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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 30.09.1910
Umfang: 12
sicherung treuer Loyalität und Ergebenheit." Nachdem der Kaiser mit dem Abt Kalcher und dem Superior Nowak gesprochen hatte, ließ er sich eine Reihe von Personen vorstellen. Sodann begab sich der Kaiser unter Voran tritt der Geistlichkeit in die Gnadenkirche. Abt Kalcher zelebrierte unter großer Assistenz eine heilige Messe, der der Kaiser in seinem Betstühle anwohnte. Nach der Messe besuchte der Kaiser die Schatzkammer und nahm unter Führung des Abtes Kalcher die verschiedenen Sehenswürdig

keiten genau in Augenschein. Hierauf begab sich der Kaiser in den Prälatensaal, um das Diner einzunehmen. Während des Diners unterhielt der Kaiser eine angeregte Konversation mit seiner Umgebung und ließ sich dann im zwang losen Gespräch mit den ihn umgebenden Herren zuerst eine Zigarette und dann eine Zigarre reichen. Mit herzlichen Worten verabschiedete sich der Kaiser dann von Abt Kalcher und der Stifts geistlichkeit und trat die Automobilfahrt ins Walstertal an. In langer Reihe traten

des 80. Ge burtstages des Kaisers errichten ließ. Dort wurde der Kaiser von Herrn und Frau Krupp er wartet. Er besichtigte das Kaiserstandbild und machte auch dem Kruppschen Jagdhause einen Besuch. In Kernhof wurde dem Kaiser von der Bevölkerung, die aus der ganzen Umgebung hier zusammengeströmt war, ein begeisterter Empfang bereitet. Einen würdigen Abschluß der dem Kaiser auf seiner Fahrt von Mariazell nach Wien dargebrachten Ovationen und Huldigungs kundgebungen der an dieser Strecke gelegenen Ortschaften bildete

der Empfang im Markte .Lilienfeld. Auf dem Bahnhofe hatten die Schul jugend, im Vordergründe weißgekleidete Mädchen, dann die Vereine des Marktes und der Umgebung in weitem Halbkreise Aufstellung ge nommen. Im Mittelpunkte befanden sich die Persönlichkeiten, welche dem Kaiser vorgestellt wurden. Beim Herannahen des Hofzuges wurde die Volkshymne gespielt und der Kaiser mit stürmischem Jubel empfangen. Der Monarch dankte, während der Zug in die Station einfuhr, lebhaft für die ihm dargebrachten Ovationen

. Beim Verlassen des Hofsalonwagens schritt der Kaiser, geleitet vom Statthalter Grafen Kiel- mansegg und dem Bezirkshauptmann Grafen Hohenwart auf den Bürgermeister Louis Grelle- pois zu. Der Bürgermeister stattete dem Kaiser den tiefgefühlten Dank der Bevölkerung ab und bat, die Huldigung der Bewohner entgegenzu nehmen. Als der Kaiser wieder den Hofsalon wagen besteigen wollte, führte die Gattin des Be zirkshauptmannes, Gräfin Hohenwart, ihr kleines dreijähriges Töchterchen Gretel

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 27.04.1906
Umfang: 12
. Dienstag, 1. Mai. Philipp und Jakob. Mittwoch, 2. Mai. Athanasius. Donnerstag, 3. Mai. Kreuz-Erfindung. Freitag, 4. Mai. Florian. Samstag, 5. Mai. Pius V. Inland. Eine Audienz beim Kaiser. Das Jubeljahr 1909 wirft bereits seine Schatten voraus. Am 19. April wurde eine Abordnung des Landeskomitees für die Jahrhundertfeler unter Führung des Erzherzogs Eugen vom Kaiser in Audienz empfangen. Der Abordnung gehörten an: Landeshauptmann Dr. Kathrein, Bürgermeister von Innsbruck Wilhelm Greil

und der Landeshauptmannstellvertreter von Vorarlberg Abg. Mar tin Thurnherr aus Bregenz. Der Bürgermeister von Bri- xen, Dr. v. Guggenberg, war durch Krankheit verhindert, sich an der Deputation zu beteiligen. Der Kaiser empfieng die Deputation auf das huldvollste. Nachdem Erzherzog Eugen in einer kurzen Ansprache an den Monarchen die Bitte gestellt hatte, das Protektorat über die Gedenkfeier zu übernehmen, ergriff Landeshauptmann Dr. Kathrein das Wort, um den Kaiser zu bitten, im Jubiläums jahre 1909 das Land Tirol mit seinem Besuche

zu beglücken. Der Kaiser erwiderte, er sei sehr erfreut über den Patriotismus, der im Lande Tirol allgemein zu finden sei und in der Zentenarfeier zum Ausdrucke kommen werde. Der Monarch fügte hinzu, er sei sehr gern bereit, das Pro tektorat über diese Feier zu übernehmen, und er werde, falls es die Umstände nur halbwegs zulassen, Tirol im Jubeljahre besuchen. Der Monarch sprach mit jedem einzelnen Mitglieds der Deputation. Mit dem Landeshanptmanne Dr. Kathrein sprach der Kaiser über die Vorbereitungen

und in Privatarchiven Nachforschungen gepflogen und bisher nicht bekanntes Material gesammelt habe. Nach dem überaus huldvollen Empfange, den die Tiroler Deputation beim Kaiser gefunden hat, dürften die*j Vorbe reitungen zum Landesfeste nun wohl in rascheren Fuß kom men. Zu wünschen ist nur vor allem, daß keine Störungen politischer Natur mehr eintreten. In der Tat könnte dre Aktion schon viel weiter vorgeschritten sein, wenn sie nicht durch die Folgen der Novemberereignisse des Jahres 1904 eine bedauerliche

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Tiroler Post
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Seite 9 von 16
Datum: 08.09.1905
Umfang: 16
Der Kaiser in Tirol- Der Kaiser auf der Mckfayrt. Am 30. August abends sammelte sich am Perron des Bvzener Bahnhofes eine große Volksmenge, um den Kaiser aus seiner Durchfahrt nach Ischl noch mals zu sehen und zu begrüßen. Der Hofzug langte mit einer zirka halbstündigen Verspätung hier ein und hatte kurze Zeit Aufenthalt. Sorvoh! beim Eintreffen, wie auch bei der Abfahrt des Zuges er schollen stürmische Hochrufe, auf welche der Kaiser salutierend und freundlich kopfnickend dankte

. Während dieses kurzen Aufenthaltes blieb der Kaiser im Salonwagen, in welchem er die Verabschiedung des Statthalters entgegennahm; dort überreichte der Monarch dem Statthalter ein Handschreiben folgen den Inhaltes: „Lieber Freiherr von Schwartzenau! Bei Meiner Anwesenheit in Meinem Lande Tirol hat die Bevölkerung eine in jeder Hinsicht loyale und patriotische Haltung betätigt und Mich an allen Orten mit einer wohltuenden Herzlichkeit empfangen, die Mich innigst erfreut hat. Ich fühle Mich daher veranlaßt

