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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 31.03.1931
Umfang: 6
in einem Koffer auf gefunden worden. Der Verhaftete hatte sich bereits mit ausländischen Sammlern in Verbindung gesetzt, um die Verfassungsurkunde zu verkaufen. Die Polizei ist zurzeit bemüht, die Mittäter Wohlgemuts ausfindig zu machen. Jeden Morgen fuhr Taler in die Gartenstratze, um Julius' Post zu holen, iunner in der Hoffnung, endlich sei ein Brief dabei, der dem Freunde Trost und Nachricht von der Verschwundenen gebracht hätte. Aber nichts — kein Lebenszeichen, keine Zeile! Xenia war verschwunden

und schien nicht wiederkehren zu wollen. Wußte sie denn nicht, daß Julius ihretwegen litt, daß er fast sein Leben für sie hatte lassen müssen? Der Arzt, 5er mit Recht stolz starauf war, Julius vom fast sicheren Tode gerettet zu haben, hielt ihn besonders streng, denn er wollte nicht durch etwas Unvorhergesehe nes den Verlauf der Genesung gestört sehen. Also mußte Julius schweigen, und niemand außer Taler durfte zu ihm. Geduld, Geduld und nochmals Geduld, das war die einzige Antwort, die der Arzt

und die Schwester für- fremde Besucher hatten. „Wenn vier Wochen abgelaufen sind, dann darf der Patient das erste Wort sprechen, aber auch nur das eine, denn viel mehr sind auch dann noch nicht gestattet!" Endlich kam auch dieser Tag heran, und als der Arzt zu Julius sagte, er dürfe jetzt zum ersten Male, aber sehr leise, zu seinem Freunde sprechen, da war dieses eine Wort: „Xenia?" Als aber Taler traurig den Kopf schüttelte und vor Wehmut nicht sprechen konnte, da liefen dem armen Julius zwei dicke Tränen

über die mageren Wangen, und er schloß mutlos die Augen. Lange lag er still und schien nachzudenken, dann aber raffte er sich auf und sagte laut und deutlich zu Taler: „Um Gottes willen, wo ist Xenia und warum sprichst du nie von ihr. Ist sie tot? Wenn ja. sag' es mir! Lieber die schreckliche Wahrheit, als diese grauenhafte Ungewißheit, in der ich seit Wochen bin! Ich ertrage das nicht länger. Sag' es mir, Heinrich! Ist sie tot, oder lebt sie und hat mich vergessen?" Heinrich ergriff Julius' Hand und beteuerte

, und er wisse nicht, wohin, aber es sei kein Zweifel, daß sie noch lebe. Ein wenig beruhigt schien Julius von dieser Nachricht doch zu sein, er begann aber von neuem zu grübeln und lag tagelang still, bis der Arzt endlich erklärte, der Pa tient sei jetzt kräftig genug, eine Bahnfahrt auszuhalten. Und er müsse nun augenblicklich an die Riviera gebracht werden. Eines Morgens wurde Julius in seinem Bett zur Bahn gefahren und in dem hellen, weißlackierten Sani tätswagen nach dem sonnigen Beaulieu gebracht

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 17.11.1929
Umfang: 12
leicht. ,Witte, setze dich einen Augenblick zu mir, Julius. Gut. mein Junge. Höre, du bist neunnndzwanzig Jahre. Bist Privatöozent. Einge gliedert. Du kannst an eine Heirat denken. Ich mische mich nicht ein. Ich rate dir nichts. Ich erinnere dich nur, daß Professor .Körner ein großes Vermögen bat und eine ein zige Tochter, daß Baron Finkenstein eine Tochter und große Güter besitzt, und daß es auch einen sehr reichen ikNdusLxiellcn hier gibt mit einer hübschen, wohlerzogenen Schier. Etwa drei große

Partien, lieber Julius. Ein drivatdozent ohne Vermögen ist heute keine große Par- iic. Ein junger Herr mir bedeutenden Erbschaftsaussich- steht anders da. Heute abend weiß schon ganz Würz- Mg. daß Höchheims erben werden. Drei Tage bleibt es >n der Schwebe, wieviel. Drei Tage sind eine lange Zeit, Nenn man sie gut zu benutzen weiß, lieber Julius." Der Privatdozent stieß seinen Stuhl zurück. Er zitterte I M Erregung. „Aber ick bitte dich, Großmaura, dir denkst, tz wollte, ich könnte in der Lage

, die vielleicht wirklich sehr nach C na nee aussieht, etwas erzwingen, das — Er stockte, errötete. „Gewiß, ich habe mich den genannten jungen Damen einigermaßen genähert, aber ich bin kei neswegs entschlossen, für eine von ihnen — man gedenkt der Vernunft nicht gern auf diesem Gebiete." Die alte Frau erhob sich. „Ich deutete dir den Weg an, den Klugheit gehen würde Julius. Und nun gute Nacht." - j Julius von Höchheim saß vor seinem Schreibtisch und > Mmtö sich, zu arbeiten. Es mußte gearbeitet

Ergebnis: MartiNi-Festscheibe: 1 . Direktor Rietzler., Mutte (Fdsvbüchst): 2 . Emanuel Turvv. Reutte: 3 . Kenber Max. Reutte- 4 . Hüstle Kart, Breitenwang,- 5 . Singer Adatbert, Reutte- 6 . Hunderipftind Jofesi Heitermang.' 7 . Weirather Franz, Heivterwang- 8 . Philipp Singer, Realste; 9 . Pfennig Joses. Hsitevwang,- 19 . Me-f Edtiard. Wängie; 11 . Schennach Julius. Reutte- 12 . Kramer Eduard. Hsiterwang: 13 . Singer Max. Reutte,- 14 . Hornstein Hans, Reutte,- 16 . Fritz schrieb Julius tum Höchheim

. — * Die Baronin Luckner sah ihre Enkel am Werk: Julie mußte schlafen nach dem Nachtdienst in der Apotheke, Julius eilte auf die Universitätsbibliothek, Gndrune zu ihrem Malprofessor, Walter auf einen Ausflug, der eine sportliche Leistung darstellte. Da verließ die Baronin, ein leichtes Seidenmüntelchen über dem schwarzen Kleid, auch ihrerseits das Haus. Ihr Weg war nicht weit, er führte von der Wohnung mit dem Blick auf den Main und das Sanderglacis nur in eine Nachbarstraße. Fräulein Becker, Damenmoden

