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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer sielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlagung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland tote* ien. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen ,Sieg und den Völkersrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. * * * Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit. seiner Familie int Schlöffe Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf Lern

Hose eine verettdete Kuh, das letzte Eigentum der altert Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dent Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdors das Geld ab- zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter ..Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben

. Lachend fügte sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus. und hörte lächelnd die Versichertmg des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Äugenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch int letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben

. Unbekümmert um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warteit, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelaffen waren. Ter

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Tiroler Post
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Seite 4 von 12
Datum: 24.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin Zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. * * * Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte sich Franz

Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen ans und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelassen waren. Der Kaiser verbot

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Außferner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er mit seiner Familie im Schlöffe Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer -*■ der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Der „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte

sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tres sen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten: er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückendeu Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven: auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich? Als Kaiser Franz Josef von Ebenste nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelasstn waren. Der Kaiser verbot

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 24.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es fern anders. Der 28. Juni 1614 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. • • • Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das Letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er den: Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab- zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte

sich Franz Josesi kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1559 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weih und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelasien waren. Der Kaiser verbot

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch eS kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge- mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden rwch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. • m • Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns- dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schein ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das GelL geben. Lachend fügte

sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1856 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig. der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicks eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mir den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebenste nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelassen waren. Ter Kaiser verbot

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 01.09.1905
Umfang: 12
Hierauf fuhr der Kaiser zum Hotel „Kaiserkrone", wo für etliche Stunden das kaiserliche Hoflager aufgeschlagen war und die Aufwartungen erfolgten. Zuerst kamen an die Reihe der Kardinal Erzbischof von Salzburg Dr. Katschthaler und der Fürst Großmeister des souveränen Malteser-Ordens Thun-Hohenstein und dann die Geheimen Räte und Kämmerer und die hochw. Geistlichkeit. Dem Fürstbischof von Trient hatte der Kaiser vor der Aitdienz noch ein pracht volles Brustkreuz (Pektorale) mit goldener Kette

überreichen lassen und Fürstbischof Endri ci erschien zur Audienz schon mit diesen Zeichen kaiserlicher Huld geschmückt. Auch Fürst bischof Dr. Altenweisel von Brixen, die tirolischen Äbte und zahlreiche Ordensvorstände nahmen an der Audi enz des Klerus teil. Auf die Begrüßungsansprache erwiderte der Kaiser: „Ich weiß, daß der Klerus von Tirol kaiser treu, gut konservativ und patriotisch ist und wünsche, daß es in Zukunft so bleibe und daß er einig für das Wohl des Landes wirke." Darauf kam

das Offizierskorps an die Reihe und dann die Landtags- und Reichsratsabgeordneten Tirols, die sehr zahlreich erschienen waren. Der Kaiser sprach über die Verhältnisse im Reichsrat und meinte, eine gedeihliche Tätigkeit und Arbeitsfähigkeit sei jetzt doch zu hoffen. Das Gleiche gelte vom Tiroler Landtag. Die bestehenden Ge gensätze müssen sich überbrücken lassen, um zu fleißiger und einträchtiger Arbeit zu gelangen. Rühmlich hob der Kaiser die fleißige und ersprießliche Tätigkeit des Landesau s« schusses hervor

, der Notariatskammer, Aerztekammer und dann die drei Bürgermeister von Innsbruck. Se. Maje stät erkundigte sich über den Aufschwung der Landeshaupt stadt und freute sich über die bezüglichen Mitteilungen des Bürgermeisters. Dann berührte er das Projekt der Mitte walderbahn und stellte znm Schluß die Frage, ob es jetzt in Innsbruck ruhig sei. (!!) Indessen hatten am Musterplatz die Vertretungen der Gemeinden der Bezirke Bozen und Meran und anderer Auf stellungen genommen. Der Kaiser trat, nachdem die Audien zen

des Kaisertages in Bozen entnehmen, zu melden weiß. Dieser Rundgang des Kaisers in Mitte seines treuen Volkes, der wohl eine Stunde währte, war der schönste Teil des Kaiseraufenthaltes in Bozen und wird jedem Teilnehmer in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. — Nachdem der Kaiser wieder in das Hotel zurückgekehlt war, erschien er auf der Altane desselben und ließ die Neservisten- und Schützenvereine mit ihren Musikkapellen vorbeidefilieren. Der Festzug umfaßte 6 Reservistenkolonnen, 9 Veteranenver

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1917
Umfang: 12
-Kreutz-Höhe durch einen kühnen Sturm angriff wieder abgenommen, den einzigen Ge winn, den die Franzosen hier mit ihren Vor stößen zu erreichen imstande waren. Der U-Bootkrieg geht lustig weiter. Es ver geht kein Tag, wo nicht wenigstens 20.000 Ton nen feindlicher Schiffsverluste gemeloer werden. Der Kaiser abermals in Tirol. Wiederum ist der Kaiser zur Besichtigung der Front «ach Tirol gekommen und hat bei dieser Gelegenheit verschiedene Teile des Landes besucht. Am 13. Sep- tember nachmittags traf

Seine Majestät in Trient ein, wo ihm die Bevölkerung in rührender Weise hul digte. Der Monarch besichtigte dann die Truppen in Folgaria, Lavarone und Valsugana. Am zweiten Tage ging es über Judikarien nach Sulzöerg und Nonsberg. Sehr warm war die Begrüßung in Tione, wo die Be völkerung den Kaiser mit Blumen überschüttete. Land sturmarbeiter brachten dem Kaiser einen gewaltigen Strauß von Edelweiß,, Enzian und Alpenrosen. Der Kaiserin widmeten sie aber ein Bild der heiligen Zita, daS die schönsten und größten

