereiteten Apparte ments. i > . Soiree bei Hof. , Die Soiree fand im Redoutensaale der Hofburg statt'. Ein sarbiges Wogen von Epauletten, Orden, Uniformen, Juwelen, nackten Frauenschultern und bischöflichen Purpur mänteln. Die ZeremonieWeamten schaffen Ordnung in dem GeMhl. Ein langer Streifen des braunen, spiegeln den Parketts wird sichtbar. Einzugstraße für den Hof. Das Ausschlagen des Stabes ertönt. Tiefe Stille. Dann kommt der Kaiser mit der deutschen Kaiserin, hinter ihm Kaiser Wilhelm

mit der Erzherzogin Annunciata!, und' die anderen Erzherzoge und Erzherzoginnen. Rauschend setzt die Musik des Hosballmusikdirektors ein, und der Cercle be ginnt, Es dauert mehr als anderthalb Stunden. Andert halb Stunden gehen die beiden Kaiser und die Kaiserin um her, sprechen Leute an, hundert, hundertfünfzig Leute ein jeder. Unendliche Abstufungen der Gnade kann man beob achten. Wie die Hand gereicht wird, wie sie nicht gereicht wird, bei der Ansprache schon, oder erst bei der Verabschie dung oder beide Male

.. Anderthalb Stunden ist dieser riesige Saal durchbebt von der stillen> geMgelten Aufregung,.die drei Majestäten verbreiten. Hoffnung, Enttäuschung, Be glücktheit. Indessen geht die Runde der Kaiser und. der Kaiserin in peinlicher Ordnung vor sich. Dann treffen sie sich gleichzeitig vor der Estrade. , Unser Kaiser reicht der deutschen Kaiserin den Arm, Kaiser Mlhelm der Erzherzogin Annunciata, der Obersthofmeister nimmt den Vortritt, der Oberzeremonienmeister geht stabklopsend voraus, die Musik bricht

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1902
Umfang: 8
und die Buren haben große Biengen Getreide nord wärts in Sicherheit gebracht. Im Norden wird der Krieg wahrscheinlich noch Jahre lang dauern. Chinesische Zustände. Prinz Uung-lu, der einen Neiseurlaub genommen hatte, um dem Empfange der fremden Gesandten aus dem Wege zu gehen, hat feinen Dienst wieder angetreten; der Kaiser hat sein Entlassungsgesuch nicht angenommen und ihn in einem Edikte mit großem Lobe über häuft. — Auf der russischen Botschaft ist die Mel dung eingetroffen, daß die Truppen des Generals

Tunk-fu-siang im nördlichen Kanfu plündern; die Truppen der Vizekönige können wegen ihrer mindcr- werthigen Waffen gegen die Marodeure nichts aus richten, während die Streitmacht Tunk-fu-siangs in der Stärke von 3000 bis 5000 Mann mit neuen Gewehren bewaffnet ist. Tagtsmiligktitkii. ** Pater Hartmaun beim Kaiser. Der seit einer Woche in Wien weilende geistliche Kom ponist Pater Hartmann von An der Lan, dessen Oratorium „St. Franciscus' am 17. d. zum ersten Male in Wien ausgeführt wird, wurde Montag

vormittags um 10 Uhr vom Kaiser in längerer Audienz empfangen. Pater Hartmann dankte dem Kaiser für die Annahme der Widmung des Orato riums und für die ihm verliehene goldene Medaille xrc> Uteris et artidus mit dem kaiserlichen Wahl« spruche. Auf die DankeSworte Hartmanns erwiderte der Kaiser: „Es hat mich ungemein gefreut, daß Sie Zhr schönes Werk mir gewidmet haben. Weilen Sie ständig in Rom?' Als Pater Hartmann diese Frage bejaht hatte, befragte ihn der Kaiser, ob er Tiroler sei, wo er die ersten

