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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
den, und wehe dem. der ihm ins Gehege kam. .Vielleicht Hatte Annas stolzer Sinn das nicht ertragen können, sie hatten sich hastig erzürnt und .maulten lange Zeit miteinander. Das Ende vom Lied war, Heiteres von I. H. Rösler. Wäre Julius ein Kraftwagen gewesen, hätte kein Mensch ikin gekauft. Er ver brauchte zu viel. Wenn andere Men schen mit einem Löffel Suppe, mit einem Beefsteak und einer Schale Pudding satt werden, brauchte Julius eine ganze Schiis sel Suppe, vier Beefsteaks gehäuft mit Gemüsen

und Kartoffeln und einen Berq Pudding wie der sonst zum Mittagessen für ein ganzes Hotel reicht. Denn Pud ding aß Julius für sein Leben gern, Beef steaks aß Julius für sein Leben gern, und ohne Suppe konnte Julius überhaupt nicht leben. Dabei sah Ihm keiner an. wo er es eigentlich hinaß. Er war schlank wie selten einer, nur der Mund zog sich etwas breiter. Cr mußte es auch wohl sein, denn sonst wäre er kaum mit dem Essen im Leben fertig geworden. „Ich bin oerliebt', sagte Julius eines Tages. „Ich gratuliere

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 22.10.1925
Umfang: 12
. Da drin sitzen sie beisammen beim Abendessen. Und er? — Sein Mädel! Das Kind mit dem svnnengelben Haar und dem Blick, der ihm durch seine Träume folgt. Seins! Sie! Hat sie nicht zuerst nach seiner Hand gegriffen? Sie hat ihn lieb . . .' Da er um die Ecke zum Hotel kommt, springen ihm die beiden schon entgegen. The- rese fragt unbefangen: „Julius, hast du sie?' Im erleuchteten Gang schauen sie einander an, . . . so an! Aber Leonie drängt: „Soll ich-sagen, daß du anfängst?' „Warte noch ein bißchen

. Irgendwo, wo es still ist. . . ich muß doch zuerst stim men . . * schauen, ob alle Saiten in Ordnung sind . . . nach so viel Monaten.' Sie tun auf gut Glück eine Nebentür auf — in ein kleines Gemach, wo ein armseliges Lichtlein brennt. Ein paar Lehnstühle sind da, zwei Sofas, einige Tischchen und ein Schreib- pull. Julius nimmt auf einer Tischecke die Geige aus dem Kasten. Leonie fliegt davon, um zu sagen, daß er gleich kommt, und The rese kniet auf einem der-hohen Stühle, hat die Arme

Junge!' Theresens Lippen bewegen sich. Sie stöhnt, sie schrickt auf und hat das Gesichtchen voll Tränen. Die Geige schweigt. Schritt« kommen näher, gedämpft« Stim men summen durcheinander. „Aber, Julius, was war das? Was hast du gespielt? Wo hast du das gelernt? — So schön, so schön!' Das Stübchen wird dunkel vor Menschen, Leonie kommt und Julius'- Mutter und noch viele andere, Franz Leekens und die Väschen aus der Stadt und der Klavierspieler. Und auch Luis und Tila. Und die sagt: „Danke

dir, Julius. Das war der Abschied. Und jetzt gehen wir.' Sie reicht ihm die Hand. Dann Luis, und er sagt: „Auf Wiedersehen, Ksmmt doch nächste Wock)e zu UNS Ritter unö spiel' uns das nach einmal, ja?' Die beiden winden sich wieder durch den Menschrnttiäuel, an Therese vorbei, doch ohne sie zu sehen, grüßen nach rechts und links und gerade so flüchtig auch Mutter Severiens, die nach Mas Wschiedskuß das tränenfeuchte Gesicht abwendet und allein dasteht. Therme tritt neben sie, drückt sie sanft auf sirrsn

