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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 17.09.1909
Umfang: 16
Lir,l,r »a»,r«-K,it»«g mu 6 Sir. 19 Per Kaiser unter den Tiroler Kauern. Att der Kaiser nach der Feldmesse auf dem Berge Jsel die Vorstellungen entgegennahm, zeigte es sich neuerdings, wie sehr die xiroler im Kaiser ihren geliebten, gütigen LandeSvater schätzen. Folgende Einzelheiten wären diesbezüglich zu berichten: Links vom Userzelte standen einige alte Bauern, Besitzer der TapferkeitS- mdaille und der Kriegsmedaille, auf die der Kaiser nun zuschritt. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld

stellte die Leute vor und der User erkundigte sich mit teilnehmenden Worten nach ihren Ver Missen. DaS strenge Zeremoniell, das sonst bei derartigen Feierlichkeiten beachtet wird, blieb diesmal ganz beiseite, die Bauern Meten dichte Gruppen, in deren Mittelpunkt der Kaiser stand, mhrere sprechen zugleich auf den Kaiser ein, sie warten gar nicht, biS er das Wort an sie richtet, und der Kaiser gibt allen freund lich Antwort und hat für jeden ein gütiges Wort. ES ist bezeich nend, daß viele der alten

Leute die Gelegenheit benützten, um den Kaiser eine Bitte vorzutragen. Einer will dies, der andere will jener, und die Bittsteller denken fich offenbar, man dürfe eine so seltene Gelegenheit, den langen Instanzenweg zu umgehen, nicht nnbenützt verstreichen lassen. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld hat einen Beamten an seine Seite gerufen und diktiert diesem die Wünsche und Bitten der einzelnen Petenten so wie sie der Kaiser ihm mitteilt. Nur schwer kann sich der Kaiser von den alten Leuten

loSmachen, mit der Redseligkeit des Alters erzählen sie von den Gefechten, an denen sie t-ilgenommen haben, und wenn der Kaiser einen oder den anderen fragt, bei welcher Gelegenheit er die Auszeichnung, die er trägt, verdient hat, fühlt sich der alte Mann verpflichtet, seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Von den streng höfischen Formen, in welchen sich sonst eine Vorstellung beim Kaiser abspielt, ist die Szene heute wesentlich verschieden, manchmal ist der Kaiser so dicht umringt

, daß man nur seinen Federhut aus der Gruppe ausragen sieht. Endlich gelingtS ihm aber doch, sichk von den Leuten freizumachen und schreitet auf den Fürstbischof Dr. Altenweisel zu, um ihm die Hand zu reichen. Im letzten Moment humpelt aber noch ein alter Mann, auf seinen Stock gestützt, dem Kaiser nach, zupft ihn ganz familiär am Aermel und der Kaiser muß noch eine lange Geschichte anhören, die der Bauer mit lebhaften Gesten vorträgt. Schließlich gelingt cs aber doch einem der mit der Aufrechterhaltung der Ordnung

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 01.09.1905
Umfang: 12
Hierauf fuhr der Kaiser zum Hotel „Kaiserkrone", wo für etliche Stunden das kaiserliche Hoflager aufgeschlagen war und die Aufwartungen erfolgten. Zuerst kamen an die Reihe der Kardinal Erzbischof von Salzburg Dr. Katschthaler und der Fürst Großmeister des souveränen Malteser-Ordens Thun-Hohenstein und dann die Geheimen Räte und Kämmerer und die hochw. Geistlichkeit. Dem Fürstbischof von Trient hatte der Kaiser vor der Aitdienz noch ein pracht volles Brustkreuz (Pektorale) mit goldener Kette

überreichen lassen und Fürstbischof Endri ci erschien zur Audienz schon mit diesen Zeichen kaiserlicher Huld geschmückt. Auch Fürst bischof Dr. Altenweisel von Brixen, die tirolischen Äbte und zahlreiche Ordensvorstände nahmen an der Audi enz des Klerus teil. Auf die Begrüßungsansprache erwiderte der Kaiser: „Ich weiß, daß der Klerus von Tirol kaiser treu, gut konservativ und patriotisch ist und wünsche, daß es in Zukunft so bleibe und daß er einig für das Wohl des Landes wirke." Darauf kam

das Offizierskorps an die Reihe und dann die Landtags- und Reichsratsabgeordneten Tirols, die sehr zahlreich erschienen waren. Der Kaiser sprach über die Verhältnisse im Reichsrat und meinte, eine gedeihliche Tätigkeit und Arbeitsfähigkeit sei jetzt doch zu hoffen. Das Gleiche gelte vom Tiroler Landtag. Die bestehenden Ge gensätze müssen sich überbrücken lassen, um zu fleißiger und einträchtiger Arbeit zu gelangen. Rühmlich hob der Kaiser die fleißige und ersprießliche Tätigkeit des Landesau s« schusses hervor

, der Notariatskammer, Aerztekammer und dann die drei Bürgermeister von Innsbruck. Se. Maje stät erkundigte sich über den Aufschwung der Landeshaupt stadt und freute sich über die bezüglichen Mitteilungen des Bürgermeisters. Dann berührte er das Projekt der Mitte walderbahn und stellte znm Schluß die Frage, ob es jetzt in Innsbruck ruhig sei. (!!) Indessen hatten am Musterplatz die Vertretungen der Gemeinden der Bezirke Bozen und Meran und anderer Auf stellungen genommen. Der Kaiser trat, nachdem die Audien zen

des Kaisertages in Bozen entnehmen, zu melden weiß. Dieser Rundgang des Kaisers in Mitte seines treuen Volkes, der wohl eine Stunde währte, war der schönste Teil des Kaiseraufenthaltes in Bozen und wird jedem Teilnehmer in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. — Nachdem der Kaiser wieder in das Hotel zurückgekehlt war, erschien er auf der Altane desselben und ließ die Neservisten- und Schützenvereine mit ihren Musikkapellen vorbeidefilieren. Der Festzug umfaßte 6 Reservistenkolonnen, 9 Veteranenver

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 10.12.1916
Umfang: 16
. Sonst niemand in vier Zimmern vor der Leiche. Ich war in meinem Leben dem lieben, guten Kai ser nie so nahe wie jetzt nach dessen Tod. Einen Schritt vom Sterbebett entfernt, habe ich schon zwei Stunden gekniet, dem Verblichenen ins Antlitz ge schaut; am Altar neben der Leiche heute um 12 Uhr mittags in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers Karl I. und der Kaiserin Zita die hl. Messe gele sen. War tief erschüttert. Lauter Hoheiten und Mi Priester unseres Hauses. Kaiser Karl und Kaiserin Zita beantworteten

und Enkelinnen des Kaisers. Prachtvolle Dar stellungen. Ter Sessel am Schreibtisch des Kaisers ist ein einfacher, geflochtener ... Im Sterbezimmer liegt die Größe in der E'n- sachheit. Nichts Schwarzes. Durck, zwei Tage bis heute abends lag der Kaiser in Einern einfachen, eisernen, braun angestrichenen Bette, bekleidet mit einem Weißen Hemd, und bedeckt mit einem einfa chen weißen Leintuch. Sonst nichts. lieber dem Veit eine Photographie der Kaiserin Elisabeth. . Interessieren dürfte Dich das religiöse

Moment im Sterbezimmer. Der Kaiser bat einen einfachen, schwarzen Rosenkranz um die Finger geklungen, rn der Hand ein Sterbekreuz. Neben der Leiche Naturblumen. Jetzt liegt die Leiche nach dem Ein balsamieren im Sarge. — Neben dem Bett ist ein einfaches Nachtkästchen, dahinter ein Bild der 14. Nothelfer. Neben dem Nachtkästchen ein Bet schemel, darauf ein Kruzifix (ein Geschenk des Kaisers Franz I.), links und rechts davon Johannes und Maria. Hinter dem Kruzifix ein Bild der Mutter Gottes