Edelweiß umrahmten, die in den höchsten und unzugänglichsten Felsen des Adamello zu finden sind. Einen längeren Aufenthalt gab es in Pinzolo. Dann ging es in das herrliche Reich von Madonna di Campiglio in das Nocetal. hier wie überall hatten alle Häuser Festschmuck an» Plegt. An allen Gassen, ja auch an steier Landstraße /tmd die Bevölkerung in. ihrem Sonntagsstaate, um dein Monarchen zu huldigen. Der Kaiser verließ das Nocetal oberhalb Cles, um über die Mendel nach Bo zen zu fahren. Wo immer Truppen

zur Ausbildung oder in Reservestellung weilten, hatten sie am Wege, den der Kaiser nahm, Aufstellung genommen. Sie jubelten dem Kaiser mit stürmischer Begeisterung zu. Am Mendelpasse selbst rastete der Kaiser eine Weile, um die prachtvolle Aussicht zu genießen. Der Nosen- arten glühte, als der Kaiser nach Bozen kam. Ueber en Aufenthalt des Kaisers in Bozen wird uns vom 16. September geschrieben: Flüsternd ging's gestern von Mund zu Mund: „Der Kaiser kommt, der Kaiser kommt!" Die einen sagten: „Er kommt

von der Front," die anderen: „Er fährt an die Front." Man hatte erfahren, der Kaiser werde am Sonntag in der Herz Iesu-Kirche seine Sonntagsandacht verrichten und, wie selbstver ständlich, wurde dieser Kirchenbesuch beim eucharisti- schen Bundesherrn Tirols mit einer Reise znt oder von der Front in Verbindung gebracht. Und er ist ge kommen, unser geliebter, in seiner Jugend schon'so schwer geprüfte Kaiser. Der Platz vor der Kirche in seinem bunten, grünbekränzten Flaggenschmucke und den dunklen Tannen

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1899
Umfang: 8
- rathsbeschlusse unserer nachbarlichen Landeshauptstadt, in welcher über Antrag des rastlosen Preußenfreundes Thurner mit allen gegen eine Stimme beschlossen wurde, eine der anzulegenden Straßen Bismark-Straße zu benennen. Ge nannter Antragsteller fühlte jedenfalls das dringende Be dürfnis, gerade in dem Momente, als der vielgeprüfte Jubel kaiser im Begriffe stand, unser Land mit seinem Besuche zu beehren, seiner patriotischen Gesinnung (!) auf solche Weise Ausdruck zu verleihen. Menschen mit gewöhnlichem

Verstände begreifen allerdings nicht, warum die Hauptstadt von Tirol das Andenken eines Mannes ehren sollte, welcher unserem Kaiserstaate und insbesondere den Katholiken so viel Unheil zugefügt hat. Doch was kümmern solche Menschen geschicht liche Thatsachen! Meran, 21. September. (Das Andreas Hofer fest in P a s s e i e r, der Kaiser in Tirol.) Schon aus der Zusammensetzung des Comites ließ sich mit Bestimmtheit erwarten, daß dieses Landesfest, zu welchem unser heißgeliebter Kaiser und Herr persönlich

zum Landesfeste im wahren Sinne des Wortes geworden ist. Unter begeisterten Jubel rufen der Bevölkerung, bei Pöllerknall und Glockengeleute hielt der Jubelkaiser vorgestern seinen Einzug in das Land Tirol. Durch ganz Pufterthal insbesondere aber in Lienz und Bruneck wurden dem geliebten Monarchen herzliche Ovationen bereitet und war er der Gegenstand allseitiger Huldigung und Verehrung. In Bozen kam der Hofzug bald nach 3 Uhr an, wo der Kaiser am Bahnhofe von den Honorationen begrüßt wurde. Hierauf besuchte

der Kaiser die neue Herz Jesu Kirche, vor welcher der Abgeordnete von Zallinger eine kurze Ansprache hielt, nach deren huld vollsten Entgegennahme der Kaiser in genannter Kirche ein kurzes Gebet verrichtete. Darauf erfolgte die Weiterreise nach Meran. Auf der ganzen Fahrt durch das Burggrafen amt wurde der Kaiser überall von der herbeigeeilten Be völkerung feierlichst und freudigst begrüßt und ihm zugejubelt. Mit einer Verspätung von 1V 2 Stunden, welche infolge 2er Entgleisungen in Kärnten einem Umweg

des Hofzuges nach Glandorf bedingten, kam der Kaiser um V 2 5 Uhr abends in Meran an. Seit vielen Tagen herschte in Meran und im Passeierthale die regste Thätigkeit, um Häuser und Plätze mit Fahnen und Tannen, Blumen und Guirlanden, Triumphpforten und Obelisken u. s. w. zu zieren, um die Heimat unseres Natioualhelden Hofer durch würdigen Fest schmuck in Einklang zu bringen mit der gehobenen Stimmung der Einheimischen und Fremden. Von allen Theilen Tirols sind Schützen, Veteranen, Musikbanden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 14
Datum: 02.12.1898
Umfang: 14
Mir dm Kaiser. fünfzig Jahren, als Kaiser Ferdinand aus Wien flüchten mußte, suchte er Zuflucht in Tirol und fand hier liebevolle, begeisterte Aufnahme. Die Kaisertreue der Tiroler hat sich in den Tagen der Gefahr immer am glänzendsten bewiesen; wenn andere abfielen, dann schlossen sie sich nur um so enger an ihren Kaiser und Herrn. Heute ist keine Rede von Flucht und Gefahr. Im Gegentheile, der Kaiser feiert ein Jubelfest und Millionen treuer Unterthanen feiern es dankbar mit. Die herrliche

Gestalt unseres Monarchen steht nach fünfzigjähriger Regierungszeit, während der ihm Sorgen und Prüfungen wahrlich nicht erspart geblieben sind, ungebeugt da. Die ganze Welt blickt voll Ehrfurcht auf ihn, den ritterlichsten der Monarchen. Wir Tiroler danken Gott, daß er unser war, daß er unser ist. Und wenn wir singen: „Gott erhalte unseren Kaiser!" quillt der Wunsch aus tiefinnerstem Herzen. Wir schaaren uns enge um ihn, wie unsere Väter um den Thron sich schaarten in den Tagen der Gefahr

. Haben wir nicht Ursache dazu? — Dem hohen Herrn war es nicht vergönnt, sein Jubelfest in Freuden zu be gehen. In der Kapuzinergruft stehen zwei Särge — an dem einen sind die Kränze, die ihn bedecken, noch kaum verwelkt — die umschließen das, was dem Kaiser auf Erden das Theuerste sein mußte. Das Jubeljahr ist zum Trauerjahr geworden. Und fehlen etwa in diesem Jahre die Sorgen der Regierung, die Mühen des hohen Amtes? — Ach, schwer und bleiern liegt der Himmel über uns; unsicher und drückend ist die Lage