, der Be völkerung Meines Landes Tirol für diese wieder holt sowohl auf Meiner Reise, als während der Manöver bekundete patriotische Gesinnung Meinen herzlichsten Dank auszusprechen und beauftrage Sie, dies kundzutuu. Franz Josef m. p. Iahrt des Kaisers durchs Wottstal nach Wezzo- komöardo. Am 30. August nachmittags fuhr der Kaiser von Romeno durch das Nonstal nach Mezzolombardo, um von dort mit dem Hofznge nach Ischl zurück zukehren. Die Fahrt durch das Nonstal glich einem förmlichen Triumphzuge

; die bei der Fahrt be rührten Orte Malgolo, Sanzeno, Dermullo und Taj o hatten reichen Fahnen- und sonstigen Schmuck an gelegt, überall wurde der Kaiser mit lebhaften „Eoviva"-Rufen begrüßt. In Mezzolombardo waren für den Kaiserbesuch die umfassendsten Vorberei tungen getroffen worden. Es waren mehrere Triumphpforten errichtet worden, in der Haupt straße zogen sich Guirlanden von einer Häuserreihe zur ^ anderen. Auf dem Hauptplatze war für den Kaiser ein hübscher Pavillon errichtet worden

, bei welchem Feuerwehrmänner die Ehrenwache hielten. Die drei Kilometer lange Straße von Mezzolom bardo bis zum Bahnhof S. Michele war mit Fahnen geschmückt, dazwischen immer wieder Ehrenpforten mit dem Kaiser huldigenden Inschriften. Am Bahn hofe war für den Kaiser ein mit roten Plüschbänken versehenes Zelt aufgeschlagen. Eine riesige Menschen menge, geistliche und weltliche Würdenträger, Ge- meindevertcerer fast aller Orte von Welschtirol und viele Vereine waren zum Empfange des Kaisers erschienen. Die Ankunft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 01.01.1909
Umfang: 14
seine Demission. (Einige Tage später zurückgezogen.) 7. Die deutschen Bundesfürsten unter Führung des Kaisers Wilhelm II. beglückwünschen in Schön brunn Kaiser Franz Josef I. zu seinem sechzigjäh rigen Regierungsjubiläum; auch König Viktor Ema- nuel begrüßt den Kaiser Franz Josef telegraphisch „in alter und treuer Freundschaft". — Die öster reichisch - ungarische Bank setzt die Bankrate um 0'5 Prozent auf 4 Prozent herab. 16. An der Wiener und Grazer Universität finden große Tumulte statt. In Graz überfallen

deutschnationale Studenten einige Bauern, welche j unter Führung des Abgeordneten Hagenhofer einer Promotion beizuwohnen beabsichtigten. 20. Furchtbare Zusammenstöße zwischen frei heitlichen und klerikalen Studenten an der Wiener Universität. 21. Die Wiener Schulkinder bringen dem Kaiser eine großartige Huldigung in Schönbrunn dar. 30. Unter Führung des Erzherzogs Franz Fer dinand-Este bringen die Generale der österreichisch ungarischen Armee dem Kaiser anläßlich seines Re gierungsjubiläums eine Huldigung dar

wird, wenngleich keinen Anspruch erhebend, als historische Quelle zu gelten, durch die lieblichen Betrachtungen und Visionen der ehrw. Anna Katharina Emme rich ergänzt. Auch manche Sagen und Legenden A u g u st. 12. König Eduard von England trifft zum Be suche des Kaisers in Ischl ein und sucht den Kaiser zu bewegen, Deutschland im Stiche zu lassen. 18. Der Kaiser stiftet ein Jubiläumskreuz für das Militär und für die Zivilftaatsbedienfteten. — In Sarajevo findet anläßlich des Geburtstages des Kaisers

seine Demission, die vom Kaiser abgelehnt wird. September. 4. Eine Delegation des Pariser Munizipalrates wird in Prag in demonstrativ-feierlicher Weise empfangen. 17. In Laibach finden große antideutsche Ex zesse statt. 19. In Laibach finden neuerlich deutschfeindliche Exzesse statt. Das Militär macht von der Waffe Gebrauch. Zwei Personen werden getötet, mehrere schwer verletzt. 20. Eröffnung des Tiroler Landtages. 24. Im böhmischen Landtage kommt es zu wilden Lärmszenen; die Deutschen beginnen

die Obstruktion und die Session muß vorzeitig ge schloffen werden. Oktober. 1. König und Königin von Spanien treffen zum Besuche des Kaisers Franz Josef I. in Budapest ein. 7. Die Amtsblätter von Wien und Budapest veröffentlichen eine Proklamation, in welcher Kaiser- Franz Josef I. die Rechte seiner Souveränität und die Erbfolge seines Hauses auch auf Bosnien und Herzegowina ausdehnt und diesen Ländern ver fassungsmäßige Einrichtungen gewährt. Gleichzeitig ordnet der Kaiser die Räumung des Sandschaks

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 18
Datum: 18.04.1908
Umfang: 18
Frau Paula pvn Nofthorn. ' Zu dem Attentat in Teheran. _ — Das deutsche Kaiserpaar hat auf feiner Südsee-Reise längeren Aufenthalt auf Korfu genommen, wo Kaiser Wilhelm bekanntlich das Schloß Achilleion käuflich erworben hat. Wie ein Tempel paradiesischer Reiche steigt das weiße Marmorschloß aus den es umgebenden dunklen Baummassen hervor, bestrahlt von südlicher Sonne Gluten und umspült von den blauen Wogen des ewigen Meeres. Vom eigens geschaffenen Landungs plätze führt ein schattiger

bedacht. Auf der Südostseite tritt ebenfalls eine lange Veranda heraus, mit gleichfalls paradiesisch schön zu nennen der Aussicht. Nirgends fehlt in dem ganzen großartig angelegten Schlosse der Schmuck antiker Kunstwerke in Originalen und Nachahmungen. Das ganze ist eine Erholungsstätte und ein Auf enthalt, würdig, einem Herrscher als Wohnsitz zu dienen. — Aus Korfu wird gemeldet: Zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef wurden in den letzten Tagen Depeschen gewechselt. Kaiser Franz Josef

beglückwünschte den Kaiser zur Besitz nahme des Schlosses, das die unvergeßliche Schloß Achilleion aus Korfu Eduard Kremser. j Ehrenchormeister des Wi ner MÜnnergesan^ \ Vereins. Zu st irrem 70. Geburtstag, j Kaiserin Elisabeth bauen ließ. Es erfülle ihn mit besonderer Genugtuung, zu wissen, daß der Lieb lingssitz der teuren Toten bei Kaiser Wilhelm auf das beste aufgehoben sei Kaiser Wilhelm erwiderte diese Depesche in herzlichen Worten. f — Zum Attentat auf die Gattinnen zweier europäischer Gesandter