Studien und wo und wann er seine Musikstudien begonnen und betrieben. Pater Hartmann antwortete, daß er schon als Kind Musik geübt und sie dann auch zu seinem Lebcns- beruf auSerwählt habe. Im Laufe des Gespräches fragte der Kaiser den Geistlichen, ob „St. Francis cus' dessen erstes größeres Werk sei. Der Pater erwiderte, daß er vordem das große, dem Papste gewidmete Oratorium „St. Petrus' komponirt habe. Als Pater Hartmann den Kaiser bat, eine der Wie ner Ausführungen des „St. Franciscus

' durch seine Anwesenheit auszuzeichnen, sagte der Kaiser, er werde nach seiner Rückkehr aus Budapest trachten, den ersten sich nur darbietenden Anlaß zu benützen, um das Werk, das ja P. Hartmann wohl einige Male dirigiren werde, zu hören. Mit überaus freundlichen Worten verabschiedete der Kaiser hierauf den Kom ponisten. ** Trauung. Heute vormittags fand die Trauung des Herrn Toni Held, Kaufmann in Bozen mit Fräulein Anna Jnnerebner, Tochter des ver storbenen Postmeisters Herrn Jnnerebner statt. ** Grieser Kur-Kouzert

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 05.10.1906
Umfang: 8
ihm die Sache vor. Der Kaiser sagte': „Meine Dame, ich habe viele Frauen in meinem Leben kennen gelernt und viele schöne darunter. Aber als Sie in den Saal traten, da glaubte ich, die Ma donna: von Urbinate zu sehen.' TagS darauf wurde Gortschakoff vor den Kaiser zitiert. „Fürst,', sagte der Zar, „haben Sie gehört, was man in Pe tersburg von der Verhaftung des Ciniselli zu erzählen weiß?' Der Fürst wurde rot und'stotterte. „Ja, ja, mein lieber Fürst,' sagte der Kaiser, „für einen Politiker ist der Kopf

in einer Equipage abgeholt. Alexander H. erwartete das schöne Mädchen mit der Sehw sucht des MenMn, der endlich Frieden finden will, nichts als Frieden. Aus dem! Chaos von Todesdrohungen, von Lücken und schleichenden Kämpfen, von Skandal, Aerger und Jntriguen flüchtete der Kaiser zur schönen Zirkusreiterin. Hier vergaß er die Machenschaften seiner früheren Geliebten, der Fürstin Dolgoruki, hiev legte er seine Dornenkrone ab und vergrub das Gesicht in die feinen, Weißen Hände der schö nen Zirkusreitern

ru - Es dauerte lange, bis sich Dom Ciniselli bewegen ließ, die Artistenkarriere aufzugeben. Sie wollte vom Kaiser weder Geschenke noch Geld annehmen, sie wollte sich ihren Beruf erhalten. Als ihr der Zar einmal eine große Summe in einer Bonbonniere übersandte, verteilte sie das ganze Geld im Namen des Zaren unter die Armen von Petersburg. Nach dem schrecklichen Attentat vom 1. Dezember' 1880, dem der Kaiser imr wie durch ein Wunder entging, trug sich Alexan der II. mit dem Gedanken, das Zepter niederzulegen

und die Ciniselli zu heiraten. Er hatte ihr in Livaidia einen Palast geschenkt und besuchte sie dort täglich Zweimal. Inzwischen starb die Kaiserin, die schon jahrelang krank und leidend war und fast stets zu Bette lag. Sogleich verbreitete sich das Ge rücht, der Kaiser werde die Ciniselli heiraten. Der Kaiser aber Heimtete wenige Wochen später die Fürstin Dolgoruki, die ihm mit Skandal gedroht hatte, wenn er ibre Kinder, deren Vater er war, nicht legitimierte. ' Nach wie vor aber fuhr der Kaiser täglich

zweimal nach Livadia zur Ciniselli. Das letzte Mal am 13. März 1881. Durch eine Bombe, die vor seinen Wagen geschleudert wurde, kamen damals 2V Menschen nnis Leben. Der Kaiser selbst stieg unverletzt aus dein Wagen. Totenbleich sah er auf die blutige Verwüstung, die das Geschoß angerichtet hatte. In diesem Augenblick schleuderte ein Individuum eine zweite Bombe, die dem Kai ser beide Beine wegriß. Zwei Stunden später war er tot. Vor seinem Tode wollte er noch die Ciniselli sehen. Man konnte

