Jakob Fallmerayer aus Brixen ist eine Figur, von der auch Zeitgenossen lernen können: Freidenker, unabhängig, weltzugewandt. Jetzt hat der Raetia-Verlag sein Hauptwerk wieder zugänglich gemacht
Datum:
2013.07.11
Quelle:
ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 28, 48
Artikelart:
Porträt
Beteiligte Personen:
Fallmerayer, Jakob Philipp; Messner, Reinhold; Mathà, Ulrich; Hastaba, Ellen; Westphal, Gert
Beteiligte Organisationen:
Nationalversammlung in der Paulskirche; Raetia-Verlag; Universität München
Vorgestelltes Werk:
Fallmerayer, Jakob Philipp: Fragmente aus dem Orient. Bozen: Raetia 2013
Schlagworte:
ReiseLiteratur; Sprache
Autorenmappe:
Fallmerayer, Jakob Philipp
Signatur:
0203_008
. Seinen Blick kann man heute wohl als „westlich“ beschreiben. Der Tiroler Urheld ist Andreas Hofer, Liberale eignen sich nicht für Heldentum, sie sitzen zwischen den Stühlen — das muss einer erst aushahen. Als sich im Jahr 2009 alles um Ho fer, das Urbild des Tiroler Konservativen/Reaktionärs drehte, befasste sich das Landesmuseum auf Schloss Tirol mit den Tiroler Liberalen Jakob Philipp Fallmerayer und Joseph Ennemoser. Ellen Hastaba hat zusammengetragen, was Fallme rayer alles war: „gescheiterter Theologe
mit geringen Mitteln, aber mit zahlreicher Familie.“ Er ist das vierte von zehn Kindern, die Familie — er wird sie später immer unterstützen — verkauft bald den Baumgartnerhof am Pfeffersberg und zieht hinunter nach Brixen. Der junge Jakob ist Klas senbester, er will Mönch werden, darf es nicht, er will Diplomat werden, darf es nicht, er wird stattdessen Soldat, Lehrer, Forscher. Er lernt und lernt, vor allem Sprachen, er führt ein ge nügsames Leben mit seiner Apanage als Pro fessor und den Honoraren