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 04.06.1910
Umfang: 10
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengmommen Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich -Ungarn. Der Railer in Bosnien. Der Kaiser äußerte zu dem Landeschef General der Infanterie Varesanin nach dem Eintreffen im Konak in Sarajewo: „Ich versichere Sie, daß ich mich nach dem, was ich hier gesehen habe, zwanzig Jahre jünger fühle!" Am 31. Mai besichtigte

der Kaiser die Gottes häuser aller Konfessionen, sowie das Rathaus. Der Monarch, welcher sich eines ausgezeichneten Befindens erfreut, war von den herzlichen Ovationen, welche ihm die Bevölkerung überall bereitete, sichtlich angenehm berührt. Am 1. früh wurde in den Straßen eine vom 31. Mai datierte Allerhöchste Entschließung an geschlagen, wonach 200 Sträflingen der Strafarrest erlassen wird. Darunter befinden sich 31 Militärsträflinge, 6 wegen Hochverrats Verurteilte und andere wegen politischer

Verbrechen Verurteilte. Der Kaiser nahm am 1. vormittags die Parade über die Truppen der Garnison ab, eine zahllose Menschenmenge bereitete ihm stürmische Sympathiekundgebungen. Der Kaiser Unter zeichnete im Gedenkbuch des Rathauses seinen Namen kroatisch mit Franjo Josip. Wie aus Doboj noch gemeldet wird, hat der Kaiser in Visoko vor dem dortigen Denkmal der im Jahre 1878 gefallenen tapferen Krieger einen Zoll der Pietät entrichtet. Der Kaiser sprach hier unbedeckten Hauptes ein stilles Gebet

, dann bückte sich der Monarch, pflückte einige Feldblumen und legte dieselben auf das große Massengrab. Im großen Ganzen macht der Besuch des Kaisers auf die Bevölkerung einen großen Eindruck. Nachdem der Kaiser noch Mostar besucht hat, wird er am 4. abends 8 Uhr 10 Minuten in Wien eintreffen. Es wird ein feierlicher Empfang geplant. Der Bürgermeister mit der Stadtvertretung wird den Kaiser auf dem Bahnhof begrüßen. Die Vereine werden bis Schön brunn Spalier bilden. Die Finanzlage Oellerreicks

Zeppelin mit, welcher am 9. Juni abends in Friedrichshafen aufzusteigen, am 10. Juni 3 Uhr nachmittags in Wien einzutreffen und nach langsamer Fahrt über die Stadt auf der Simmeringer Heide zu landen ge denke. Der Kaiser wird den Flug vom Schönbrunner Schlosse aus beobachten und den Grafen Zeppelin sodann auf dem Landungsplätze begrüßen. Das Luft schiff soll etwa 24 Stunden verankert bleiben. Ausland. Deutsches Reich. (Hohe Auszeichnung Zeppelins.) Der Berliner „Reichsanzeiger" meldet unterm 31. Mai

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Unterinntaler Bote
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Seite 9 von 12
Datum: 05.03.1909
Umfang: 12
und verabschiedete sich. Das war Innozenz XI., der einfache und demütige Stellvertreter Christi. Es ist wahrhaft staunenswert, welche Tätigkeit er in diesen Jahren entwickelte und welch' große Summen er dem Kaiser zur Verfügung stellte. Unter den Hilfstruppen aber, die infolge des Papstes Unterstützung an der Donau sich sammelten, war nicht die geringste Macht ein Priester aus dem Orden der Kapuziner, P. Marco d' Aviano. Fröhlich und heiter erschien nach dem Mittagessen der Pater inmitten seiner Ordensbrüder

und seiner Familie. 3. Der Feind naht heran. Soeben hatte der Kaiser seine Hauptstadt verlassen. Es war ihm wohl ein bitterer Gedanke, das Volk allem zu lassen, allein er erwog, daß er im Falle einer Belagerung Wien's gänzlich außer Stande sein würde, etwas zur Ret tung der Stadt und des Reiches zu tun. Er hatte deshalb beschlossen sich nach Graz zu begeben. Von dort aus konnte er seinen Regentenpflichten in Freiheit Nachkommen und Schritte tun, um das Heer zu ergänzen und zu verstärken. Es war ein regnerischer

Sommertag, als Leopold über die Donaubrücke mit seiner Gemahlin und den kaiser lichen Prinzen und Prinzessinnen hinausfahren wollte. Die Straßen waren voll von Menschen, die in geschäftiger Weise hin- und herliefen. Eben zogen die 5000 Mann in die Stadt, welche Lothringen zur Verstärkung der Besatzung bestimmt hatte. Die kaiserlichen Wagen mußten deshalb an der Seite der Brücke halten, bis die Soldaten eingezo gen waren. Zuerst hatte man die unscheinbaren Wagen mit ihren Insassen nicht beobachtet

, plötzlich rief eine Stimme: „Der Kaiser flieht!" Bestürzt blickte der Kaiser durch das Wagenfenster Alles schwieg, aber mit erregten Blicken schauten die VolkS- maffen ihn an. Allein es erscholl kein Ruf der Teil,lU,me, eher schien es, als sei das Volk erbittert über das Weggehen seines Fürsten, der doch nur dem Rufe der Pflicht folgte. In diesem Augenblicke wurde die Brücke frei, die Wa gen rollten hinüber und die Menschenmassen schoben sich wieder über die Straßen wie zuvor. Ganz Wien befand

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 18.05.1906
Umfang: 12
, als was in ihm steckt." Die „Genossen" haben sich natürlich mit diesen Wider sprüchen ihres Leiborgans so gut abgefunden wie mit den übrigen. Es ist auch strengstens verboten, an der unfehl baren Weisheit der ersten Parteiposaune zu zweifeln. Kaise r sch ütz e n. Wie das „Salzb. Volks- blall" meldet, sollen vom 15. Juni ab drei Regi menter der österreichischen Landwehr unter dem Na men „Kaiser-Schützen" zu einer eigenen Waffengat tung vereinigt werden. Die Kaiser-Schützen werden aus den zwei Tiroler Landes-Schützen

werden. Die Subalternoffiziere bis zum Hauptmann werden ledigen Standes sein müssen. An diese Meldung knüpfen die „N. T. St." folgende sehr beherzigenswerte Worte: Auffällig ist, daß auch bei dieser organisatori schen Maßregel wieder die selbstständige Stellung der Landesverteidigung von Tirol und Vorarlberg anscheinend kerne Beachtung finden soll. Man will die drei Kaiser-Schützen-Regimenter aus den beiden Tiroler Landesschützen-Regimentern u. dem 4. Land- wehr-Jnfanterie-Regimente in Klagenfurt zusammen setzen. Sonach

würden die Landesschützen aus Tirol und Vorarlberg, die ohnedies schon mit „Tiroler" Landesschützen aus Salzburg vermengt sind, auch noch mit Kärntner Landwehrmännern in einen Truppen körper zusammengeschlossen werden. Wie dies mög lich ist, trotzdem das Gesetz ausdrücklich vorschreibt, daß die Wehrpflichtigen aus Tirol und Vorarlberg in „Tiroler und Vorarlberger Truppenkörper" ein zuteilen sind, ist unerfindlich. Auch der Umstand, daß die „Kaiser-Schützen" direkt dem Landesvertei digungsministerium unterstehen sollen