. — Auch an schrillem Mißklang fehlt es nicht zwischen den Feierklängen des Jubeljahres. Als im Parlament die Vertreter der verschiedenen Gruppen sich versammelten, um über die Huldigung zu beschließen, die dem Kaiser am Gedenktage seines Re gierungsantrittes bereitet werden sollte, haben wir da nicht Einen darunter gesehen, der, hämisch lächelnd, den Saal verließ? Haben wir nicht Tags darauf gelesen, wie eine andere Gruppe des Hauses dagegen protestirte, daß diesem Manne allein der Ruhm so traurigen Handelns

gebühre, denn sie (diese Gruppe) habe von vorneherein sich der Berathung ferne gehalten? Und im offenen Parlament war es, wo Einer von Kaisertreue wie von einer Waare sprach, die man nur gegen entsprechenden Preis verhandeln soll. Solche Gesinnung liegt dem Tiroler ferne, der den alten Wahlspruch des Landes: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!" in Ehren hält. Unter den Fahnen, die diesen Wahlspruch trugen, hat Tirol Sieg und unver gänglichen Ruhm sich erworben. „Für Gott, Kaiser und Vaterland

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 23.09.1899
Umfang: 12
auch wohlbekannt, dass die im ganzen Lande tief eingewurzelte Anhänglichkeit an Mich und mein Haus keinen Unterschied der Stände und Klassen kennt, so thut die Kundgebung dieses Gefühles seitens der Bürgerschaft der schönen und aufstrebenden Stadt Meran Meinem landesväterlichen Herzen besonders wohl. Ich freue Mich, die bedeutenden Fort schritte, die das Gemeinwesen dieser Stadt im letzten Jahrzehnt gemacht hat, aus eigener Anschauung wahrzunehmen." Der Kaiser richtete alsdann freundliche Worte

an. Unter den stürmischen Hochrufen fuhr der Kaiser sodann durch die festlich geschmückte Stadt nach Schloss Rottenstein. Die Fahrt durch die Stadt. Der Raum gestattet uns nicht, ein Bild über die Ausschmückung der Straßen und Gassen der Stadt bis zur Burg Rottenstein zu geben. Allenthalben erhoben sich reizende Triumphpforten. Reisigguirlanden, Blumen gewinde und Pflanzenschmuck, Fahnen und Flaggen, Teppiche, Inschriften, Transpa rente, Kaiserbilder wechselten in bunter Reihe ab. Imposant war die Habsburgerstraße

mit ihren eleganten Häusern geschmückt. Als der Kaiser die Fahrt antrat, über tönten brausende Hochrufe die schmetternden Fanfaren, die rauschende Feldmusik von 21 Musikkapellen und die vom Küchelberge zu Thal gesandten Pöllersalven. Bon den Bal- konen streuten elegante Damen dem Kaiser Blumen aus den Weg. Die unzähligen Kriegs- uud Vereinsfahnen wurden geschwenkt. Aus der Fahrt durch die Habsburgerstraße wurden die Pferde des kaiserlichen Wagens scheu und bäumten sich. Der Kaiser und Erzherzog Franz Ferdinand

sprangen heraus und fuhren im Wagen des Statthalters weiter. An der reich geschmückten Spitalsbrücke entboten die Gemeinden Unter- und Ober mais durch ihre Gemeindevorsteher dem Kaiser einen ehrfurchtsvollsten Willkomm gruß, den Se. Majestät huldvollst entgegen nahm. Unter den begeisterten Hochrufen der Menschenspaliere fuhr der Kaiser, dessen vor zügliches Aussehen und bestrickende Leut seligkeit das Entzücken der Bevölkerung hervorrief, ununterbrochen nach allen Seiteu für die dargebrachten Ovationen

freudig dankend, nach Rottenstein. Der Empfang in Rottenstein. Unter Pöllerschüssen, Glockenklang, den Hochrufen der Versammelten und den Klängen der Volkshymne fuhr die Equipage des Kaisers, die mit prächtigen Blumenspenden geschmückt war, in den Park. Der Kaiser entstieg, von Erzherzog Franz Ferdinand gefolgt, dem Wagen, begrüßte den Erzherzog Ferdinand Karl, den Besitzer des Schlosses, und nahm dann durch den Statthalter die Vorstellung der erschienenen Dignitäre ent

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.08.1909
Umfang: 16
Zum 29. August. „Mein Kaiser — mein lieber Kaiser! Mein lieber, lieber, guter Kaiser . . .!" So spricht voll innerster Rührung der Sandwirt Andreas Loser im Drama des Pater Ferdinand v. Scala, als ihm die Abgesandten Kaiser Franz I. das Medaillon mit dessen Bildnis in die Lofburg überbringen, und Tränen treten ihm in die Augen, And sich zu seiner Umgebung wendend, fährt er voll Begeisterung fort: „Morgen, wenn die Poller außikrach'n über Berg und Tal: „Wir lieben den Kaiser!", wenn's

der Söhne jener Leiden von 1809 in der Landeshauptstadt einzieht, wenn er durch die endlosen Spaliere seiner jubelnden Schützen und Veteranen fährt und deren Kompagnien und Regimenter im Vorüberziehen vor der Lofburg den Kaiser und Fürsten grüßen. Wenn die ver- wetterten und zerschossenen Fahnen, die stolzen Gedenkzeichen einer großen Zeit, vor dem edlen Sprossen jenes Laufes sich senken, für welches unsere Vorväter vor einem Jahrhundert in beispielloser Ergebenheit ihr Blut verspritzt

haben. Wenn die Säbel aus den Scheiden fliegen und die an frische, frohe Kampfeslust gemahnenden Stutzen jauchzend emporgeschwungen werden und des Kaisers Greisenantlih dem Volk für seine Grüße mildlächelnd dankt. „Mein Kaiser — mein lieber, guter Kaiser!" So mancher von der Last der Jahre gebeugte, alt und grau gewordene Veteran, der bei Kustozza, bei Mortara oder Novara unter den österreichischen Fahnen gekämpft und geblutet, wird in diese Worte ausbrechen, wenn es das Schicksal ihm vergönnte, am Abend

seines Lebens nochmals den Kaiser zu sehen, der in Zeiten der Gefahr ebenfalls durch Mut und Ritterlichkeit zum leuchtenden Vorbild geworden und dann durch lange Jahrzehnte als Schützer und Lort des Friedens für ganz Europa waltete. So mancher junge Soldat, der des Kaisers Rock trägt, oder ihn als Urlauber zeitweilig ausgezogen hat, wird diese Worte still im Lerzen nachsprechen. Und wenn am Berg Jsel, der blutgetränkten Stätte tirolischen Leldentums, diesem ragenden Beweisbild Tiroler Treue