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Seite 4 von 6
Datum: 01.04.1931
Umfang: 6
. Nachdenklich ging er dann ganz langsam zurück und konnte sich nicht sofort entschließen, Julius alles zu er zählen, sondern saß noch eine Stunde auf einer Bank am User des Meeres. Eine schwere Last hatte sich ihm auf das Herz gelegt. Wie sollte er dem Freunde das Furcht bare beibringen? Wie konnte er ihm, dessen Gesundheit noch immer sehr schwach war, diese schwere seelische Er- schlttterung ersparen? Die Bilanz öes stäbtischen Elektrizitäts- Unternehmens weist für das Betriebsjahr 192R30 an Aktiven

. Temperatur —10 Grad, vollkommen bewölkt, leichter Nordwestwinö, Talsicht mittel, Fernsicht keine. Skifähre gut. Nein, es mutzte sein, und Henri beschloß, eine günstige Gelegenheit abzuwarten, bei der er dem Freunde lang sam nach und nach das Geschehene Mitteilen wollte. Sehr schweren Herzens kehrte er zur Villa zurück; da aber Julius wieder traurig in die untergchende Sonne starrte und schweigsam schien, sprach er nicht und verschob die schwere Aussprache auf den anderen Tag —ein Tag mehr oder weniger

spielte ja keine Rolle mehr. Der darauffolgende Tag ließ sich herrlich an. Die Sonne war in strahlender Pracht hinter dem Kap Martin auf gegangen, auf der Terrasse lag herrliche Morgenfrische, das weite blaue Meer leuchtete in all seinem Glanz. Julius trat, von festem Schlaf gestärkt, aus dem Zimmer heraus auf die Terrasse und sah mit frohen Augen hin aus auf die Schönheiten der Natur. Endlich wandte er sich zu seinem schon am Frühstücks tisch harrenden Freunde und sagte mit merkwürdig froher Stimme

: „Heinrich, mein Freund, mir ist heute so wohl zumute, wie schon lange nicht mehr. Du wirst sehen, wir erleben heute etwas Freudiges!" Oh, du Armer, wenn du wüßtest, was du heute hören mutzt, dann wärst du sicher nicht so freudig gestimmt, denn heute mutz ich endlich sagen, welch schreckliches Ge schick die arme Xenia ereilt hat! Ach, Julius, wenn ich dir nur helfen könnte, dachte Taler; aber er erwiderte nichts auf diese Anrede Stockens, sondern atz ernst, und ohne Julius anzusehen, sein Frühstück

. Julius schüttelte ein wenig den Kopf, denn er war es gar nicht gewöhnt, daß sein lebhafter Freund eine so ernste Miene machte. Was hatte er nur? Als sie gefrüvstückt hatten, trat der Briefträger auf die Terrasse und legte wie alltäglich, die eingegangenen Briefe vor Stocken aus den Tisch. Wieder suchte Julius, wie immer, den sehnlichft erwarteten Brief, der aber auch jetzt nicht gekommen war. Gleichmütig schob er alles Taler zu. damit dieser die Fragen der Freunde in Berlin beantwortete

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Seite 3 von 8
Datum: 19.03.1931
Umfang: 8
als beiweitem zu klein erweisen. So ist die Hörerfrequenz an der chirurgischen Klinik von 160 auf 277 gestiegen. Aehnlich ist das Verhältnis an der medizinischen Klinik. Auch zeigt sich, daß beide Kli niken trotz der Umbauten an Raummangel leiden. Nachdruck verboten ) 14 Eine verhängnisvolle Wette. Roman von Martin L. Jacobsen. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1930. Erregt trat Julius mit Heinrich an eine beleuchtete Stelle. Er las den Zettel, den Dr. Rodius geschrieben hatte. Darauf stand: „Xenia

! 9 Uhr 25 Minuten Anhalter Bahnhof. Warschau—Moskau, Billett beim Schalter in. Ich am Perron beim Zug. Im Falle du nicht kommst, warte ich in Dresden, Bellevue, bis übermorgen, Donnerstag. Dies letzter Termin!!!! Nemo." Julius starrte Heinrich an. Dieser packte ihn aber beim §lrrn und zog ihn Liber die Straße zum Autostandplatz und Aie dem Chauffeur die Worte zu: „Anhalter Bahn- hvf! Wenn Sie noch zurecht kommen, doppelte Taxe!" Und schon raste das Auto davon. Als der Wagen vor dem Bahnhof hielt

, war es 9 Uhr & Minuten. Beide stürmten zuerst zum Schalter m. Dort war nie mand zu sehen. Also schleunigst auf den Bahnsteig. Ein Aück war es, daß sie der Beamte an der Sperre aufhielt, jrmit sie Bahnsteigkarten lösten. In dieser halben Minute faßte sich Heinrich wieder so weit, daß er den auf- sttegten Julius am Arm festhalten konnte, so daß sie an- minenö gemächlich den D-Zug nach Dresden abschreiten Muten. .Beim zweiten Wagen hinter der Maschine stand ein Mann in weitem Reisemantel und mit Kappe

, der schein bar gespannt nach dem Ausgang geblickt hatte, im selben Mgenblick aber, vom Schaffner aufgefordert, kehrtmachte schleunigst ins Abteil verschwand. Gleichzeitig er- All das Abfahrtzeichen, und der Zug setzte sich in Be rgung und war in einer halben Minute aus der Halle daraus. Julius und Heinrich starrten sich wie geistesabwesend an, und beide sagten zugleich: „War das nicht Sascha, der Diener Krotovs?" „Zweifellos war es der lange, blasse Diener Krotovs," meinte Heinrich

. „Aber wo war sie, Xenia?" „Wahrscheinlich schon im Wagen," sagte Julius. „Unsinn! Sonst hätte der Bursche nicht auf dem Bahn steig gewartet! Biel wichtiger wäre es jetzt, zu wissen, ob er uns gesehen und erkannt hat!?" Beide zuckten die Achseln, dann aber schlug Julius vor, zu Krotov zu fahren, um dort nachzuforschen, ob der Diener da sei. Heinrich lachte und meinte: „Wie willst du das anstellen? Du kannst doch nicht ein fach hinfahren und den Baron fragen, ob sein Diener zu Hause ist. Das wird doch sogar