, scheint mit dem Geiste des geltenden Gesetzes, das eine eigene Landesverteidigungs-Oberbehörde für Tirol und Vor arlberg vorsieht, nicht gut vereinbar. Geht die Tendenz wirklich dahin, dem Lande Tirol die letz ten Reste seiner militärischen Sonderrechte zu neh men?!! Besuch des deutschen Kaisers in Wien. Kaiser Wilhelm hat für den 6. Juni seinen Besuch am Wlener Hofe ansagen laffen. Die hohe politische Bedeutung dieses Entschlußes, der erst verhältnismäßig kurz vor dem hiezu angesetzten Tage gefaßt

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 09.02.1906
Umfang: 12
schaften großes Interesse entgegengebracht. So hat der Norddeutsche Lloyd bereits fünf Dampfer mit einer Einrich tung für drahtlosen Telegraphie versehen, und zwar die drei großen Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II", „Kron prinz Wilhelm" und „Kaiser Wilhelm der Große", sowie den Dampfer „Großer Kurfürst" mit dem System „Marconi" und den Dampfer „Bremen" mit dem System „Telefunken" In kurzem wird der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II." neben dem Marconisystem auch noch das „Long distance System" erhalten

nach Dokohama brachte tholischen Organisation in Oesterreich, das Gedeihen und 'der Dampfer des 'Norddeutschen Lloyd „Prinz Eitel Fried- Blühen unserer katholischen Presse, den Sieg der katholischen - rich" als Geschenk des deutschen Kaisers an den Kaiser von Schnlbestrebnngen zu erbeten, ist der Zweck des 3. allgemei-! Japan sechs Pferde nach Jokohama. Zu dem Hofmahl, nen österreichischen Lourdes-Pilgerzuges, welcher mit Gut-! welches auf Befehl des Kaisers den Überbringern des Ge- heißung

des hochmütigsten Herrn Kardinales Dr. Johannes ischenkes und den Herren der deutschen Botschaft gegeben Katschthaler unter Führung Sr. Gnaden des hochw. Herrn l wurde, war auch der Kapitän des Lloyddampfers Malchow Prälaten Msgr. Sebastian Danner und unter der geistlichen j geladen ; auch verlieh ihm der Kaiser von Japan in Aner- Leitung des hochw. Herrn Pfarrers Johann Mechtler am ikennung der guten Überführung und Ablieferung des kaiser- 7. Mai von Wien abgehl. Anmeldungen sind zu richten j liehen Geschenkes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 19.06.1908
Umfang: 8
Wahrmund ohne jede Rücksicht auf Autonomie und Vorschlagsrecht an irgend einer Hochschule ernannt werden soll, dieselbe Konferenz hat uns mit ihren Erklärungen beruhigen wollen! Und unser Rektor hat als Protest gegen die Ablehnung des Innsbrucker Kompromisses demissioniert, in einem aber jene traurige Kundgebung der Rektorenkonferenz unterfertigt. Wir haben darauf nur eine Antwort: den Streik!" „Die Meinung des Kaisers. Bei der Einweihung der Währinger Kinder schutzstation soll der Kaiser

zum Unterrichts minister Marchet mit Bezug auf die Wahr mund- und Hochschulfrage gesagt haben: Machen Sie doch diesem Skandal endlich ein Ende!' Dann fügte Se. Majestät hinzu, so daß es die Umstehenden hörten: ,J h r e Rektoren, das i st auch eine nette Gesellschaft!'" Der Kaiser hat gesprochen. Und der Kaiser ist sakrosankt, unverletzlich und geschützt durch die Gesetze — in Oesterreich. Der Kaiser ist aber auch der oberste Hüter der Gesetze. Im Falle Wahrmund und der Universität Inns bruck

sind aber eklatante Gesetzesverletzungen durch seine verantwortlichen Minister, gedrängt und gefordert durch die klerikale Macht, begangen worden. Darin liegt das Skandalöse, nicht bei Wahrmund und den Rektoren. Und da der Kaiser als der oberste Hüter der Gesetze sie auch zu wahren bestrebt sein wird, so ist anzunehmen, daß die Notiz erfunden und erlogen ist. Wenn jedoch die Meldung der „Neuen Tiroler Stimmen" richtig sein sollte, so ließe sie keinen Augenblick darüber im unklaren, wieso der Kaiser diese Sätze

an Marchet richten konnte. Der Kaiser ist wahr scheinlich auf dem Umwege über den Katholischen Schulverein durch dessen Protektor vermutlich im Sinne — um nicht zu sagen: parteiisch — der Macher der Wahrmund - Affäre unterrichtet worden. Denn wäre es anders, dann würde der Kaiser kaum jemals so gesprochen haben. Es mag das wahrscheinliche Eingreifen des Katho lischen Schulvereins und seine dadurch zum Aus druck gebrachte Macht allen wirklich Freiheit lichen ein neuer Beweis sein für die Notwendigkeit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.02.1909
Umfang: 8
Preisnachlaß. Anzeigen «erden in Abholstellen u. Ankündigungs - Aemtern entgegengenommen. Lrscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. vertreretev-tlngarn. Oer Kaiser zur Parlamentarismen Lage. Wien, 6. Febr. Von informierter Seite verlautet, der Kaiser stehe einem Versuch, die Geschäftsordnung und die Sprachengesetze mittels eines Oktrois durchzu setzen, ablehnend gegenüber. Schließung ctes Abgeordnetenhauses. Die Freitag-Sitzung des Abgeordnetenhauses war kaum eröffnet, als der Ministerpräsident

in Prag die dortigen Deutschen vor einer Lebensgefährdung zu schützen. Bienerth sagte zu, nicht vor ernstesten Maßnahmen u. Anwendung aller Mittel zurückzuschrecken. Abends fand ein Ministerrat zwecks Erörterung der parla mentarischen Lage statt. Wie verlautet, wird der Wiederzusammentritt des Hauses nach drei Wochen erfolgen. Bienerth erstattete sofort nach der Sitzung dem Kaiser Bericht. Es heißt, der Monarch wünsche ein definitives Beamtenkabinett. Schluß des böhmischen Landtages. Auf Grund

; Aufmarsch der Schützen am Berg Jsel. Um 9 Uhr Ankunft des Kaisers am Berg Jsel. Feldmesse vom hochwürdigsten Fürstbischof von Brixen zelebriert. Als Gefolge des Kaisers die Erzherzöge. Um den Altar die historisch denkwürdigsten Fahnen, Würdenträger, Honoratioren :c. gereiht. Nach der Messe Ansprache des Landeshauptmannes; Antwort des Kaisers. Kaiser huldigung. Geschütz- und Gewehrsalven. Verteilung der Denkmünze für die Tiroler Landesverteidiger vom Jahre 1859. Hieraus Fabrt in die Stadt

durch das Schützen- und Veteranenspalier. Defilierung des Fest zuges vor der Hofburg. Nachmittags 4 Uhr Besuch des Landeshauptschießstandes durch den Kaiser. Begrüßung durch den Oberstschützenmeister Freiherrn von An der Lan. Dekorierung der am Festzuge teilnehmenden Fahnen mit den vom Lande Tirol gespendeten Gedenkmedaillen. Rückfahrt in die Stadt. Abends 8 Uhr im Stadt theater lebende Bilder aus der Geschichte Tirols von Profeffor von Defregger und Egger-Lienz. Allgemein wurde der Wunsch laut, den Zeitpunkt

der Festlichkeit wegen der Fremdensaison auf ein spä teres Datum zu verlegen und zwar käme zunächst der 29. August oder der 5. September in Betracht. Es wurde auch beschlossen, in dieser Hinsicht Schritte ein zuleiten, weiter wurde beschlossen, daß auch die Schützen mit Gedenkmedaillen beteilt werden sollen. Die Gedenk medaille soll auf der Vorderseite die Bildnisse Kaiser Franz I. u. Kaiser Franz Josef I., darüber die Jahres zahl 1809 u. unten die Jahreszahl 1909 tragen. Die Rückseite wird mit dem Tiroler

