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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 16
Datum: 30.08.1832
Umfang: 16
für uns, die wir so viel zu sehen und so wenig Se. Majestät der Kaiser haben am verflossenen Sonntag Zeit halten, und sollte Leuten in südlicheren Gegenden, die sich den 1». d. M., dem außerordentlichen Gesandten und bevoll- für viel weiter vorgeschritten halten, zur Nachahmung dienen; »nächtigten Minister Sr. Majestät des Königs der Belgier an denn eS stände zu fürchten, daß die Offiziere eines russischen Allerhöchstihrem Hofe, Freiherrn von Lce, die Antritts -An- Schiffes sehr lange wartenmußten, ehe sie eins unfererSchlöf

- dienz in Baden zu ertheilen geruhet. fer zu sehen bekämen , wenn sie keine andere Empfehlung als P ä b'st l i ch e S l a a t e N: - ihre Uniform hätten. Wir hatten kaum die Hälfte aller merk« Rom, den 22. Aug. An» tg. d. wurden in der Kirche des würdigen Gegenstände gesehen, als wir diesem Vergnügen ent« urbanischen Kollegiums vom Kardinal PeLieini der armenische sagen mußten. Der Kaiser hatte den 21. Juli zur Abstattung Priester Paolo Marusci zum Erzbischvfe von Chaleis und der des versprochenen

der Kaiser den. Die Erschütterungen des Berges und der Donner in» in einem Dampfschiffe von Peterhof, wie bei seinem früheren Innern dauern fort; am tv. V. wurde der Berg zweimal er- Besuch; aber bei dieser Gelegenheit kam er im großen Staat, schlittert, worauf aus dem Krater eine dichteSäule vonFlam- mit aufgesteckter kaiserlicher Flagge. Als er sich näherte, de inen und Steinen empor stieg. Wie es scheint, haben die Be- mannte die ganze russische Flotte die Naa'S und salutirte. Als wohner der Gegenden

am Vesuv den großen-Abbruch, der dieß geschehen war, that der „Talavera' ein Gleiches. Der ihnen drohte, nicht mehr zu befürchten. Kaiser bestieg darauf sein Boot, welches er wieder selbst steuer- G r o ß b r l t a n n l e,N^ te, und kam, nachdem er zuvor einige seiner Schisse besichtigt Die Londoner Blätter enthalten einen sehr ausführlichen hatte, zu uns an Bord. Wir empfingen ihn mit allen den Bericht über den ehrenvollen Empfang , welchen Se. Majestät Feierlichkeiten, welche anf brittischen

Schissen beim Besuche ei- der K aiser von Nußland dem Lord Durham b-'i dessen Ankunft neS Souveräns üblich sind. In seiner Begleitung befanden sich ; in Kronstadt, so wie späterhin in Petersburg und Peterhos Se. königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, der zu Theil werden ließ. Folgendes ist ein Auszug daraus: „Auf Prinz von Oldenburg, Fürst Menzikoff, FürstUnisoff uud ein unserem Wege nach Kronstadt begegneten wir einem russischen sehr zahlreicher und glänzender Gencralstab. Der Kaiser scheint

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 30.08.1832
Umfang: 16
S7S «r d!-5 s-ate.-etivaS so s.,l,s, männliche und so herzlich,S, daß er unser Aller Herzen gewann. — Der Kaiser drückte seine liocliste ^.ifrievenlieit mit Allem, was »r geiehen hatte, und mit vem ihm bereiteten Empfange aus; und auch wir hatt«, allen Grund, uns über sein leichtes, gefall.g-S und herabla,- sendeS Wesen zu freuen. An alle Offiziere, die ihm vorgestellt wurden, richtete er einige Fragen, und den See-Kadetten, welche diese Ehre hatten, schüttelte er dl- Hand. Bevor der Kaiser

, verließ der Kaiser das Schiff. Unserer Mannschaft machte er ein Geschenk von tOOO Dukaten. Nachmittags kehr ten wir Alle nach Petersburg zurück. Der folgende Tag (Sonntag) war vom Kaiser zum Empfang des LordS Dur- Hau, in Peterhof bestimmt. Se. Herrlichkeit ging daher in Begleitung der Lady Durham, der beiden Miß Lam- tonS, des Kapitän Brown und des Kommandeurs Herringham, welche sämmtlich zur Tafel eingeladen warerr, nach jenem Orte ab. Der Kaiser nahm die Beglaubigungsschreiben des Nothschafters

schen Hofe gefunden hatten. Der Kaiser und die Kaiserin hat ten ihnen während der ganzen Dauer ihres Aufenthaltes in Peterhof die entschiedenste Aufmerksamkeit bewiesen. Bei Tische sagte der Kaiser, daß er das Vergnügen haben müsse, mir dem Kapitän Brown ein GlaS Wein auf englische Weife zu trinken. Die Kaiserin selbst spricht vortrefflich Englisch. Bevor er Abschied nahm, wurde der Kapitän Brown noch von dem Kaiser an das Versprechen erinnert, am Mittwoch mit seinen Offizieren das Lager zn besuchen

Gebrauch fanden. Bald nach unserem Ein treffen daselbst kam des Kaisers Majestät in Begleitung deS Prinzen Wilhelm von Preußen k. H. an. Tille fremden Ge sandten, die Militärs sind, und eine glänzende und außeror dentlich zahlreiche -suite folgten Sr. Majestät. Sein Gefolge mochte im Ganzen aus ungefähr 100 Personen, der Blüthe des russischen Adels, bestehen; aber eS war nicht Einer dar unter, der in seiner äußeren Erscheinung mit dem Kaiser selbst verglichen werden konnte. Er ist, ohne Ausnahme

, die »delste Gestalt, welche ich jemals gesehen habe. Sein Wesen ist so gefällig und doch so würdevoll, und in seiner Haltung ist etwas so freies und männliches, daß es unmöglich ist , ihn ohne Bewunderung anzublicken. Sein Sohn, der Großfürst Alexander, ist ein außerordentlich geistreich aussehender jun ger Prinz, der dein Aater ähnlich zu werden verspricht. — Der Kaiser musterte an diesem Tage die erste Division seiner Garden, bestehend aus 16,000 Mann und S2 Stück Geschütz. ES wurden verschiedene

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 14
Datum: 24.10.1833
Umfang: 14
, sondern von den gelehrten Gesellschaften ertheilt wird. Die Missionäre der Jesuiten haben uns interessante Umstän de über das erste der Feste in China überliefert; dasjenige, welches mit dem größten Pompe gefeiert wird, und wobei der Kaiser nebst den Großwürdenträgern deS Reiches an den ersten Platzen funktioniren; nämlich über das landwirthschastliche Fest. Beim Anfange des chinesischen Frühjahres; im Monate Februar, bekömmt das Tribunal der Mathematiker den Ve- fehl, den für die Acker-Ceremonie angemessensten Tag

auszu wählen und festzusetzen. Gewöhnlich bestimmt es den vier und zwanzig>ren Tag des eilften Mondes. Diese auf solche Art ge machte Bestimmung wird dem Tribunale der Hofgebräuche mitgetheilt, welchem es zukömmt, dem Kaiser hierüber einen Vortrag zu erstatten, und demselben ein Programm über das jenige beizufügen, was Se. Majestät zu thnn hat, um sich zu dem Feste vorzubereiten. Dieses Programm erleidet selten eine Abänderung; man erbittet sich im Voraus die Gnade, zwölf ausgezeichnete Per sonen

des Reiches zu ernennen, welche ihn begleiten und mit ihm ackern; weiterS gibt es ihm einen religiösen Charakter, indem es ihn als den obersten Priester einsetzt, um dem Chang- ein Opfer zu bringen, und von diesem Segen und Ueber- fluß für China zu erstehen. Die zwölf Großwürdenträger, welchen der Kaiser die Ehre, mit Ihm öffentlich zu erscheinen, erweiset, bestehen aus fol» genden Personen: drei Prinzen und nenn Präsidenten von louveiänen Höfen; sollten einige von diesen Präsidenten kränk lich