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Seite 3 von 10
Datum: 22.03.1931
Umfang: 10
sah Xenia ihren Freund an: „Wer ist Sascha, wer Krotov? Ich kenne keine solchen Menschen." Stocken erzählte nun alle Begebenheiten mit Krotov und schilderte auch dessen Diener. Aber Xenia schüttelte nur immer den Kopf und meinte, daß sie diese Leute absolut nicht kenne und nicht verstehe, daß diese mit ihren Angelegenheiten zu tun hätten. Nun meinte Julius, es sei schade, daß Taler gegangen, denn es wäre gut gewesen, mit ihm zu beraten und seine Meinung über alle diese geheimnisvollen Dinge

einmal M hören. Am nächsten Tage, am Mittwoch, telephonierte Julius Wen Mittag Taler an. Es hieß aber, er sei nicht im Atelier. Julius mußte also allein sein Frühstück etn- Wmen, hoffte aber immer noch, Taler würde kommen. Als dieser aber um zwei Uhr noch nicht da war, ging der Maler erst in das Kaffeehaus, in dem sich die Freunde sonst immer trafen: aber auch da war keine Spur von Taler zu sehen. Es wurde vier Uhr, und als Stocken schließlich nicht mehr warten wollte, da er noch vor dem Äsen einige Einkäufe

besorgen wollte, war es bereits fünf Uhr geworden. Gemächlich schlenderte Julius durch die Geschäfts straßen, kaufte noch ein Körbchen Erdbeeren für Xenia Md Zigaretten für sich. Als er um sechs Uhr abends heimkam und nach Xenia fragte, sagte die alte Johanna, Wien, 21. März. (Priv.) In der vergangenen Nacht wurde ein Teil der bekannten Burg Fei st ritz im Wechseltale durch ein Großfeuer vernichtet. Der Besitzer der Burg, Bankier Maximilian Mautner, der seine Sammlungen von geradezu un schätzbarem

in der Nacht auf den 14. ö. M. in das Werk genossenschaftsmagazin und in die Kanzlei der Klein- eisenindustrie eingebrochen und Feilen sowie Schreib material entwendet. Gleichzeitig wurden aus dem Kino saale des Kath. Arbeitervereines 16 Stück Grammophon- um elf Uhr vormittags sei ein Mann mit einem Briefe gekommen: darauf habe die gnädige Frau rasch Toilette gemacht und sei ausgegangen. Bis zur Stunde sei sie noch nicht zurückgekehrt. Julius machte für den Abend Toilette und ging ins Speisezimmer

eine Zigarette an und sah zwanzigmal auf die Uhr. Er konnte sich endlich nicht mehr der Vermutung er wehren, es müsse ihr ein Unfall zugestotzen sein, denn sie war sonst die Pünktlichkeit selbst gewesen. Plötzlich schoß ihm der Gedanke durch den Kopf: die Drohungen des russischen Banditen könnten zur Wirk lichkeit geworden und Xenia ihrer Freiheit beraubt sein. Sofort stürzte er zum Telephon, um Taler anzurufen. Die alte Dienerin meldete aber zum grenzenlosen Staunen Julius', ihr Herr sei am Vormittag

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Seite 4 von 6
Datum: 18.12.1929
Umfang: 6
. Zusatzfragen auf Geistesstörung sind nach der Pvozeßlage unzulässig, da Stern selbst nie Geistesgestört heit geltend gemacht hatte. Am Nachmittag ab 3 Uhr 30 begannen die Plä doyers. Das Urteil dürfte gegen 6 Uhr abends verkündet werden. liebe, habe der gute Junge die Aufführung veranlaßt. Und die Baronin ließ ihre Phantasie spielen und machte Julius von Höchheim zu einem Johann Wolfgang von Goethe, der jeden freien Augenblick daransetzte, mit den Komödianten zu proben, damit Frau von Arnim

durch die Darstellung erfreut würde. Armgard fand dies nun wirklich hübsch und apart. Julius fühlte, sein Kurs stieg. Als Frau von Arnim ihn fragte, wie denn das auf den Proben vor sich ginge, spürte er, sie würde sich das gern mal ansehen. Er strahlte vor Freude. Auf dem Wege, der für die örtlichen Entsernungsmaße immerhin ansehnlich war, breitete er seine historischen Kenntnisse aus. Das Würz burger Theater wurde 1804 gegründet, und der Zu- schauerrauM war damals die Stiftskirche. Graf Julius von Soden

, ein „Musenfreund", hatte die Kirche dann zum „Kunsttempel" umbauen lassen. Julius war munterster Laune, zitierte: „Ihn fuhr die Kutsche, zog das Herz Zu schönen Opern und Konzerts." „Und später," fuhr er fort, „1833 bis 1834, wirkte Richard Wagner als Korrepetitor am Würzburger Theater." Sie streiften flüchtig das Waguerschicksal, erreichten das Theater verfrüht. Es waren noch keine Schauspieler da. Dies machte Frau von Arnim gerade Spaß. Eine ältere Bedienstete schaltete Licht ein, Julius und Armgard gingen

auf die verödete Bühne. „Ach, hier möchte man agieren! Irgendwann hat man doch immer den Traum gehabt, eine Düse zu werden," lachte sie. „Zum Beispiel, wenn man auf dem Lande, wo Scherze und Witze ein so langes Leben haben, Körners „Gouvernante" äufsührte." Sie lachte, eilte hinter die Kulissen, fand den Schnür boden und geriet in Begeisterung. „Was ist das?" fragte sie den herbeieilenden Julius und zeigte auf ein Gewirr von alten Holzkoffern, Reise körben, Kisten, zwischen denen ein Kinderwagen

waren gelöst, alle Parteiungen ansgelöscht. Aber die Uebermacht der feindlichen Geschütze war zu groß. Neben den Soldaten kämpfte die Heimwehr und es ftedia? du Geschäfte & pmkü&che Qe&chenke Maria-Theresien-Straße 47 und Museumstraße 2 Sie wurde ausgelassen fröhlich. „Die Nähmaschine und der Kinderwagen —" „Sind das Gepäck von Romeo und Julia," vollendete Julius von Höchheim. „Dem Himmel Dank, er schenkte uns die Illusion!" Sie plauderten plötzlich wie alte Be kannte, Julius war beglückt und verliebt

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Alpenland
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Seite 5 von 10
Datum: 05.11.1925
Umfang: 10
^ B« m so a de welle > da tum bei schu Verzeichnis der Juden in Innsbruck. A. Ibeles Charlotte, Fischergasse 17, . „ „ . _ «brahamer Leon, Kleiderhändler „Zum Mutrosen , Emchstratze 6. 'ldler Josef, Ingenieur, Baurat der österr. Bundesbahnen, Anichstratze 5. _ ^ »ldler Wilhelm, Geschäftsführer bei der Internationalen Import- und Exportgesellschaft „Mercantile". Museumstraße 21. B. Bauer Joses u. Sohn, Warenhaus, Mariatheresienstratze 33. Bauer Julius, Weiß- und Wirkwarenhändler zur „Volkswaren halle", Herzog