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 18
Datum: 05.09.1902
Umfang: 18
des erzherzoglichen Salonwagens zertrümmert. Die Untersuchung wurde eingeleitet. Der Tat sind italienische Arbeiter ver dächtig. Wien, 5. September. Ministerpräsident Körber und die Minister Böhm-Bäwerk, Call und Giovanelli sind nach mittags mtt den Fachreferententen nach Budapest abge reist. Posen, 5. September. Beim Empfang der Pro vinzialstände sprach der Kaiser sein tiefstes Bedauern aus, daß ein Teil feiner nichtdeutscheli Untertanen sich schwer in die Verhältnisse zu finden scheinen. Es sei eine Lüge

, daß den Katholiken in der Ausübung ihres Glaubens Schwierig keiten bereitet und Stammeseigentümlichkeiten ausgelöscht werden sollen. Die Beamten aber müssen unbedingt die vom Kaiser für das Wohl der Provinz als richtig erkannte Politik durchführen. Der Kaiser, schloß: Ich kenne hier nur Preußen, ich bin es meinen Vorfahren schuldig, dafür zu sorgen, daß diese Provinz unlöslich mit dem Königreiche Preußen verknüpft, daß sie gut preußisch, gut deutsch bleibe. Polo, 5. September. Erzherzog Franz Ferdinand wurde

zum Admiral der Flotte ernannt. Der Kaiser, Erz herzog Rainer und Gefolge sind abends abgereist. Am Bahnhöfe hatten sich der Statthalter, Geneneralstabchef Beck, Marinekommandant Spann, die Spitzen der Behörde und die Generalität eingefunden; auf die Ansprache Spauns drückte der Kaiser seine Befriedigung und Freude über Fortbestand des traditionellen glorreichen Geistes der Marine sprach auch den Korpskommandanten Snccowaty, den Regiments- kommandanten Oberst Buttlar seine besondere Zufriedenheit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1909
Umfang: 8
konnte. Er wurde „lachend" mit dem Rettungswagen in die Klinik überführt. — Am hiesigen Staatsbahn hofe befindet sich seit der Jubelfeier eine herrenlose Schützenfahne. Dieselbe trägt den Kaiseradler mit St. Georg im Brustfchilde und auf der andern Seite auf blauem Grunde Herz Jesu und Herz Mariä. Sonst ist dieselbe weißgrün und besitzt zwei Fahnen bänder mit Inschriften „Für Gott, Kaiser und Vater land" und „Pontlatz 1703—1809—1903." Für dieses Waisenkind sucht das tirolische Landes-Oberst

, den Grundkomplex mit den verschiedenen Objekten anzukaufen und mit den maßgebenden Faktoren deswegen in Unterhandlungen zu treten. (Saison-Schluß.) Die am 15. ds. erschienene letzte Fremdenliste im heurigen Jahre weist 3035 Par teien mit 5607 Personen aus. Die Frequenz hat sich auf ganz gleicher Höhe wie im Vorjahre, trotz der anfangs der Saison herrschenden trostlos schlechten Witterung erhalten. Lancll. (Anläßlich derDenkmalenthül- lungsfeier) wurden an Se. Majestät den Kaiser und Prinzregenten Luitpold

der Erde ringt, hat ein reiches Festgewand angelegt, um mehr als 2000 Aerzte und Naturforscher aus Oesterreich, Deutschland und der Schwei; auf das festlichste zu empfangen. Die Versammlung begann Sonntag abends mit einer Zusammenkunft im Kurhause. Am Montag fand die erste allgemeine Versammlung und abends ein alpines Fest statt. Mittwoch nachmittags beginnen die volkstümlichen Vorführungen im Kaiser Franz Josef-Park. Wlien. (Deutsche Protestkundgebungen.) In der Volkshalle des Rathauses hielt

und kommuniziert. Den tödlichen Schuß brachte er sich vor dem Bilde seiner Mutter bei. Müncken. (Die Eröffnung der Schack galerie.) Am Samstag den 18. fand die feierliche Eröffnung der neuen Schackgalerie im neuen Gebäude der preußischen Gesandtschaft durch Kaiser Wilhelm statt. Denkwürdiger noch als die Eröffnung war die Ueberreichung der goldenen Bürgermedaille an den Kaiser im alten Rathaus und die Huldigung im Prunkhof des neuen Rathauses, bei der die Münche ner den ganzen künstlerischen Prunk entfalteten

, dessen Deutschlands erste Kunststadt fähig ist. Es kam wie derholt zu jubelnden Ovationen für den Kaiser.' Der Empfang und der Verkehr mit der bayerischen Herrscher familie war äußerst herzlich. Vermischte Nachrichten. (Graf Moltke in der Walhalla.) Der Prinzregent hat in einem Handschreiben an Kaiser Wilhelm diesem mitgeteilt, daß er veranlaßt habe, daß die Büste Graf Moltkes neben der Büste Kaiser Wil helms 1. in der Walhalla aufgestellt werde. (Ein Höhenrekord Orville Wrigths.) Berlin, 17. Sept. Orville Wrigth

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Tiroler Post
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Seite 8 von 12
Datum: 26.08.1910
Umfang: 12
, 24. August. Am 18. August veranstalteten die Kurgäste des hiesi gen Kurhauses eine wohlgelungene Kaiserfeier. Beim Festmahl brachte Herr Dr. Reisenberger, k. k. Regierungsrat aus Graz, den Kaisertvast aus. Herr Pfarrer Weiß aus Württemberg, der namens der Reichsdeutschen sprach, hob die gu ten Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland hervor und schloß mit einem Hoch auf die Verbündeten Kaiser Oesterreichs und Deutschlands. Herr Rektor Dr. Krieser aus Württemberg weihte seine Worte der deutschen