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1902
Umfang: 8
zuHilfe kommt, weder als UrWähler noch etwa als Wahlmann.' Die Feindschaft gegen die Nationalliberalen wird halt dauern, bis es wieder gegen die „Klerikalen' geht; dann liegen Sozi und Radi sich wieder brüderlich in den Armen. Zur Nusgleichsfrage. Die Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber und v. Szell begeben sich am 17. August nach Jschl, wo sie bis zum 19. August verweilen werden, um dem Kaiser über den Stand der Ausgleichs verhandlungen zu berichten. Am 16. August findet in Wien ein Ministerrat statt

Stuhles zu protestieren. Der heilige Vater hat ja auch in einem Breve an die österreichischen Bischöse dies angeregt. — Unsere „LarikratslU' sind recht erbost über unseren Kaiser und können es ihm nie verzeihen, daß er gär nie nach Rom kommt. Sie werfen ihm Unaufrichtigkeit gegen sie vor: es sei ihm nicht recht zu trauen, bis er nicht die Beraubung des heiligen Stuhles und der Kirche gutheißt. Eine sonderbare Vorstellung von wahrer Freundschaft! Das Gewissen regt sich halt doch; es gibt

noch Charaktere auf der Welt. Die Ksiferzusammenknnfl in Aevsl. Als voriges Jahr Zar Nikolaus nach Frank reich reiste, stattete er dem deutschen Kaiser bei den Flottenmanövern in Danzig einen ganz kurzen Besuch ab. Heuer begibt sich in Erwiderung desselben Kaiser Wilhelm zu den russischen Flottenmanövern nach Reval, verbleibt aber dort drei Tage als Gast des russischen Nachbars. Reichskanzler Gras Bülow begleitet den Kaiser. Durch diese Kaiserzusammenkunst wird auch den Gerüchten, als ob der Besuch

des italienischen Königs in Petersburg dem Dreibund Eintrag getan hätte, widerlegt. Am 6. August vormittags traf Kaiser Wilhelm auf der Jacht „Hohenzollern' in Reval ein. Der Zar fuhr ihm entgegen. Nachdem die üblichen Salutschüsse gewechselt worden waren, wurde auf der deutschen Kaiserjacht die russische und auf der russischen die preußische National hymne gespielt. Kaiser Wilhelm begab sich an Bord der russischen Kaiserjacht „Standard'. Die beiden Monarchen begrüßten einander auf das herzlichste

, indem sie sich wiederholt umarmten. Hierauf nahm die „Standard', welche inzwischen beide kaiserlichen Flaggen gehißt Hatte, gefolgt von der deutschen Kaiserjacht und den die Jachten begleitenden Schiffen, den Kurs auf Reval. Nach Entgegennahme der Vorstellungen verabschiedete sich Kaiser Wilhelm und kehrte an Bord der „Hohenzollern' zurück, wo Kaiser Nikolaus in Begleitung des Großfürsten Alexis alsbald den Gegenbesuch abstattete. Hierauf verließen die beiden Monarchen die „Hohenzollern', um die einzelnen Schiffe

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 08.08.1907
Umfang: 16
., »r. 18» Donnerst»«, de« 8. Angust 1907. Jahrg. 14 Rundschau. . ' . l. Bozen, 7. August. Der Besuch des italienischen Königs in Wien. Die „Zeit' War dieser Tage in -der Lage, zu melden, daß die Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien seit Desio soweit gebessert sind, daß selbst ein Besuch des Kö nigs Vi kt o r Emanuel beim Kaiser in Wien nicht mehr als ausgeschlossen erscheint.- Da der Kaiser bekannt lich nicht mehr ins Ausland reist, so Würde ihn, falls die Verhandlungen zu einem günstigen Abschluß

kommen, ein kaiserlicher PrinF bei dem Gegenbesuch vertreten. Als Stellvertreter des Kaisers kommt außer dem Thronfolger UrzheMg.'' Kranz- e r d i n a n d noch Erzherzog Fr i e dr i ch in^Betracht,Her den Kaiser einmal, nämlich bei dem Gegenbesuch in London^ vertreten hat. Diese Nach richt- hat in - Rom außerordentliches Jnteresse erregt und be schäftigt die dortige Presse nachhaltig. Darüber meldet man aus Rom, 6. August: „Die gesamte römische Presse bespricht die Nachricht von den- Unterhandlungen