, Brannweinhändlerin, Seilergaffe 7. (Zweig geschäft des Vorigen.) E. Einstein Max, Agent. Mariatheresienstratze 36. Fantl Karl, Direktor der Kredüanstalt, Mariatheresienstvatze 36, Fanto Julius, Dr., Professor an der Bundes-Lehrerbildungs- anstalt, Andreas Hoferstratze 13. Feil Fritz, Rollfuhrunternehmer, Adamgasse 9. Feil u. Komp., Herrenschneider, Burggraben 23. Forchheimer Hugo, Holzhändler, Zweigniederlassung Jnnrain 33. Frankl Karl, Versicherungsrepräsentant des „Ankers", Meraner- stratze 5. Freund Irma

des „Zentralver eins", Sekretär der ständigen Delegation der freien Gewerk schaften. Mitarbeiter der „Volkszeitung", Andreas Hoferstr. 2. Kohn, Heilmann u. Söhne, Kleiderhändler, Meranerstratze 1. Kohn Moritz Kaufmann, Anichstratze 19. Kohn Oskar, Agent und Kommissionär, Leopoldstratze 14. Krieser Julius, Kleiderhändler, Museumstratze 3. Kutschers Alfred, Kaufmann, „Z. Zuckergoscherl , Museumstr. 19. L. Lehmann-Haupt, Dr., Universitätsprofessor, Schöpfstratze 4. Lehndorff Artur, Dr., Rechtsanwalt

, Mariatheresienstratze 36. Leibl Abraham Jakob, Weift- und Wirkwarenhändler, Leopold- Leibl Sarah, Weiß- und Wirkwarenhändlerin, Leopoldstratze 14. Leuchter Siegmund, Agent und Kommissionär, Müllerstratze 27. Löwensohn Ludwig, Schuhhändler, „Schuhhaus zum Goldenen Dachl. Pfarrgasse 2. Löwy Valerie, Händlerin, Mentlgasse 18 a. M. Maier Ignaz, Getreide- und Holzhändler, Museumstratze 33. Meisel Julius, Kaufmann, Teilhaber der Firma Meyel u. Schneider, Anichstratze 3. Meixner Berta, Verkäuferin, Anichstratze 3. Melezer Heinrich

, Reisender, Haspingerstratze 16. Meyer Ludwig, Händler mit Feuerlöschapparaten, Fuggergasse 2. Monee Josef, Agent, Sillgasse 5. O. R. Ornstein Hermann, Oberinspektor der Bundesbahnen Schöpfstratze 33. Ornstem Hugo, Oberrevident der Bundesbahnen, Rerchenauer- stratze 40 e. P. Pasch Friedrich, Weift und Kurzwarenhändler, Mariatherepen- stratze 21. Pasch Julius, Schuhwarenhändler, Mariatheresienstratze 13. ^ Popper Julius, Versicherungsagent der „Viktoria", Falkstratze 27. R. Rado Louis, Agent

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.03.1931
Umfang: 6
würde. Dieser war stolz auf den neuen Ver trauensbeweis seines verehrten Freundes und sofort Feuer unb Flamme, schlug er vor, nicht zu Kewpinsky zu gehen, sondern lieber in ein weniger bekanntes und be suchtes Restaurant. Stocken war einverstanden, und so gingen sie in ein kleines Restaurant, erhielten einen ruhigen Platz an einem Tische in einer Ecke, bestellten ihr Essen — und während serviert wurde, erzählte Julius alles, was ihm in den letzten Tagen passiert war. Er beschönigte nichts, sondern hielt

ein Liebes verhältnis unterhielten, mieteten sich Samstag vormittags in einem Salzburger Hotel ein. Sie hatten in einem Paket leichter, schltetzlich auch seinen Verdacht und die Bitte um den Rat Heinrichs vorzubrtngen. Als Julius geendigt hatte, saß Taler eine ganze Weile mit gerunzelter Stirn nachdenklich da: dann sagte er: „Mein lieber Julius, wenn ich ganz aufrichtig und ehrlich sein soll, so sag ich dir: die ganze Geschichte gefällt mir nicht. Du weißt, ich habe Abenteuer leidenschaftlich gern

— aber nur solche mit Deutschen, deren Psyche ich verstehe: doch Rußland... brrr, das ist mir zu asiatisch und zu wenig kultiviert. Schon die Geschichte mit der „heiltgen Rache" ist so absurd und grotesk, daß sie ein richtiger Deutscher nicht verstehen wird, und wenn ich dir gut raten soll, dann lasse lieber dte Hände davon,- ich habe Furcht, öatz du nur Schwierigkeiten und Aerger davon haben wirft!" Hammel!" sagte Julius. „Gerade das reizt mich!" „Den .Hammel' quittiere ich mit Dank, ohne ihn vor läufig zurückzuerstatten

aber, mein alter Julius, erinnere dich daran, was ich dir heute gesagt habe! Bleibe im Land und nähre dich redlich, sagt ein Hammel zum ande ren, als es zur Schlachtbank ging — das sagt dir dein Freund Taler." „Ebenfalls Dank, mein Guter! Du zahlst schnell und mit gleicher Münze aber ich sage dir gegen deine Be denken wieder nur das eine: Schau sie dir an, und du wirst mir helfen, denn ich brauche einen verläßlichen und aufrichtigen Helfer, der kein .Hammel' ist, sondern ein ge riebener und schlauer Bursche

, wie zum Beispiel ein ge wisser Taler, mein intimster Freund und Bruder!" Damit hatte Stocken den kleinen Dicken gewonnen, und dieser krähte vergnügt: „Also, es sei! Ich will meine Hände einmal in dumme Geschichten stecken,- aber geht es schief, so gib nicht mir die Schuld — ich habe dir vorher gesagt: Fange nichts mit Asien an!" Als der schwarze Kaffee, die Zigaretten und der obligate Kognak serviert wurden, hatte der kluge Freund schon sein Plänchen fertig, sagte aber Julius nichts davon, son dern forderte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 12.03.1923
Umfang: 16
. Diese ist: Heraus aus den christlichen Gewerkschaften, heraus aus der christlichsozialen Partei? Hinein in 'die freien Gewerkschaften? Hinein in die sozialdemv- ftatischs Partei! Soziales. Herr Julius Kinz und die Arbeiter frage. Herr Julius Kinz hat in einenr Artikel „Zum Problem der Arbeitslosigkeit", erschienen in den .»Innsbrucker Nachrichten" (Nr. 34 am 12. Februar d. I.) dafür plädiert, daß wieder die Zwangs arbeit eingeführt werden möge. Weiters schlägt Herr Julius Kinz vor. »daß die Arbeitszeit