Frau. Abends fand die Feier ihre Fortsetzung in einem zahlreich besuchten, vom schönsten Wet ter begünstigten Volksfeste mit Höhenfeuer, Feuerwerk und' Chorgesängen. Die Tochter des Besitzers, Frl. Elsbeth Müller, trug hiebei einen von einem Kurgaste gedichteten Festgruß an den Kaiser vor, der mit einem' Hoch auf den Kaiser schloß. Herr Pfarrer Weiß aus Württemberg feierte in einer Ansprache an das Volk den Hel denmut und die Kaisertreue des Tiroler Volkes. Ihren Abschluß fand die Feier

in einem im Kurhause gehaltenen Kaiserkominers, bei dem Ernst und Scherz zum Worte kamen. Die Ge meinde Ladis und' das Kurhaus blicken auf eine an schönen Erinnerungen reiche Feier zurück. Mats, 17. August. Der Verlauf der Kaiser feier durch unsere Studentenschaft war sehr er hebend. Schon der verhältnismäßig äußerst zahl reiche Besuch seitens der Studenten und Festgäste zeigte, daß das Interesse ein allseitiges war. Die Veranda des Gasthauses „Kaiserkrone" war bis aufs letzte Plätzchen voll. Herr Studiosus Oeggl

unterbrochene schöne Rede. Oberbürgermeister Dr. Kirschner aus Ber lin, der hier in Ehrwald ein Villa besitzt, gab dem Dank der anwesenden Reichsdeutschen und deren Gefühlen der Verehrung für Kaiser Franz Josef beredten Ausdruck. Die ganze Feier trug einen erhebend deutschen Charakter und waren nament lich die zahlreichen fremden Sommergäste von dem schönen Verlauf des Festes entzückt. Reutte, 18. August. Mit besonderer Feier lichkeit wurde jenes Tages gedacht, an dem vor achtzig Jahren einer der edelsten

, die k. k. Finanzwache und Gen darmerie, die Schießstands-Vorstehung und eine Abteilung des Veteranenvereines beiwohnte. Nach dem Gottesdienste ersuchte der Veteranen vereinsvorstand den Herrn Bezirkshauptmann, die Glückwünsche und die Huldigung des Vete- ranenvereines vor die Stufen des allerhöchsten Thrones zu bringen und brachte ein „Hoch!" auf Se. Majestät aus. Ein herrliches „Kaiserwetter" verschönte den in der Geschichte unseres Kaiser hauses einzig dastehenden Tag. Tannheim, 18. August. Heute wurde Kai sers

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 22.04.1904
Umfang: 20
solchen in italienischer Sprache über ein Frag ment des Kalendariums des hl. Beda. Au die Zeitnehmer der Wiener Männerfahrte» »ach Mariazess! Man schreibt uns aus Wien: Am 24. April 1904 werden es 50 Jahre sein, daß unsere verewigte Kaiserin und Königin Elisabeth unter dem em stimmigen, begeisterten Jubel aller Nationen des rememsamen Vaterlandes unserem geliebten Kaiser uno Komg Franz Josef I. am Trau-Altar die Hand zum Herzensbunde reichte. Als Zeichen innigster Anteil- J!f »E den freudigen und traurigen Geschicken

. Personal Nachrichten. Schrittwieser des 4. Land- ,der Evidenz" fl r/ 051x0 m ! t 1- Mai in das Verhältnis ' zum Truppendienste in der Landwehr un tauglich, zu Lokaldiensten geeignet, versetzt. — Der Kaiser hat den Doktor der gesamten Heilkunde, Simon Reinstaller, des Landesschützen-Regimentes Bozen Nr. II, zum Assistenzarzt im nichtaktiven Stande ernannt. — Der Prvviantoffizier des Landesschntzen-Regimentes Innsbruck, Oberleutnant Ed. Kühle, wurde dem in Salzburg liegenden Bataillon des genannten Regi

mentes zur Dienstleistung zugewiesen. — Das Präsidium der Finanzlandesdirektion für Tirol und Vorarlberg hat den k. k. Finanzkonzeptspraktikanten Dr. Gnido Oechner zum provi sorischen Finanzkonzipisten ernannt. — Der Kaiser verlieh dem Kanzlei-Oberoffizial Magnus Fritz in Meran anläßlich der er betenen Versetzung in den dauernden Ruhestand das goldene Berdienstkreuz.— Staatsanwa lt Morawitz, welcher finanzieller Angelegenheiten halber einen Urlaub nahm, dürfte nicht mehr auf seinen Posten

zurückkehren. — Der Kaiser hat den ordent lichen Profeffor der Physiologie an der Universität in Innsbruck Dr. Oskar Zoth zum ordentlichen Profeffor dieses Faches an der Universität in Graz allergnädigst zu ernennen geruht — Der Kaiser hat verliehen: in Anerkennung langjährigen und er folgreichen Wirkens den Orden der Eisernen Krone 1. Klaffe mit Nachsicht der Taxe: dem Feldmarschalleutnant Franz Schönaich, Kommandanten des 9. Korps, Landwehrkommandanten und kammandierender General in Josefstadt: den Orden

in Lokalanstellungen, überkompl- tt im Lan desschützen-Regiment Innsbruck, Konzeptsoffizier beim 44. Land- wehrtruppendivisionskommando Innsbruck. — Der Kaiser ver lieh das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit Nachsicht der Taxe dem FML. Franz Konrad v. Hötzendorf, Kommandanten der 8. Jnfanterie-Truppendivision; den Orden der Eisernen Krone 3. Klaffe mit Nachsicht der Taxe: in Anerkennung vorzüglicher Leistungen dem Oberst Leopold Scbleyer, Chef des Telegraphen bureaus ; in Anerkennung vorzüglicher Leistungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 28.05.1910
Umfang: 16
„C'rolsr 57^i*ö-ZeiL:urg". Nr. 22 konnte wegen des plötzlichen Todes des Königs von England nicht, wie geplant, in feierlicher Weise durch den Kaiser eröffnet werden. Trotzdem ließ es sich der greise Monarch, bekanntlich ein passionierter Jäger, nicht nehmen, kurz vor dem Antritt seiner Reise nach Osenpest und nach Bos nien der Ausstellung einen kurzen Besuch abzu statten. Er Iub sich eine Reihe von Persönlich keiten vorstellen und besichtigte rasch einige wenige Pavillons, darunter

den schwedischen, den ihm der in Wien weilende König von Schweden zeigte Der Kaiser versprach, nach seiner Reise bald und oft wiedeczukommen. — Durchgegangener Direktor. Man meldete aus Wien, 25. Mai. Fred King, der artistische Leiter des Lunaparkes, des Vergnügungs etablissements der Jagdausstellung, ist durch gegangen, nachdem er die beteiligten Geschäftsleute um mehr als 100.000 Kronen, hauptsächlich da durch geschädigt hat, daß er ein und dieselben Objekte an mehrere Leute verpachtete. Der Ge neraldirektor

absolut unbeachtet, weil allgemein die Meinung vorherrscht, daß sie ausschließlich eine Folge speku lativer Vorgänge ist. N e w y o r k, 26. Mai. Preissturz des Wei zens. Aus allen Teilen des Reiches treffen Meldungen über ein iehr günstiges Wachstum des Weizens ein. Es ist deshalb ein plötzlicher Preis sturz eingetreten, der schon einen riesigen Umfang angenommen' hat. Letzte Nachrichten. Berlin, 27. Mai. Der deutsche Kaiser und die Idee eines europäischen Staaten bundes. Die „Norddeutsche Allgemeine

Zeitung" schreibt: Die auswärtige Presse beschäftigt sich mit einem Bericht des Matiu, nach dem der deutsche Kaiser in einer Unterredung mit dem Vertreter ! der französischen Regierung, Pichon, in London von j der Gründung einer europäischen Konföderation - gesprochen haben soll. Richtig ist, daß der Kaiser Pichon gegenüber seine Zuversicht in die Äusrecht- erhaltung des europäischen Friedens und seinen , festen Willen, alles, was an ihm liege, dazu bei- | zutragen, ausgesprochen hat. Der Gedanke