über den Besuch König Viktor Emanuels bei .Kaiser Franz Joseph in Wien. Alle Blätter ohne Unterschied der Partei erklären jedoch, daß eine dem Vatikan zuliebe erfolgende Umgehung des oste rrei chischen Thr on fol g er s bei der Wahl des kaiserlichen Prinzen, der an Stelle des Kaisers den Gegenbesuch in Mm zu machen Habens würde, unan - n ehmba r sei. Ein anderes Kompromiß in dieser Ange legenheit sei ausgeschlossen. Die „Tribnna' bemerkt, daß keinerlei Diplomaten-Intrige sich Wer die Gefühle einer Mnzen

, haben es lange Zeit mit sich gebnrcht, baß Besuche von gekrönten Häuptern in Rom unterblieben und. Die italienischen Staatsmänner haben jedoch in Uwereinstimmung mit dem Wunsche ihres Volkes unab- lawg daran gearbeitet, daß ihrer Hauptstadt die volle Gleich- Innung zuerkannt werde.: Diese Bemühungen hatten Meßlich Erfolg. Schritt für Schritt wurde dem Vatikan 7?^ Terrain a^erungen. - .Zuerst erschienen protestan- , ^ ^ ^ Herrscher in Rom, und Mar Kaiser Wilhelm und Konig Eduard. Da ein Besuch

'hat kein katholischer Monarch als Gast in Rom ge- , weilt. Es wäre daher für das nationale Ehrgefühl der Italiener eine Genugtuung, wenn die Dynastie .HabsMrg- . Lothringen, das älteste katholische Fürstenhaus, der Hgupt- , stcü>t Rom die Anerkennung zollte./ Die Frage, welcher P^i n z den Kaiser vertreten soll, legen die Italiener Hie bes eine übertriebene Bedeutung bei.. Da ein . Gegenbesuch des Kaisers infolge seines hohen Alters ausge schlossen ist, so ist eine Vertretung unerläßlich. Der kaiser- i/ liche Prinz

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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 16
Datum: 21.08.1902
Umfang: 16
Nr. 17. „Tiroler Volksbote.' Seite 13. Buntes Allerlei. Gin guter Monarch. Kaiser Franz I. von Österreich war 1833 nach Prag gekommen und erteilte dort Audienzen. Er gestattete jedem, dem Vornehmen wie dem Geringen, Zutritt. Da kam auch ein altes Mütterchen und klagte dem Kaiser, daß ihr Leierkasten, mit dem sie sich kümmerlich ihr Brot verdient habe,'durch einen unglücklichen Zufall ge brochen sei. Sie bat den Monarchen, daß er ihr fünf Gulden schenke, damit sie die Drehorgel wieder könne

herstellen lassen. Die Traurigkeit, mit der die A.te ihr Anliegen vortrug, gefiel dem gutherzigen Kaiser und er gab ihr den doppelten Betrag, eine Zehner-Note. Die Alte dankte und ging. An der Tür sah sie sich noch einmal das Geschenk an. Da kehrte sie sich noch einmal um und wollte dem Kaiser die Banknote zurückgeben, in der Meinung, er würde sich ver griffen haben; sie hatte ja nur um fünf Gulden gebeten. Da erwiderte der Monarch lächelnd: „Behaltet nur die andern fünf Gulden; Euer Leierkasten