' einer der alten und jungen Schützen, die vom fernen Lochtal, vom einsamen Berghof herabgestiegen sind, um den Kaiser zu sehen, wird beim Niederfallen auf's Knie die kugelsichere Waffe oder den Säbelknauf fest an die Brust drücken und sich erinnern an den trotz'gen Mut, an Feuerbliyen, keckes Schwerterschlagen, an seine Väter, die so stolz bereit, für ihren Kaiser Gut und Blut zu wagen. Kurd Eichhorn. Kaiserbesuche in Tirol. Llnser Kronland kann auf eine stattliche Reihe allerhöchster Besuche zurückblicken

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
Beilage zu-Nr. 54 Qe r „Tiroler Land-Zeitu ng" vom 20 August S(9IO. Kaiser Franz Josef - Anekdoten. Die bekannte „Anekdotenbibliothek" der Ver lagsbuchhandlung Robert Lutz in Stuttgart hat einen Band Habsburger Anekdoten gebracht, der eine Fülle kleiner, charakteristischer Einzelheiten aus dem Leben der Fürsten dieses Hauses enthält. Einen breiten Raum darin nehmen die Anekdoten über Kaiser Franz Josef ein; von seiner frühesten Kindheit an, bis in die heutigen Tage tritt er in den einzelnen

und ihm auf die Gefahr einer Strafe hin, seine Waffe gab. Kaum aber war der Erzherzog in deren Besitz, als er den Säbel zum Steckenpferd und das Portepee zum Zügel machte und spornstreichs in die kaiser lichen Gemächer davongalopierte. Der waffenlose Gardist machte ein langes Gesicht und stand in der nächsten Viertelstunde tüchtig Angst aus. Endlich erschien der Prinz wieder, aber keineswegs im Galopp, sondern im bedächtigen Schritt, und gab kleinlaut den Säbel zurück: das Portepee war zerfranst und zerrissen

. Der Soldat aber war gottfroh, seinen Säbel wieder zu haben und sprach scherzend: „Jetzt bleibt halt nichts anderes übrig, als den Papa zu bitten, ein neues Portepee kaufen zu lassen." Da sieht der Kleine den Gardisten mit großen Augen an und ruft, so stolz und und würdevoll er's nur kann: „Das werde ich Dir kaufen, wenn ich mal selber Kaiser bin". Sprach's und schritt von dannen. * Kurz nachdem der Kaiser den Thron bestiegen hatte, stand er einmal im Begriff, ein Cholera- ffpital zu besuchen

. Auf dem Wege dahin redete er seinem Begleiter, der Familienvater war, zu, das Krankenhaus nicht zu betreten. Der Herr erinnerte -nun den Kaiser daran, daß er als Vater von Millionen sich noch mehr vor Gefahren hüten müsse. Aber der Kaiser entgegnete ernst: „Ich bin Landes vater für Gesunde und Kranke, drum zieht's mich HU meinen kranken Kindern hin; wenn Ihre Kinder im Spital weilten, würde ich Sie auch nicht hindern, sie zu besuchen." * Eines Tages erschien Franz Josef unangemeldet in der Militärakademie

nach dem grünen Federbusch des kaiser lichen Hutes aus und entriß ihm mit hartem Ruck .eine Feder. Kaum hatten das einige Kameraden B.'s bemerkt, als sie ihm durch allerlei Zeichen zu verstehen gaben, er solle sein kühnes Werk fort setzen und auch ihnen so kostbare Erinnerungs zeichen verschaffen. B. folgte deren Aufforderungen und riß, immer kecker werdend, eine Feder nach der anderen aus des Kaisers Hut. Doch plötzlich entglitt ihm der Hut, schnellte vor und traf den Arm des Monarchen. Der Kaiser blickte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.09.1905
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 55 der „Tiroler kand-Zenung" vom 2. September J90Ö. Wochenkalender. Scyttmbcv. 12. Sonntag nach Pfingsten. Sarmhrrsigrr Samariter. Luk. lv. Sonnrn-Aufgang 5 itljr 47 Win. — Untergang 7 Uhr 2 Win. Sonntag 3 Schuyengelsest. Mansuetus, B. Montag 4 Rosalia, I. Dienstag 5 Laurenzius Justin, B. Mittwoch 6 Magnus, Abt. Donnerst 7 Regina, Jgf. u. M. Freitag 8 Mariä Geburt. Samstag ! 9 > Seraphina, W. Der Kaiser in Tirol. Die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Südtirol

der Kaiser mittelst Separatzuges in Bozen ein. Am Bahnhofe selbst hatten sich zur Begrüß ung eingefunden Kardinal Fürsterzbischof Dr. Katsch- thalec, Statthalter Frhr. v. Schwartzenau, Landes hauptmann Dr. Kathrein, Bürgermeister Dr. Pera- thoner, Propst und Stadtpfarrer Msgr. Trenkwalder, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Frhr. v. Call, Kreisgerichtspräsident Frhr. v. Biegeleben, Bezirks- hauprmann Graf Ceschi a Santa Croce, Gemeinde vorsteher von Zwölfmalgreien, Landesgerichtsrat Dr. v. Hepperger, ferner

die dienstfreien Offiziere rc. Auf dem Perron war eine von der Bozener Reser- Distenkolonne beigestellte Ehrenkompagnie postiert, welche, als der Hofseparatzug einfuhr, die Ehren bezeugung leistete. Nachdem der Kaiser dem Salon wagen entstiegen war, schritt er auf den Kardinal Dr. Katschthaler zu, welchen der Monarch durch einen Händedruck begrüßte und mit einer Ansprache auszeichnete. In gleich huldvoller Weise wandte sich Se. Majestät an den Statthalter Frhrn. von Schwartzenau und zog ihn in ein längeres