bei gleichbleibender Entlohnung verlängert werden müsse mtb dabei gewissenhaftere Pflichterfüllung von den Beamten und Arbeitern zu erfolgen habe? Zu diesen Folgerungen kommt Herr Julius Ki»rz dadurch, weil er gesunden hat. daß »der Staat durch seine soziale Gesetzgebung bettelarm gewor-. den ist" und daß es am „Arbeitswillen" fehlt und „die Gewissenhaftigkeit des einzelnen Arbeiters ge lockert wird". Dabei bricht Herr Julius Kinz in die Jeremiade aus: »Der Beamte und Arbeiter soll von dem verlorenen Krieg

nichts spüren; sie müssen turch Index und Kollektivvertrag. Altersversor gung usw. geschützt werden, nur der Unternehmer ist vogelfrei und hat keinen Anspruch auf einen der Arbeit und dem Risiko entsprechenden Gewinn". Ferner erholst sich Herr Julius Kinz von der Ein führung der Zwangsarbeit, daß die ..sogenannte Arbeitslosigkeit auf ein Minimum zusammen- fchrumpftn werde und die Kontrolle dann zweck mäßig den berufsmäßigen Faulenzern zugewendet werden kann". Wir möchten den Herrn Kinz nun fragen, wo er all

diese Erfahrungen gesammelt hat? In seinem Betriebe nclMich nicht! Herr Kinz hat sich vor Monaten sehr lobend und anerkennend über die Leistungen seiner bei ihm tätigen A rheiterschast .ausgesprochen und eines Tages hat Herr Kinz wieder dieselben Arbeiter zu Mehrleistungen pres sen wollen. Herr Julius Kinz ist eben ein Mann, .der von einem Tag zmn anderen nicht mehr weiß, loaS er gesagt und für richtig gehalten hat. Herr :Kinz kühlt sich als Fabrikant vogelfter: will Herr 'Kinz vielleicht die Rollen tauschen

? Statt daß er die Gehälter und Löhne in seinem Betrieb der Goldparität anpaßt, abon niert Herr Julius Kinz partienweise den ..Natio nalsozialist" und läßt denselben gratis in der Fabrik verteilen. Wahrscheinlich hofft Herr Ju stus Kinz. daß er in dem famosen Schimpfblatt gegen die Arbeiterbewegung gleichzeitig ein brauch bares Werkzeug für seine »sozialen Unterdrückungs bestrebungen" gefunden hat. Herr Kinz ist für die Zwangsarbeit, und zwar steckt darin eine kleine Sehnsucht nach dem Kriegs

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.03.1936
Umfang: 6
zahlreiche Mitglieder aus Schwaz, Vomp und Pill erschie nen waren. Als Gäste waren anwesend Bezirkshauptmann Dr. Leitner als ehemaliger Kaiserjägeroffizier, Hauvtmarm Otto Reichmann, Bundesführerstellvertreter aus Wattens. Präfekt Julius Haßl vom Paulinum Schwaz, die Aerzte Dr. Pfister und Dr. Waldhart von Schwaz, Oberstleutnant Edmund Weiser, Obmannstellvertreter der Ortsgruppe Schwaz und Kaufmann Somweber aus Ienbach, der die Grütze der dortigen Ortsgruppe überbrachte. Obmann Fähnrich Hubert Graf

, geboren 1867, wurde ein hervorragender Nerven arzt, Obersanitätsrat in Wien, Direktor der Heilanstalt Rosenhügel bei Wien und lebt derzeit im Ruhestande in Meran. Sein Sohn Benno (geboren 1905) starb als Stu dent in Wien im Jahre 1925. Seine Schwester Berta über nahm das Geschäft des Vaters Franz v. Sölder in Meran Julius. Sohn des Magtsrrarsdirektors Josef und der Josefine Streb, geboren in Graz am 27. Dezember 1837, wid mete sich dem Postdienste, war 1863 Postosfizial in Venedig schließlich

I. A. C. — Veldidena; 4 Uhi Sportklub — Heer. Jose fine, Tochter des Postdirektors Julius v. Sölder. geboren am 17. Dezember 1864 in Venedig, ergriff den Lehr beruf, wirkte viele Jahre sehr verdienstlich an der Lehrerm- nen-Bildungsanstalt in Innsbruck, wurde Schulrätiu. war eine der wenigen weiblichen Tiroler Landtagsabgeord neten (1920) und starb am 2. September 1930 im Hause ihrer Bruders Julius in Mödling. Eduard, Sohn des Postdirektors Julius und der Berte Bernodelli, geboren am 2. Juni 1866 in Willen

Nr. 23, trat in den politischen Dienst, amtierte bei den Bezirkshaupt mannschaften Trient, Cavalese, Lienz, Ampezzo und Bozen, trat 1902 aus dem Staatsdienst aus und wurde Magi stratsdirektor in Bozen. Mit dem Bürgermeister Dr. Julius Perathoner machte sich Sölder hochverdient um die Pflege deutscher Kultur in Südtirol. Auch als Alpinist machte er sich einen Namen. Er war mit Maria Rizzoli ver ehelicht und starb am 6. Dezember 1935 in Bozen. Bon seinen fünf Kindern siel sein Sohn Eduard (geboren

am 24. Oktober 1894 in Cavalese) als OberleutnanL-Artillorie- Kommandant des Werkes Lusern am 24. August 1915 ein« feindlichen 30-Zentimeter-Granate zum Opfer. Julius, Sohn des Postdirektors Julius, geboren in Innsbruck am 23. Dezember 1870, trat in den Bahndienst und lebt jetzt als Oberinspektor i. P. der Bundesbahnen in Mödling bei Wien. Mit seinen beiden Söhnen Julius und Ernst setzt er die niederösterreichische Linie fort. In Bruneck lebt eine bürgerliche Familie Sölder, mit Aerzten, Notaren

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 16
Datum: 22.11.1908
Umfang: 16
den Weltruf de,- Pilsner Biere«? ^ X W" begründete. { I ♦ X Vertretung für Tirol ♦ und Vorarlberg: X ♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ Sigmund lei«, Innsbrudi r 48 Pulse flogen. Sie wußte dabei nur immer denken: Wie mir das Herz schlägt. Tie Alte 'zetlerte fort; sie überhörte dabei ein wiederholtes Pochen an der Tür und fuhr erst herum, als sich diese auftat und Julius mit einem: „Guten morgen, Muhme, seid ihr schon fleißig?" eintrat. „Ihr?", dehnte die Alte mißtrauisch. „Wann seid ihr gekommen