könnte später wieder zerbrechen und ich möchte dann gerade nicht in Prag sein, um Euch helfen zu können.' Wenn Aaiser Wilhelm ärgerlich ist. Der deutsche Kaiser, schreibt die „Modern Society', hat wie sein Onkel Eduard die Angewohnheit, kräftig an seinem rechten Ohr zu ziehen, wenn er ärgerlich ist. Als Kaiser Wilhelm an läßlich des Todes der Königin Viktoria das letztemal in England war, sah er die Kinder des Herzogs und der Herzogin von Cornwall und Dirk sehr häufig. Nun ist der kleine Prinz Eduard

ein besonderer Liebling des Kaisers. Als Kaiser Wilhelm sich nun das letztemal in Marlboroagh House befand, war er augenscheinlich durch unangenehme Nachrichten, die er aus Berlin erhalten hatte, verstimmt. Um seine Sorgen zu vergessen, nahm er den Prinzen Eddie auf die Knie, um ihn „reiten' zu lassen. Aber der Kaiser wurde alsbald wieder nachdenklich und niedergeschlagen und fing an, kräftig an seinem rechten Ohr zu ziehen. „Zieht immer an seinem Ohr, wenn er ärgerlich ist?' fragte P.inz Eduard und blickte

den ernst aussehenden Kaiser an. »Ich fürchte ja, kleiner Kerl,' antwortete der Kaiser. „Was tust du, wenn du sehr ärgerlich bist, „Nun,' sagte Kaiser Wilhelm, „wenn ich sehr ärgerlich bin, lieber Junge, ziehe ich nicht an meinem Ohr, dann — ziehe ich einen anderen am Ohr.' Was nützt der Aalkanstrich an Obstbäumen? Dieser Anstrich erhält den Bäumen eine frische glatte Rinde, er erstickt teilweise die am Stamm abgelegten Jnsekteneier und die in den Ritzen überwinternden Larven und Puppen und bewirkt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 16.08.1902
Umfang: 12
, sondern auch an die ihrer tapferen Gegner errichtet wurde. Zahlreiche Kränze, darunter solche vom Erzherzog Eugen, von der österreichischen Armee, einer der Herzoge von Sachsen und des bayrischen Veteranenbundes wurden am Denkmale niedergelegt. Daraus überreichte der Statthalter die vom Kaiser an Mitglieder des Denkmal-Ausschusses verliehenen Auszeichnungen. Es erhielten: Der Obmann des Andreas Hoser-VereineS Platter und der Notariats- Substitut R. v. Posch das goldene Verdienstkreuz mit der Krone, der Schriftführer August

Bader das silberne Verdienstkreuz mit der Krone, der Obmann- Stellvertreter und Kassier Angeli das silberne Ver dienstkreuz. Beim Festmahle brachte der Obmann, Herr Platter, ein Hoch auf den Kaiser, Herr Coste noble ein solches auf den Erzherzog Franz Ferdinand und FML. v. Hoffmann ein Hoch auf den Prinz regenten von Bayern aus. Statthalter Freiherr von Schwartzenau führte in seiner Rede aus, die Feinde von damals seien heute treue Freunde und Bundesgenossen. Damals hätten französische Gene räle

, wie solche auch an den Kaiser, die Erzherzöge Franz Ferdinand und Eugen, sowie an den Prinzregenten von Bayern abgesandt wur den. — Darauf erfolgte die Enthüllung des soge nannten Kapitändenkmals, bei der der Obmannstell vertreter des Denkmal-Ausschusses, Angeli, ausführte, es sei kein Groll zurückgeblieben im Herzen des Tiroler Volkes gegen jene, die damals im Banne der schweren Pflicht gegen die Tiroler die Waffen führten. Das Tiroler Volk werde die geheiligte Stätte allezeit in Ehren halten und das Grab mit Blumen

zusammenläuft. Die ganze Gegend von Pine, durch die die Straßen führen sollen, war früher deutsch und hieß Pineid. Telegramme der „Soziier Zeitung'. Wien, 14. August. Der Kaiser ernannte den Deckant und Pfarrer iJohann Baptist Jnama in Pergine zum DompropK am Domkapitel in Trient. Jnama war jener Pfarrer, welcher in seinem Deutschenhasse in Aichleit den deutschen Lehrer aus der Kirche hinausgeworfen hat. Wien, 14. Aug. Körber hat sich heute vor mittags nach Jfchl zum Kaiser begeben. Die Rück fahrt