! Jetzt sind im Sterbezimmer täglich um 9, 10, 11 und 12 Uhr hl. Messen . . . Gestern, zwischen 8 und 9 Uhr, betete Kaiser Karl mit Kaiserin Zita vor der Leiche allein den Rosenkranz. Die Kaiserin betete vor, der Kaiser nach. Ist das nicht etwas Schönes? Und so gäbe es noch viel Interessantes und Wehmütiges zu er zählen Ueber die Religiosität des verstorbenen Kaisers wird von gut unterrichteter kirchlicher Seite noch folgendes geschrieben: „Kaiser Franz Joseph hat am Dienstag in den Vormittagsstunden auf eigenes Verlangen

gebeich tet und die hl. Kommunion mit tiefer Andacht empfangen. Als in den Naebmittagsstunden wider Erwarten eine bedenkliche Verschlimmerung ein trat, wurde ihm d'e letzte Oelung von: Hofburg pfarrer Dr. Seidl gespendet. Der Kaiser starb mit dem Kreuze und Rwenkranz in seinen Händen. Um 6 Uhr abends hatte er im Lehnstuhl sein Abendgebet sprechen wollen, aber mitten im Gebete verließen ihn die Kräfte. Als man ibn zu Bette brachte, suchte er sanft abzuwehren: „Ich habe noch viel zu beten." Tann schlief

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1888
Umfang: 8
für 1 Quadratcentimeter 3—4 kr. Bet Wiederholungen hoher Rabatt Für Notizen Eingesendet, u. s. w. doppelter Tarif. Bestellungen u. Anzeigen werden entgegengenommen in der Redaction und Expedition, Fleischgaffe Nr. 32 lBuchdruckeretB. Reinmann). Bezugspreis für 1 Monat: in Bozen 30 kr., mit Postversendung 40 kr. Telegramm-Adreffe: Sonntagsbote Bozen. Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Redaktion deö Sonntags-Boten in Bozen.* — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt Kaiser Wilhelms Südsahri

. Die ersten buet Oktober-Wochen dieses Jahres werden für die Geschichte Europas wie des deutschen Reiches für immer von großer Bedeutung bleiben, denn in diese Wochen fällt die große Reise des dritten Kaisers von Nendeutschland in die Süd« ftaaten des Reiches, wie nach der Haupt stadt des engbefreundeten Donau-Reiches und der einst weltbeherrschenden Kapitale des italienischen Königreiches, als des dritten Mitgliedes im europäischen Friedensbunde. Jll Baden und Württemberg wurde Kaiser Wilhelm

von den Landes-Fürsten wie von der Bevölkernng mit stürmischer Begeister ung empfangen und ausgenommen mib besonders glänzend gestaltete sich der Auf enthalt und die Huldigung in München, der Hauptstadt des zweitgrößten Bundes staates im Reiche. Die bairische Hauptstadt prangte im vollen Festesschmucke, an Stelle des kranken Königs Otto empfieug der Prinz-Regent Luitpold mit allen Prinzen den Kaiser an Bahnhofe und der Einzug des jugendlichen Herrschers glich unter Musikklängen und brausenden vieltausend

fachen Hochrufen einem wahren Triumph- zuge. Beim Ehren-Feftmahl sagte der Kaiser in seinem Trinkspruch auf Prinz Luitpold: „Der Hintritt meines kaiserlichen Vaters unb Großvaters legte mir Angesichts der schweren Pflichten große Sorgen aufs Herz. Jedoch wie 1870 das bairische Königshaus und das Volk hochherzig den Impuls zur deutschen Einigung gaben, so war es Eure königliche Hoheit, der als Erster mir beim Regierungsantritte mit hochherziger Bundes- freundschaft die Sorgen erleichtern half

. Es ist nothwendig für unser Volk, daß die deutschen Fürsten treu zusammenstehen. Und ich gelobe hier mit hohenzollern'scher Treue Eurer königlichen Hoheit und dem bainschen Königshause Bundesfreuudschaft mit dankbarem Hinblicke auf den großar- tigeu und herzlichen Empfang, welcher mir hier zu Theil geworden."—Diese gewich tigen Worte mögen Alleii mächtig in die Ohren klingen, welche da oder dort auf den Zerfall des Reiches sinnen und trachten. Zur Verabschiedung von dem deutschen Kaiser waren der Prinz-Regent

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 01.09.1905
Umfang: 12
. Sonntag, 3. September. Schutzengelfest. Donnerstag, 7. September. Regina. Montag, 4. Septemoer. Rosalia. Freitag, 8. Septembsp. Maria Geburt. Dienstag, 5. September. Laurent I. Samstag, 9. September. Gorgonius. Der Kaiser in Tirol. Im September 1899, anläßlich der Andreas Hofer = j Feier in Passeier, war unser greiser Monarch das letzte Mali in Tirol gewesen. Groß war daher die Freude, als es! hieß, daß unser Jubel-Kaiser heuer wieder nach Tirol kom-! men, werde um als oberster Kriegsherr

an den Manövern! auf den Getänden des Nonsberges teilzunehmen. Wochen-) lang schon wurden Vorbereitungen getroffen, um den Kaiser! nach altem Tirolerbrauch würdig zu empfangen. Und in der Tat, der Empfang in Bozen war des Kaisers und des Landes Tirol würdig. Die Ausschmückung der Stadt war nach übereinstimmenden Berichten prächtig und in den Straßen und Plätzen, durch welche der Kaiser auf seiner Fahrt kommen sollte, geradezu „pompös". Die Stadt Bo zen hat sich als vom echt alttirolischen Patriotismus erfüllt

gezeigt. Massenhaft war auch der Menschenandrang aus der näheren Umgebung und aus den umliegenden Tälern. Allles wollte voll Begeisterung den Kaiser Wiedersehen! Pünktlich zur angegebenen Stunde, um 7 Uhr mor gens am Sonntag 27. August, fuhr der Hofzug, von Salz burg über Innsbruck und Franzensfeste kommend, in den Bahnhof von Bozen ein. Es war ein schöner Morgen, ob wohl das Wetter am Abend zuvor ungünstig gewesen und gedroht hatte, einen Strich durch die Festfreude zu machen. Pöllerschüsse

verkündeten das Herannahen des Zuges und die Volkshymne wurde von der Musik intoniert. Als der Zug hielt, entstieg der Kaiser raschen Schrittes seinem Waggon und ging auf den Kardinal-Erzbischof Dr. Katschtaler von Salzburg zu, der gekommen war um als Metropolit an der Spitze der Landesbischöfe den Kaiser zu empfangen. Der Kardinal, der nur um zwei Jahre jünger ist als der Kaiser, richtete die ersten Begrüßungsworte an Hochdenselben. Der Kaiser drückte in seiner Antwort seine ganz besondere Freude darüber

aus, wieder unter seinen Tirolern weilen zu können. Nachdem sodann der Kaiser den Statthalter Baron Schwartzenau huldvollst begrüßt, wendete er sich zum Landeshauptmann Dr. Kathrein, welcher Se. Maje stät im Namen des Landes mit folgender Ansprache be- ! grüßte: Eure kaiserliche und königliche apostolische Majestät! AÜergnädigster Kaiser und Herr! Im Namen der gefürsteten Grafschaft Tirol erlaube ich mir Eure Majestät als unfern innigst- geliebten Landesfürsten am das Ehrfurchtsvollste zu begrüßen. Tirol ist glücklich

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1917
Umfang: 12
-Kreutz-Höhe durch einen kühnen Sturm angriff wieder abgenommen, den einzigen Ge winn, den die Franzosen hier mit ihren Vor stößen zu erreichen imstande waren. Der U-Bootkrieg geht lustig weiter. Es ver geht kein Tag, wo nicht wenigstens 20.000 Ton nen feindlicher Schiffsverluste gemeloer werden. Der Kaiser abermals in Tirol. Wiederum ist der Kaiser zur Besichtigung der Front «ach Tirol gekommen und hat bei dieser Gelegenheit verschiedene Teile des Landes besucht. Am 13. Sep- tember nachmittags traf

Seine Majestät in Trient ein, wo ihm die Bevölkerung in rührender Weise hul digte. Der Monarch besichtigte dann die Truppen in Folgaria, Lavarone und Valsugana. Am zweiten Tage ging es über Judikarien nach Sulzöerg und Nonsberg. Sehr warm war die Begrüßung in Tione, wo die Be völkerung den Kaiser mit Blumen überschüttete. Land sturmarbeiter brachten dem Kaiser einen gewaltigen Strauß von Edelweiß,, Enzian und Alpenrosen. Der Kaiserin widmeten sie aber ein Bild der heiligen Zita, daS die schönsten und größten

