Julius Cornet aus Innichen, einer der bedeutendsten Operntenöre des 19. Jahrhunderts
Verfasser:
Kühebacher, Egon
Datum:
2009
Quelle:
Schlern, Der, Nr. 6, 78-81
Artikelart:
Sekundärtext: Aufsatz
Schlagworte:
Musik
Autorenmappe:
Kühebacher, Egon
Signatur:
0443_063
Menschen in der Zeit Das Wiener Kärntnertortheater (alte Hofoper) leitete Julius Cornet als Direktor von 1852 bis 1858. Foto: Österreichisches Theatermuseum, Wien wäre eigentlich nach dem Wunsch sei ner Angehörigen wegen seines sieben jährigen Aufenthaltes in Klöstern für den Priesterstand bestimmt gewesen, weswegen für die Eltern schon die Wahl des Rechtsstudiums eine Enttäuschung gewesen sein dürfte; glücklicherweise erlebten sie den Abbruch dieser Studi enrichtung und die Wahl einer völlig
ihn der Drama turg August Klingemann, der Intendant des Braunschweiger Hoftheaters, und holte ihn nach Braunschweig, wo er ein hohes Jahresgehalt von 3000 Talern er hielt und damit eine gesicherte Existenz hatte. Wahrscheinlich wählte er damals den Künstlernamen Julius. Freiherr von Seckendorf, Professor der Ästhetik am Carolinum in Braun schweig, förderte Cornets weitere künst lerische Ausbildung, die durch Gast rollen in Berlin, Hamburg, Hannover, Bremen, Kassel, Frankfurt a. M., Mün chen und 1829
in Paris vollendet wurde, ihm einen bedeutenden Ruf verschaffte und überdies auch einen beachtlichen finanziellen Gewinn einbrachte. Da mals hatte Daniel Auber in Paris seine Oper „Die Stumme von Portici“ eben geschaffen, und Cornet studierte unter der Leitung des Komponisten die Rolle des Masaniello ein. Seine Darbietung dieser Rolle stand nach einstimmiger Kritik „in den Annalen der Oper uner reicht da“. 9 In Paris wurde Julius Cornet als der beste Operntenor seiner Zeit ge feiert. Dort wurde
eine kurze Ruhepause und zog sich in die Fragsburg bei Meran zurück, die er gekauft hatte und vorübergehend besaß. Ob er dieses beschauliche Zwischenspiel einschob, um seinem Heimatland Tirol nicht ganz fremd zu werden, kann be zweifelt werden. Julius Cornet fühlte sich nämlich sicher nicht mehr als Tiro ler, sondern als Küpstier übernationaler Art. Aber lange ertrug er den Aufenthalt auf der Fragsburg nicht. Nachdem er 1839 den Ruf, das Hamburger Stadt theater zu übernehmen, erhalten hatte, übersiedelte