Stuhl nieder und versucht sie zu trösten. „Ab« fte kpmmen ja zurück. In vier Tagen arniffift* St r. 43 — Seite 3 schon. Und dann bleiben sie dauernd in. Viele. und ihr könnt alles mit Tila mit- crlc! m und sie jeden Tag sehen.' Im Gang und im Saal geht die Unruhe tort. Julius' Mutter legt Ihre heiße Hand auf die von Therese. „Kind!' sagt sie statt jeder Antwort auf den wehmütigen Trost. „Ich weiß, für wen er so spielte. Jst's jetzt gut, sag'?' Therese schüttelt den Kopf mit einem ganz stillen Lachen

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Volksbote
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Seite 5 von 28
Datum: 29.10.1925
Umfang: 28
Gottes Namen Loch halten und ihr alles jagen.. Komme es wie immer! Die Tür geht auf und vor seine Füße Mt der Schein der Laterne. Denen Stäbe und .Henkel zeichnen flüchtige Schatten -auf die Mauer. „Julius?' Therese ist's. Sie hebt die Laterne und leuchtet dem Beisucher ins Ge sicht- „Guten Abend!' sagt Julius, und er lächelt Lug wie einem Kind gegenüber, das sich umsonst freut. Das macht Therese verlegen, und sie schaut ernst und ein wenig beklommen vor sich hin. wie sie so nebeneinander her

gehen. „Wie steht's seit der Hochzeit?' beginnt Julius zur Einleitung. Vielleicht ist das der einzige Augenblick, daß sie allein sind. „Mit mir?' fragt Therese ausweichend. „Wie soll es stehen? Die Tage ziehen sich lang hin'. „Ja', meint Julius zögernd. „So tffs immer, wenn man etwas Gutes erlebt hat'. Aber so geht's nicht. Er n«iod unsicher und versucht es anders: „Ich habe jetzt über dich und mich nachgedacht, Therese'. „Wirklich!' Ihre Augen blicken froh und idveuherM

zu ihm aus. Sie sind mittlerweile in Ne Nvbenküche gekommen und -bleiben in der Türe stehen. Sie »missen einander an- sehen und so verharren sie eine Weile. „Warten macht die Zeit gar so lang'. Therese fürchtet sich vor ihrem eigenen Reden und wendet den Mick ab. „Hast du gewartet? Worauf denn?' fragt Julius, der es noch retten will. Aber sein Atem geht schwer. Wie sie so dasteht, den Kopf geneigt, das Licht aus der Laterne im Gesicht und auf dem glänzenden Haar! „Und du?' fragt sie zurück und schaut »hin, sich Mist bezwingend

. »Ich bin so ganz anders, als du glaubst!' „Arrner, lieber Junge!', seufzt sie auf. Das ist der Narne, bei dem sie ihn nennt und den sie hundertmal flüstert, wenn sie allein sitzt und träumt. Sie blickt zu chm auf, die Mr-gen voll Tränen. 1 „Ach du, du!' stöhnt Julius und neigt seirre Stirn zu der ihren. Mer ausschreckend stritt er sogleich zurück. „Wir müssen hbn-ein- tzchen, wie?' ; Sie neigt wieder den Kopf, stellt die Laterne neben die ties riiedergebmnnte Dampe und läßt ihn an sich vorbei in die Küche

. ! „Da ist Julius', sagt sie mit tonloser IStimme. »Das ist schön!' heißt es zum Willkomm- Frau Bormans rückt einen Stuhl herzu. „Du kvmmst spät', sagt seine Mutter, neben der er nnn Platz minmt. Und er: »Ich wollte das Gespräch nicht so bald unter brechen.' „Nicht wahr,^Julius, sie muß öfter kom men. Es tut einem so wohl, mit einem vor- «ünftigen Menschen zu plaudern.' „Sie müssen sich Ne Neuigkeiten von vor vierzig Jahren wieder erzählen!' läßt sich «ine Baßstimme vernehmen. Julius folgt ihr und dem Lachen