Ge spräch. Hierauf trat der Landeshauptmann von Tirol Dr. Kathrein vor den Kaiser, welcher ihn mit einem Händedruck begrüßte, und hielt folgende Ansprache an den Monarchen: Euere k.^und k. apostolische Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr! Im Namen der gefürsteten Grafschaft Tirol erlaube ich mir, Ew. Majestät unseren innigst gelikbten Laudesfürsten ehrfurchtsvoll zu begrüßen. Tirol ist glücklich, durch den er neuerten allerhöchsten Besuch Ew. Majestät sich ausgezelchnet zu sehen Möge

, Liebe und An hänglichkeit an Ew. Majestät und das allerhöchste Kaiserhaus unsere Herzen erfüllt. Möge der Segen des Allerhöchsten Ew. Majestät geleiten. Se. Majestät erwiderte darauf folgendes: Mit ausrichtiger Genugtuung entnehme Ich Ihren Worten die erneute Versicherung, daß dte Gefühle der Hingebung an Kaiser und Reich, welche das Volk von Tirol zu heldenmütigen Taten begeistert haben, ungeschwächt fortleben und daß Ich stets auf die Treue Meiner Tiroler bauen kann. Indem Ich Ihnen, Herr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 03.09.1905
Umfang: 16
: Ganzjährig L halbjährig 2 K 50 h. Für Kitzbühel: Ganzjährig -L üSI, halbjährig 2 ZKI- Der Bezugspreis ist im Vorhinein zu bezahlen. Ergebenst Die iVvwaititn$ öes kitzbüheler Bezirks-Boten. Der Kaiser in Tirol. Am 27. August traf Kaiser Franz Josef anläßlich der großen Manöver im Nonsberg zum zweitenmal innerhalb weniger Jahre in Bozen ein und wurde mit echt tirolischer Begeisterung empfangen. Die Stadt war prächtig geschmückt. Punkt 7 Uhr früh fuhr unter Pöllersalven und Glockenge läute der Hofzug

in den Bahnhof ein. Es hatten sich ein gefunden: Kardinal Fürsterzbischof Dr. Johann Katschthaler, Statthalter Baron Schwartzenau, Landeshauptmann Dr. Kathrein, der Bürgermeister von Bozen Dr. Perathoner, der Propst von Bozen Msgr. Trenkwalder, Oberlandesgerichts- prästdent Freiherr von Call, Kreisgerichtspräsident Baron Biegeleben, der Bezirkshauptmann von Bozen Graf Ceschi und der Gemeindevorsteher von Zwölfmalgreien Dr.. Franz Hepperger. Sofort nach dem Anhalten des Zuges stieg der Kaiser

mit seinem Gefolge aus und nahm dann die Meldung des Bezirkshauptmannes, die Meldung des Militärftations- kommandanten, der mit den in Bozen befindlichen dienstfreien Offizieren ebenfalls am Bahnhofe erschien und die Begrüßung . durch die erwähnten Funktionäre entgegen. Zuerst hielt Dr. Kathrein und dann Bürgermeister Dr. Perathoner eine Be grüßungsansprache, die der Monarch huldvoll beantwortete. Um halb 9 Uhr begannen die Audienzen. « Der Kaiser äußerte den Landtagsabgeordneten gegenüber den Wunsch

, daß der Landtag einträchtig arbeiten möge und legte dies allen ans Herz. Verschiedenen Reichsratsabgeord- neten gegenüber gab er dem Wunsche Ausdruck, vaß der Reichsrat gedeihlich wirke. Der Abordnung der Landeshaupt stadt Innsbruck, bestehend aus dem Bürgermeister Greil und den beiden Vizebürgermeistern Dr. Wenin und Dr. Erler, gegenüber kam der Kaiser auf den großen Aufschwung von Innsbruck, auf die blühende Bautätigkeit der Landeshauptstadt und auf die Einbeziehung der Vororte zu sprechen. Zu be merken

ist, daß der Kaiser an Bürgermeister Greil auch die Frage richtete, ob es in Innsbruck jetzt wieder ruhig sei, was bejaht wurde. Zum Schluß wurden noch Abordnungen der Städte Meran, Brixen und Klausen, sowie die Bürgermeister von Trient und Rovereto und endlich noch die Gattin eines reichen Amerikaners, empfangen. Letztere, eine Verwandte Speckbachers, bekam vom Kaiser ein Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Die in Sri-tioei. Das erste Manöver, das am 28. v. M. — wie man aus Cavareno berichtet — im Westgelände

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 23.09.1899
Umfang: 12
und das Geläute mischten sich die donnernden Hochrufe. Unser Kaiser war oft am Fenster sichtbar und dankte mit freundlichem Nicken seinem treuen Volke, das ihm so voll Begeisterung zujubelte. Die Reise des Kaisers war eine fort dauernde patriotische Huldigung, welche die österreichische Treue und dynastische Gesin nung Tirols kennzeichnet. Auf der Fahrt wurde der Monarch am 16. ds. in Lienz, wo der Hoszug zehn Minuten hielt, von einer großen Volksmenge jubelnd begrüßt. Der neue Hofzug, aus acht Wägen

bestehend, erregte wegen seiner Aus stattung allgemeine Bewunderung. — In B r u n e ck hatte sich eine große Menschen menge am Bahnhof angesammelt, um den Monarchen zu sehen. Bei der Einfahrt des Hoszuges um 1 X U Uhr, mit anderthalb- stündiger Verspätung, brach das Publikum in Hochrufe aus. Bahnhof und Stadt waren festlich geschmückt. Der Kaiser verließ mit dem Erzherzog Franz Ferdinand den Zug, nahm die Vorstellungen der Beamten schaft, des Klerus, des Gemeinderathes entgegen, schritt die lange Front

der Ver eine ab und fuhr nach r/Jtündigem Auf enthalte weiter. Ebenso geschah es in Franzens feste und Brixen. Aus der weiteren Fahrt wiederholten sich die Ovationen: Pöllerkrachen, Glockengeläute und die Jubelrufe des Volkes. Die Statio nen, wie die Ortschaften an der Bahn, waren festlich dekoriert und längst der ganzen Linie die Bevölkerung zur ehrfurchtsvollsten Be grüßung des geliebten Kaisers, der huld voll die Grüße vom Fenster aus erwiderte, erschienen. Der Kaiser in Bozen. Nach 3 Uhr kam