oder zu alt seun, so ernennt der Kaiser Stellvertreter, welche sich statt ihnen cinsinden lassen. Hat man dieß geordnet, so geht das Tribunal der Hosge- brauche bei seinem Vortrag in die näheren Umstände des Fc- Haupt - Redakteur: Ilr. Schuler» stcs ein, und zählt alle Vorbtreitungsinaßregeln auf, welche zu treffen die verschiedenen Tribunale beauftragt sind; eines hat die Vorrichtungen zu den Opfern zu übernehmen, ein an deres hat die Rede zu verfassen, welche der Kaiser bei der Verrichtung des Opfers

zu sprechen hat; ein drittes hat für die Anschaffung und Ausschmückung der Zelte zu sorgen, un ter welchen der Kaiser speisen wird', wenn er eine Tasel ange ordnet hat; ein viertes beruft vierzig oder fünfzig ehrwürdige Greife aus der Klasse der Landwirthe, welche gegenwärtig seyn müssen, wenn der Kaiser auf dem ^elde ackert; man !äkt auch vierng junge Landleute kommen, welche beauftrag! werden, den Pflug herzurichten, die Ochsen anzuspannen, und jene Sämereien vorzubereiten, welche der Kaiser anbauen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 28.06.1832
Umfang: 12
^ 62 Donnerstag, den 28. JuM 1832. - Böthe von und für ^HK^Tirol und Vorarlberg. Tirol. Nrixen, den L«. Juni. Heute haben uns Ihre k. k. Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, und Ihre k. k. So» heiten der Herr Erzherzog, Vieekönig des lombärdisch-ve'ne- tianischeu Königreiches , und die Frau Erzherzogin Viceköni- gin, verlassen, um Allerhochstihre Reift über Meran fortzuse tzen. Die durchlauchtigsten Reisenden wartn auf der neuen Straße zu Ampezzo In Tirol angelangt. Der Herrscher

der Ehrfurcht und der Treue zu überlassen, und von neuem das geliebte Bild des Kaisers ihren» Herzen einzuprägen. Zu Cortina war eine mit vier großen Säulen architektonisch gezierte Ehrenpforte erbauet, um welche sich das Volk stellte und mit Musikchor und Gesängen im freudigsten Zurufe fei» nen Kaiser begrüßte. Das beste Wohlseyn und die allverehrte Freundlichkeit des Herrscherpaares steigerten die allgemeine Freudez es verbreitete sich schnell die frohe Kunde, daß der Kaiser feine lieben Tiroler

mit besonderer Herablassung und Heiterkeit besuche. Die Schützen zogen auf allen Seiienwegen der Landstraße zu, dem Kaiser ein herzlich „Lebe hoch' zuzuru fen , und ihre alten Fahnen als Zeichen ihrer Treue zu seinen Füßen zu legen. Am 22. d. übernachteten Ihre k. k. Majestäten und Ihre k. k. Hoheiten zu Niederdorf. Zu Höchstihren» Empfange war das Dorf auf ländliche Weise verziert, worauf die Neife am folgenden Tage nach Briren fortgesetzt wurde. Zu Niederdorf kamen von Lienz und Sillian Abgeordnete nnd

selbst zum Empfange verschönert und hoch erfreut, daß Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser hier einige Tage auszuruhen bestimmten. Von allen Seiten sah man Ankom mende, welche an der Freude, dcn allgcliebten Kaiser inmit ten des Landes zu verehren, Theil nehmen wollten. ES waren hier schone Festtage der Ergebenheit, in denen sich die alten tirolischcn Gefühle der Anhänglichkeit an das österreichische Herrscherhaus im rührenden Abglanze zeigten. Eine Menge Volkes versammelte sich jeden Abend

sich Allerhöchstdieselben in das zur Unterstützung der Armen errichtete freiwillige Arbeitshaus, und Nahmen diefe Einrichtung genau in Augenschein. Dem Landrichter Hrn. JgnaZ Theodor von PreU, der diese Anstalt mit Anstrengung und Beharrlichkeit zn Stande brachte, ist das verdiente Glück des Allerhöchsten Beifalls Zn Theil geworden. Se. Majestät der Kaiser begaben sich sodann in das F. B. Seminar; Ihre Majestät die Kaiserin aber zu den englischen Fräulein, und itt das Kloster der Tertiarinnen. Die erhabene Fürstin

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 21.12.1835
Umfang: 10
doch geglaubt, dieselbe dem Publikum miuheilen zu müssen, das unbezweifelt, eben so wie >vir selbst, unschlüssig seyn wird, ob es dem Aktenstücke vollen Glauben schenken solle. Sollten wir jedoch unglücklicher Weise die Gewißheit von dem Daseyn eines selchen Dokumentes erhalten, so dürften wir eS bei ven gegenwärtigen Betrachtungen gewiß nicht bewenden lassen. Auszug aus dem Journal des Debats vom 1Z. Nov.: „Es ist eine seltsame Anrede, das muß man sa gen , die der Kaiser Nikolaus

an die Munizipalität von War schau gehalten hat, und wir fragen uns noch immer, ob es nicht irgend ein Freund Polens ist, der diese unbegreifliche Rede erfunden hat. Aas will in der That der Kaiser Nikolaus mit solchen Worten bezwecken ? Wendet er sich damit an (Ku ropa oder an Polen ? Er hat nicht daran zweifeln können, daß seine Anrede bald in ganz Europ?. widerhallen würde, da er weiß, und es selbst sagt, daß Polen Korrespondenzen mit dem Auslande unterhält. Wir suchen die Absicht ;n errathen; wir suchen

einen tiefen Zweck aufzufinden, so sehr widerstrebt es uns, zu glauben, daß jene Rede nur der Ausbruch eines er zürnten Despoten ist, der den Zorn bis zur Unvorsichtigkeit treibt. Wir hallen uns bisher einen andere,» Begriff von dem Kaiser von Nußland gemacht ; wir hielten ihn für aufgeklärt, weise, geduldig, umsichtig, und obgleich wir in ihm den Geg ner des westlichen Europas, nnd den versteckten Feind der französischen und englischen Freiheiten erblickten, so tieften wir doch gern seinem Herrscher

-Talent Gerechtigkeit widerfah ren ; wir warnten vor dein Ehrgeize RnßlandS, aber doch konnten wir ein Gefühl geheimer Bewunderung fürdaS Gluck jenes ?»eiches nicht unterdrücken, nnd wir rechneten dieses Glück gern der Weisheit seines Herrschers zu. Müssen wir auf diese Idee Verzicht leisten ? Müssen wir in dem Kaiser Nikolaus nur noch einen Fürsten erblicken, der weniger groß ist als sein Glück, der blind seinem eigenen Hasse, oder dem seines Vol kes folgt, der den alten Widerwillen der Russen

, Einer nach den» Andern aus fremder Erde zu sterben. Härten wir nns also getäuscht? Siehe da, der Unterdrücker Polens legt selbst ein unerwartetes Zeugniß von dessen Leben ab; der Mörder bezeugt eö im Zorn, daß sein .schlachtopfer noch athmet, nnd daß er es nicht hat todten können! —- Wir hätten denken können, als wir in Warschall eine Deputation sich zum Kaiser begeben sahen, um ihn zn begrüßen, eö gebe noch Polen, die das russische Joch auf sich nähmen; ihre Neden, — wenn wir auch wisse», was solche von der Etikette diktirte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.10.1835
Umfang: 10
. Der verewigte Kaiser Franz hatte die Errichtung eines Denkmahls zum bleibenden Andenken an dieses Ereig- niß beschlossen; Kaiser Ferdinand erfüllte nun die Absicht Seines verklärten Vaters, uud hiezu konnte sich wohl kein glücklicherer Zeitpunkt darbiethen , als jener der Zusammen kunft der drei Monarchen auf der Wahlstatt des glorreichen Kampfes. Die Grundsteinlegung des Monuments gehcrt zu den schönsten und herzerhebendsten Feierlichkeiten, die ich je gesehen habe. Alles trug hiezn bei: die Erinnerung

Be grüßen , gleich Stimmen der Abgeschiedenen, allgemein her vorbrachte, läßt sich nicht beschreiben. Die nahen wie die fer nen Töne hallten in Aller Herzen wider, und viele Augen füll ten sich mit Thränen der Rührung. Bei dein Akte des Ein- mauerns reichte Kaiser Ferdinand zuerst die Kelle dein Köni ge von Preußen, dem einzig überlebenden unter den drei Mo narchen, welche Theilnehmer an den glorreichen Ereignissen des Jahres 1313 waren. Eine herzliche Umarmung der drei mächtigen, durch personliche