ist Sonntag abends in Aussicht genommen. Am Montag soll ein Ministerrat stattfinden. Jschl, 15. August. Ministerpräsident Körber wurde gestern gleich nach der Ankunft vom Kaiser in längerer Audienz empfangen. Szell trifft erst morgen in Jschl ein. Der Kaiser erwartete von den letzten Verhandlungen beider Ministerpräsiden ten in Ratot bestimmt, daß sie zur Einigung über alle Ausgleichsfragen führen. Körber tonnte aber nicht die Nachricht bringen, daß dieses Resultat er reicht sei. Wohl wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 29.08.1902
Umfang: 18
Seite 2 werden. — Auch die Versammlung iu Laatsch am '24. ds., in welcher zahlreiche Gemcindever- lreler von Äiittel- und Unterviutschgau, auch viele Seelsorger teiluahlnen und bei der die Abgeord neten Glatz, Schrvtr, Schönafinger und Plattatscher sprachen, faßte einen cinstimmi- geu Prolest gegen die Autonomie Welsch- tirols. Vorsitzender Dekan Tumlcr dankte unter eilisliiiiniigeiii Beifall den Abgeordneten. Mfgr. Glau sprach einen zündenden Toast auf Papst und Kaiser

lischen Duell zwang, ein Ende bereitet werde. Der Präsdeut las ein Telegramm des Kardinal-Staatssekretärs Rampolla vor, worin gezecht Halle. Dieser Unmensch wird durch die Aussicht aus hohe Belohnung veranlaßt, dem Patienten zur Flucht zn verhelfen und schon des anderen Tages steht der Entflohene im Kontrolor- gang und tritt auf.djeii Kaiser zu. Der Kaiser kann's nicht glauben, daß es die Wahrheit ist, die er da vernimmt und schickt sofort uni deu Hofrat Beer, deu Polizeidircktor. Des Nachts

iu die Neichshauptstadt feier lich eiuzieheu. Es ist dies die erste Begegnung, die den erlauchten Herrscher nach seiner Thronbestei gung mit unserem Kaiser zusammenführt. Ihr Verlauf wird Zeugnis dafür ablegen, daß die Ge fühle treuer Freundschaft, mit welchen der ritter liche Köuig Humbert hier allezeit aufgeuommeu wurde, auf seinen edlen Sohn uild Thronerbe» mit unverminderter Junigteit übertragen wur den. Diese Freundschaft der Dynastien ist der deutschen wie der italienischen Nation wertvoll als Uutcrpfaud

. Meran, S8. August. (Herzogin Margarete Sophie von Württemberg f.) Der Kaiser traf mit der Prinzessin Gisela von Bayern am 25. ds. in Gmuuden ein und stattete in der Villa Württem berg eine» Kondolenzbesuch anläßlich des Todes der Herzogin von Württemberg ab, verrichtete am Totenbette ein Gebet uud verließ tiefbewegt das Trauerziminer, um die unaufhörlich weinenden Kinder der Eutfchlafeueu aufzusuchen. Der Kaiser küßte und liebkoste die Kleinen, nahm sie auf deu Schoß und wischte die Thränen aus deu

dern, wenn Kaiser Josef II. in feinen neu ge schaffenen Narrenturm noch die Ketten hinüber nahm. Die damalige Zeit kannte eben kein an deres Beruhigungsmittel. Der Kaiser hatte das Elend der armen Geistes kranken im spanischen Spital und am Rennweg gesehen, ihre unsauberen Ubikationen, ihre elenden Lager, ihre harte Behandlung und die magere Kost, die überdies noch in ekelerregender Weise verunreinigt war. Der Kaiser, der große Menschenfreund auf dem Throne, war von mehreren Menschenfreunden

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