der Hoszug in Bozen an. Am Bahnhofe waren die Behörden, mit dem Statthalter an der Spitze, zur Begrüß ung erschienen. Hieraus schritt der Kaiser die dort aufgestellte Reservistenkolonne und den Veteranenverein ab und fuhr sodann zur Herz Jesu-Kirche. Auf dem Wege zur Kirche bildete ein nach Tausenden zählendes Publikum Spalier, welches in brausende Hochrufe ausbrach, während von allen Kirchen feierliches Geläute ertönte. An dem Kirchenportale hielt Reichsrathsabgeordneter Dr. v. Zallinger an den Kaiser

folgende Ansprache: „Euere Kaiserliche und Königl. Apostolische Majestät, Allergnädigster Kaiser und Herr! Gestatten Euere Majestät, dass ich der jubelnden Freude und dem tief gefühltesten Danke allerehrfurchtsvollsten Ausdruck gebe, dass Euere Majestät, unser allgeliebter Jubelkaiser und kaiserlicher Pro tektor dieser Jubiläumskirche, allergnädigst geruht hieher zu kommen, gleich dem großen Ahnherrn Rudolf von Habsburg, dem Aller höchsten Lehensherrn im Allerheiligsten Sa kramente und als tirolischer

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 20.08.1904
Umfang: 20
der Vertrauensmännerliste, der Parteiorganisation und der Parteitaktik. Me MouarcheuzusammenLuuft in Marierr- öad. Man meldete aus Marienbad, 16. August: Se. Majestät Kaiser Franz Josef ist um 2 Uhr 30 Minuten hier eingetroffen. Am Bahnhofe hatten sich der englische König und die Botschafter ein gefunden. Dre Begrüßung der beiden Monarchen war die denkbar herzlichste. Sie umarmten und küßten sich zweimal. Sodann wurde die Fahrt zum Absteigequartiere des englischen Königs angetreten, wobei die ungezählte Menschenmenge brausende Ova tionen

darbrachte. Nach kurzem Aufenthalte fuhr der Kaiser in sein Absteigequartier, wo der König alsbald den Besuch erwiderte Sodann fuhr der Kaiser ins Kurhaus, wo großer Empfang der Ge meindevorstehung, der Abordnungen des Adels, der Geistlichkeit, der Beamtenschaft, verschiedener Vereine und Korporationen, sowie zahlreicher sonstiger Per sönlichkeiten stattfand. Auf die Ansprache des Bürger meisters von Marienbad erwiderte der Kaiser, er sei gerne in ihre Stadt gekommen, die auch heute der oft bewährten

dynastischen Gesinnung glänzenden Ausdruck gab. Nach dem Empfang holte der Kaiser den König zu einer Rundfahrt, die unter begeisterten Ovationen der Bevölkerung erfolgte, ab. Um 7 Uhr Abends fand beim englischen König das Diner statt, wobei der König einen Toast ausbrachte. Dem Kaiser für den Besuch dankend, versicherte König Eduard, er werde immer die Gefühle größter Freundschaft für Se. Majestät dem Kaiser hegen. Der Toast klang in ein Hoch aus den Kaiser aus, wobei die Musik die Kaiserhymne intonierte

. Der Kaiser erwiderte, er sei dem Könige zu be sonderem Danke dafür verpflichtet, daß er ihn hier besuchen durfte, da ihm die lange Reise nach Eng land nicht möglich gewesen wäre. Der Kaiser trank auf das Wohl des Königs, der Königin und des englischen Königshauses und auf die dauernde Befestigung der traditionellen Freund schaft, welche die beiden Monarchen ver bindet. Kaiserliche Absage. Großes Aufsehen erregte im Egerlande ein Telegramm an die Stadträte von Eger und Franzensbad in welchem Minister

präsident Dr. o. Koerber mitteilt, daß Kaiser Franz Josef auf seiner Reise nach Marienbad das Er suchen der beiden Stadtvertretungen, auch Eger und Franzensbad zu besuchen, nicht berücksichtigen werde, da das Reiseprogramm bereits festgelegt sei. Man nimmt allgemein an, daß die Absage des Kaisers auf Grund der antidynastischen Kundgebung des Reichsratsabgeordneten Schömrer (er werde an dem > Tage, wo Kaiser Franz Josef Eger betritt, die Ehren bürgerschaft der Stadt niederlegen) erfolgt sei. Der Fall

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1917
Umfang: 8
nach Rom berufen wurde. Diese Vorgänge er wecken allerhand Schlußfolgerungen über die Entwicklung der Friedensfrage. » Die Bedeutung der italienisch-deutschen Besprechun gen kann groß und klein sein. Vor eine Ueberschätzung ist jedoch zu warnen. Die Lebmsretlung des Kaisers. Eine ausführliche Darstellung. kb. Görz, 13. November. lieber Den Unfall des Kaisers kann nunmehr fol gende ausführliche Darstellung gegeben werden: Der Kaiser hat am 10. November seine Inspizierun gen im Raume Palmanova—Eervignano

des Weges passiert hatte, traf das anfspritzende Wasser den Magnet des Motors und das Auto blieb daher stecken. Das folgende Auto, in dem Prinz Felix von Parma saß, war gleichfalls, doch schon ganz am Beginne, der Furt, infolge des gleichen Defektes stecken geblieben. Es konnte von einem eben eingetroffenen Lastauto vom Lande aus herausgezogen werden. Dasselbe Lastauto fuhr dann in die Tor- rente, um dann auch das Leibauto des Kaiser? zu holen. Dieser Versuch mißlang. Der Leibjäger des Kai sers

, Reisenbichler, und der Gardeinfanterist der Leib- garden-Jnfanterie, Tome?, die zu dem Auto des Kai sers vorgewatet waren, wollten nun den Kaiser ans Land tragen. Die Situation war bis zu diesem Augenblicke völlig unbedenklich. Dem Leibfäger und dem Gardisten reichte das Wasser kaum bis an die Knie. Zum Herauskragen wurde überhaupt nur ge- schritten, um zu vermeiden/daß der Kaiser ins Wasser > trete. Ein unvorhersehbarer unglückseliger Zufall verschal- dcte den Unfall, der den Monarchen in Ertrinkungs

gefahr brachte. Unter dem Leibjäger Reisenbichler brachen die Steine der wie eine Wehr wirkenden Stufe weg. Im nächsten Augenblick war Reisenbich, ler von den nun an dieser Stelle stark durchziehenden Fluten über die Stufe gerissen. Der Kaiser, der die Hand des Leibjägers hielt, ließ sie nicht los, um dem bedrohten Leibjäger nicht hinwegspülen lassen. Die Kraft der Fluten war aber stärker. Sie riß nun nicht nur. den Leibjäger, sondern auch den Kaiser und mit ihm den Gardeinfanteristen Tomek