?" Mariele zuckte zusammen. Ein Blutstropfen fiel aus das Linnen, sie hatte sich arg gestochen. „Heute Nacht, Frau Muhme", antwortete Julius unbefangen: im Stillen dachte er: nun, du wirst doch nicht —? , Guten Morgen, Fräulein Mariechen. Ja, es war schon Alles still hier", — wart, alte Wetterhaxe, ich werd' dir! — „Licht sah ich auch keines mehr durch das Schlüsselloch" o, mich kriegst du nicht — „da wollte ich nicht stören und —" „Ja, das faule Ding dort, ist bei der Arbeit eingeschlafen", polterte

die Muhme, noch immer argwöhnisch!. „Soo?", tat Julius, er war prächtiger Laune und die Szene belustigte ihn. „Ma riechen war wohl müde". „Was, müde? Ja woher denn, ich —" „Pst! Muhme. Ich Hab' Euch da was mitgebracht", — er izog aus der Tasche seines 45 Gesicht nicht unterscheiden konnte, so sah sie's doch dicht neben dem ihren: seine Augen, die starken, gewölbten Braunen darüber, den bär tigen Mund, der für sie das Erlöserwort ge sprochen — Liebe! Ein Jubel erfüllte sie: mit beiden Armen umschlang

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 13.10.1941
Umfang: 4
als Kammersänger Dr. Julius P ö l z e r, den bekannten und beliebten Heldentenor der Münchener Staatsoper, nach Kufstein. Kammersänger Pölzer, dessen große, trag fähige Stimme sich überall höchster Wertschätzung er stellt, ist ein Sänger von ausgezeichneter Kultur und stärkster Ausdruckskraft. So wird das große, an Ab wechslung reiche Programm, das er am Dienstag abend in der Aula unserer Oberschule in Begleitung des Mün chener Pianisten Dr. Franz Hallasch darbringt, für alle Kufsteiner Musikfreunde

Todesfall. Aus Wiener-Neustadt kommt die Trauer nachricht, daß dortselbst am 10. Oktober Reichsbahn oberinspektor i. R. Pg. Julius Holzer nach längerem Leiden im 72. Lebensjahre verschieden ist. Mit ihm ist ein guter und edler Mensch dahingegangen, ein ehemals um das völkische Leben von Kufstein verdienter Mann. Fast vier Jahrzehnte war Julius Holzer steim hiesigen ^üdbahnamt tätig und gehörte während dieser Zeit den völkischen Vereinen, u. a. dem Deutschen Schul verein Südmark, der Liedertafel

und dem Turnverein Kufstein als tatkräftiges Mitglied an. Besonders beim Turnverein Kufstein wurde die Nachricht vom Hin scheiden seines ehemaligen Vorstandes und verdienten Ehrenmitgliedes Pg. Julius Holzer, der in einer langen Reihe von Jahren die Geschicke des Turnvereins mit großer Umsicht leitete, mit Trauer aufgenommen. Wäh rend seiner fast 37jährigen Vereinszugehörigkeil betreute Julius Holzer verschiedene Wartschaften und nahm nach dem Weltkrieg besonderen Anteil an dem Wiederaufbau der völkischen

Turnsache. Anläßlich seiner Verehelichung verließ Julius Holzer 1931 Kufstein und übersiedelte nach Wiener-Neustadt, wo er ebenfalls am völkischen Turnerleben werktätigen Anteil nahm. In einem Ehren- und Abschiedsabend würdigte der Turnverein Kufstein seine Verdienste und verlieh ihm in der Hauptversamm lung im Jahre 1932 die Ehrenmitgliedschaft. Anläßlich der 60jährigen Bestandesfeier des Turnvereins Kufstein wurde ihm auch das silberne Ehrenzeichen für treue Mit gliedschaft überreicht. Mit Julius

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 18.03.1931
Umfang: 6
nicht, was mit ihm geschehen war. Nach und nach erinnerte er sich an den Besuch bei Krotov, und die Folgen davon ver spürte er so heftig, daß er eiligst unter seine Dusche flüch tete und Ströme eiskaltes Wasser über seinen Brumm schädel laufen ließ. Als er wieder halbwegs Mensch geworden, überlegte er, daß jetzt wohl nichts mehr zu beginnen sei, weshalb er an Stocken telephonierte, um zu sehen, ob dieser zu Hause sei. Julius erwiderte sofort, Henry möge nur kommen, denn er habe ihn eben bitten wollen, dies zu tun — es sei

etwas vorgefallen, was von großer Bedeutung wäre. Als Heinrich bei Julius eintraf, fand er ihn sehr nieder geschlagen vor, und wortlos reichte er ihm einen Brief. Taler sah Stocken fragend an, und als dieser nickte, trat er ans Fenster und besah sich den Umschlag sehr genau. Es war ein gewöhnliches, billiges Kuvert, wie man solche in jedem Papierladen zu kaufen bekommt, und trug als Aufschrift die Worte: „An Frau Xenia Pilon, bei Herrn Stocken." Taler, sofort ganz Detektiv, konstatierte, daß die Adresse

von einer Männerhand stamme und daß der Brief ein eigenartiges Parfüm ausströme. Als er aus dem Um schlag ein Blatt herauszog und den Inhalt lesen wollte, sah er wieder staunend auf Julius, und dieser sagte kurz und ratlos: „Russisch!" „Jawohl, russisch! Was fangen wir damit an? Und übrigens, woher hast du den Brief?" Julius erwiderte, daß er ihn am Nachmittag, als er heimgekehrt sei, im Vorhaus seiner Villa unter einer dort stehenden Marmorvase gefunden habe. „Seit wann guckst du unter deine Marmorvasen?" fragte

schüttelte noch immer den Kopf und sagte: „Lieber Julius, ich kann mir nicht helfen, aber das sieht einem vereinbarten Einverständnis so ähnlich, und ich vermute, daß Xenia ihre Briefe so erwartet, empfängt und auch beantwortet!" Julius nickte mit dem Kopfe und meinte: „Ich mache doch lieber Schluß, denn die Sache ist mir doch zu geheim nisvoll und — verdächtig." Da trug sich etwas Sonderbares zu. Taler schnellte den dicken, eisenharten Bayernschäöel in die Höhe und knirschte: „Nun erst recht

nicht! Jetzt, wo ich diese Frau gesehen und kennengelernt habe, nun erst recht nicht! Jetzt reizt mich die Geschichte doppelt, denn ich glaube — du wirst mich einen Phantasten nennen —, diese Frau ist eine anständige Person und ist von geheimnis vollen Gewalten umstrickt, aus denen sie* sich nicht frei machen kann, obwohl sie aufs eifrigste danach zu streben scheint. Wenn man nur wüßte, was in diesem Briefe steht?!" Da meinte Julius: „ Fahr' doch zu Krotov! Der oder sein Sascha übersetzen ihn dir sofort!" „Gott bewahre