Edelweiß umrahmten, die in den höchsten und unzugänglichsten Felsen des Adamello zu finden sind. Einen längeren Aufenthalt gab es in Pinzolo. Dann ging es in das herrliche Reich von Madonna di Campiglio in das Nocetal. hier wie überall hatten alle Häuser Festschmuck an» Plegt. An allen Gassen, ja auch an steier Landstraße /tmd die Bevölkerung in. ihrem Sonntagsstaate, um dein Monarchen zu huldigen. Der Kaiser verließ das Nocetal oberhalb Cles, um über die Mendel nach Bo zen zu fahren. Wo immer Truppen

zur Ausbildung oder in Reservestellung weilten, hatten sie am Wege, den der Kaiser nahm, Aufstellung genommen. Sie jubelten dem Kaiser mit stürmischer Begeisterung zu. Am Mendelpasse selbst rastete der Kaiser eine Weile, um die prachtvolle Aussicht zu genießen. Der Nosen- arten glühte, als der Kaiser nach Bozen kam. Ueber en Aufenthalt des Kaisers in Bozen wird uns vom 16. September geschrieben: Flüsternd ging's gestern von Mund zu Mund: „Der Kaiser kommt, der Kaiser kommt!" Die einen sagten: „Er kommt

von der Front," die anderen: „Er fährt an die Front." Man hatte erfahren, der Kaiser werde am Sonntag in der Herz Iesu-Kirche seine Sonntagsandacht verrichten und, wie selbstver ständlich, wurde dieser Kirchenbesuch beim eucharisti- schen Bundesherrn Tirols mit einer Reise znt oder von der Front in Verbindung gebracht. Und er ist ge kommen, unser geliebter, in seiner Jugend schon'so schwer geprüfte Kaiser. Der Platz vor der Kirche in seinem bunten, grünbekränzten Flaggenschmucke und den dunklen Tannen

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1899
Umfang: 8
- rathsbeschlusse unserer nachbarlichen Landeshauptstadt, in welcher über Antrag des rastlosen Preußenfreundes Thurner mit allen gegen eine Stimme beschlossen wurde, eine der anzulegenden Straßen Bismark-Straße zu benennen. Ge nannter Antragsteller fühlte jedenfalls das dringende Be dürfnis, gerade in dem Momente, als der vielgeprüfte Jubel kaiser im Begriffe stand, unser Land mit seinem Besuche zu beehren, seiner patriotischen Gesinnung (!) auf solche Weise Ausdruck zu verleihen. Menschen mit gewöhnlichem

Verstände begreifen allerdings nicht, warum die Hauptstadt von Tirol das Andenken eines Mannes ehren sollte, welcher unserem Kaiserstaate und insbesondere den Katholiken so viel Unheil zugefügt hat. Doch was kümmern solche Menschen geschicht liche Thatsachen! Meran, 21. September. (Das Andreas Hofer fest in P a s s e i e r, der Kaiser in Tirol.) Schon aus der Zusammensetzung des Comites ließ sich mit Bestimmtheit erwarten, daß dieses Landesfest, zu welchem unser heißgeliebter Kaiser und Herr persönlich

zum Landesfeste im wahren Sinne des Wortes geworden ist. Unter begeisterten Jubel rufen der Bevölkerung, bei Pöllerknall und Glockengeleute hielt der Jubelkaiser vorgestern seinen Einzug in das Land Tirol. Durch ganz Pufterthal insbesondere aber in Lienz und Bruneck wurden dem geliebten Monarchen herzliche Ovationen bereitet und war er der Gegenstand allseitiger Huldigung und Verehrung. In Bozen kam der Hofzug bald nach 3 Uhr an, wo der Kaiser am Bahnhofe von den Honorationen begrüßt wurde. Hierauf besuchte

der Kaiser die neue Herz Jesu Kirche, vor welcher der Abgeordnete von Zallinger eine kurze Ansprache hielt, nach deren huld vollsten Entgegennahme der Kaiser in genannter Kirche ein kurzes Gebet verrichtete. Darauf erfolgte die Weiterreise nach Meran. Auf der ganzen Fahrt durch das Burggrafen amt wurde der Kaiser überall von der herbeigeeilten Be völkerung feierlichst und freudigst begrüßt und ihm zugejubelt. Mit einer Verspätung von 1V 2 Stunden, welche infolge 2er Entgleisungen in Kärnten einem Umweg

des Hofzuges nach Glandorf bedingten, kam der Kaiser um V 2 5 Uhr abends in Meran an. Seit vielen Tagen herschte in Meran und im Passeierthale die regste Thätigkeit, um Häuser und Plätze mit Fahnen und Tannen, Blumen und Guirlanden, Triumphpforten und Obelisken u. s. w. zu zieren, um die Heimat unseres Natioualhelden Hofer durch würdigen Fest schmuck in Einklang zu bringen mit der gehobenen Stimmung der Einheimischen und Fremden. Von allen Theilen Tirols sind Schützen, Veteranen, Musikbanden

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 20.07.1894
Umfang: 8
theils zu Fuß über das Gebirge theils zu Wagen bis Bozen ausführte, gestaltete sich in diesem südöstlichsten Theile Tirols, den der Kaiser seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr be sucht hatte, zu einem wahren Triumph zu ge, was im Hinblicke auf gewisse wälschtirolische Ab trennungsgelüste ein für jeden österreichischen Patrio ten umso erfreulicheres Ereigniß ist. Am Donnerstag den 12. ds. verließ der Kaiser, nach herzlicher Verabschiedung von der Kaiserin, welche noch einige Zeit in Madonna

, Glockengelüute und be geisterte, nicht endenwollende Evviva-Rufe bezeich- neten den Weg des Kaisers, welchem alle Gemeinden denselben glänzenden und herzlichen Empfang be reiteten. In Male, Cles und Cavareno nahm der Kaiser die Vorstellung des Clerus, der Behörden, der Gemeindevertretungen sowie zahlreicher Deputa tionen und Notabilitäten entgegen. Se. Majestät ließ den Wagen bei jedem Triumphbogen halten und zeichnete jeden einzelnen Seelsorger und Ge meindevorsteher durch huldvolle Ansprachen aus. Um 1 Uhr

Nachmittags erfolgte die Ankunft in Mendl, worauf sich der Kaiser sofort zu Fuß aufdenPene- gal begab, dessen Höhe er um 3 4 3 Uhr erreichte. Der Kaiser besuchte dort nnverweilt die reichgeschmückte Wetterschutzhütte des Oesterreichischen Touristenclubs, vor welcher sich u. A. auch der Obmann Meurer zum Empfange Sr. Majestät eingefunden hatte, Unter zeichnete ein ihm vorgelegtes Gedenkblatt und bestieg sodann den Aussichtspunkt, woselbst der Monarch eine Viertelstunde verweilte. Gegen 4 Uhr kehrte

der Kaiser vom Penegal nach Mendl Hof zurück. Unmittelbar nach der Hoftafel daselbst, mn halb (> Uhr Abends, ist der Monarch unter den begeisterten Evviva- und Hochrufen der zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung weitergereist. Vorher hatte Se. Maje stät dem Hofrathe Grafen Giovanelli seine vollste Befriedigung über die Loyalitätskundgebungen der Bevölkerung ausgedrückt. — Um 6 3 4 Uhr Abends traf der Kaiser in Eppan ein und wurde mit Be geisterung empfangen. Die Schützengesellschaft Prä- sentirte

dem Kaiser Wein, und zwar in dem Pokale, den sich der Weinhändler Alois Äußerer beim Bun desschießen in Mainz als Preis erworben hat. Zum Abgeordneten Baron Dipauli äußerte der Kaiser: „Ich bin sehr zufrieden, denn Ich habe ge sehen, daß Südtirol mehr schwarz-gelb ist, als ich geglaubt habe." — Die Ankunft in Bozen erfolgte pünktlich um 8 Uhr Abends, Der Kaiser fuhr unter Pöllersalven und Glockengeläute durch die mit Flaggen geschmückte Stadt und wurde stürmisch von der vieltausendköpfigen Menge