, einen europäischen Staatenbund zu bilden, ist n'cht Ge genstand des Gesprächs gewesen und liegt dem Kaiser fern. Madrid, 26. Mai. Bombenexplosion in Madrid. Der Name des Mannes, in dessen Koffer vorgestern eine Bombe explodierte, ist Jos« Coregglia Taborelli. In der Hinterlassenschaft Taborellis, der von Buenos Aires gekommen und in Barzelona gelandet war, wurden chemische Substanzen und zwei weitere Bomben gesunden. — London, 25. Mai. Den letzten Nachrichten aus Madrid zufolge kann kein Zweifel mehr darüber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1906
Umfang: 8
, wenn es sich einmal um eine Aenderung der Wahlkreiseinteilnng handeln sollte, nicht mehr im offenen ehrlichen Kampfe einem solchen Anträge entgegentre ten, sondern nur durch schimpfliches und fei ges Verlassen des Sitzungssaales eine solche Aenderung sollten verhindern können. Die Verhandlung wird sodann abgebrochen. politische Rundschau. Oesterreich. Per Kaiser für die Watzlreform. Bei dem anläßlich der vorgestern erfolg ten Eröffnung der Delegationen abgehalte nen Cercle, gab der Kaiser neuerdings den Wahlresormfeinden

einen deutlichen Wink. Mehreren Abgeordneten gegenüber sprach der Kaiser die Hoffnung aus, daß die Wahl- reformvvrlage nicht nur im Abgeordneten hanse sondern auch im Herrenh ans z in Kürze endgültig verabschiedet sein werde, ohne daß sich die Notwendigkeit der Ruck- Verweisung an das Abgeordnetenhaus ergibt, da hiedurch dem rechtzeitig m Ab schlüsse des großen Reformwerke Schwierig- letteu entstehen könnten. Gegenüber den Herrenhausddegte ttu Chlnmecky, Nostiz, Bacquehem und Lanc- koronski sprach der Kaiser

in unzweideu tigster Weise die Erwartung aus, das Her renhaus lverde die Wahlreform in der vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Fassung unverändert annehmen. Den Delegierten Kramarsch und Ryba gegenüber sprach der Monarch die Hoffnung aus, daß die Wahlreform in den nächsten Tagen vom Abgeordnetenhaus erledigt werden wird. Dem Delegierten Fink gegenüber, der auf die Schwierigkeiten im Herrenhause hinwies, sagte der Kaiser, es wird schon ge hen. Anderen Delegierten gegenüber be merkte der Kaiser

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Tiroler Post
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Seite 4 von 16
Datum: 21.07.1905
Umfang: 16
war für unsere Stadt ein Ehren- und Freudentag. Mtt großer Pracht und künstlerischem Aufwand wurde die 400jährige Gedenkfeier der Eroberung Kufsteins durch Kaiser Maximilian I. begangen. Der Einladung zu dieser Feier hatten nahezu 10.000 auswärtige Gaste Folge geleistet. Herr Erzherzog Eugen war infolge eines Todesfalles 'im deutschen Ritterorden am Er scheinen verhindert, ließ sich aber durch FM2. Schemua vertreten. Unter anderen hohen Persönlich lenen waren anwesend: Statthalter Baron Schwartzenau

Kleidung und hoch zu Roß die herkulische Gestalt Maximilians im kaiserlichen Harnisch. Dem Kaiser schloß sich sein stattliches Gefolge an. Dann folgte der dritte Festwagen „Austria", dargestellt durch die anmutige und wunder volle Haltung Fräuleins Kraft. Die nächste Gruppe bildeten singende Landsknechte, Feldwebel, des Kaisers Artillerie mit Stückmeistern und Knechten und der Troß. Die letzte Gruppe wies die originellen Wildschönaner Landsturmlöda mit dem bezaubernden Festwagen der „Tirolia

" auf. Selbstverständlich fehlte es nicht an wackeren Musikkapellen. Nach dem Festdiner, das im Hotel „Auracher" stattfand, begann am Schteßstande das Fest- und Freischießen, das vom Sektionschef von An der Lan eröffnet wurde. Die Schützengilde ließ eigens eine Denkmünze in Silber prägen mit dem Bildnis Kaiser Maximilians I. Beinahe noch interessanter als der Festzug waren die ebenfalls unter Sibers bewährter Hand voran- stalteten lebenden Bilder bei den Festspielen, an denen über 400 Personen mitwirkten. Die Spiele

des Ritiermms" mit den Bildern „Ansmarsch der Lands knechte". „Beschießung Kufsteins", „Gefangennahme Pienzenauers" und „Begnadigung seiner Gefährten durch Kaiser Max". Me Beschießung Kufsteins ist | zufolge des günstigen Hintergrundes — die vor er wähnten beiden Bastionen — das effektvollste Bild, das einen fast in die Wirklichkeit versetzt, wenn man die Festung im Feuerscheine vor sich sieht. Nachdem der „Burlepaus" in Tätigkeit gesetzt war, brachte man Pienzenauer (Hotelier Lohrmann) vor Kaiser Max

. Auch das bekannte Heldenstücklein Pienzenauers wurde nicht vergessen, wie er die beschossenen Mau ern mit einem Besen adkehren ließ. Die Schluß bilder sind „Siegfried der DcacheiNöler" und ein: Apo theose: „Germania reicht Tirol und Oesterreich die Hand, um sie zu vereinigen"; im Hintergründe flammte der Doppeladler des römisch-deutschen Reiches auf, ein Bild von allergrößter Wirkung. Den Schluß der großen Festlichkeiten bildete ein: pyrotechnische „Be schießung der Burg". An Kaiser Franz Josef und Prinzregent

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 17.06.1903
Umfang: 8
der Berliner Abmachungen bezüglich Mazedoniens gedrungen hat." Die Dringlichkeit wurde abgelehnt. — Die Sitzung des Abgeordnetenhauses verhandelte den Gesetzent wurf über die gewerbliche Sonntagsruhe, welche Beratung bis zu Punkt 9 fortgesetzt wurde. Aer Kaiser über das Warkament. Anläßlich der Eröffnung des oberösterreichischen Landesschießens weilte am 9. d. M. der Kaiser in Linz. Bei der Besichtigung des Adalbert Stifter- Denkmals hatte der Kaiser mit dem Abg. Dr. Beurle folgendes Gespräch. Der Kaiser

