gen Sätze noch aus der Zeit unmittelbar nach dem 5. Lohn- und Preis abkommen stammen und der seither eingetretenen Entwicklung somit nicht mehr entsprechen, wurde in vie len Fällen der verbilligte Strom- und Gas- Hugo Sock, am 12. März 1920 in Kund! ge boren und zuletzt in Innsbruck wohnhaft, scheint nach der Anklageschrift ein Betrüger besonderen Stils zu sein. Als er sieb vor J äh ren als angeblicher Zolldeklarant mit seiner Visitenkarte auswies, konnte es jeder, der es wissen wollte, lesen
: Hugo Sock, Dipl.-Kauf mann, Doktor, Zolldeklarant; damit aber be gann schon die Betrügerei dieses Mannes, der anscheinend die Gabe besitzt, das, was er 2 ich und anderen einredet, selbst zu glauben. In einer 16 Seiten umfassenden Anklageschrift werden Sock insgesamt 33 vollbrachte und 3 versuchte Betrugsfälle sowie ein Diebstahl vorgeworfen, die Gesamtschadenssumme der Betrugsfälle beträgt rund 90.000 Schilling! Das Besondere bei Sock ist die enorme Frechheit, mit der er die Betrügereien beging
. So ging das faustdick weiter und der redegewandte Hugo fand immer neue Opfer. „Wenn man Ihren Leumund liest, dann wird einem ganz schwül“, sagte OLGR. Dr. Peka- bezug entzogen, bzw wurden Ansuchen um diesen abgewiesen, wenn das Familienein kommen die festgesetzte Höchstgrenze über schritt, obwohl sich die tatsächliche wirtschaftliche Lage der Betroffenen nient entsprechend gebessert hat. Diese Härte fälle veranlaßten bereits den amtsführenden Stadtrat Dr. Kunst, die Behandlung sol cher Ansuchen
sollte, war für ihn die beste Gelegenheit, selbst wieder zu Geld zu kom men. Er ging zu einem guten Bekannten Ba tors und erzählte ihm, daß die Eltern der Ferienkinder den Fahrpreis vorerst nicht be zahlen könnten, weshalb er selbst das Geld ausgelegt hätte, nun aber bitten müsse, ihm helfend beizuspringen. Hugo kassierte 150 S und versprach, das Geld gleich zurückzuge ben, weil er es sofort von Bator erhalten werde! Gleich danach kassierte er bei eini gen Eltern das Doppelte jenes Betrages, den er hätte verlangen dürfen
und beantragte sofort die Ueberweisung des Ak tes an die französischen Militärbehörden, da Sock dann ja als angeblicher Angehöriger dieser Besatzungsmacht nicht der österrei chischen Gerichtsbarkeit unterstehe. Hugo, der sonst nie in Verlegenheit kommt schau te nun doch einen Moment verdutzt drein; denn nun bleibt er weiter in Untersuchungs haft, die ihm aber später nicht auf die Stra fe angerechnet wird, wenn er sie selbst durch falsche Behauptungen verschuldet hat. Wie lange diese Untersuchungshaft dauern