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 07.09.1905
Umfang: 14
, 10. September. Maria Namen. Donnerstag, 14. September. Kreuzerhöhung. Montag, 11. September. Protus und Hyazint. Freitag, 15. September. Nikomedes. Dienstag, 12. September. Macedonius. Samstag, 16. September. Ludmilla. Der Kaiser in Tirol. Am Montag, Dienstag unb Mittwoch vorige Woche fanden um Romeno herum die Manöver statt. Es waren anstrengende Tage für das Militär, aber auch für den Kaiser. Am Mittwoch Vormittags schon wurden die Manöver als beendet erklärt, da die Truppen durch das schlechte Wetter

am Diens tag stark hergenommen worden waren. Der Kaiser äußerte sich sehr anerkennend über den Verlaus der Manöver. Alles sei ausgezeichnet gegangen; besonderes die berittene Gebirgsartillerie wurde be lobt. Um 2 Uhr nachmittags verließ der Kaiser Romeno. Die Fahrt nach Mezzolombardo glich ei nem Triumphzug und der Empfang in Mezzolom bardo war nicht minder schön und begeistert, als der in Bozen. Ungeheure Menschenmassen waren dort zusammengeströmt. Mit Pöllerknall und Glok- kenklang wurde Se. Majestät

in Mezzolombardo empfangen. Der Kaiser wurde vom Bürgermeister Fiorini begrüßt und die Tochter desselben über reichte Sr. Majestät einen Empfangstrunk. Fürst bischof Endrici von Trient hielt eine Huldigungs ansprache, wofür der Kaiser herzlichst dankte. Herr Landeshauptmann Dr. Kat hrein brachte hierauf die Begrüßung namens der italienischen Bevölkerung Tirols in kurzer Ansprache vor. Darauf erfolgte die Vorstellung der Vertretungen der autonomen Städte, des Klerus, des Landeskulturrates, der Staatsbehörden

, der Notariatskammer und der Ge meinden. Der Kaiser wollte mit jedem freundliche Worte wechseln und so kam es auch, daß die aus halb 7 Uhr festgesetzte Abfahrt des Kaisers eine halbe Stunde Verspätung hatte. Umschallt von Tausend Evviva-Rufen verließ der Hofzug Mezzolom bardo und der Kaiser reiste nach Ischl. Schmeichelnd für unser Land Tirol sind die Worte, welche Se. Majestät an Dr. Conci äußerte. Er sagte: „Die ser Empfang ist für Mich ein großer Trost in dieser schweren Zeit." Der Dank des Kaisers

. Se. Majestät Kaiser Franz Joses hat vor sei ner Abreise aus Tirol an den Statthalter folgendes Handschreiben gerichtet: Lieber Freiherr von Schwurtzenau! Bei meiner Anwesenheit im Lande Tirol hat die Bevölkerung eine in jeder Hinsicht loyale und patriotische Haltung betätigt und Mich an allen Or ten mit einer wohltuenden Herzlichkeit empfangen, die Mich innig erfreut hat. Ich fühle Mich daher veranlaßt, der Bewohner schaft Meines Landes Tirol für diese wiederholt, sowohl auf Meiner Reste

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 14
Datum: 02.12.1898
Umfang: 14
Mir dm Kaiser. fünfzig Jahren, als Kaiser Ferdinand aus Wien flüchten mußte, suchte er Zuflucht in Tirol und fand hier liebevolle, begeisterte Aufnahme. Die Kaisertreue der Tiroler hat sich in den Tagen der Gefahr immer am glänzendsten bewiesen; wenn andere abfielen, dann schlossen sie sich nur um so enger an ihren Kaiser und Herrn. Heute ist keine Rede von Flucht und Gefahr. Im Gegentheile, der Kaiser feiert ein Jubelfest und Millionen treuer Unterthanen feiern es dankbar mit. Die herrliche

Gestalt unseres Monarchen steht nach fünfzigjähriger Regierungszeit, während der ihm Sorgen und Prüfungen wahrlich nicht erspart geblieben sind, ungebeugt da. Die ganze Welt blickt voll Ehrfurcht auf ihn, den ritterlichsten der Monarchen. Wir Tiroler danken Gott, daß er unser war, daß er unser ist. Und wenn wir singen: „Gott erhalte unseren Kaiser!" quillt der Wunsch aus tiefinnerstem Herzen. Wir schaaren uns enge um ihn, wie unsere Väter um den Thron sich schaarten in den Tagen der Gefahr

. Haben wir nicht Ursache dazu? — Dem hohen Herrn war es nicht vergönnt, sein Jubelfest in Freuden zu be gehen. In der Kapuzinergruft stehen zwei Särge — an dem einen sind die Kränze, die ihn bedecken, noch kaum verwelkt — die umschließen das, was dem Kaiser auf Erden das Theuerste sein mußte. Das Jubeljahr ist zum Trauerjahr geworden. Und fehlen etwa in diesem Jahre die Sorgen der Regierung, die Mühen des hohen Amtes? — Ach, schwer und bleiern liegt der Himmel über uns; unsicher und drückend ist die Lage

. — Auch an schrillem Mißklang fehlt es nicht zwischen den Feierklängen des Jubeljahres. Als im Parlament die Vertreter der verschiedenen Gruppen sich versammelten, um über die Huldigung zu beschließen, die dem Kaiser am Gedenktage seines Re gierungsantrittes bereitet werden sollte, haben wir da nicht Einen darunter gesehen, der, hämisch lächelnd, den Saal verließ? Haben wir nicht Tags darauf gelesen, wie eine andere Gruppe des Hauses dagegen protestirte, daß diesem Manne allein der Ruhm so traurigen Handelns

gebühre, denn sie (diese Gruppe) habe von vorneherein sich der Berathung ferne gehalten? Und im offenen Parlament war es, wo Einer von Kaisertreue wie von einer Waare sprach, die man nur gegen entsprechenden Preis verhandeln soll. Solche Gesinnung liegt dem Tiroler ferne, der den alten Wahlspruch des Landes: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!" in Ehren hält. Unter den Fahnen, die diesen Wahlspruch trugen, hat Tirol Sieg und unver gänglichen Ruhm sich erworben. „Für Gott, Kaiser und Vaterland

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 23.09.1899
Umfang: 12
auch wohlbekannt, dass die im ganzen Lande tief eingewurzelte Anhänglichkeit an Mich und mein Haus keinen Unterschied der Stände und Klassen kennt, so thut die Kundgebung dieses Gefühles seitens der Bürgerschaft der schönen und aufstrebenden Stadt Meran Meinem landesväterlichen Herzen besonders wohl. Ich freue Mich, die bedeutenden Fort schritte, die das Gemeinwesen dieser Stadt im letzten Jahrzehnt gemacht hat, aus eigener Anschauung wahrzunehmen." Der Kaiser richtete alsdann freundliche Worte

an. Unter den stürmischen Hochrufen fuhr der Kaiser sodann durch die festlich geschmückte Stadt nach Schloss Rottenstein. Die Fahrt durch die Stadt. Der Raum gestattet uns nicht, ein Bild über die Ausschmückung der Straßen und Gassen der Stadt bis zur Burg Rottenstein zu geben. Allenthalben erhoben sich reizende Triumphpforten. Reisigguirlanden, Blumen gewinde und Pflanzenschmuck, Fahnen und Flaggen, Teppiche, Inschriften, Transpa rente, Kaiserbilder wechselten in bunter Reihe ab. Imposant war die Habsburgerstraße

mit ihren eleganten Häusern geschmückt. Als der Kaiser die Fahrt antrat, über tönten brausende Hochrufe die schmetternden Fanfaren, die rauschende Feldmusik von 21 Musikkapellen und die vom Küchelberge zu Thal gesandten Pöllersalven. Bon den Bal- konen streuten elegante Damen dem Kaiser Blumen aus den Weg. Die unzähligen Kriegs- uud Vereinsfahnen wurden geschwenkt. Aus der Fahrt durch die Habsburgerstraße wurden die Pferde des kaiserlichen Wagens scheu und bäumten sich. Der Kaiser und Erzherzog Franz Ferdinand