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 01.05.1926
Umfang: 4
sein dürfte, so können auf die Dauer den Welt frieden neuerdings auf das schwerste gefährende Konflikte! entstehen. ; f im Bf. Julius ktMml f Am Samstag, den 17. April nachmittags um 4 Uh: verschied nach langem und schweren Leiden Dr. Julius Perathoner, Altbürgermeister von Bozen, "im,77. Lebens jahre. Er wurde am 28. Februar 1849 zu Dretenheim bet Bruneck als Sohn des Steuereinnehmers Ulrich Perathoner und seiner Frau Julia, geb. v. Klebelsberg zu Thum burg geboren. Die Volksschule besuchte er in Bozen

Auge in ungetrübtem Glanze geleuchtet, wohl war noch inimer die hohe Stirn der Hort bedeutender Gedanken, jdes Ge spräch mit ihm ein hohes Fest des Geistes. Aber dennoch, etwas war gebrochen in diesem Manne, eine tiefe Wunde schmerzte bitter, wenn auch hinter Geist und B herr chung verborgen. Und diese'Wunde war: — Julius Perathoner, der btirgerliche, freisinnige Demokrat, Jul us Perathoner, der Kerndeutsche, Julius Perathoner, der Mann voll Liebe für und voll Sorge um seine Heimat, fand

, gilt in kleinerem Rahmen auch für die Entwicklung städtischer Gemeinwesen. Seit jeher-rechnete man nach gewissen Zeit abschnitten und benannte sie nach jenen Ereignissen, oder starken Persönlichkeiten, die im Wandel der Weltgeschichte oder einer Stadtchronik als Träger eines Zeitabschnit tes erschienen und dauernd fortleben werden, lind Dr. Julius Perathoner war solch ein Mann, eine so starke Persönlichkeit, die einer entscheidenden Epoche in der Ent wicklung der Stadt Bozen seinen Geist aufdrückte

und seinen Namen gab und welcher der Chronist noch in späten Zeiten als eines unvergänglichen Ruhmesblattes in der Geschichte der Stadt wird gedenken müssen. Dr. Julius Perathoner gelangte an die Spitze der Stadtverwaltung gerade zu einer Zeit, als ein neuer; Geist lebendig zu werden begann. Schlummernde Kräfte begannen sich in der Ahnung zu regen, daß eine neue Zeck nahe, die verstanden werden wollte und mußte. Junge, tat kräftige Männer, aus den Kveisen der Kaufmannschaft und des Gewerbes hatten Sitze

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.09.1925
Umfang: 12
ist, und aufschauen. „Wer war das? Sprich! Was für eM, Bursch war das?' Ein böses Leuchten bricht aus Was Augen und flammendes Rot steigt ihr auf die Stirn. „Gott im Himmel! Mutter, soll ich denn gar nichts haben? Darf ich nicht einmal ein wenig plaudern, wenn zufällig jemand des Weges kommt? Wenn ihr es wissen wollt: es war Luis Curvers, er fragte nach Julius.' „So? Der fragt« nach Julius?' Mutter Severiens schüttelt den Kopf ob Mas ver wegener Art. So kennt sie das Kind gar nicht. Sie kennt sie bloß

hinter dem großen» runden Tisch sitzt, ermahnt sie sich noch halblaut: „Es ist schon wieder vergessen, das mit Tila. Sie muß nur erst einmal zu sich selbst kommen da oben.' Sie hat den großen Laib zur Hand genom men und mit der Messerspitze ein Kreuzlein darauf gezeichnet. Dann schneidet sie dicke Schnitten ab. Che sie fertig ist, hört man droben ein Geräusch und gleich darauf Schritte auf der Treppe. Einig« leichte Be wegungen; sie kennt es am Krachen der Holzstufen: es ist Julius. Und wirklich tritt

er auch gleich in die Küche, die Hände in die Hosentaschen ver graben, noch ein rechter Junge. „Der Duft lockt mich,' lacht er und schiebt seinen Stuhl zum Tisch. In Mutter Severiens Augen wird es wie der hell, und all ihre Liebe und Güte leuchtet darin auf, wie sie so auf ihren Julius schaut. „Hab' ich nicht die Geige gehört?' fragt sie, und unter ihrem schelmischen Blick schiebt Ju lius Krqgen und Halsbinde zurecht und fährt mit den Fingern durch das wirre Haar. „Mutter, ich habe Hunger danach gehabt