Freundschaft verbundenen Herr- Ichcr folgte diesem Akt. 22 Jahre sind nun verflossen, seit die Opfer des Befreiungskrieges fielen. Wie viele hat seitdem der Tod dahin gerafft! Kein einziger unter den Feldherren, wel che in diesem Kriege den Oberbefehl über ganie Armeen hat ten , und nur wenige unter denen, die einzelne Korps der verbündeten Heere anführten, lebon ncch! Von d.n vier da mals verbündetrn Monarchen sind drei — Kaiser Alexan der, König Georg IV. und Kaiser Franz — ius Grab gesunken

am 3V. Aug. 1313 vorbereitete, errichtet^ püch der Absicht des verewigten Vaters Kaisers Franz l.? glorreichen Andenkens, der Sohn Kaiser Ferdinand I. dieses Denkmahl. Den.Grundstein haben gelegt und gegenwärtige Urkunde ei genhändig unterfertigt: Kaiser Ferdinand I. von Oesterreich, Kaiser Nikolaus ! von Rußland, König Friederich Wil helm N1. von Preußen, am 29. Sept. 1335.'— Hierauf begaben sich die drei Monarchen, unter Vertretung des Für? sten-StaatSkanzlerS, aus die bereits gemauert« Grundlage

gegessen hatte. .Auch ^er Erzherzog er innerte sich seiner, beschenkte ihn, und ließ sich in seinr mit einem Gärtchen versehene Wohnung führen. Beide Kaiser und Kaiserinnen, der König von Preußen, die Erzherzoge um s. w., die davon hörten, begaben sich auch dahin^ Der Veteran setzte der Gesellschaft Brod , Butter und Birnen ans seinem Gärtchen vor, wovon die höchsten Personen mit Appetit aßen, und den überglücklichen Mann reichlich beschenkten.'^ Se. Majestät der Kaiser haben sich bewogen gefunden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 14
Datum: 15.10.1835
Umfang: 14
doch diese Uebung ganz unterbleiben , und dieß der letzte Fall seyn, daß ein Menschenleben auf eine so traurige Art vernichtet wurde! Oesterreich. Wien, den 9. Okt. Sr. Majestät der Kaiser von Ruß land sind heute Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr ganz^un- vermuthet von Prag hier eingetroffen, im kaiserlich-rnnilchen BethschaftS-Hotel abgestiegen, und haben scich sogleich in ei ner Equipage des Hrn. Bolhschafters nach Schönbrunn zu Ihrer Majestät der Kaiserin-Mutter begeben, um Allerhockist

. Se. Majestät der Kaiser geruhten am Montag den 5. d. M. einen Theil des Vormittags sich den Staatsgeschäften zu widmen. Mittags war große Tafel, wo zu der Hr. Oberstbürggraf und die Frau Oberstburggräfin Graf und Gräfin von. Chotek, der Hr. Fürst Erzbischef Graf Skarbck- Ankwicz von Poslawizc, der ko»nmandirende Gene ral Hr. Graf von Mensdorf-Poully, und der Hr. Appella- tiöns - Präsident Baron von Heß geladen zu werden die Ehre hatten. Als Ihre Majestät noch bei der Tafel sich befanden, kamen

Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Ruß land im strengsten Inkognito in der k. Burg an , und wurden von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von Oester reich herzlich bewillkomm!. Abends geruhten Ihre Majestäten die beiden Kaiser mit Allerhöchstihren Gemahlinnen, und mit allen hier anwesenden höchsten Herrschaften , dann einem glän zenden Hofstaate in 12 sechsspännigen Wägen, unter dem Jubel des aufallen Straßen und Plätzen —über welche der Zug ging — in zahlloser Menge versammelten Volks

die festliche Beleuch tung in Augenschein zn nehmen, welche die Bewohner Prags aus dankerfülltem Herzen Ihren Majestäten dargebracht ha ben. Ihre Majestäten hatten die Fahrt um Uhr ange treten, und sind erst um ^ auf in Uhr in der k. Burg zurück gekehrt gewesen, wo sodann die sämmtlichen höchsten Herr schaften bei Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich soupirten. Prag, den 3. Okt. Am 6. d. um I() Uhr Vormittags fand auf üem Exerzierplätze nächst dem Jnvalidenhause die Parade- auSrücknng der Prager Garnison

, bestehend aus dem Infan terie-Negiinente Hchenegg und Trapp, den Grenadier-Ba taillons Bor^sini und Devero, und dein zweiten Jäger- Ba taillon, dann vier Batterien statt. Die ganze Parade wurde von dem Feldmarschall - Lieutenant Fleischer kcmmandirt, welcher die Generalmajors Fürst Karl AuerSperg und Baron Hauer unter seinen Befehlen hatte. Nachdem Se. Majestät der Kaiser mit dem Kaiser von Rußland und seinen übrigen erlauchten Gästen die in drei Treffen aufgestellten Truppen abgeritten hatten, wnrden

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 14
Datum: 07.10.1839
Umfang: 14
liegende Wiasf angeheftst IVsshsN- ?>N auf dein sich eine vel- taisH« Batterie zurAnjündung der Mine befand, war SVO Fuß entfernt, so lang war also auch.der leitende MetaUdrath. Die Wirkung der Sxploflon war großartigund entsprechend. R d ? l> a n d. Petersburg, den 21. Sep^. Hiesige Zeitungen enthal ten folgende RachrichtM aus.A orodino: «Am 12. Sept. nach 11 llhr Vormittags begav sich der Kaiser zu der an die sem Tage angesetzten allgemeinen Revue aller bei Borodino ver sammelte» Truppen

; in der dritten die 6te und L8te,J»lfanterie-Division und die letzten 6 Bataillone der Reserye-Divisivn des Lten Jnfanterie- korpS; in der vierten die ganze Kayall-rje^und M der fünften Linie die Artillerie nnd die erste, reitende Pipnier-Eskadron. — Der Kaiser hielt vor dem. zur Revue bestimmten Orte, auf den das steile Ufer der Moskwa bildenden Höhen zwischen den Dörfern Kowalewa und Arinjina^ Hier empfingen.Se. Maje stät .dett Rapport vom Oberbefehlshaber der aktiven Armee, llm dieselbe,Zeit präsenlirten

auf^eiy.vom General-Feld,nar- schall gegebenes Zeichen. alle zur Revue aufgestellten Truppen das Gewehr nnd zugleich, erschallte ein donnerndes Hurrah in der ganzen Schlachtordnung der 1LV,V<)<1 Mann starken Ar mee. -Demnächst ritt der-Kaiser alle Linien entlang, worauf die Truppen im Ceremonialmarsch an Sr. Majestät vorbei de- filirten. Der Thronfolger 6äfarewitsch, der Großfürst Mi chael , der Herzog von.Leuchtenberg und der Prinz Alexander der Niederlande, als Chefs der Regimenter ihres Namens

, be fanden sich bei denselben.^ .-^.Die exemplarische Ordnung und die ausgezeilhnete.'Organisation aller bei der Revüe befindli chen Truppen befriedigten die Wünsche.Sr., Majestät vollkom men. Am 7 .^lhr Abends wohnte der Kaiser in der Borodi- noschen.Pfarrkirche, dem zum Andenken des Kaisers Alerander gehaltenen Todtenamte bei. -r- Auf den 12. Sept., war ein allgemeines Manöver aller bei Borodino. zusammen gezogenen Truppen, angesetzt Am Morgen nahmen die Truppen ihre Positionen in folgender.Ordnung

bei Rachmanowo. Der Kaiser begab sich um halb 11 llhr nach dem Dorfe Walujewa, wo.fogleich die Ak tion begann. Das Manöver dauerte über 3 Stunden und wurde in ausgezeichneter Ordnung, mit exemplarischer Ge nauigkeit, Regelmäßigkeit und Schnelligkeit der Trnppenbewe- gungen ausgeführt ; dafür haben Se. Majestät der Kaiser dem Oberbefehlshaber der. aktiven Armee und dem Großfür sten Michael,, welcher alle Refervetruppen kommandirte, ihre Anerkennung und allen besonderen Chefs derTruppen ihr beson deres

