ihm die Sache vor. Der Kaiser sagte': „Meine Dame, ich habe viele Frauen in meinem Leben kennen gelernt und viele schöne darunter. Aber als Sie in den Saal traten, da glaubte ich, die Ma donna: von Urbinate zu sehen.' TagS darauf wurde Gortschakoff vor den Kaiser zitiert. „Fürst,', sagte der Zar, „haben Sie gehört, was man in Pe tersburg von der Verhaftung des Ciniselli zu erzählen weiß?' Der Fürst wurde rot und'stotterte. „Ja, ja, mein lieber Fürst,' sagte der Kaiser, „für einen Politiker ist der Kopf
in einer Equipage abgeholt. Alexander H. erwartete das schöne Mädchen mit der Sehw sucht des MenMn, der endlich Frieden finden will, nichts als Frieden. Aus dem! Chaos von Todesdrohungen, von Lücken und schleichenden Kämpfen, von Skandal, Aerger und Jntriguen flüchtete der Kaiser zur schönen Zirkusreiterin. Hier vergaß er die Machenschaften seiner früheren Geliebten, der Fürstin Dolgoruki, hiev legte er seine Dornenkrone ab und vergrub das Gesicht in die feinen, Weißen Hände der schö nen Zirkusreitern
ru - Es dauerte lange, bis sich Dom Ciniselli bewegen ließ, die Artistenkarriere aufzugeben. Sie wollte vom Kaiser weder Geschenke noch Geld annehmen, sie wollte sich ihren Beruf erhalten. Als ihr der Zar einmal eine große Summe in einer Bonbonniere übersandte, verteilte sie das ganze Geld im Namen des Zaren unter die Armen von Petersburg. Nach dem schrecklichen Attentat vom 1. Dezember' 1880, dem der Kaiser imr wie durch ein Wunder entging, trug sich Alexan der II. mit dem Gedanken, das Zepter niederzulegen
und die Ciniselli zu heiraten. Er hatte ihr in Livaidia einen Palast geschenkt und besuchte sie dort täglich Zweimal. Inzwischen starb die Kaiserin, die schon jahrelang krank und leidend war und fast stets zu Bette lag. Sogleich verbreitete sich das Ge rücht, der Kaiser werde die Ciniselli heiraten. Der Kaiser aber Heimtete wenige Wochen später die Fürstin Dolgoruki, die ihm mit Skandal gedroht hatte, wenn er ibre Kinder, deren Vater er war, nicht legitimierte. ' Nach wie vor aber fuhr der Kaiser täglich
zweimal nach Livadia zur Ciniselli. Das letzte Mal am 13. März 1881. Durch eine Bombe, die vor seinen Wagen geschleudert wurde, kamen damals 2V Menschen nnis Leben. Der Kaiser selbst stieg unverletzt aus dein Wagen. Totenbleich sah er auf die blutige Verwüstung, die das Geschoß angerichtet hatte. In diesem Augenblick schleuderte ein Individuum eine zweite Bombe, die dem Kai ser beide Beine wegriß. Zwei Stunden später war er tot. Vor seinem Tode wollte er noch die Ciniselli sehen. Man konnte