,' sagt er abw ehrend. „So dunkel und fein und blaß wie sein Vater und ganz seine Augen,' denkt Mutter Severiens, und durch diese Erinnerung hin fährt blitzartig die Frage: „Und Tila? Wem gleicht Tila? Sie ist blond und licht und hochgewachsen, wie sie und Barbe waren. „Wo ist Tila?' fragt Julius verwundert» da er schon beim Esten ist und der Platz sei ner Schwester noch immer leer bleibt. „Laß sie nur! Gewitter und Sturm! Aber das vergeht wieder.' Julius hängt derweil schon seinen eigenen Gedanken

nach. Der Mutter liegt die Frag« auf den Lip pen: „Weißt du etwas von Julius Curvers? Was soll der mit unserer Tila?' Aber sie besinnt sich. Es ist bester, die Geschichte tot- züschweigen. Es ist ja schon alles vorbei. Damit war sie nun ruhiger. „Ich habe oben das Fenster weit offen,' erzählt Julius, „heute zum erstenmal. Cs wird Sommer, Mutter.' Und Mutter Severiens denkt wieder daran, wie sie so zwischen den Hecken dahinging. Und dann sagt sie plötzlich, und es klingt wie ein Jubelruf: „Julius, rat

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 18.02.1926
Umfang: 6
. Von Leo Heller. Dn eiserne- Julius fuhr plätzlich aus dem Schlaf empor. Er richtete sich im Bette auf und lauschte nach der Richtung der Stube, die sich neben der Schlaftabuse befand und deren Tür direkt aus den Treppenflur mün dete. Der eiserM Julius laiuschte. Nach «in paar Sekunden bog er sich mit dem halben Oberkörper zum Bett heraus und stieß einen Körper an, der dicht neben seinem Bett auf einer Matratze lag. Dabei kam es zischend aus seinem Munde: „Hanne! Hanne! Hserste nischt!' Das Mädchen

auf der Matratze hatte sich nun auch aufgerichtet. Schlaftrunken er- widerte sie: „Wat... wat... soll... ick... dmn... Heeren,' „Paß mal uff, Hanne, aber schtielle!' Das Madchen, inzwischen völlbg munter geworden, horchte nun auch gespannt. Durch die geschlossene Kabusentiire dran gen Geräusche, hie dem eisernen Julius merkwürdig bekannt vorkamen. Kein Zwei» fel, man war vor seiner Wohnung daran, die Eingangstüre aufzubrqchen. Sein Ohr nahm gang deutlich waihr, wie sich Dietriche im Schlosse zu schaffen

machten und wie sich die „Elle , Mischen Türritze und Pfosten geschoben, bemühte, ihnen zu asMeren. „Wat jaaste nu, Hanne?' flüsterte der Eiserne, „Se wolln bei mir een Ding ab stoßen! Ausjerechnet bei mir! Wat et doch for Dämlacks uff Jottet schsener Welt jibt!' »Julius, mach dir sertich! Du wirst dir doch nicht von de Konkurrenz beklauen lasfnl' „Icke!' Mir? Da kennst« ma schlecht, Moechen ! Det sind doch nur Raben! Ick merk et schon an ihre faule Arbeet. Det is doch keen Ufftandeln nichl Se solltn

erscht bei mir in de Lehre komm, eh se bei miir wat holn wolln!' Und der eiferne Julius war mit einen« Sprung zum Bett heraus, hatte unter das Kopfkissen gegriffen -und von dvrt seinen treuen Browning hervorgeholt. „Nimm de Lampe, Hanne! Ada dricke nich eha, che wir nich den Raben jenieba- schtehn!' Lautlos war Julius an die Kabusentür geschlichen «und legte sein Ohr an sie. Die Bemühungen der Lcute aus dem Gange draußen waren endlich erfolgreich gewesen. Ein geeigneter Dietrich hatte das Schloh

geöffnet. GW gelinder Druck auf die Klinke und die Türe war ausgegangen. Nun vrehte Julius sein Auge an das Schlüsselloch der Kabusentiire. Die in die Stube einge drungen waren, führten Äne elektrische Taschenlampe mit sich, die sie nun aufglühen ließen. In ihrem Schein sah Julius zwei junge Burschen, die sich zuerst prüfend in dem Räume umsahen uttd dann mit der Lampe die Möbelstücke ableuchteten. End lich war Hre Wahl aus einen Koffer ge fallen, der neben dem Vertikow stand, wäh rend