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 16
Datum: 20.11.1834
Umfang: 16
, gesprochen. Ich erwähnte dabei besonders des Eindrucks, den der Kaiser Nikolaus auf mich gemacht hatte. Seitdem konnte ich, da der Kaiser auf einer Reise begriffen ist, wie jeder Andere seine Gewohnheiten, seine Art und Weise, beobachten. Ich habe gesehen, mit meinen Augen gesehen, wie der Kaiser Nikolaus beständig mit Post fuhr, begleitet von einem General (dem Hrn. v. Ben- kcndorf) , am Tage zu den Musterungen , NachtS zu Festen oder Bällen eintraf, seine Offiziere müke machte

, so daß sie nur in den Augenblicken ausruhen konnten , wo er Depeschen las oder beantwortete, und dabei stet» thätig blieb, stets auf gelegt, es noch mehr zu werden ; — so habe ich den Kaiser ge sehen, und konnte kaum begreifen , wie man fo stark, so voll gesund seyn könne, um Strapatzen zu bestehen , die der robu steste Körper nicht ohne Gefahr sich zumuthen dürfte. Da lefe ich auf einmal im National und Eourrier fran^ais einen auch von der Gazette kopirten Artikel, der Europa in Kenntniß fetzen soll, der Kaiser Nikolaus sey

in Rußland sind nicht ein schönes militärisches Schau spiel, von einem General vorbereitet, der alles so angeordnet hat, daß der Monarch sich des imposanten Anblicks freuen kön ne . Hier kommandirt immer der Kaiser selbst und allein; zu Petersburg hat er Revue gehalten über 100,00» Mann, und 38 Stunden später fällt er, wie eine Bombe, unter andere 100,000 Mann, und läßt sie vor Mostaus Thoren an sich vorbei defillren. Die Regimenter erfahren plötzlich, der Kaiser sey da: alles muß bereit seyn; Niemand

weiß, welches Manö ver er kommandiren wird. Viele Stunden lang zu Pferd, in- fpizirt der Kaiser die Reihen der Krieger; ist er zufrieden mit der Haltung, so zeigt es ein Gruß; die Regimenter, an wel chen er, ohne zu grüßen, vorbei reitet, wissen, woran sie sind, und machen es künftig besser. Von Moskau aus war die Rich tung der Reise ins Innere schon bestimmt. Auf einmal än dert der Kaiser die ganze Reiseroute; di? Städte, welche ihn zuerst erwarteten, sehen ihn zuletzt

; andere, die ihn in einem Monat zu besitzen hofften, besucht er morgen, übermorgen. Behörden, TrnppenkorpS, alles muß bereit seyn. An Pcst- pserden darf es nicht fehlen. Regenwetter, schlechte Wege, .— keinerlei Hindernisse kommen in Anschlag. Ein eiserner Kör per und ein eiserner Wille — das ist der Kaiser Nikolaus. Ge:?iß, er lächelte wohl, wenn er gehörthat, daß er die Schwind sucht haben und einen Arzt von Berlin erwarten soll. — Man hat in den Zeitungen verbreitet, der Kaiser würde die südlichen Provinzen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 26.05.1834
Umfang: 10
^5 42 Kaiserlich 5 privt» <MKönig lich Böthe von und für Montag, den 2V. Mai i!«S^ leglrter I l l y r i e n. Nach einem Schreiben aus Görz vom ts. Mai ist am t t. d. der dortige Srzbifthof Monsigner Joseph Walland in einem Aller von 7S Jahren mit Tod abgegangen. Königreich beider Sizilien. AuS Tanger wird unterm s. März' (in ital. Blättern) berichtet, daß der Kaiser von Marccco nach mehreren vergebli chen Versuchen, den Frieden mit dem Könige von Neapel zu erhalten, die neapolitanischen

Unterthanen in seinen Staaten nicht mehr dieVortheile freundschaftlich gesinnterNatiönen ge nießen lassen will , und deswegen befohlen hat, die Flagge von Neapel in den Häfen von Marocco nicht mehr zuzulassen, mit derselben keinen Handel oder Verkehr mehr zu gestatten , und die neapolitanischen Soldaten, die sich in den maroccanischen Haftn oder Städten befinden mögen, auf der Stelle von dort wegzuweisen. Nicht minder gab der Kaiser Befehl, in aller Eile »ine Korvette, zwei Briggs und zwei Brigantinen

auszurüsten, welche, wie die Mauren glauben, zur Wegnahme siziliänischer Handelsschiffe bestimmt sind. > N u ß l a n d. Petersburg, den 4 0. Mal. Die nordische Biene enthält folgende nähere Details über die Feierlichkeit der Eidesleistung Sr. kaiserl. Hoheit des Thronfolgers Ccsarewitsch: „Der Mg d'e« 4. Mai »834 wirb in den Annalen des russischen Kaiser reichs für Immer unvergeßlich und heilig bleiben. An diesem Tage hat Se. Majestät der Kaiser, n^ch der von den Gesehen bestimmten Volljährigkeit

des Thronerben, Ihn als Kaiser undVater zum Eidegesührt; — zuerst als Erben des russischen Thrones und sodann als Kriegsdienenden. Beide Eide wur->. den im Winterpalais Sr. kaiserl. Majestät geleistet. Um halb S Uhr wurden die kaiserl. Reichslnsignien, der Reichsapfel, das Scepter und die Krone in die große Hofkirche gebracht, und auf einem besondern Tische zur linken Seite des Pults, worauf sich das heilig« Kreuz und das Evangelium befanden, nlevergelegt. Hierauf wurden alle Personen, die bei dem kai-' serl

. Hofe Zutritt Haben, so wie auch das diplomatische Korps, eingeführt^ Nach « Uhr traten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit demThronfolger und der übrigen kaiserl. Familie, untere Begleitung der ersten Hofchargen in die Kir che , und wurden von dem Metropoliten Seraphim und der Geistlichkeit mit dem heiligen Kreuze und dem Weihwasser empfangen. — Nachdem Ihre Majestäten Ihre Plätze einge nommen hatten, begann das für diesen Tag besonders aufge setzte Dänkgebeth

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 14
Datum: 02.05.1836
Umfang: 14
wird von allen Einsichtsvollen gewürdigt werden. Sie werten darin ein neues Unterpfand für die Befestigung des allgemei nen Friedens finden, dieses beständigen Ziels der Wünsche und des Bestrebens aller Regierungen.' Petersburg, den 16. April. Se. Majestät der Kaiser haben zu verordnen geruht, daß es den an der sibirischen und orenburgschen Linie gelegenen Zollämtern uud'Barrieren zur Pflicht gemacht werde, zu jeder Zeit die von Kirgisen in den Tauschhöfen zurück gelassenen Kinder anzunehmen, ohne jedoch denjenigen

aber eine nach den jedesmaligen Bedürfnissen festzusetzende Geld summe verabfolgt. — Die Zahl der Unterrichtsanstalten, die unter der Leitung des Ministeriums für ven öffentlichen Un terricht stehen, beläuft sich jetzt auf 1663. Hievon wurden et wa 400 von dem Kaiser Nikolaus. seit seiner Thronbesteigung, gegründet. In den Jahren 1833, 1834 und 1335 entstan den 213 neue Anstalten, worunter eine Universität, nämlich die des heil. Wladimir in Kiew. Die Zahl der Schüler, wel che die öffentlichen Schulen besuchen, vermehrt

sich jährlich etwa um 6000. Die in unserm D-nnc^stugsvlatte erwähnte Broschü- <s.hreiven an den Hauptredakteur des Journal des De- bats, als Antwort auf die Artikel dieses Blattes über die Re de des Kaisers von Rußland an die Deputation von Warschau) enthält ferner nachstehende Betrachtungen: „Man weiß, daß der Kaiser Nikolaus, durch das Uebergewicht seiner Macht, durch die Weisheit und Festigkeit seiner Regierung , einer der furchtbarsten Feinde der Anarchie ist, und daß deshalb alle schlechte Zeitungen

