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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.07.1887
Umfang: 4
so und nicht anders handeln, Mama', hatte Elisabeth gesagt. „Gott wird mir helfen, es zu ertragen. Tadle ihn nicht — ich weiß, daß er leidet.' Und die Kranke schwieg. Wo es auf Erden kein Heilmittel, keine Erlösung giebt — wus helfen da Worte? Julius litt — auch sie erkannte es klar. Er hatte einmal gesagt, daß sie sich trotz des Kum mers der jüngsten Vergangenheit besser als sonst wohl befinde Md da antwortete sie ihm : .Ich muß staÄ bleiben für die unglückliche Elisabeth — das ist «s!' Er that

, als habe er Nichts gehört, aber sie sah doch die jähe Bläffe welche sein Gesicht über flog. Als er sie an diesem Tage zum Abschied küßte, da geschah es mit den leisen, erstickten Worten: „Mutter, wenn Dem Sohn sterben könnte!' Das erfuhr Elisabeth nicht. Frau Hartmann sah das schmäler und wuner schmäler werdende Gesicht und den unnatürlichen Glanz der Augen — ihr fchlte der Muth, dieser Unglücklichen noch einen neuen Schmerz hinzuzufügen. Julius ver grub Ach in seine Studien; er hatte an die Diakonissin

nach ihr zu fragen. Walter hatte sie kürzlich gesehen und ihm er zählt, die blühende, schöne Frau sei nur noch gleichsam ein Schatten der einst Gewesenen. Er würde sie ohne die bestimmte Ueberzeugung, daß sie es sei, nicht wiedererkannt haben. Julius stützte den Kopf in die Hand und sah Stundenlang grübelnd vor sich hin. Es gab aus diesen Wirnissen keine Erlösung; jedes gütige Wort von ihm konnte neue, unerfüllbare Hoff nungen erwecken, jede Annäherung mußte Irr thümer mit sich führen. Sollte er ihr sagen

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