, der seinerseits den Kaiser festhielt, in den Stromstrich. Unterhalb der Stufe zeigte sich das Bett der Torrente in der östlichen Hälfte als eine Sandbank, in der westlichen als ein reißender Fluß, der durch eine ziemlich tief entlang des Wasserspiegels gelegene, mit Weiden bestandene Schlammbank in die eigentliche Torrente und in einen Kanal geschieden war. Der Stromstrich des rasch flie ßenden Wassers ging östlich der Schlammbank, das Ufer des Kanals war brüchig und namentlich strom abwärts stark versumpft

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 01.12.1916
Umfang: 16
noch die Trauung des kaiserlichen Paares. Am 21. August 1858 Geburt des Kronprinzen Rudolf. Die Kriegs jahre 1859 und 1866 gehören wohl mit zu den schwersten Lebens jahren des Kaisers. 10. Mai 1886 Trauung des Kronprinzen Rudolf !mit Prinzessin Stephanie. 30. Jänner 1889 Tod des Kronprinzen. 10. September 1898 Tod der Kaiserin Elisabeth Uns Tirolern, die wir stets Freud und Leid mit dem Kaiser geteilt, sind und bleiben jene Tage aus dem Leben des verstorbenen Kaisers unvergeßlich, die er in unserem Lande

zugebracht; das wa ren für uns die Kaisertage. Als 13jähriger Erzherzog kam der Kaiser 1843 das erstemal zusammen mit seinen Brüdern nach Tirol; das nächste Jahr kamen die Erzherzoge wieder nach Tirol. Im Kriegsjahre 1848 berührte Erzherzog Franz Joseph auf der Hinreise auf den italienischen Kriegsschauplatz und auf der Rückreise unser Land. Damals (Juni 1848) war es auch, wo er von hier aus Ausflüge, u. a. auf den Patscherkofel machte. Als Kaiser kam Seine Majestät das erstemal am 5. Oktober 1850

nach Tirol; 1863 nahm der Kaiser bei der 500jährigen Jubelfeier des Landes Tirol teil. 1870 und 1871 waren die Besuche in Meran. 1878 und 1881 sah das Land wieder seinen Landesvater. 1884 war die Eröffnung der Arlbergbahn und 1885 das Bundesschießen in Innsbruck An laß zum Besuche des Kaisers in Tirol. 1888 begrüßte der Kaiser in unserer Stadt Innsbruck die Königin Viktoria von England und etwas später das deutsche Kaiserpaar. Dann folgten die unvergeßlichen Kaiserbesuche von den Jahren 1893 (Ent hüllung

des Andreas Hofes-Denkmals auf dem Berg Jsel), 1899 (Einweihung der Andreas Hofer-Kapelle in St. Leonhard in Pas seier), 1905 (Manöver auf dem Nonsberge) und 1909 ^Jahr hundertfeier auf dem Berg Jsel). Damals sahen die meisten Tiroler zum letztenmale den Kaiser.

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1917
Umfang: 4
, auch Kleider und Lebens mittel wurden geraubt. Tie Banden drangen in Gebäude und Gemeindeanstallen ein, derer: Kassen sie erbrachen. Die Militärbehörden haben die Einfuhr von Lebensmitteln in die jüngst befreiten Ortschaften verfügt. ; ^ Unter Kalter wieder in Ottgaü?ien K 0 l 0 mea, 29. Juli. Kaiser Karl, begleitet von Ober leutnant Erzherzog Wilhelm, war gestern mit kleinem mili tärischem Gefolge, unter dem sich auch der Chef des General stabes Baron Arz befand, nach Ostgalizien abgereist, um den Gang

überall auf Bilder sinnloser Barbarei, die gerade zu aufreizend wirkten. Ostgalizien ist an diesem Tage eine ei nzigeBrand st ätteundeinRuinenfeld ge worden. Besonders die sinnlose Mordbrennerei in den Quartieren der Armen und Aermsten, die gewalttätige Plünderung, die Drangsalierung der ruhigen Bevölkerung sind Denkmäler einer Barbarei, die man selbst im Weltkriege missen könnte. Die Fahrt durch Ostgalizien war für den Kaiser wohl ein Leidensweg in des Wortes vollster Be deutung. Der Kaiser traf

nicht der unglücklichen Stadt bereitet haben. Mit herzlichem Danke und voller Zuversicht nahm die Bevölkerung die Ver sicherung der Fürsorge durch den Kaiser entgegen. Nach Langem Aufenthalte fuhr der Kaiser nach' Sta tt isla u weiter, dessen Häuser teilweise zerschossen sind. Hier meldete sich der siegreiche Armeekommandant. Auf dem Hauptplatze waren die Bürger versammelt, die dem ; Kaiser huldigten. Sie erzählten im Gespräche Einzel- ; heiter: aus der Zeit der Besetzung. In den Gasthöfen hatten die russischen

Offiziere Unterkunft gesucht; die Mannschaft drängte ihnen nach und forderte ungestüm das gleiche, was sich die Offiziere genommen hatten. Ter Unterschied zwischen der zaristischen rmd der revo lutionären Armee besteht, wie ein russischer Soldat dern Bürgermeister auseinandergefetzt hat, darin, daß früher die Offiziere die Mannschaft prügelten und letzt die Mannschaft die Offiziere prügelt. Auch Stanislau weist viele Brandstätten auf. In strömen dem Regen fuhr der Kaiser im offenen Wagen

durch alle Straßen, von der Bevölkerung überall bejubelt, und trat dann die Weiterfahrt nach Kolvmea au. In Oltynia wurde ein langer Aufenthalt genommen. ' • kai^ ~ Auszeichnungen. KB. Wien, 30. Der Kaiser hat dem siegreichen Armeekommandanten GO. Kritek das Militärverdienst, kreuz 1. Klaffe mit der Kriegsdekoratvon und den Schwer tern verliehen und dem Korpskommcmdanten G. d. I. v. C f a n u d y die Allerhöchste belobende Anerkennung be- könnt gegeben. | f f . v >'- Kalter Milbelm an der;littauitcben front