sprangen heraus und fuhren im Wagen des Statthalters weiter. An der reich geschmückten Spitalsbrücke entboten die Gemeinden Unter- und Ober mais durch ihre Gemeindevorsteher dem Kaiser einen ehrfurchtsvollsten Willkomm gruß, den Se. Majestät huldvollst entgegen nahm. Unter den begeisterten Hochrufen der Menschenspaliere fuhr der Kaiser, dessen vor zügliches Aussehen und bestrickende Leut seligkeit das Entzücken der Bevölkerung hervorrief, ununterbrochen nach allen Seiteu für die dargebrachten Ovationen

freudig dankend, nach Rottenstein. Der Empfang in Rottenstein. Unter Pöllerschüssen, Glockenklang, den Hochrufen der Versammelten und den Klängen der Volkshymne fuhr die Equipage des Kaisers, die mit prächtigen Blumenspenden geschmückt war, in den Park. Der Kaiser entstieg, von Erzherzog Franz Ferdinand gefolgt, dem Wagen, begrüßte den Erzherzog Ferdinand Karl, den Besitzer des Schlosses, und nahm dann durch den Statthalter die Vorstellung der erschienenen Dignitäre ent

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 18.08.1889
Umfang: 8
u. Anzeigen werden ent- Postversendung jährlich 2 fl. 80 fr., halbjährlich I fl. 40 fr., vierteljährlich 70 kr. — gegengenommen Fleischgasse Nr. 32 Buchdrucker ei B. R e i n m a n n. Fiir's Ausland: ganzjährlich 5 Mark. Telegraunn-Adresfe: Sonntagsbote Bozen. 433) , Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I C- Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Zur Kaiserreise nach Berlin. Am Montag ist unser Kaiser Franz Äoles zum Besuch am deutschen Kaiser Hose

in Berlin eingetroffen und der überaus herzliche Empfang von Sette Kaiser Wilhelms sowie die stürmisch enthusiastische Begrüßung durch die zu vielen Tausenden herbeigeströmte Bevölkerung beim Einzug in die auf's festlichste überreich ge schmückte deutsche Kaiserstadt beweisen an sich schon die innige Freundschaft, die zwischen Wien und Berlin, zwischen Deutschland und Oesterreich unlöslich besteht. Mehr aber noch und wenn möglich noch deutlicher sagen dieß die Worte, welche beide Kaiser am Dienstag

in ihren Tischreden bei der Paradetafel im Kaiserschlosse laut und vernehmlich für Freund und Feind gesprochen haben. Kaiser Wilhelm sagte: „Freudig beweg ten Herzens heiße Ich Eure Majestät will kommen in Meiner Residenz und an der Stätte, an welcher Mein hochseliger Groß vater Sie zuletzt begrüßt hat. Bei dem jubelnden Empfang Meines Volkes werden Eure Majestät empfunden haben, wie warm und lebendig das Gefühl für die schon seit Hunderten von Jahren zwischen Unfern Völkern bestehende Freundschaft zum Ausdruck

der Vor sehung sein sollte, Schulter an Schulter zu fechten haben lvird. In dieser Ge sinnung erhebe ich mein Glas und trinke auf das Wohl Eurer Majestät, des gesumm ten österreichischen Hauses, unserer braven österreichisch-ungarischen Kameraden!" — Darauf erhob sich Kaiser F r a n z I o s e f und dankte mit folgenden Worten: „Dankbar für den mit den wärmsten Worten an dieser erinnernngsreichen Stelle ansgebrachten Trink spruch Meines kaiserlichen Bruders, für die in so glänzender und erhebender Weise

» Heere und Meiner Armee mib auf die Mehrn ng n n d Fe st ig n ng der Friedens bürg sch asten zum Heil und Segen der verbündeten Staaten und Völker, sowie des grfammten Europa. Se. Majestät, der Deutsche Kaiser und König, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, das erlauchte Herrscherhaus leben Hoch, Hoch, Hoch!" Der weitere Aufenthalt Kaiser Franz Josefs in Berlin wurde von großen glänzenden Truppen - Paraden in Anspruch genommen, ivobei Kaiser Wilhelm selbst kommandirte, weiter besuchte der Monarch

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
Beilage zu-Nr. 54 Qe r „Tiroler Land-Zeitu ng" vom 20 August S(9IO. Kaiser Franz Josef - Anekdoten. Die bekannte „Anekdotenbibliothek" der Ver lagsbuchhandlung Robert Lutz in Stuttgart hat einen Band Habsburger Anekdoten gebracht, der eine Fülle kleiner, charakteristischer Einzelheiten aus dem Leben der Fürsten dieses Hauses enthält. Einen breiten Raum darin nehmen die Anekdoten über Kaiser Franz Josef ein; von seiner frühesten Kindheit an, bis in die heutigen Tage tritt er in den einzelnen

und ihm auf die Gefahr einer Strafe hin, seine Waffe gab. Kaum aber war der Erzherzog in deren Besitz, als er den Säbel zum Steckenpferd und das Portepee zum Zügel machte und spornstreichs in die kaiser lichen Gemächer davongalopierte. Der waffenlose Gardist machte ein langes Gesicht und stand in der nächsten Viertelstunde tüchtig Angst aus. Endlich erschien der Prinz wieder, aber keineswegs im Galopp, sondern im bedächtigen Schritt, und gab kleinlaut den Säbel zurück: das Portepee war zerfranst und zerrissen

. Der Soldat aber war gottfroh, seinen Säbel wieder zu haben und sprach scherzend: „Jetzt bleibt halt nichts anderes übrig, als den Papa zu bitten, ein neues Portepee kaufen zu lassen." Da sieht der Kleine den Gardisten mit großen Augen an und ruft, so stolz und und würdevoll er's nur kann: „Das werde ich Dir kaufen, wenn ich mal selber Kaiser bin". Sprach's und schritt von dannen. * Kurz nachdem der Kaiser den Thron bestiegen hatte, stand er einmal im Begriff, ein Cholera- ffpital zu besuchen

. Auf dem Wege dahin redete er seinem Begleiter, der Familienvater war, zu, das Krankenhaus nicht zu betreten. Der Herr erinnerte -nun den Kaiser daran, daß er als Vater von Millionen sich noch mehr vor Gefahren hüten müsse. Aber der Kaiser entgegnete ernst: „Ich bin Landes vater für Gesunde und Kranke, drum zieht's mich HU meinen kranken Kindern hin; wenn Ihre Kinder im Spital weilten, würde ich Sie auch nicht hindern, sie zu besuchen." * Eines Tages erschien Franz Josef unangemeldet in der Militärakademie

nach dem grünen Federbusch des kaiser lichen Hutes aus und entriß ihm mit hartem Ruck .eine Feder. Kaum hatten das einige Kameraden B.'s bemerkt, als sie ihm durch allerlei Zeichen zu verstehen gaben, er solle sein kühnes Werk fort setzen und auch ihnen so kostbare Erinnerungs zeichen verschaffen. B. folgte deren Aufforderungen und riß, immer kecker werdend, eine Feder nach der anderen aus des Kaisers Hut. Doch plötzlich entglitt ihm der Hut, schnellte vor und traf den Arm des Monarchen. Der Kaiser blickte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.09.1905
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 55 der „Tiroler kand-Zenung" vom 2. September J90Ö. Wochenkalender. Scyttmbcv. 12. Sonntag nach Pfingsten. Sarmhrrsigrr Samariter. Luk. lv. Sonnrn-Aufgang 5 itljr 47 Win. — Untergang 7 Uhr 2 Win. Sonntag 3 Schuyengelsest. Mansuetus, B. Montag 4 Rosalia, I. Dienstag 5 Laurenzius Justin, B. Mittwoch 6 Magnus, Abt. Donnerst 7 Regina, Jgf. u. M. Freitag 8 Mariä Geburt. Samstag ! 9 > Seraphina, W. Der Kaiser in Tirol. Die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Südtirol