. Wenn er, wie Vernuuft und Pflicht es ihmvorschrieben, die ämt liche Mittheilung dieser Rede abgewartet hätte, um dann über sie sein Urtheil zu fällen, so würde er wahrscheinlich in einer viel bedächtigeren Weise gesprochen , und sich Deklama tionen erspart haben, deren ganze Ungebühr er jetzt selbst zu fühlen scheint, denn in den neuesten Artikeln, welche dem Journal de St. PeterSbonrg Zur Antwort dienen sollen, geht er über den Haß und Zorn, welche er dem Kaiser so ohne Grund geliehen, sehr leicht weZ

. um sich in einer angebli chen Verletzung des Wiener Vertrags.» ^uf welche er die Anf- merksamkeit des Publikums bereits in schein Vlatt vom 15. Nov. gelenkt, zu ergehen. Mein Vorsatz ist esnlcht, dem Ver fasser durch alle Einzelnheiten seiner, diesem Gegenstand ge widmeten, Auseinandersetzung zu folgen. Ich werde mich mit der Nachweifung begnügen, wie die ganze Frage darauf be ruht , daß man dem Kaiser das Recht bestreitet, nach seinem Belieben die Form einer Regierung zu ändern, deren Haupt er ist. Alles jedoch

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 22
Datum: 24.09.1835
Umfang: 22
da« vereinigte Garde - Kavallerie - Regiment, zusammengesetzt au« allen Kavallerie-Regimentern der kaiser lichen Leibgarde. Die größte Pracht herrscht in den Uni formen dieses SlitenkorpS, bei vem jeder Gemeine die Zeichen langer und ehrenvoller Dienste auf der Brust trägt. Jedes Re giment hat ganz gleichfarbige Pferde, so daß dadurch ein russi sches Kavallerie-Regiment noch mehr Gleichförmigkeit in'der äußeren Erscheinung erhält, als die vieler anderer Armeen. Der erste und zweite Zug bestand

mir Weiß aus Grau schimmeln, übrigens eben so stark als die früheren Kavallerie- Regimenter. Ein Regiment Kosaken, dunkelblau mit breiten rothen Streifen an den weiten Beinkleidern, schloß sich der regulären Kavallerie an. Sie ritten, die Lanzen schräg nach vorn gefällt, und in 10 Zügen, in einein Gliede, das Glied zu 13 Mann. Den Schluß machte die reitende Garte-Artil lerie mii 16 und die Kosaken-Artillerie mit 3 Geschützen. Der Kaiser sprach laut feine Zufriedenheit oder feinen Tadel aus, richtete

vierzehnjäh riger Fürst, der Kaiser beim Vorbeimarsch heranrief, ihm in die Backen kniff, worauf der Kleine ihn» dir Hand küßte, dann aber, sein langes Gewehr über den Kopf schwenkend,wie »in Vogel seinem Regiment? nacheilte; dreimal wiederholte fich der Vorbeimarsch, das erste Mal im Schritt, das zweite Mal im Trab, das dritte Mai im Galopp. Dir Kurden aber gingen stets im Trab^vorbei, kürzer -der länger ausgreifend. Bis zur einbrechenden Nacht währte dieser Vorbeimarsch, so daß die Kosaken-Artillerie

Herrschaften und der fremden Generalität bestimmt ist, arbeiteten Hunderte an der Verzierung der Wände und Säulen. Die letzteren waren aus Flinten, Säbeln, Bayonneten und vollständigen Gewehr garnituren gebildet; Laub und Kränze schmücken alle Wände und über jedem Tische hängen Bilder des erlauchten Kaiser hauses , so wie die aller preußischen Prinzen und Prinzessin nen. Das Ganze gewährt einen wahrhaft feenhaften An blick. — Se. Majestät der König werden morgen (Freitag) hier erwartet, aber wie man hört

der preußischen Truppen ins russische Lager, und dann große Parade von 30,000 Mann statt finden. , Ka lisch, den 12. Sept. Ihre königl. Hoheiten die Prin zen von Preußen kamen gestern vor 12 Nhr im preußischen Zollhause an, welches ungefähr 500 Schritte von der Gränze entfernt liegt. Höchstdieselben begaben sich dann auf den Weg nach Kalifch. Von Ihren Majestäten dem Kaiser und derKai- >erin von Rußland auf das freundlichste empfangen, bega ben sich Ihre königl. Hoheiten in die Stadt Kalisch

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 18
Datum: 06.08.1840
Umfang: 18
, Mit ihm zu Kampf und Wunde Zu jieh'n in weil'ee Fern'. Im-Schmuck der Siegesreiser Ziebt Oestreichs Helden - Chor ZiLht Deutschlands letzter Kaiser Zu Frankfurt durch das Thor. — Durch die belebten Gassen Tönt lauter-Inbelschall Den dicht geschmorten Massen Entgegen überall; Des Anblicks d eu t sche r Krieger Hat lang' man hier entbehrt, Nun koininen sie als Zieger Und find drum doppelt iperth. Woran den Grenadieren, Die stolz im Wassenglanz, In Reih' und Glied marschiren, Ritt huldreich — Kaiser Franz. — Deß

, Ihm, der mit seinen Schaaren, Die fremden Kelle» brach. — Und weiter zuin Pallaste. Bewegt sich Volk und Held, Wo man dem hohen Gaste, Das Hauptquartier bestellt. Hier gibt sich ihm anf'S Neue Iin lauten Jubel kund, - Daß Frankfurts alte Treue, Noch lebt in Herz und Mund: Das frischt ihm die Gebilde Der alten Zeiten ans, Und mit gewohnter Milde, Frägt bald der Kaiser d'ranf: »Wo find die alten Degen, Kap'täne vom Quartier, Die auf den KröiiniigSwegen Ich sah im Dienste hier V t!aßt mir die Wack'ren rufen

— In mancher Nichter-Fehde Hals treulich er der Noth, Die Feuerkraft der Rede Stand stets ihm zu Geboth; D'rnin halten ihn auch heute Die Vierzehn sich erseh'n, Daß er an ihrer Seite Zinn Kaiser möchte geh'». Zwar war von ihnen Allen Wohl keiner, was man sagt, Grad' auf den Mnnd gefallen. Auch sonst wohl nicht verzagt: Dsch ist's nicht wohl z» rathen Und schickt sich eben nicht Bei hohen Potentaten, Da; mehr wie Einer spricht. — Geiiug, an ihrer Srihe Führt Feierlein sofort ^ie stracks zum Kaifersitze, Und läßt

sie melden dort. Umringt von Generalen, Die in dem höchsten Glznz Den Herrscher hell umstrahlen, v-leht einfach — Kaiser Franz, Sein sanftes Ang' verbreitet Vertrauen, Glück nnd Rnh', Und unser Häuflein schreitet Voll Ehrfurcht aus ihn zu.'— >''aßt ench willkommen nennen, Kap'täne vom Quartier! Ich denk', ihr Herr'n, wir kennen Uns wohl von frnher^hirr? Oas war in bess'ren ^.agen,. Ocnn besser war die Welt, Die jebt in, Laus' und Jagen Nach Nen'rnng schwankt und fällt. — Im Wechsel der Gestalten

.- «» fuhr der Kaiser fort, — 'Hängt fest ihr noch am Alten, Am Glauben nnd am Wort?. O'ranf ehrfurchtsvoll begehret .Der Doktor Feierlein, Daß ihm das Wort gewähret In Gnaden möge seyn. — Dann hebt er an zu schildern Der Jahre Wechfellauf. Und faßt in treuen Bildern Die Thatenreihe auf; Wie man in deutschen Landen Dem Kaiser warm und treu. Trotz aufgelösten Banden, Noch stets ergeben sey; Daß die Erinn'rung wohne Zu Frankfurt, unverlevt, Wie Dentschlands Kaiserkrone Er hier anf'S Hanpt gefetzt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 16
Datum: 08.10.1835
Umfang: 16
.H? 81 Kaiserlich privi- Boche von und für l Donnerstag, den ö. Okt. Königlich legirter Oesterreich. Fclaende Nachrichten über den Aufenthalt Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in Tep li tz gibt die Prager Zei- tunq' A,n 20. Sept. Nachmittags besuchten Se. Ma^stat der Kaiser in Begleitung Sr. Excellenz des Hrn. Staatsministers Grafen von Kolowrat den Wallfahrtsort Mariaschein, und be laden Sich hieraus in die Bergstadt Graupen bestiegen die WilbelmShobe, bewunderten die herrliche

