Privatdozent Dr. Julius von Höchheim, Würz burg, Fräulein Julie von Höchherm, stud. pharm., Würz burg, Fräulein Gudrune von Höchheim, Kunstmalerin, Würz burg, Herrn Walter von Höchherm, Gymnasiast, Würzburg und immer getreulich dazu: bei Frau Baronin von Luckner, Sanderglaeis, Ecke Hutienstraße. Die Baronin sah nach der Uhr auf dem Sekretär, deren Zifferblatt Delphine aus vergoldetem Messing trugen. Dann besann sie sich und senkte den Blick aufs linke Handgelenk: sie ging doch mit der Zeit, besaß eine Arm
sie die Botschaft, daß Julie' und Gudrune. fast mittellose Töchter hoher, im Krieg gefallener Offiziere, reiche Erbinnen würden? Oder brachten sie die Nachricht, ein kleines Andenken stünde ihnen zu, gleich Walter viel leicht? Aber Julius, der ältere Höchheim, würde, wie es eigentlich alte Sitte heischte, der Universalerbe des wun derlichen Professors? Die Baronin ging lautlos über den Haargarnteppich mit den quadratischen Mustern, ließ die schmal gewordene Gestalt fast in der Sofaecke verschwinden und dachte
durch die Stadt wußte er sich zu schützen: er baute Notwohnungen und löste alle Verpflich tungen ab. Eigentlich, dachte die alte Dame, liegt etwas Anziehen des in diesem Tun: man will nicht fremde Schritte in seinem Hause, das vielleicht ein Geheimnis oder eine teure Erinnerung hütet. Der reiche Mann hatte Julius auch nie unterstützt in seinen Stndentenjahren. Nun ja, Kinderlosen fehlt das Verstehen. Vielleicht war Professor Höchheim auch immer ein wenig eifersüchtig geblieben, daß sein Vetter als Minister