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 15.08.1934
Umfang: 8
er je 3 :0. Mit etwas weniger Erfolg kämpfte Oberrauch (Ersatz). Es gelang ihm zwar Sperling 3 :0 und Knapp 3:1 zu schlagen, mußte'aber gegen die taktisch besser spie lenden Gegner Tolloy durch 2:3 und mit Rott 1:3 dem A. S. Olympia zwei Punkte abtreten. Vom Schießstand. G Schützengilde Hall i. T. Vestgewinnerliste vom 5. Gesellschastsschießen am 5. August Haupt: 1. Bliem Ernst. 2. Lechner Karl, 3. Bader Jakob, 4. Hilbert Julius, 5. Dr. Wurzer Lambert, 6. Mattem Ru dolf, 7. Kugler Josef, 8. Plattner Franz. 9. Feichter

Julius, 10. Viertl Josef. Serie: 1. Recheis Karl, 2. Mattevi Rudolf. 3. Plattner Franz, 4. Kugler Josef, 5. Viertl Josef, 6. Bader Jakob, 7. Hilbert Julius, 8. Anker Jof. fen., 9. Feichter Julius. 10. Locher Georg, 11. Anker Jof. jun., 12. Lechner Karl, 13. Mark! Franz. Schlecker: 1. Streicher Alois, 2. Feichter Julius, 3. Recheis Karl, 4. Anker Jof. fen., 5. Mattevi Rudolf, 6. Bader Jakob, 7. Hilbert Julius. 8. Kugler Josef, 9. Plattner Franz, 10. Tratter Johann, 11. Bliem Ernst. Kranz: 1. Trailer

Johann, 2. Dr. Wurzer Lambert, 3. Locher Georg, 4. Anker Jos. fen., 5. Viertel Joses, 6. Bader Jakob, 7. Mattevi Rudolf, 8. Recheis Karl, 9. Plattner Franz, 10. Kugler Josef, 11. Streicher Alois, 12. Feichter Julius, 13. Lechner Karl. 14. Hilbert Julius. 16. Markl Franz, 16. Gögl Alois. Seldstsntkoimnns Innsbruck, 13. August. HM dem Emzelrichter OLGR. Dr. Hohenleitner (SlaManwalt Dr. Huber) stand der in Pfunds 1907 ge boren» und dahin zuständige Hilfsarbeiter Äonrad Netzer. Ihm würbe zur Last gelegt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 26.03.1936
Umfang: 8
. Der hundertste Geburtstag Julius Lotts Gestern waren es auf den Tag hundert Jahre, daß einer der größten Eisenbahningenieure, Julius Lott. der Erbauer der Arlbergbahn, das Licht der Welt erblickte, Julius Lott wurde vom Erbauer der Brennerbahn nach Tirol berufen, um bei der Trassierung der Bvennerbahn mitzuarbeiten. Auch in Ungarn -betätigte sich Julius Lott hervorragend beim Bau mehrerer Bahnlinien. 1875 wurde Lott zum Baudirektor der österreichischen Bahnen ernannt Rach einer Reihe von Bahnbauten

in allen Gegenden des heutigen O-esterreichs begann Julius Lott im Jahre 1880 mit dem Bau der Aklbergbahn. dieser wichtigsten West- Ost-Strecke Oesterreichs. Die Vollendung dieses technischen Wunderwerkes erlebte Julius Lott aber nicht mehr. Im Jahre 1883, am 2-1. März, also einen Tag vor seinem 47. Geburtstage, starb Julius Lott. Am Osteingvng des Arlbergtunnels errichteten ihm seine Mtarbeiter ein Denkmal, das am Tage der Eröffnung der Arlbergbahn, die am 20. September 1884 erfolgte, enthüllt wurde

. Mit Julius Lott ist einer der fähigsten österreichischen Eisen bahningenieure ins Grab gesunken. Der Bundespräsident zum Tode Dr. Schöpfers Zum Tode Dr. Schöpfers hat Bundespräsrdent Millaß dem Landeshauptmann Tr. Schumacher fogendes -Beileids telegramm geschickt: „Der Heimgang des um Oesterreich hochverdienten langjährigen- Tiroler Abgeordneten Prälaten Dr. Aemi-lian Schöpfer, in dem Tirol einen seiner besten Söhne und auch ich einen hochgesinnten Freund verlor, hat mich tief berührt. Bewegten Herzens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.06.1930
Umfang: 8
. Von Jaroslav Hasek. Der Tertianer Papouschek ging mit Gajus Julius Cäsar spazieren. „Ich weiß nicht, mein Lieber." sagte Julius Cäsar zu Papouschek, „was für Fortschritte du im Lateinischen machen wirst." Sie waren gerade in den Feldern hinter der Stadt und Papouschek betrachtete ängstlich Julius Cäsar, der genau so aussah, wie auf dem Bild, das in der Klasse hing. Streng, rundlich, in eine Toga eingehüllt, Sandalen an den Füßen. Aus dem Kopf jedoch hatte er statt des Lorbeerkranzes einen Kranz

aus Butterblumen. „Ich lerne mit Toni Palka," antwortete ängstlich Pa pouschek, der bemerkt hatte, daß Julius Cäsar an der Hüfte das Schwert trug, mit dem er den Herzog der Aremorigen durchbohrt. hatte. «Toni Palka wird wahrscheinlich durchsallen," sagte Julius Cäsar unbekümmert, „euer Direktor hat mir gesagt, daß er nicht wußte, wann die Schlacht von Farsalos statt- sand, in der ich — wen geschlagen habe, Papouschek?" . Der Aermste erschrak. Weit und breit nur Ackerfelder, nirgends eine lebende Seele, Cäsars

Schwert glänzt in der Sonne und Papouschek weiß nichts von der Schlacht bei Farsalos. „Toni Palka," stieß Papouschek hervor, um sich zu ret ten, „hat von Ihnen, Herr Gajus Julius Cäsar, gesagt, daß Sie den Rubikon nicht überschritten haben." „Wie," brüllte Cäsar, „quidnam? Da hast du ja einen recht netten Kameraden! Ich werde ihn unter dem Joch in Rom einziehen und ihm von den Liktoren das Haupt ab- schlagen lassen. Du weißt doch, was ich mit Ariovist getan habe!" «So weit halten wir, bitte