der Kaiser mittelst Separatzuges in Bozen ein. Am Bahnhofe selbst hatten sich zur Begrüß ung eingefunden Kardinal Fürsterzbischof Dr. Katsch- thalec, Statthalter Frhr. v. Schwartzenau, Landes hauptmann Dr. Kathrein, Bürgermeister Dr. Pera- thoner, Propst und Stadtpfarrer Msgr. Trenkwalder, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Frhr. v. Call, Kreisgerichtspräsident Frhr. v. Biegeleben, Bezirks- hauprmann Graf Ceschi a Santa Croce, Gemeinde vorsteher von Zwölfmalgreien, Landesgerichtsrat Dr. v. Hepperger, ferner

die dienstfreien Offiziere rc. Auf dem Perron war eine von der Bozener Reser- Distenkolonne beigestellte Ehrenkompagnie postiert, welche, als der Hofseparatzug einfuhr, die Ehren bezeugung leistete. Nachdem der Kaiser dem Salon wagen entstiegen war, schritt er auf den Kardinal Dr. Katschthaler zu, welchen der Monarch durch einen Händedruck begrüßte und mit einer Ansprache auszeichnete. In gleich huldvoller Weise wandte sich Se. Majestät an den Statthalter Frhrn. von Schwartzenau und zog ihn in ein längeres

Ge spräch. Hierauf trat der Landeshauptmann von Tirol Dr. Kathrein vor den Kaiser, welcher ihn mit einem Händedruck begrüßte, und hielt folgende Ansprache an den Monarchen: Euere k.^und k. apostolische Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr! Im Namen der gefürsteten Grafschaft Tirol erlaube ich mir, Ew. Majestät unseren innigst gelikbten Laudesfürsten ehrfurchtsvoll zu begrüßen. Tirol ist glücklich, durch den er neuerten allerhöchsten Besuch Ew. Majestät sich ausgezelchnet zu sehen Möge

, Liebe und An hänglichkeit an Ew. Majestät und das allerhöchste Kaiserhaus unsere Herzen erfüllt. Möge der Segen des Allerhöchsten Ew. Majestät geleiten. Se. Majestät erwiderte darauf folgendes: Mit ausrichtiger Genugtuung entnehme Ich Ihren Worten die erneute Versicherung, daß dte Gefühle der Hingebung an Kaiser und Reich, welche das Volk von Tirol zu heldenmütigen Taten begeistert haben, ungeschwächt fortleben und daß Ich stets auf die Treue Meiner Tiroler bauen kann. Indem Ich Ihnen, Herr

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.09.1917
Umfang: 4
der Gegenrevolution machen könnte. Das Manifest schließt: Unser Gedanke ist, daß die Stock holmer Konferenz ein neues Zeitalter in der Geschichte des Kampfes des Proletariats gegen den Imperialismus ein leiten soll und dazu fähig ist. Die Arbeiterklasse will tat sächlich, daß dieser Krieg der letzte sei. Die Losung bleibt für das ganze Proletariat: Auf nach Stockholm! Oie Kaiferreife durch Cirol. 3n Trient. Der Kaiser ist, wie wir bereits berichtet haben, am 13. ds. um 142 Uhr nachmittags in Trient einge- trosfen

. Ter Empfang in dieser altertümlichen Festungs stadt gestaltete sich zu einer rührenden Huldigung Mr den Monarchen, dejsen glänzender Führung im Vorjahre sie es nritverdankt, daß der Krieg sie nicht in direkt« Mitleidenschaft zog. Vor dein Bahnhofe erwarteten den Kaiser die militärischen Kommandanten, zahlreiche Trup pen und Trnppendeputationen. Unter den hier Ausge rückten, war so mancher, der sich seine Auszeichnung unter dem unmittelbaren Kommando des Allerhöchsten Kriegsherrn erstritten

hatte. Beinr Mschreiten der Fron ten, unter denen dicht gedrängt die Bevölkerung stand, begleiteten den Monarchen die jubelnden Zurufe der Be völkerung. Nach Besichtigung der Truppen nahm der Kaiser die Meldung des Bezirkshanptmanns Dfr. Zaub- zer entgegen. Nachdem der Kaiser noch die erschienenen Geistlichen und Kommunalwürdenträger angesmochen hatte, wurde an die Front geifahren. Es ging über Aldeno in das Val di Cei, dann hinauf in die Berge, die den Abschluß gegen die Furche von Loppio bilden

. Nicht ohne Sorge folgte die Be gleitung dem Wagen des Monarchen. Er hielt am Rande eines Vorberges der Piavena und nahm die Bilder dieser herrlicher: Gebirgswelt stundenlang in sich auf und fuhr dann nach Trient zurück, wo er übernachtete. Am zweiten Tage seiner Südtiroler Reise fuhr der Kaiser über Calliano auf das Plateau von Fvlgaria. Wie bekannt, hat der Kaiser sich auf dieser Hochfläche die ersten Siegslorbeeren erstritten . Der Kaiser begab sich zuerst auf das Werk

von S e r r ad a, von dem ! aus das Terrain zu übersehen ist, auf dem während der j Vorjahrsoffensive das 8. Korps und der rechte Flügel des ! 20. Korps kämpften. Der Kaiser erläuterte seiner Um gebung das Terrain und gab sich der Erinnerung an fein 20. Korps hin. Aus allen seinen Aeußerungen konnte ent nommen werden, wie treu und tief sein Gedenken an die , opferen Kämpfer ist, die unter ihm Sieg auf Sieg erfochten haben. Nach län gerem Verweilen an dieser Stelle wurde die Fahrt über Folgaria durch die an den Semmering gemahnende

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 03.09.1905
Umfang: 16
: Ganzjährig L halbjährig 2 K 50 h. Für Kitzbühel: Ganzjährig -L üSI, halbjährig 2 ZKI- Der Bezugspreis ist im Vorhinein zu bezahlen. Ergebenst Die iVvwaititn$ öes kitzbüheler Bezirks-Boten. Der Kaiser in Tirol. Am 27. August traf Kaiser Franz Josef anläßlich der großen Manöver im Nonsberg zum zweitenmal innerhalb weniger Jahre in Bozen ein und wurde mit echt tirolischer Begeisterung empfangen. Die Stadt war prächtig geschmückt. Punkt 7 Uhr früh fuhr unter Pöllersalven und Glockenge läute der Hofzug

in den Bahnhof ein. Es hatten sich ein gefunden: Kardinal Fürsterzbischof Dr. Johann Katschthaler, Statthalter Baron Schwartzenau, Landeshauptmann Dr. Kathrein, der Bürgermeister von Bozen Dr. Perathoner, der Propst von Bozen Msgr. Trenkwalder, Oberlandesgerichts- prästdent Freiherr von Call, Kreisgerichtspräsident Baron Biegeleben, der Bezirkshauptmann von Bozen Graf Ceschi und der Gemeindevorsteher von Zwölfmalgreien Dr.. Franz Hepperger. Sofort nach dem Anhalten des Zuges stieg der Kaiser

mit seinem Gefolge aus und nahm dann die Meldung des Bezirkshauptmannes, die Meldung des Militärftations- kommandanten, der mit den in Bozen befindlichen dienstfreien Offizieren ebenfalls am Bahnhofe erschien und die Begrüßung . durch die erwähnten Funktionäre entgegen. Zuerst hielt Dr. Kathrein und dann Bürgermeister Dr. Perathoner eine Be grüßungsansprache, die der Monarch huldvoll beantwortete. Um halb 9 Uhr begannen die Audienzen. « Der Kaiser äußerte den Landtagsabgeordneten gegenüber den Wunsch