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 05.11.1925
Umfang: 16
sich Mi freuen, daß das Anf>ehen ihrer Fbmilie in Blake so stieg. Sie mar liebens würdiger denn je. Luis hatte sie alle auf die Festwiese geführt, wo er der Mau des Tages war... sie glühte vor Genugbuung. Und sic? Nagte nur die Frage nicht immer an ihr: „Wie können die beiden nur so flott leben?' — Aber am Sonntag mar dann Therese da, nur bet Julius und ihr allein. Die zwei sind ihr Glück. Sie darf doch nicht immer noch mehr wünschen, da sie schon so viel hat. Mutter Severiens Gedanken zerfließen

in einen stmmgen Traum: Sie sieht Therese und Julius in einem Gärtchen zwischen Busch werk und Rosensträuchern. Jetzt lausen sie zum Zaun, um einem Hochzeitszug nachzu schauen, der vorboikommt. Da erschrickt sie auf. Es ist jemand da. „Dilia, du?' „Mer, Mutter, seit wann erschreckt ihr denn vor mir?' ,Llch, so sine Dummheit! Kannst du's glauben, daß mir jetzt das Herz klopft wie wild? Nun, Kind?' besinnt sie sich langsam. Tila läßt sich auf das Kundenbänkchen nieder und beugt den Kopf zur Seite

für uns selbst haben. Bis jetzt können otts wir nicht klagen. Die „Harmonie' ist unsere Kunde. Und überhaupt ganz Vlate. Und wenn die Fremden kommen, geht es dann erst an. Dann bekommen wir auch Sommer gäste, die drüben nicht Platz haben, und worden schon ordentliche Preise dafür ma chen. Aber doch... ist Julius nach der Stadt?' unterbricht sie sich selbst und schaut unruhig nach der geschlossenen Tür und durch den stillen Gang hinein. „Julius ist in 'feinen Kurs, wie jeden Mitt woch,' erwidert die Mutier. Beklemmend lastet die Stille

. Aber es macht nichts. Die Bagatelle wird er leicht auch anderswo auftreiben» wenn ihr zu knickerig:' seid, um eurer eigenen Tochter vorwärts- znhelsen.' „Ich zu knickerig, um. . .' .»Ja, wenn es Julius wäre!' „Der kommt nicht mit so etwas .... er gibt mir jeden Monat sein ganzes Ein kommen.' „Natürlich, der liebe, gute Julius nichts als Freude .erlebt er an ihm. Und devweil . . . .' „Was willst du da sagen, Tila?' „Ach, was, in ganz Wake weiß man's, daß er Leine Befähigung für seinen Bevuf

. Und doch wird sie auch diesmal. .. zum founÄsovi-eiten Mal wieder darüber hin- wegkommen müsien. Diese ihre Tochter ist nun einmal so und nicht anders und bleibt doch ihre Tochter. So ermahnt sie sich selbst und denkt an ihre Arbett. Sie sieht endlich, wie über dem Garten die Glut des Sonnen unterganges liegt und die Rosen sich tiefer färben. Der Schatten des Hauses ist über die Beete'gebreitet. Nun -blickt sie zu Julius Fenster hinaus. Sah sie ihn nicht da oben? Sie rust: „Julius!' Ihre Stimme klingt ihr selbst fremd