Aussicht über eine der schönsten Thalgegenden Böhmens, und ließen Sich alle UebersichtSpunkie, so wie die Umstände der in dieser Gegend vorgefallenen historisch merkwürdigen Schlacht von Kulm auf klären. — Den Rückweg nahmen Se. Majestät durch das durch Obstkultur und seine günstige Lage bekannte Rosenthal, durch den Park von Prtbstau, und widmeten den Abend uoch den StaalSgeschästen. Hieraus wurde das fürstliche Theater mit einem Besuche beglückt, und um 8 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser

in Augen schein zu nehmen. — Um 12 Uhr langten Se. Majestät der Kaiser in der Festung Theresienstadt an, wo Allrrhochstdicscl- ben von dem Festungskoinmandanten, Generalen der Kaval lerie, Grasen Klebelsberg, an dem Leitmeritzer Thore vorschrift- mapig empfangen und unter dem Donner der anfden Wällen aufgefahrenen Kanonen in das 5um Absteigquartjer bestimmte Kommandantenhaus begleitet wurden. — Um 2 Uhr nach Tafel geruhten Se. Majestät der Kaiser Sich zur Besich tigung der Festungswerke zu erheben

und von Sr. kaiserl. Ho heit dein durchlauchtigsten Hrn. Erzherzog Johann, General- Geniedirektor, geführt, zuerst die Hauptschleuße, dann von >.er Bastion Nr. 2, die durch Oeffnung der Einlaßschlenße be wirkte Jmmadation des Grabens und zuletzt die Hauptwerke der fronte d'Attaque in allerhöchsten Augenschein zu nehmen. Um 5 Uhr »rar diese Besichtigung beendet, worauf Se. Maje stät den am Leitmeritzer Thore bereit stehenden Neisewagen be- ^ Rückfahrt nach Tepliy antraten, allwo Se. Maje,iät der Kaiser um 7 Uhr

Abends angelangt sind. — ^>m 24. Sept. Vormittags besuchten Se. Majestät der Kaiser zu Vuße den Park von Turn, verweilten jedoch daselbst nur eine kurze Zeit, um sich sodann den Geschäften zu widmen. — Mittags war große Tafel bei Sr. Majestät, zn welcher nebst vlelen in Teplitz eingetroffenen hohen Gästen eine große An zahl ausgezeichneter Standespersonen eingeladen waren. Nach Tnche fuhren Ihre Majestäten zu dem Bauplätze des Monu ments, welches an der Straß» nach Kulm puf Befehl Sr. Majestät

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 14
Datum: 13.09.1832
Umfang: 14
. das Hochamt der allerheiligsten Dreifaltigkeit absang, und hier nach der Kardinal den Kaiser unter freudig-düstrer Feier mit hehrer Stimme zu der Römer erwählten Kaiser erklärte, wor auf ihm seine Herrn in tiefster Hochachtung Glück wünsch ten '). Hiernach ging der Herold Nomerich gemach durch alle Straßen und Gassen der Stadt, und seiner Trompete freudig Schmettern verkündete dieß erhabene Freudenfest Jeglichen der theilnchmenden Bewohner ^°). Fortan nannte sich er also nim mer König, sondern Kaiser

')...Aber nur erwählter Kaiser, und es ging sogar eine Wahrsage, daß er der letzte Römer- Kaiser sey 52). Sonst eigentlich war die Weissage, daß er der letzte Kaiser aus einem deutschen Hause seyn werde ^). Dank bar liest er durch seine vortrefflichen Redner dem Pabste verkün den, daß er den kaiserlichen Titel angenommen Hiernach ging er an seiner Entwürfe geheimnißvolles Werk mit gewohn ter Verschlossenheit. Nun er also Römer-Kaiser war, begann er offenkundig wider Italien feindselig zu handeln

ausgeschlagen, und seinen Brief dem Kö nige kund gethan. Dieß that dem Kaiser unendlich weh, und er ward gewaltig aufgebracht, sein gefällig Anerbiethen mit hochmüthlger Mißachtung frevelhaft hintangesetzt zu sehen; daher schwur er in ihrem frechen Uebermuthe seine Rache zu kühlen 72). Die Venediger aber sagten, sie wären die Belei digten, und von Seite der Bewohner von Kärnthen und der dasigen Gegend angefeindet '^). Daher träfen sie wider jene Gegenden größere Vorkehrungen zum Kriege '). Wie dieß

der Kaiser erfuhr, zog erzurVerwunderung Aller wieder zurück ^°). Er kam nach Trident -). Daselbst ^ieß er den andern Theil seiner Truppen, und an ihrer Spitze Friedrich den Markgrafen von Brandenburg mit seinem Sohne Kasimir als Feldherrn, den Oberbefehl aber über diese Truppen überkam Georg von Neideck, der Bischof von Trident, auf daß er mit ihnen die dasige Gegend obhüthete. Seine Truppen, ein Heer von Svno Lanzenknechtenund -lvo Reitern, alle Tiroler, an deren Spitze Sirt von Trautson als Obrist

, sich zu Rom unmittelbar von» Pabste krönen zn lassen Also begann der Krieg niit den Venedigern eigentlich erst recht ernst lich und um so nachdrücklicher, da der Kaiser neue Truppen bekommen. (Fortsetzung folgt.) -') Horniaiir Tiroler Almanach III. 18^. '>> Il.ir.io»-; ^»»!>Iv5i lli-.ili.i»«!-><- II. 52l. '5) lZer.irU <><; Ilns ll.ili«!,»»^. XII. t37. lZuiccinrilini la Iliütori» il'lt.ili!» VII. l!>7. ^l!>t!nii»v^Ili l»Il' Iml>l!rk>il«rt: VII. Sl>. <Zeri»r,I ile Roca IlilliskurA. XII. l!17. Ilatt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 16
Datum: 03.12.1838
Umfang: 16
« oufmarschirt) alle Stabsoffiziere, so wie oll» in Petersburg gerade In Urlaub be findlichen Offiziere zugegen seyn; auch werden die fremden Offiziere, nie aber das diplomatisch« Korps geladen. Die Priester, in Grün und Gold gekleidet, mit den heil. Gefäßen zur Messe, so wie des Kaisers Sänger erscheinen. Ist Messe und Gesang zu Ende, geht der Kaiser mit dem Großfürsten- Thronfolger durch die Glieder, und stellt sich dann mit dem ganzen Generalstabe vor der Fronte auf. Wer auch von aus gezeichneten

Offizieren oder Fremden zugegen seyn mag, der Kaiser spricht mit Niemand, scheint Niemand zu kennen; sein Auge hängt nur an den vor ihm stehenden Soldaten. Dann marschirt das Regiment ohn» Waffen vorüber. Sie salutiren nicht, aber jede Division begrüßt der Kaiser mit seinem: „Wie gehts, Kinder!' worauf sie mit begeistertem Ausruf: „Wir danken, Vaters antworten. Hat das Korps defilirt, so grüßt der Kaiser gegen all» Offizier», ind»m »r seinen Hut b«rührt, mit den Worten: IVl«.'55ieurs!' Z)ann

; der Kaiser in der Uniform des Regiments; der Thronfolger, die Großfürstinnen Olga und Marie, zuletzt die kleinen Groß fürsten in Kosakenanzug. Im weißen Saale war das Bankett bereitet. Ich habe viele kaiserl. und königl. Diners und Fe ten in Europa, in Wien, Paris und London gesehen, ab«r die ses übertraf sie olle. Wir saßen etwa 400 zur Tafel. Der Saal war von 4000 Wachskerzen erhellt. Prächtige Orna mente schmückten die Tafel, auf welcher nach den herrlichsten Speisen, servirt k I» Kusse, Und Weinen

jeder Art, das Des sert auf einem russischen Porzellan-Service gebothen ward, auf welchem man die Devisen und Uniformen aller Regimenter der russischen Armee gemahlt sah. Die Kaiserin saß in der Mitte der Tafel im Centrum , den Thronfolger zur Rechten, den Prinzen von Oldenburg zur Linken, beiden zunächst die übrigen Glieder der kaiserl. Familie. Ihrer Majestät gegen über der Kaiser, zur Rechten und Linken di« zw«i ältesten Of fizier« des Regiments. Außer dem Toast des Kaisers: „Auf die Gesundheit