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1917
Umfang: 8
berufen wurde. Tiefe Vorgänge er wecken allerhand Schlußfolgerungen über die Entwicklung der Friedensfrage. * Die Bedeutung der italiemsch-deutschen Besprechun- gen kann groß und klein sein. Vor eine Ueberschätzung ist jedoch zu warnen. Die Lebensrettung des Kaisers. Eine ausführliche Darstellung. kb. Görz, 13. November. Ueber den Unfall des Kaisers kann nunmehr fol- gende ausführliche Darstellung gegeben werden: Der Kaiser hat am 10. November seine Jnspizierun- gen im Raume Palmanova—Cervignano

, Reisenbichler, und der Gardeinfcmterist der Leib- garden-Jnfanterie, Tomek, die zu dem Auto des Kai- fers vorgewatet waren, wollten nun den Kaiser ans Land tragen. Die Situation war bis zu diesem Augenblicke völlig unbedenklich. Dem Leibsäger und dem Gardisten reichte das Wasser kaum bis an die Knie. Zum Heraustragen wurde überhaupt nur ge schritten, um zu vermeiden,-daß der Kaiser ins Wasser trete. Ein unvorherfehöarer unglückseliger Zufall verschul- dete den Unfall, der den Monarchen in Ertrinkungs gefahr

brachte. Unter dem Leibjäger Reisenbichler brachen die Steine der wie eine Wehr wirkenden Stufe weg. Im nächsten Augenblick war Reisenbich ler von den nun an dieser Stelle stark durchziehenden Fluten über die Stufe gerissen. Der Kaiser, der die Hand des Leibsägers hielt, ließ sie nicht los, um den bedrohten Leibjäger nicht hinwegspülen lassen. Die Kraft der Fluten war aber stärker. Sie riß nun nicht nur den Leibjäger, sondern auch den Kaiser nnd mit ihm den Gardeinfanteristen Tomek, der seinerseits

den Kaiser festhielt, in den Stromstrich. Unterhalb der Stufe zeigte sich das Bett der Torrente in der östlichen Hälfte als eine Sandbank, in der westlichen als ein reißender Fluß, der durch eine ziemlich tief entlang des Wasserspiegels gelegene, mit Weiden bestandene Schlammbank in die eigentliche Torrenie und in eisten Kanal geschieden war. Der Stromstrich des rasch ffle- ßenden Wassers ging östlich der Schlammbank/ daS User des Kanals'war brüchig und namentlich ström- abwärts stark versumpft

. Das Unglück, von dem der Kaiser bedroht war, war für einen Teil der eben ans Ufer kommenden Beglei tung nur als ein schwerer Unfall des Leibjägers -und von noch ein oder zwei Personen erkennbar. Es trieb eine Gruppe in dem Stromstrich, deren sämtliche Mitglieder nicht ausgenommen werden konnten. Man sah die Verunglückten fest Zusammenhalten und sich mit Anstrengung gegen die Fluten wehren. Prinz Felix von Parma warf sich vom User aus ins Wasser: er trug Pelzmantel und arbeitete sich schwimmend mit harter

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 16.11.1917
Umfang: 8
telegraphisch nach Rom berufen wurde. Diese Vorgänge er wecken allerhand Schlußfolgerungen über die Entwicklung der Friedensfrage. * Die Bedeutung der italienisch-deutschen Besprechun- gen kann groß t»nb klein sein. Vor eine Uebcrschätzung ist jedoch zu warnen. Die Lebrnsrettung des Kaisers. Eine ausführliche Darstellung. kb. Görz, 13. November. Ueber den Unfall des Kaisers kann nunmehr fol gende ausführliche Darstellung gegeben werden: Der Kaiser hat am 10. November seine Inspizierun gen im Raume Palmanova

, Reisenbichler, und der Gardeinfanterist der Leib- garden-Jnfanterie, Tomek, die zu dem Auto des Kai- sers vorgewatet waren, wollten nun den Kaiser ans Land trägen. Die Situation war bis zu diesem Augenblicke völlig unbedenklich. Dem Leibsäger und dem Gardisten reichte das Wasser kaum bis an die Knie. Zum Heraltstragen wurde überhaupt nur ge- schritten, um zu vermeiden, daß der Kaiser ins Wasser trete. Ein unvorhersehbarer unglückseliger Zufall verschul- dete den Unfall, der den Monarchen in Ertrinkungs

- efahr brachte. Unter dem Leibjäger Reisenbichler rachen die Steine der wie eine Wehr wirkenden Stufe weg. Im nächsten Augenblick war Reisenbich, ler von den nun an dieser Stelle stark durchziehenden Fluten über die Stufe gerissen. Der Kaiser, der die Hand deS Leibjägers hielt, ließ sie nicht los, um den bedrohten Leibjäger nicht hinwegspülen lassen. Die Kraft der Fluten war aber stärker. Sie riß nun nicht nur den Leibjäger, sondern auch den Kaiser und mit ihm den Gardeinfanteristen Tomek

, der seinerseits den Kaiser festhielt, in den Stromstrich. Unterhalb der Stufe zeigte sich das Bett der Torrente in der östlichen Hälfte als eine Sandbank, in der westlichen als ein reißender Fluß, der durch eine ziemlich tief entlang des Wasserspiegels gelegene, mit Weiden bestandene Schlammbank in die eigentliche Torrente und in einen Kanal geschieden war. Der Stromstrich des rasch flie- ßenden Wassers ging östlich der Schlammbank, daß Ufer de? Kanals war brüchig und namentlich ström- abwärts stark versumpft

. Das Unglück, von dem der Kaiser bedroht war, war für einen Teil der eben ans Ufer kommenden Beglei tung nur als ein schwerer Unfall des Leibjägers und von noch ein oder zwei Personen erkennbar. Es trieb eine Gruppe in dem Stromstrich, deren sämtliche Mitglieder nicht ausgenommen werden konnten. Man sah die Verunglückten fest zusartz menhalten und sich mit Anstrengung gegen die Fluten wehren. Prinz Felix von Parma warf sich vom Ufer aus ins Wasser: er trug Pelzmantel und arbeitete sich schwimmend

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