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 20 von 35
Datum: 31.12.1925
Umfang: 35
samt Frau und Kinder Meißlitzer Matthias samt FamUie Michely Josef samt Familie Miksch Franz samt Familie Mosbach Julius samt Familie Nagl Johann samt Familie Neuhauser Johann samt Familie Roidolt Karl samt FamUie Ojstrie Franz samt Familie Ortler Oskar samt FamUie Ortner Ernst samt FamUie Pfitscher Ambros samt Familie Plank Heinrich samt Familie Pienz Sebastian samt FamUie Pienz Mois Pietersteiner Alois samt Familie Porrod Leopold Pöschl Norbert Pranll Karl samt FamUie Parigger Franz samt FamUie

Karl samt FamUie Wuggenig Martin samt FamUie Wohlwang Julius samt FamMe Zaderer Simon samt FamUie Zechtl Simon samt FamUie Zimmermann Franz Zobl Joses samt FamUie Zorn Franz Hell Ottokar Rauchegger Josef samt FamUie Windhager Max samt FamUie Aigner Alois II samt Familie Aigner Johann samt Familie Bank! Johann samt Famllie Eger Karl samt FamUie Kämmerer Alois samt FamUie Kirchmair Rudolf samt FamUie Mazagg Johann samt FamUie Müller Leopold samt FamUie Rechberger Franz samt FamUie Selos Josef samt

Familie Pedevilla Hartmann samt FamUie Pedevilla Johann samt FamUie Perttnger Wilhelm samt Familie Plank Mois samt FamUie Pseifenberger Wenzel samt FamUie Pfurtscheller RUolaus samt Familie Plangger Johann Plattner Johann samt FamUie Plattner Josef samt Familie Plunser Karl samt Familie Posch Andreas samt FamUie Pulacher Romed samt FamUie Rathgeber Josef samt FamUie Reindl Johann samt Familie Rieder Christian samt FamUie Riedl Julius samt FamUie Ruchelli Mois samt FamUie Spiegl Gottfried samt Familie

Johann samt FamUie Fuetscher Johann samt FamUie Gabi Johann samt Famüie Gandler Mois samt Famllie Greiter Joses samt Familie Gollner Waller samt Famüie Guggi Franz samt Famüie Kerschbaumer Josef samt FamUie Kiechl Meinrad samt Familie Köchl Wilhelm Lechner Mois samt FamUie Larl Franz samt Famllie Laimgruber Franz samt Familie Mark Josef samt FamUie Raggl Albert samt FamUie Reiner Julius samt FamUie Sommer Oskar Spiegl Mois samt FamUie Schulnig Mois III samt FamUie Seelos Mois samt Famllie Tusch Josef

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 10
Datum: 01.01.1930
Umfang: 10
Lohrmann Julius und Frau Lugger Betti Lüthi Julius, Familie Machnitsch Hilde, Lehrerin Madersbacher Otto mit Frau Madreiter Andreas und Frau I Mährer Anton, Kaufmann Manzl Peter, Kaufmann Margreiter M. ' Mark! - Imfeld A., Familie I Maschler Michael. Sektionsleiter i. P. Mayer Paul, Zimmermeister, mit Frau Mayerhofer Familie, Reilhammer Mayerhofer Sebastian, Gutsbesitzer, mit Familie Mayr Sophie, Weitzach 4 Mayr Wilhelm, Kaufmann Mayrhofer Georg, Hirschenkino März Hermann, Lehrer, mit Familie Maschler

. Gymnasial-Professor, mit Familie Mühlbacher Iosef, Pfarrer Mühlbauer Florian. Direktor, samt Familie Mühlbichler Andrä, Kaufmann Mühlegger Matth, und Anna Mühlmann Engelbert, Lehrer, mit Familie Müller Hans, Ing., Regierungs-Ob.-Forstrat, mit Familie Neumayer Eduard, Kaufmann, mit Familie Nachbaur Emil, Trafikant Nagl Julius, Oe. B.-B. Nagel Peter. Post-Ob.-Offizial i. P. * Netsch, Oe. B.-B. Neuhauser Karl - Neumann Otto, Kaufmann, mit Familie Neumayer Therese mit Kinder \ Nicoladelli Noe, Zollw.-Kontr