der Offizier« des Regiments!' b«i welchem sich mit dem Kaiser die ganze Gesellschaft erhob, worauf sich schweigend Alles wieder setzte, fand keine Rede noch sonst eine Demonstration statt. Nachdem der Kaffeh hernm gereicht wor den, brach der kaiserl. Cirkel auf, und begab sich in die Gemä cher der Kaiserin. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Der reichste Mann in den vereinigten Staaten ist jetzt rsohl John Jakob Astor, Kaufmann in Nerr-Uork, welcher aus 25 Mill. Dollars (60,000,000 fl.) geschätzt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 14
Datum: 17.12.1838
Umfang: 14
aus Europa unumgänglich nothwendig seyn. Am 1. Nov. wird die ganze Armee zu Karnaul versammelt seyn, und sich dann nach Furrepoore am Sutledge und von dort dem linken Stromufer entlang über Shikapoore nach Kandahar begeben. In Bombay werden 5000, vielleicht gar 10,000 Mann ein- gcschiffi, und nach Kunatschee - Bandee an der Mündung des Jndus, der bis insHerzdes Landes schiffbarist, gebracht werden. Rußland. Petersburg, den 30. Nov. Se. Majestät der Kaiser sind mir Sr. Durchlaucht dem Herzog

von Leuchtenberg heute aus Moskau hier angekommen. — Die nordische Biene ent hält ein Schreiben aus Moskau über die Ankunft des Kaisers daselbst, Dem wir Nachstehendes entnehmen : Das Erscheinen unserer Kaiser in Moskau war immer durch ein für russische Herzen theures Ereigniß bezeichnet; so erfahren wir auch jetzt, daß die Großfürstin Maria Nikolajewna am 29. Okt. verlobt worden ist; alle hatten nnr den einen feurigen Wunsch, Ih ren erwählten Bräutigam zu sehen; wir wagten kaum zu l,offen, daß uns das Glück

eines so freudigen Anblickes zu Theil werden würde, und unsere Wünsche wurden erfüllt: der Herzog von Leuchtenberg ist in Moskau! Und wer ist mit ihm? Unser Kaiser! Er wollte Seiner ersten Residenz ein Pfand Seiner Liebe geben. Kaum zurück gekehrt von einer weiten, beschwerlichen Reise, erscheint Er Selbst, Nach kurzer Erholung, unter uns, stellt Ihn uns. Seinen getreuen Un terthanen, Selbst vor, und sagt: „Hier, meine guten Mos kauer, ist mein fünfter Sohn, liebet Ihn, Er verdient eure Liebe.' Wer

Verbindung. Man muß in Moskau seyn, um sich von dem allgemeinen einmüthigen Entzücken aller seiner Einwoh ner einen Begriff zu machen. Wir freuen uns und sind stolz, denn wir begreifen, daß der Kaiser, da Er Selbst mit dem er wählten Bräutigam hieher kam, denselben, so zu sagen, Ruß land aneignen wollte. Wie jung, schön, wohlgebaut und her ablassend ist Er! Alle Blicke wandten sich auf Ihn, als Er an der Seite des Kaisers vom Palais aus in die Uspenskische Kathedrale ging; Er sah, von wem Rußlands Kaiser

bewacht wird, Er sah, wie^a» Volk sich um Ihn drängt«, mit wel chem Jubel «s Ihn begleitet» , sah di» allgemein» »»ge heuchelt» Liebe, gewiß ward Er gerührt und faßt» ein» »den so zärtliche Liebe für Sein neue» Baterland> al« dies»« für Ihn. Da« zweite Mal, wo wir da« Alückhattrn, d»n Kaiser zu sehen, war Abends im Theater. Eh» noch Se Maj»stät in Moskau angekommen, waren schon all»Log»n und Plätze im voraus in Beschlag genommen. Da« ?he »t»r war bi« auf den setzten Platz angefüllt. In den Log»n saßen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 18
Datum: 02.10.1834
Umfang: 18
sich der Kaiser in düS Alexander-NewSki-Kloster begeh,n, wo sich die Geistlichkeit, welche in feierlicher Prozession von der «asan'schen Kirche dahin gezogen war, bereit« früher ver sammelt hatte. Nach beendigtem Gottesdienst« kehrte der Kaiser nach dem Winterpalais zurück. Mit dein Augenblicke, wo der Monarch zu Pferde gestiegen war, rückten auf ein gegebenes Signal von fünf Kanonenschüssen die Truppen in geschlossenen Kolonnen au« allen Straßen auf den Platz vor, und In weniger al« zehn

schaft bereits eingenommen holten. Das Tedeum begann und heilige Stille erfüllte den Raum, in dem ein Paarmal hunderttausend Herzen schlugen und die unzählbare Menge ,nit entblößtem Haupte dem frommen Gesang« lauschte, der durch die Luft ertönte. — Um wie viel tiefer aber fühlten sich alle Herzen bewegt, als der Kaiser auf die Knie niederfiel, um inmitten feines Volkes und mit ihm vereint unter freiem Himmel den Segen des Höchsten über Rußland zu erflehen l Nur wenig Augen

der Säule den Blicken verschleiert, als das Requiem für den hochseligen Kaiser ongestimint wurde, und die gvldnen Adler, von denen der karmoisinrothe, mit Lorbeerkränzen geschmückte Pavillon schwebend in den Lüften gehalten wurde, sich senkten. Lauter, hunderttausendstimmiger Hurrahruf er tönte durch die Reihen der Truppen und des Volkes und be grüßte gemeinschaftlich mit dem Donner von mehr als soo Kanonen, der von den KayS, dem Admiralität-Platze, Der Flotte und den Wällen der Festung ertönte

dieselbe von dem Metropoliten nach dem Gebrauckeder griechischen Kirche eingeweiht wurde. In diesem Augenblick» durchbrach die Sonne die trüben Wolken, die sie umlagert hatten und krönte mit ihren StrahlendasMonument, während noch eine kurze Weile lang der ganze Platz im Schatten zu liegen schien, bis sie endlich siegend hervortrat, und ihr mildes Licht über Rußlands Kaiser und sein Volk ergoß. — Die Ho^renadiere, ein schönes Korps Veteranen, welches vom jetzigen Kaiser kurz'nach seinem Regierungsantritte er richtet wurde

Alexanders diese Stelle angewiesen hatte, die mit vollein Rechte nur ihnen, der Elite der Armee, zukommen konnte. — Der Kaiser, umgeben von einem glänzenden'Gefolge, stellte sich zn Füßen der Säule, kriegerische Musik erschallte und 8S Bataillons Infanterie, 10k Schwadronen Kavallerie und 248 Kanonen defilirte» an ihm und an der Säule vorüber, beide begrüßend mit lautem Freudenrufe, eingedenk vergangener Thaten, die ihre Fahnen mit unverweiklichen Lorbeeren kränzten und Rußland das Recht ertheilten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 14
Datum: 19.10.1835
Umfang: 14
, den 10. Okt. Se. Majestät der Kaiser von Nuß land sind heute NackmittagS um 5 Uhr, nachdem Allerhöchst- dieselben mit Ihrer Majestät der Kaiserin - Mutter, Sr. kai serl. Hoheit dem auf die Nachricht von der Ankunft des russi schen Monarchen aus Preßbnrg hieher gcciltcn Erzherzog-Pa latin, und den übrigen hier anwesenden Mitgliedern der kai serlichen Familie in Schönbrunn gespeist hatten, wieder nach Prag abgereist. Sowohl bei der Abfahrt von Schönbrunn als bei der Durchfahrt durch die Straßen der «tadt

wurden Se. Majestät von dein zahlreich versammelten Volke, das ällent- halben harrte, um sich des Anblicks des erlauchten Herrschers zu erfreuen, mit lautem Jubel begrüßt. — Um den» großen Todten, dessen Verlust Kaiser Nikolaus, als Dessen Frennd unv Verbündeter im Leben, mit uns beweint, die lehre Ehr furcht zu bezeigen, verfügte Sich der Monarch heute Morgens im strengsten Inkognito zu den P. P. Kapuzinern, liest Sich die kaiserliche Gruft öffnen, und zu dem Sarg«, der die sterb lichen Ueberreste