, daß der Landtag einträchtig arbeiten möge und legte dies allen ans Herz. Verschiedenen Reichsratsabgeord- neten gegenüber gab er dem Wunsche Ausdruck, vaß der Reichsrat gedeihlich wirke. Der Abordnung der Landeshaupt stadt Innsbruck, bestehend aus dem Bürgermeister Greil und den beiden Vizebürgermeistern Dr. Wenin und Dr. Erler, gegenüber kam der Kaiser auf den großen Aufschwung von Innsbruck, auf die blühende Bautätigkeit der Landeshauptstadt und auf die Einbeziehung der Vororte zu sprechen. Zu be merken

ist, daß der Kaiser an Bürgermeister Greil auch die Frage richtete, ob es in Innsbruck jetzt wieder ruhig sei, was bejaht wurde. Zum Schluß wurden noch Abordnungen der Städte Meran, Brixen und Klausen, sowie die Bürgermeister von Trient und Rovereto und endlich noch die Gattin eines reichen Amerikaners, empfangen. Letztere, eine Verwandte Speckbachers, bekam vom Kaiser ein Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Die in Sri-tioei. Das erste Manöver, das am 28. v. M. — wie man aus Cavareno berichtet — im Westgelände

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 24.04.1917
Umfang: 4
?,oi- g tilngsnachforderungen gebührenfrei. Preisanfragen n. I Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol u. Borarl- | berg werden durch unser. AnzeiaeruBüros, Wien I s Wollzcille K>, schnellstens erledigt. | JaM. 1917. Das Kaiserpaar in Tirol. Sn Bozen. kb. Bozen, 22. April. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben siich am 21. April um 4 Uhr 30 Minuten nachmittags mit Hofsonderzug vom Westbahnhof aus aus die Reise nach Bozen begeben. Im Ge folge des Herrscherpaares befand sich der erste Hbersthofmeister Prinz zu Hohenlohe

, Mi nisterpräsident Graf Clam-Martini c, die Generaladjutanten GM. Prinz Lobkowitz und FML. v. Marterer sowie die Obersthof- Misterin Gräfin Schönburg. In Innsbruck stieg über Einladung Statthalter Graf T o g - g e n b u r g mit dem Ministertalsekretär Grasen M a r z a n i in den Hofzug ein, der das Kaiser paar nach Bozen und wieder Zurück nach Inns bruck begleitete. Die Fahrt durch Tirol gleich einem förmlichen Triumphzuge. In allen Stationen, ja selbst aus der Strecke, hatte die Bevölkerung Auf stellung

unter dem Kommando des Kai sers als Thronfolger Tapferkeitsmedaillen er- i kämpft hatten. Der Kaiser gedachte in den An- ! sprachen zumeist der gemeinsam erstrittenen Siege. Als das Kaiserpaar in den Platz vor dem I Bahnhof schritt, harrte dort eine lange Reihe von i Autos, um die Majestäten zur Pfarrkirche zu ! bringen. Das Kaiserpaar entschloß sich jedoch, I den Weg dorthin zu Fuß zurückzulegen. Als nun | das jugendliche Kaiserpaar durch die Kaiser-Wil- Helmstraße und über den Waltherplatz zur Kirche schritt

, ereigneten sich ungewöhnliche Szenen ganz unbeschreiblicher Begeisterung. Erwachsene und Kinder umringten das Kaiser- k paar, wollten den Weg nicht freigeben und über- ! schütteten die hohen Gäste mit Blumen. Die meisten wollten der Kaiserin die Blumen von Hand zu Hand persönlich übergeben. Düs Kaiser- Paar trug schließlich in allen Armen mächtige Blumensträuße und noch immer drängten sich Greise, Männer, Frauen und Kinder heran, um ihre Huldigung darzubringen. Das Kaiserpaar brauchte 20 Minuten

, um die wenigen Schritte zur Kirche zurückzulegen. Dort wohnte das Kaiserpaar einer hl. Messe bei, wo das „Vater, ich rufe dich" des Kinderchores besonders ergrei- i send erklang. j Nach dem Gottesdienste begab stch der Kaiser an den Standort eines höheren Kommandos, wo der Kommandant über die Lage referierte. Er konnte melden, daß unsere kühnen Truppen ge- f rade in der verflossenen Nacht schöne Erfolge im Gebiete des. S e x t e n st e i n e s zu verzeichnen haben. Ihre Majestät besuchte indes, begleitet

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 23.09.1899
Umfang: 12
und das Geläute mischten sich die donnernden Hochrufe. Unser Kaiser war oft am Fenster sichtbar und dankte mit freundlichem Nicken seinem treuen Volke, das ihm so voll Begeisterung zujubelte. Die Reise des Kaisers war eine fort dauernde patriotische Huldigung, welche die österreichische Treue und dynastische Gesin nung Tirols kennzeichnet. Auf der Fahrt wurde der Monarch am 16. ds. in Lienz, wo der Hoszug zehn Minuten hielt, von einer großen Volksmenge jubelnd begrüßt. Der neue Hofzug, aus acht Wägen

bestehend, erregte wegen seiner Aus stattung allgemeine Bewunderung. — In B r u n e ck hatte sich eine große Menschen menge am Bahnhof angesammelt, um den Monarchen zu sehen. Bei der Einfahrt des Hoszuges um 1 X U Uhr, mit anderthalb- stündiger Verspätung, brach das Publikum in Hochrufe aus. Bahnhof und Stadt waren festlich geschmückt. Der Kaiser verließ mit dem Erzherzog Franz Ferdinand den Zug, nahm die Vorstellungen der Beamten schaft, des Klerus, des Gemeinderathes entgegen, schritt die lange Front

der Ver eine ab und fuhr nach r/Jtündigem Auf enthalte weiter. Ebenso geschah es in Franzens feste und Brixen. Aus der weiteren Fahrt wiederholten sich die Ovationen: Pöllerkrachen, Glockengeläute und die Jubelrufe des Volkes. Die Statio nen, wie die Ortschaften an der Bahn, waren festlich dekoriert und längst der ganzen Linie die Bevölkerung zur ehrfurchtsvollsten Be grüßung des geliebten Kaisers, der huld voll die Grüße vom Fenster aus erwiderte, erschienen. Der Kaiser in Bozen. Nach 3 Uhr kam

der Hoszug in Bozen an. Am Bahnhofe waren die Behörden, mit dem Statthalter an der Spitze, zur Begrüß ung erschienen. Hieraus schritt der Kaiser die dort aufgestellte Reservistenkolonne und den Veteranenverein ab und fuhr sodann zur Herz Jesu-Kirche. Auf dem Wege zur Kirche bildete ein nach Tausenden zählendes Publikum Spalier, welches in brausende Hochrufe ausbrach, während von allen Kirchen feierliches Geläute ertönte. An dem Kirchenportale hielt Reichsrathsabgeordneter Dr. v. Zallinger an den Kaiser

folgende Ansprache: „Euere Kaiserliche und Königl. Apostolische Majestät, Allergnädigster Kaiser und Herr! Gestatten Euere Majestät, dass ich der jubelnden Freude und dem tief gefühltesten Danke allerehrfurchtsvollsten Ausdruck gebe, dass Euere Majestät, unser allgeliebter Jubelkaiser und kaiserlicher Pro tektor dieser Jubiläumskirche, allergnädigst geruht hieher zu kommen, gleich dem großen Ahnherrn Rudolf von Habsburg, dem Aller höchsten Lehensherrn im Allerheiligsten Sa kramente und als tirolischer

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 01.09.1905
Umfang: 16
weilenden Offiziere enigegen und schritt darauf unter den Klängen der Volkshymne die Ehrenkompagnie ab. Nachdem der Kaiser dann noch einige Worte mit Sr. Eminenz gewechselt, schritt er durch den geschmückten Ausgang. Kaum ward Se. Majestät draußen sichtbar geworden, als ein tausendstimmiger Jubelruf die Luft erzittern machte. Die Hornisten der Veteranenvereine bliesen den Generalmarsch, die Musikkapellen intonierten die Volkshymne und der Virgl und der Magdalena-Hügel donnerten ihre ehernen

Grüße ins Tal. Sichtlich gerührt nahm der Kaiser im Hofwagen Platz. Ein berittenes Ban- derium der wackeren Haflinger Bauern sprengte auf den kleinen, kräftigen Pferden daher, um vor und nach dkm Wagen Sr. Majestät die Eskorte zu bilden. Es war ein Anblick von überwältigender Pracht. Unter dem Jubel der angestauten Menge fuhr der Kaiser zur Herz Jesu-Kirche, wo er vom Fürstbischof Endrici begrüßt wurde. Hierauf hörte er eine vom Fürstbischof Altenweisel zelebrierte hl. Messe. Hierauf fuhr