: Sie haben jetzt wohl viel in Wien zu thun? Beurle: Jetzt weniger, da ich nicht im Zoll- und Ausgleichsausschusse bin und Plenarsitzungen nur selten stattfinden. Der Kaiser: Und darunter sind viele unnütze. Beurle: Ja, zum Beispiel die letzten mit den drei Dringlich keitsanträgen; es wird doch einmal die Geschäfts ordnung geändert werdewmüssen. Der Kaiser: Ja, das wird aber wohl schwer gehen. Beurle: Freilich, das ginge nur mit Uebereinstimmung der Deutschen und der Tschechen. Der Kaiser: Ja, das wäre

der Anständigkeit und Ehrlichkeit zu bringen. Es gelang nicht. Bewaffnet bis an die Zähne, jeden Hieb mit Hieben züchtigend, so ging es uns immer noch am besten. Und dabei bleibt es. Wir wollen und werden es an ein Ende bringen. Km Jude als Attentäter. Der Mann, welcher am letzten Freitag auf unfern Kaiser mit einem eisenbeschlagenen Stocke ein Attentat ausüben wollte, ist, wie sich nachher heraus stellte, ein polnischer Jude, namens Jakob Bernstein vulgo Reich. Der Mann soll irrsinnig sein. Dürfte wohl stimmen

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 23.09.1903
Umfang: 16
Seite 6 .Meraner Zeitung Nr. > 114 Kaiser waren Reichskanzler Graf Bülpw im Kaiser, der in österreichischer Uniform um' V26 Salonanzuge, Botschafter Graf Wedel in der Uni- Uhr mit dem FZM. Freiherrn von Albori nach forin als General der Kavallerie mit seiner Ge- Schönbrunn zur Allerh. Tafel fuhr. An der H'of- maylin, Erster Botschaftssekretär Botho Graf ^ tafel nahmen die Erzherzoge, Erzherzoginnen, die Wedel und Gemahlin, die Suite des Mutschen! nächste Umgebung des Hofes, die Minister, Bot

- Kaisers, die Herren der deutschen Botschaft, Gene-, schafter, die Gesandten, Kämmerer, Obersthof- raltonsul in Budapest von Below, der bayerische meister, die Spitzen der Aristokratie der Kaiser- Gesaiidte Freiherr Tücher von Sirnielsdorf u. a. istadt teil. Während der Tafel konzertierte im'Ka- erschimen. Der Teutsche Kaiser trug die Uniform - rnssellzimnter die Musik des k. k. Jnfanterie-Re- eines österreichisch-ungarischen Feldmarschalls, giments Nr. 72. Nach aufgehobener Tafel reichte Die Predigt

hielt der älteste Pfarrer der Ge- 5 Kaiser Wilhelm der Erzherzogin Maria Jofefa, mcinde Dr. Paulv. ZimMermannüber die Epistel ; Kaiser Franz Josef der Erzherzogin Maria des Sonntags: Galateerbricf 6, 1 bis 1l). Zu dein Worte des Apostels: „Was der Mensch säet, wird er ernten' führte Dr. v. Zimmermann u. a. Folgendes aus: Im Laufe dieser Woche feiert die evangelische Kirchx einen ihrer größten Gedenk tage, den Neligionsfriedensschluß von Augsburg am 25. September 1555. Was war dieser Tag

ein in die Wellen der Luft gewor fenes Saatkorn — findet sein Stücklein Land, darinnen es Wurzel faßt und Frucht trägt zum Segen oder Unheil dessen, der es unbedacht oder sorglos vielleicht ausgestreut.' Um ^12 Uhr war die Andacht zu Ende. Kaiser Wilhelm fuhr, auf dem Wege wieder durch brausende Hochs- und Heilrufe begrüßt, mit dem FZM. Freiherr« von Albori in die Hofburg zurück. ZMnisterbesuche. Wien, 20. Sept. Um 3/^12 Uhr fuhr Kaiser Wilhelm in das Auswärtige Amt und stattete dem Minister

des k. u. k. H'auses und des Aeußern Grafen Goluchowski einen mehr als viertelstün digen Besuch ab. — Mittags hat Kaiser Wilhelm den deutschen Botschafter in Wien G. d. K. Grafen Wedel in Audienz empfangen. Dejeuner im Augartenpalais. Wien, 20. Sept. Unser Kaiser war heute schon um i/z8 Uhr aus Schönbrunn in die Hof burg gekommen. Um 1/4I Uhr holte er Kaiser Wilhelm ab, um mit ihm ins Augartenpalais zum Tejcuner-Tmawire bei Ihrer k. u. k. Höh. der Frau Erzherzogin Maria Josepha zu fahren. Die beiden Majestäten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.06.1908
Umfang: 8
riesig darüber aufge halten, daß die „Arbeiterzeitung" den ganzen Festzugsrummel als „Gfchnas" bezeichnete. Der Wutschrei des Blattes in der Andreas-Hofer- Straße beweist aber nur, daß die „Arbeiter zeitung" das richtige getroffen hat. Die ganze Veranstaltung war lediglich die Mache einiger mit Knopflochschmerzen "behafteter Wichtigtuer. Der alte Kaiser hatte dringendst gebeten, von solchen öffentlichen Aufzügen anläßlich seines Ju biläums abzusehen und das Geld zu nützlicheren Zwecken zu verwenden

. Nicht gegen den Staat, und noch viel weniger gegen den Kaiser, sondern gegen die G'fchaftelhuberei christlichsozialer Stre ber war der Artikel der „Arbeiterzeitung" ge richtet. Wir wollen indessen die Gelegenheit be nützen, das Gedächtnis des „Allgemeinen Ti roler Anzeigers" etwas aufzufrischen. Gerade die Christlichsozialen haben schon öfters ganz un verhohlen ihrem Mißvergnügen mit dem alten Kaiser Ausdruck gegeben. Wenn sie auch keine Gelegenheit vorübergehen lassen, die Volkshymne zu singen oder „Hoch

Se. Majestät der Kaiser Franz Josef!" zu schreien, weshalb sie wieder holt mit Stiefelwichspatrioten tituliert wurden, so weiß man doch genau, daß sie hiebei genau so Komödie spielen, wie bei so vielem anderen Man braucht nur daran gu erinnern, in welch despektierlichen Aeußerungen sie sich dem Kaiser gegenüber ergingen, als Luegers Wahl zum Bür germeister nicht die kaiserliche Bestätigung er hielt. Damals waren sie halt aufgebracht und der Wiener Spießer wird immer ordinär, ge mein und brutal

, wenn er wild gemacht wird. Lueger ist nun allerdings schon lange Bürger meister und sein Wille ist in Wien so ziemlich ausnahmslos Gesetz. Lueger selbst, der alte Fuchs, ist auch zu schlau, um sich gegen den Kaiser zu äußern. Weniger schlau sind seine Unter- läufel. Wir erinnern da an Bielohlawek, der schon einmal ziemlich unverblümt heraussagte, man sei auf Lueger eifersüchtig, weil er die Liebe der Wiener in größerem Maße für sich habe. Besonders bezeichnend für den „Patriotismus" der Christlichsozialen

sind einige Szenen aus den letzten Tagen des Kurienparlaments. Der be soffene Schneider machte daurals in einem Aus schüsse des Abgeordnetenhauses mehr als despek tierliche Aeußerungen über den Einfluß einer Tarockpartnerin auf die Staatspolitik. Und Bie lohlawek gab in der Wahlreformdebatte zu ver stehen, daß der Kaiser schon alt sei und ein Thronwechsel nicht übel für Oesterreich wäre. Deutlicher noch zeigte sich der lebhafte Wunsch der Christlichsozialen nach der Abdankung des Kaisers in der Wahlreformdebatte

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