des hohen Verblichenen umschließt, führen. Sichtbar bewegt, verweilte Er,an dieser geheiligten Stätte, be thete, und verließ sie tief ergrissen. So hat Kaiser Nikolaus, nachdem Er die Ueberlebenden durch Seine Erscheinung hoch erfreut und aufgerichtet hatte, auch dem Verstorbenen die letz te Ehre erwiesen und Sich dadurch in den Herzen der Bewoh ner dieser Kaiserstadt und, wenn die Kunde sie erreicht, gewiß des ganzen Kaiserreiches ein unvergängliches Denkmahl er richtet. Prag, den 1l. Okt

die Aufmerksamkeit des ^ . > » - ^ ^U)r zeigten Sich in der an das ^ s «ceitenloge Ihre Majestäten der Kaiser und - Oesterreich, dann Ihre Majestäten der Kaiser .5,!°^a,>erin von Rußland mir Ihrer kaiserl. Hoheit der rovsiirstin Olga, und in der Mittelloge u»id den drei an- gran-endeii Logen, die Erzherzoge Palatinns, Karl und Jo- nn^ ersterer mit seinen beiden Söhnen uNd Tochter, der « Therese, der Grosiherzog und die Großherzogin ''it dem Erbprinzen. Sogleich ethob stch aus , Daumen des Hauses ein einstimmiges

freudiges „Lebe- r, s ' kich nach inehrinaliger enthusiastischer Wieder- iMung kau in nach den ersten Akkorden der alten Oestcrreichern lyeiiercn Volksmelodie legen wollte. Ihre Majestäten, unser Kaiser und unsere Kaiserin verneigten 'Sich Hegen das Pub likum mit der Ih<em land'eöäl.tertlchen Herzen eigenen Huld, worauf das gesammte Publikum/mit imMr stelgrn'cer Rüh rung und Begeisterung dieVoVkshvmye absang Pnd. sein tierz- liches „Lebehoch' am Schtusse'der vierten Ktrophe unter gleich huldvoller

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Seite 4 von 12
Datum: 03.09.1832
Umfang: 12
, nach Italien zu kommen; deshalbeu liest er, der Senat, alle Waffenfähigen in der Umgegend von Verona schnellstens auszeichne», stellte das Kriegsherr eiligst auf einen gewaltigen Fuß und zog aus den fernsten Landen Verstärkungen ^). In aller Venediger Brust erwachte der alte Hast und Neid gegen den Kaiser, und sie verbündeten sich daher mit dem Könige von Frankreich ^). Der versprach ihnen auch Hülfe, weil er selbst nach der Röinerkrone lüstern war Der Pabst Julius II. hingegen both wieder Alles anf

gegen die Venediger, >v<il sie des heiligen Peter Besitzungen geschmälert '). So standen diese vier Mächte verschlungen einander gegenüber, wie des Kaisers Gesandten nach Venedig kamen. Sie traten vor den Senat, und im Namen Aller sprach Einer für deu Kaiser: „Marmilian, ihr Herr, ist entschlossen nach Nom zu gehen, und sich der Römer Kaiserkrone daselbst aufsetzen zu lassen. Weil ihn nun der nächste Weg durch die Lander der Republik fükrete; so möchten sie doch ihm und sei nem Herrn den Durchzug

, so würde dicst ihm Freude machen; denn er ist bereit, sie gewissenhaft aus das heiligste zn halten.' Der Senat ward über diesen Au trag bestürzt, und Einige der Senatoren gaben den Rath dem Kaiser zu glauben und ihn zu gewinnen zu trachten; aber Ei nige dagegen riechen von dem Bündnisse mit Frankreich nicht abzutreten, und dieser Meinung ward auch der Doge selbst zugethan °). Man gab daher den Gesandten diesen Bescheid: „Wenn der Kaiser friedfertig und ohne Heere durch ihre Län der ziehen

wollte, so würde sich die Republik ein Vergnügen daraus machen, in seinen Antrag zu willigen, und sie würden ihm sogar eine Gesandtschaft entgegen senden, die mit einer Achtung ihn empfangen sollte, welche sonst einem Kaiser ge bühret; würde hingegen er mit einem Heere kommen, so könn ten siedlest nicht gestatten, uud der König von Frankreich wür de diestfalls Ursache haben, sich über des KaistrS Untreue zu beklagen.' Mit diesem Bescheide verließen die Gesandten den Senat; aber bevor sie die Stadt anch verlassen, kam

vom Kö nige schon ein Gesandter, um die Gesinnung und Willfährig keit der Venedigcr auszukundschaften, wem, er ilmi den Krieg erklären wurde, denn es erging ein Gerücht, das? alle Völker Deutschlands unzählige Truppen ihrem Kaiser gäben nnd ver sprächen, und dast die Senatoren ob Jener vereinten Unter nehmung nnd zttsammengrcifendcn Uebereinstimmung muth- loö geworden '). ES ging also des Königes Gesandter vor deu Senat, mid suchte die Senatoren zu bereden, sich dein Kaiser mit Waffengewalt zn widersetzen

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Seite 4 von 10
Datum: 10.09.1832
Umfang: 10
2S Z-> 2> 2? 27 -7 7 6 6 -4 »Z »2 beiter ! Regen heiler 27 > -7 -7 6 5 6 'S Wolken Wolke» Siegen lil. Geschichte. S i Lt von T r a u t s o n. Von Ant. Emmert. (Fortsetzung.) Mißlich war also des Kaisers Lage sichtbar, und die NelchS» tnlfe zögerte noch immer; aber es kamen einmal gegen »o,ool> ttulren Geld Endlich ward maii auch auf die Kriegs marinen bedacht, wiewohl auch in manchen Gegenden von Teutschland stürmevoller Unfriede bis vor die Zelle der Klöster drang ^). Ihr Kaiser ward ihnen werth, und mannigfaltige Bewegungsgründe

; aber Ulrich Ga»er ivard Vlutrichter Indessen waren aber alle diese Truppen zusammen noch lange nicht die versprochene Zahl von so,<ioo Mannen und der Kaiser war nicht ganz befriedigt '). Doch er freute sich dieser einmal. Er verweilte noch bis Ende des IännerS zu Bozen, nnd be schäftigte sich thätigst mit Znrüstnngen. Sirt von Trantson ward erster Hanptinann, nnd früh Morgens am zweiten de6 Feber lieft er seine Truppen reisefertig anfstellen. Sie beliesrn sich kaum auf 700» Mannen Also schwach

, aber doch statt lich gerüstet, zog der Kaiser an seines HeereS Spitze gegen Sü den und kam Abends nach Trident, woselbst er im Schlosse seine Herberge nahm, für feine Trnppen aber allster der Stadt ein Lager schlagen lies!, und die Schlüssel der Stadtthore dem Alutrichter Ulrich Gasser übergab Des andern Tages am dritten deck Feber lieft er in der Stadt ein Aittfest und eine Kirchfahrt anstellen ''). Nach deren Ende hieß er die Herzoge, Fürsten, Grafen, Herrn und Hauptleute vor sich kommen

. ') <s'!?>Zcr (5hrenspiegel VI. izj«. <Lru>li>S Chronik von Schwaben N. I0!>. Kiltt Oolluctitll» I.In>I:»vi!«>» Vll. Ztl. Hvrmayr österreichischer Pliitarch V. l!ZS. (5r»siuS <5l>ronik von Schivabcn II. ONiIccinrilint Ii» Nistorliv >l'lti>li!» VII. 1!>7. zum Kaiser, erhoben sich da die Herzoge von Vraunschweig nnd Würtemberg, die Churfürsten unv Markgrafen vonVran^ denbnrg, die Fürsten von Mecklenburg, Lieguiz nnd Anhalt, der Graf von Sonnenburg und Georg von Neideck, Bischof von Trident, nud thaten

einhelligen Sinnes kund, daß sie für ihn Leib und Gut und Blut aufopfern, nnd mit ihm genesen oder sterben wollten <'). Dieß gefiel dem Kaiser, »indes waren ihm auch Alle ganz ergebe»; zumal der Bischof von Trident, der stets wachsamen AugeS fnr ihn gewacht, und dem er eigens dafür gedankt ''). Er ritt hierauf andächtigen Sinnes in den Dom, von dannen in die Pfarekirche hinüber, und besichtigte daselbst gelegenheitlich die wunderthätigen Gebeine des heiligen Simon aus Trident. Alsdann ging

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