Petek Hans, Postadjunkt Peter Martin, Postinspektor Peychär Iosef, Zollw.-Ob.-Kontr. Pflüger Jakob, Bindermeister, mit Familie Pfund Julius, Bäckermeister, mit Familie Pichler Johann, Kooperator Pickerl, Dr. Karl, mit Frau Piechl Oskar - Viechl Raimund, Zollamtsrat Pirchmoser Franz Pirchmoser Eottlieb, Gutsbesitzer Pirchmoser Josef, Schlossermeister, mit Familie Pirkl Josef und Familie ? Pitsch Adolf, Bezirkstierarzt, mit Familie Plangger Alois, Gymnasial-Professor, mit Fr«« Planer Franz

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 19.11.1925
Umfang: 16
er Ihnen denn nichts gesagt?' * „Julius? etwas gesagt?' Sie denkt an die vergangene Nacht, an die wirren Reden. Nachdenklich schüttelt sie den Kopf. „Dann fragen sie ihn nur. Er ivird es Ihnen besser erzählen können als ich. Es tut mir leid, Frau Severiens, mehr leid, als Sie vielleicht glauben. Ich hatte den Jungen wirklich gern, aber wenn er so ist...' „Ich wüßte nicht... wenn er so ist? Was gibt's gegen Julius einzuwenden?' „Ich will es lieber nicht auf das Tapet bringen: aber wo es sich um Therese handelt. Mein Mann

und ich haben uns lang und breit beraten, Frau Severiens, und ich bin eigens zum Pfarrer gegangen. Der Verkehr muß «in Ende haben.' Mutter Severiens nickt. Ihre Augen er starren, und kein Zug in ihrem Gesicht regt sich. Sie fragt nichts, rührt sich nicht. Sie fühlt es zu wohl: wenn sie nicht schweigt, kann nur ein Strom von Vorwürfen aus ihrem Herzen hervorbrechen... Julius? Was hatte denn Julius angestellt? daß man ihn so mir nichts, dir nichts... sie verbeißt es. Alber Frau Barmans scheint die zornige Ab wehr

in ihren Augen zu lesen und aus ihren Lippen zittern zu sehen. „fflir haben uns halt in Julius getäuscht,' sagt sie. „Mein Mann hat mir schon vor Monaten gesagt, daß Julius in der Schule gar kein Ansehen genießt. Sie haben noch nie einen solchen Lehrer gehabt. Mit nichts kommt er zurecht.' „Das müßte bewiesen werden!' stößt Mut ter Severiens hervor; und sie richtet sich hoch aus, um eines stechenden Schmerzes Herr zu werden. „Beweise sind da. Auch der Pfarrer weiß alles. Sie müssen mich recht verstehen

sie sich so ausgesprochen. Und auch Mutter Severiens steht aufrecht da. Auf den fragenden Blick der andern sagt sie schließlich gemessen: „Nun, wie Sic und Therese es für gut finden, Frau Bormanns. Und wie Gott will!' „Jedenfalls^ Frau Severiens, haben wir für Sie die gleiche Hochachtung wie bisher. Daran ändert sich nichts nach so vielen Jah ren.' Sie reich! ihr die Hand, Julius' Mutter aber berührt sie kaum. Wie sie in die Küche zurückkommt, bleibt sie unbeweglich stehen, und überdenkt, was sie envas

z.< viel, was zu wenig gesagt habe. Plötzlich horcht sie aus. Geht nicht Julius oben aus und ob? Ist er aufgestanden? Und wenn er jetzt herunterkammt? Was dann? Sie weiß es nicht. Und wenn sie nicht die eigene Küche so deutlich vor sich sähe, glaubte sie doch, sie träumte noch, träumte an einem einzigen Traum seit gestern abend. Zuerst Tilas Besuch und dann die Nacht. Und setzt Wieder das. Alles vorbei? Heute Nacht hatte er ja auch nach seltsamen Beten etwas davon gesagt: Alles aus mit Therese und der Prüfung

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