Seite 6. Ar. 23 26 Jahre galt unser Kaiser als der Friedens- sürst, dcr mit seinem erlauchten Verbündeten, seinem väterlichen Freunde, dem Kaiser von Oesterreich. König von Unzarn zusammen als die Stützen deS europäischen Friedens galten; und jetzt plötzlich soll Er es sein, der die KriegSsackel unter dieVölker geschleudert, der den Wellkrieg entflammt hat/ Mit diesen Lügen werden unsere Feinde auf die Dauer Niemanden täuschen. Die Weltgeschichte läßt -sich nicht belügen. Die Welt geschichte
entspricht, die beide Länder geleistet haben. Doch ich will keine politische Rede halten. Ich verlasse mich auf das Dichterwort: „Denn wenn daS Herz zum Herzen spricht, bedarf es auch der Worte nicht.' Meine H:rren! Sie alle wissen, daß ich als preußischer, deutscherOsfizier aus treuem Herzen spreche, wenn ich meines Königs, meines Kaisers gedenke, und ich weiß, daß ich zu treuen Verbündelen, zu begeisterten, zielbewußten Oestcrreichern und Ungarn rede, wenn ich den deutschen Kaiser feiere
wird, von umfassendstem Wissen, von riesiger Arbeitskraft von einem Ge dächtnis, um das jeder von uns ihn beneiden kann, von sittlicher Strenge, von einem über wältigenden Ernst in der Aufafsung seiner Dienst- .pslicht, dabei von herzlicher Fröhlichkeit unter Fröhlichen, chevalereSk und freundlich gegen Je dermann/ mit allen Tugenden des'Deutschen ausgestattet, so steht unser Kaiser da. „Nehmt alles nur 5n allem, Er ist ein Mann ; Ihr- wer-, det selten seines Gleichen sehen.' Ünd was sollen wir nun heute unserm
Kaiser schenken? Neben den erneuerten Gelübden der Treue den Herzenswunsch, daß unsere verbündeten Truppen auch fernerhin von Sieg zu Sieg schreiten, wie gerade jetzt die Depesche ankam, daß die Sachsenmeinen bedeutenden feindlichen SchMengraben 4in Sturme genommen und 90l) ^Gefangene-gemacht haben, daß auch fer nerhin im Osten und Westen die siegreichen Fahnen der verbündeten Armeen in die feind lichen Massen dringen, daß durch den Kampf der Frieden Herbeigeführt wird, der das Le-> benswerk unseres
-» terFeswsUmmung, aber mit der innigen Her-, zensfröhlichkeit seiern, daß, das neue Lebens-, jähr unseres Kaisers alles zum Guten führt. Mit seinen Worten „Die Spitze des Schwertes gegen den Feind gerichtet und unsere Herzen offen gegen Gott', mit diesen Worten begehen wir den Tag und legen unfern Kaiser in Gottes Hand. Mögen noch lange Jahre des Glückes und Segens Anserem Kaiser beschieden sein, möge es ihm vergönnt werden, nach siegrei-, chem Kriege dem Lande den Frieden wieder-, zugeben und alles von neuem