. Die Abonnementsschuldner werden höflichst ersucht, die rückständigen Beträge ehestens einzusenden. Pie Redaktion und Administration. Der Kaiser und die Ungarn. Imst, 28. Sept. 1905. Kaiser Franz Josef hat den oftmals nichts weniger als bescheidenen Forderungen unserer un garischen Nachbarn derart weit nachgegeben und bei deren hie und da fast staatsverräterischen Treiben ein so großes Maß von Geduld gezeigt, daß man sich in Cisleithanien eines Kopfschüttelns meist nicht zu erwehren vermochte. Die magyari sche
stehe, ob es in seiner jetzigen Gestalt weiter existieren und ein Mittel gefunden wird, welches die Aufrechterhaltung der jetzigen Staatsform ermöglichet oder nicht. Die Lösung der Frage ist nicht erfolgt, aber in einer Hinsicht ist Klarheit und dadurch Beruhi gung geschaffen worden. Seine Majestät der Kaiser hat in nicht mißzuverstehender Form dar getan, daß nunmehr seine Geduld erschöpft und an ein weiteres Nachgeben gegen über den ungarischen Forderungen nicht , mehr zu d enken ist. Der Kaiser
hegte schon früher den Plan, den Ungarn ein aus ihren Parteiführern zu bildendes i Ministerium zu geben. Das Kabinet Fejervary hatte ja hauptsächlich die Aufgabe, die Bildung eines solchen Partei-Ministeriums zu bewirken. Für letzten Samstag, 23. September, waren nun die Führer der koalierten magyarischen Parteien, die Grafen Andrassy, Apponiy, Baron Banffy, Kossuth und Graf Adalar Zichy, zum Kaiser zu > einer Audienz befohlen werden. Mit großen Er wartungen waren die Herren in die Wiener Hof burg
gekommen und hatten geglaubt, durch mög lichst selbstbewußtes Auftreten neue Zugeständnisse vom Monarchen zu erzwingen und besonders ihren auf die Magyarisierung des Heeres abzielenden Plänen die Wege zu ebnen. Sie sind aber gründ lich enttäuscht worden. Statt abermaligen Zu geständnissen, erhielten sie in der nur vier Minuten dauernden Audienz gar nicht Gelegenheit, ihre Ansinnen vorzutragen, sondern sie durften nur die Bedingungen vernehmen, welche der Kaiser aufstellt, wenn Männer ihrer Parteien
in Ungarn die Negierung übernehmen wollen und die sie an nehmen müßten, wenn anders sie nicht „unsäg liches Leid und Elend über Land und Volk in Ungarn" bringen wollten. So scharf hatten die ungarischen Parteiführer den Monarchen noch nicht sprechen hören. Er wies sie an, ihre Antworten dem gemeinsamen Minister des Aeußern, Grafen Goluchowsky, mitzuteilen und kehrte ihnen, ohne daß er nur einem von ihnen die Hand gereicht, den Rücken. In seinen Bedingungen schied der Kaiser die Fragen der militärischen