Se. Majestät in das Hotel „Kaiser krone", um dort die Aufwartungen der erschienenen Würdenträger und Vertretungen entgegenzunehmen. Als erster wurde Kardinal Fürsterzdischof Doktor Johannes Katscht Haler empfangen, dann der Fürst- großmeifter des souveränen Maltheserordens Galeazzö Graf Tbun-Hohenstein. Hierauf kamen die Geheimen Räte, die Kämmerer und Fürst Heinrich von Campo- franco, die Geistlichkeit, darunter der Fürstbischof Dr. Endrici von Trient und der Fürstbischof Doktor Altenweisel von Brixen

. Dem Klerus folgten das Offizierskorps, dann die Landesvertretung und die tirolischen Reichsratsabgeordneten. Der Landesaus schuß erschien vollzählig bei der Audienz. Auf die Ansprache des Landeshauptmannes äußerte der Kaiser den Abgeordneten gegenüber den Wunsch, daß der Landtag einträchtig arbeiten wöge und legte dies allenAbgeordneten ans Herz. Zum Landesausschuß Doktor Schorn, der dem Kaiser als Referent für die Straßen- und Wasserbauten vorgestellt wurde, äußerte sich Se. Majestät: „Für Ihr Referat

Wetter viel geschadet habe? Abg. Schraffl verneinte dies. Hierauf erkundigte sich der Kaiser, ob die Wasserschäden von 1882 alle repariert und die Wildbach verbauungen durchgeführt seien? Ab- geordneter Schraffl bejaht» und fügte hinzu, daß die Bevölkerung Pustertals hiefür sehr dankbar sei. Verschiedenen Reichsratsabgeordneten gegenüber gab der Kaiser dem Wunsche Ausdruck, der Reicks rat möge gedeihlich arbeiten. Mit Dr. Kathrein sprach er über die Verhandlungen des Budgetaus schusses

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 29.04.1917
Umfang: 16
in Tirol. Das zweitemal seit der'Thronbesteigung, in verhältnismäßig kurzer Frist, stattete das junge Kaijerpaar unserem Lande einen Besuch ab. Diesmal galt der Besuch der Stadt Bozen, wo am 22. April eine Art Kunstausstellung unter dem Titel, „Kaiserjäger im Feld e", durch den Kaiser eröfsnet werden sollte. Tie Ausstellung enthält viele Erinnerungen aus den Kampftagen der Kasterjäger in Rußland und in Tirol, viele wertvolle Bildnisskizzen inzwischen gefallener Ti ter Helden, Gefechtsszenen

geradezu Erstaunliches in der Ausschmückung ihrer Stadt; galt es ja dies mal nicht bloß den Kaiser, sondern besonders die Kaiserin und zwar das erstemal als Landes mutter zu bewillkommnen. Am Samstag nachmit tags fuhren die Majestäten von Wien ab, am Sonntag in der früh waren sie in Innsbruck, wo sie den Statthalter einluden, sie im Hofzug nach Bozen zu begleiten. Ankunft in Bozen. Am 22. April, 10 Uhr vorm, fuhr der Hokzug unter großem Jubel der Bevölkerung im Bahnhof in Bozen ein. Auf dem Bahnsteig

war die Ehren kompagnie und Musikkapelle des Tiroler Kaiser jägerregiments aufgestellt. Feldmarschall Conrad v. Hohendorf empfing an Spitze der Genera lität die Majestäten. Der Kaiser trug die schlichte Felduniform, die Kaiserin ein einfaches dunkles Samtkleid sowie einen weißrandigen Hut. Nicht nur mit den Offizieren, sondern auch mit den ein zelnen Soldaten der Ehrenkompanie, die fast alle eine Auszeichnung vom Kriege trugen, ebenso mit den Herren und Damen vom Zivilstand sprachen der Kaiser

den Weg nach der Pfarrkirche zu Fuß. Ta kannte die Freude des Volkes keine Grenze.: mehr, eine ungewöhnliche Begeisterung und mehr als herzliche Huldigung wurden dem Kuiserpaar entgegen gebracht. Gang zur Kirche. Erwachsene und Kinder umringten das Kaiser- paar, wollten den Weg nicht freigeben und über schütteten die hohen Gäste mit Blumen. Die mei sten wollten der Kaiserin die Blumen von Hand zu Hand persönlich übergeben. Das Kaijerpaar trug schließlich in allen Armen mächtige Blumen sträuße und noch immer drängten

sich Greise, Männer, Frauen und Kinder heran, um ihre Huldigung darzubringen. Das Kaiserpaar brauchte 20 Minuten, um die wenigen Schritte zur Kirche zurückzulegen. Dort wohnten die Ma jestäten einer hl. Messe bei, die von Mgr. Provll Schlechtleitner zelebriert wurde. Kinder sangen dabei, von Chordirektor Karl Koch begleitet, deutsche Meßlieder. Während der hl. Messen lasen sowohl der Kaiser als die Kaiserin andächtig in ihren Gebetbüchern. Nach dem Gottesdienste fuhr der Kaiser an den Standort

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 10.09.1905
Umfang: 16
verliehen werden, weil es das 50. große Manöver ist, dem der Kaiser anwohnte. Tiroler Veteranen beim Raiser. Während der jüngsten Anwesenheit des Kaisers in Südtirol wurden dem Monarchen — wie aus Kaltern berichtet wird — durch Herrn Karl Steinkeller, der im Jahre 1878 den bosnischen Feldzug als Oberjäger mitmachte, neun alte Achtundvierziger- Veteranen vorgestellt. Der Kaiser hat dem Stadtmagistrat Bozen 4100 Kronen und 30 Dukaten als Spenden für Wohltätigkeits und andere Zwecke überwiesen

ist ein ungleich stärkerer als der der Feldbatterien. — Glänzend bewährten sich auch diesmal wieder die Maultierbatterien, die sich allein im Stande erwiesen, der Infanterie auf allen Bergwegen zu folgen und sich stets rechtzeitig ins Feuer setzten. Zum Friedensfchl«ß zwischen Rußland und Japan. Der Kaiser hat sofort nach Empfang der Nachricht über den Friedensschluß zwischen Rußland und Japan folgende Telegramme abgesendet: An Se. Majestät Kaiser Nikolaus, Peterhof. Ich erfahre mit lebhafter Befriedigung

den Frie densschluß, dessen Bedingungen die Ehre und das Ansehen Deines Reiches unversehrt aufrechterhalten. Gestatte mir, daß ich dich von ganzem Herzen zu diesem glücklichen Aus gange beglückwünsche. — An Se. Majestät den Kaiser von Japan. Ich bitte Eure Majestät, meine aufrichtigsten Glück wünsche aus Anlaß des Friedensschlusses entgegenzunehmen, dessen Bedingungen ein schönes Beispiel der Mäßigung be. deuten, die Japan Ehre macht. — An den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Osterbay

telegraphierte an Roosevelt und sprach den aufrichtigen Dank und Glückwunsch für dessen energische Bemühungen bei den Friedensverhandlungen aus. — Aus zuverlässiger Quelle verlautet, Herr v. Witte werde sich am 12. September an Bord des Schnelldampfers „Kaiser Wilhelm" einschifsen. Der Zar beabsichtige, Witte für seine hervorragende Tätigkeit in den Grafenstand zu er heben. — Der Kaiser von Japan beantwortete die Glück wunschdepesche des Präsidenten Roosowelt mit nachfolgendem Telegramm

von der Unterzeichnung des russisch-japanischen Friedens vertrages, die nach amtlicher Mitteilung um 3 Uhr 47 Minuten vollzogen wurde. Witte Unterzeichnete zuerst und dann Komura. Die letzte halbe Stunde vor der Unterzeichnung war mit dem Vorlesen des Vertrages ausgefüllt. — Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages wurden im Marinearsenale Salutschüsse abgegeben, worauf in allen Kirchen von Portsmouth und Newcastle die Glocken geläutet und überall Fahnen gehißt wurden. Aus aller Wett. Der Kaiser in Böhmen

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