Nr 130 . „Bozner Nachrichten', ^ 'i. ' , . ' gewiesenermaßen von Johann und Klara Vitti am 3. und 4. März verausgabten Stücke. Es muß daher angenommen werden, daß alle diese Falschstücke von den Eheleute Vitt! nicht bloß in Umlauf gesetzt, sondern auch erzeugt wurden; dies umsomehr, als anläßlich einer am 8. Jänner 1908 in ihrer damaligen Wohnung in Bozen vorgenommenen Durch suchung zwar weder falsche Münzen noch Gußformen, wohl aber eine Düte mit Gips gefunden wurde, aus welchem Stoffe
solche Gußformen hergestellt werden können; als fer ner anläßlich einer gegen die Eheleute Vitti im Jahre 1900 durchgeführten Untersuchung in ihrer Wohnung drei kleine Stücke von Gußformen sich vorfanden, welche zur Fabrizie-. rung von 6 Kronen-Stücken dienen konnten und zugegebe nermaßen von Johann Vitti angefertigt worden waren^ als endlich die Eheleute Vitti schon zweimal wegm Verbrechens der Münzverfälschung mit 2^ bezw. 2 und 6 bezw. 5 Jah ren schweren Kerkers vorbestraft erscheinen, waA ihre Neig ung
kursierten 6 Kronen-Stücke fällt aber jedenfalls in die Zeit nach der Verbüßung der 6jährigen Kerkerstrafe durch Johann Vitti, das ist nach 25. Februar 1907; dies läßt sich daraus folgern, weil laut Mitteilung des Münzamtes in der 'Zeit v o r der ^damaligen Verhaftung der Eheleute Vitti, wel che am 7. Oktober 1900 geschah, 5 Kronen-Falsifikate zwar aus Trieft undDalmatien, nicht aber aus hiesiger Gegend m Umlauf waren, so daß anzunehmen ist, daß ihnen da mals die Herstellung brauchbarer Stricke
und leugnet auch, die Verausgabung der gefälschten Mün zen. Sie wisse nichts von den gefälschten Münzen, habe diese gar nicht gesehen; sie sei auch vorher unschuldigerweise abge straft worden., Auch sei sie es nicht gewesen, die Messen im Kloster bestellt hätte. Sie weint fortgesetzt. > Johann Vitti erklärt sich ebenfalls ganz unschuldig und leugnet auch ein früheres Geständnis betreffs eines Gipsab gusses ab. „Wenn etwas vorkommt, bin es ich immer! Bin ich allein auf der Welt?' sagte