, wie ihr es fast alle seid, und merkt sich nicht einmal das Datum, und wenn ich erschlagen würde! Es war im Jahre 54 vor Christus und nicht im Jahre 53, wie dein Mitschüler Bukatsch gestern irrtümlich in der Geschichts stunde sagte. Er bekam dafür ein Ungenügend und recht geschieht ihm. Ich habe nicht mit den Britanniern gekämpft, die.Aeduger, Belgier, Aremyger geschlagen, Beringetorix besiegt, den Herzog der Arverner bezwungen, damit Bukatsch ein Ungenügend bekommt und weint!". Julius Cäsar schlug

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 06.09.1956
Umfang: 6
, 7. September, 20 Uhr, Großer Saal der Arbeiterkammer Innsbruck: „Land des Eises", ein Reisebericht einer französi schen Expedition, die ein Jahr lang in Grön land wissenschaftliche Untersuchungen durchführt«. Eintritt frei! Die unerfreuliche Geschichte vom flotten Julius und der „fleißigen“ Theresia Der 26jährige, aus Innsbruck stammende Julius Frater gehört zu jener Kategorie junger Männer, die gern auf Kosten anderer leben. Er verstand es, ein Mädchen anhäng lich gar nicht zur Anhänglichkeit geschaf

- lich gar nicht zur Anhändlichkeit geschaf fen ist. Mit den Mitteln, die aus dem „Ge werbe“ jener „Dame“ eingingen, lebte der hübsche Juliu s flott in den Tag hinein. Seit 1952 unterhielt er dieses Verhältnis und es brachte ihm in den Jahren die runde Summe von 100.000 8, was für den guten „Geschäfts gang“ der „Dame“ spricht. Er versprach sei ner Holde n sogar die Ehe, worauf diese noch mehr auf Einnahmen bedacht war, denn im künftigen Hausstand sollte e s an nichts feh len. Aber Julius dachte gar

nicht an die Ehe, sondern n ur ans „Wurzen“, das er mit Gründ lichkeit besorgte. Zwischendurch kam er wie der mit dem Gesetz in Konflikt — er brachte es auf ansehnliche zeh n Vorstrafen — so daß er relativ gar nicht so viel Zeit in der Frei heit verbrachte. Als Julius die ihm leihweise von seiner Freundin überlassenen Radioapparate dau ernd verkaufte, wurde es dieser zu dumm. Nachdem sie schon mehrmals die Apparate ausgelöst hatte, bettelte nämlich Julius immer so lange, bis sie ihm wieder einen gab; „ich höre

so gern e Musik“, flötete er und Theresia, im Umgang mit Männern eigentlich eine Koryphäe, schmolz dahin und so ging es hin und her, bis endlich der sprichwörtliche Krug entzweibrach. Anstoß hiezu war eine andere Dame, mit der Julius nebenbei ein Ver hältnis unterhielt, das nicht ohne Folgen blieb, was auch Theresia erfuhr. Und nun machte Theresia Schluß und zeigte Julius an. „Vier Jahre hat er vo n mir gelebt. Wenn er in dieser Zeit viel gearbeitet hat, dann 20 Tage“, sagte Theresia

vor dem Einzelrichter (OLGR Dr. Wild) zornerfüllt „Ich gab ihm täglich 30 S Taschengeld und kam zur Gänze für Wohnung, Kleidung und Verpflegung auf. Dabei war er so anspruchsvoll, daß er noch völlig neue Anzüge, die ihm nicht mehr ge fielen, zu Schleuderpreisen verkaufte.“ Theresia legte das Leben eines Taugenichts bloß. Und Julius’ „Braut“, die auch im Ge richtssaal anwesend war, hörte staunend zu .. Wegen des Verbrechens der Veruntreuung, das er vorerst abzustreiten versuchte, und wegen der Uebertretung

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 23.10.1937
Umfang: 10
LebenSiacs tiwl Zum 60 . Bestandsjahr det „wilden Bande". Cs wird für das heutige sportliebende und betriebsame junge Geschlecht nur schwer verständlich sein, daß es eine Zeit gab, in der das Bergsteigen eine ganz unbekannte oder doch eine sehr wenig bekannte Sache war. In dieser Zeit, es war in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts, kam Julius P o ck nach Tirol. In Ungarn ge boren und seines Zeichens Uhrmacher, ließ er sich in Inns bruck nieder, das seine zweite Heimat wurde

bei Erstbesteigungen, die Pock entweder allein oder mit einem oder dem anderen der Genannten aussührte. Insbeson dere als Erschließer der im Herzen Tirols gelegenen S a r n- t a l e r Alpen darf Julius Pock gelten. Aber nicht in dieser seiner bedeutungsvollen Tätigkeit wol len wir seiner heute gedenken, sondern als Gründer und ersten „Häuptling" der „Wilden Bande", dieser ältesten Berg steigergemeinschaft Innsbrucks. Es war am Kirchtag, den 18. Oktober 1878. Da wanderten fünf bergfreudige Männer die Arzlerscharte

empor und durch die damals noch recht unwirtliche Pfeis dem Stempeljoch zu. Dort gaben sie sich, einer Anregung Pocks folgend, das Verspre chen, ihre freie Zeit bei jedem Wetter den geliebten heimat lichen Bergen zu widmen. Nach dem Abstieg über den Stempel wurde der Bund im Herrenhause bei den Bergknappen besie gelt. Das war der Gründungstag der „Wilden Band e", so nannte Professor Dr. Adolf H u e b e r, der ihnen am Gründungssonntag im Halltal begegnete, diese fünf wan derfrohen Gesellen Julius

verstorbener Häupt ling Hans S ch i m p p, der langjährige, getreue Hüttenwart der Bettelwurfhütte und Ludwig Schaufler, der durch viele Jahre die Schatzprüfung des Zweiges Innsbruck besorgt hat. Beiden wurde die Auszeichnung zuteil, Ehrenmitglieder des Zweiges Innsbruck des D. u. Oe. Alpenvereines zu sein. Sie teilten diese Ehre mit Julius Pock, der auch Ehrenmitglied des Akademischen Alpenklubs war. Ihm zu Ehren wurde auch der Steig auf das Brandjoch „Iulius-Pock-Steig" benannt. Die „Wilde Bande" ehrte

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