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Seite 5 von 6
Datum: 08.11.1929
Umfang: 6
Bürgen bringe. Mair wandte sich des halb zunächst an den Besitzer Krater, der ihm zufagte, dann Äs zweiten Bürgen an den Ponzendorfer Besitzer Franz Huber, der ihm die Dürgschastsleistung ebenfalls zufagte, allerdings unter der Voraussetzung, daß Kraler ebenfalls unterschreibe. Am 4. Juli 1926 erhielt Josef Mair von der Sparkasse das Darlehen von 2090 8 ausbe,zahlt rückzahlbar binnen einem Mo nat nach Kündigung» spätestens innerhalb Jahresfrist, bei einer jährlichen Verzinsung von 13 Prozent

Bei Fertigung des Dar lehens-Vertrages waren anwesend für den Darlehensgeber Peter Trojer als Obmann, Anton W e b h o f e r als Vorstandsmit glied. S ch ö n h u b e r als Zahlmeister, der Darlehensnehmer Joses Mair und als Bürge Franz Huber, der auch als solcher unter schrieb. Der von Mair namhaft gemachte zweite Bürge, der Äs solcher auch in der Urkunde eingetragen worden roar, war nicht erschienen. Angeblich 'dachte der Bürge Kraler nicht mehr daran, für Mair eine Bürgschaft zu leisten. Die Klage

auf Zahlung der Bürgschaftssumme. Im Herbst 1926 wurde über das Vermögen des Dar lehnsnehmers Josef Mair der Ausgleich eröffnet. Der Spar- und Vorschußverein wartete trotzdem bis zum Ablauf des einjährigen Rückzahlungstermines s4. Juli 1927) zu und brachte am 3. März 1928 gegen den Bürgen Franz Huber die Klage auf Zahlung von 1519.29 8 ein. Der ursprüngliche Dar- lehensbet-rvg hatte sich verringert, da Huber, der sich nur für die Hälfte der' Darlehenssumme haftbar fühlte, inzwischen zwei Teil beträge

gezahlt hatte. Ter beklagte Bürge Huber bestritt nun das Klage be gehren mit der Begründung, daß er die Schuldurkunde für Mair nur unter der Voraussetzung mitunterschrieben habe, wenn außer chm auch noch Josef Krater als zweiter Bürge unter- lchreibe. So weit die Vorgeschichte. Die Frage der Alleinbürgschaft. Im Laufe dieses beim Landesgericht Innsbruck durchgsführten Rechtsstreites wurde die Schuldurkunde zu Beweiszwecken vor- gelegt In auffallender Weife trug nun drefe unter der Unter schrift

des Bürgen Franz Huber den von der Hand des Kassiers stammenden neuen Zusatz: ..Als Alleinbürge im Sinne des Erklärens vom 4 Juli 1927." Der Beklagt« Huber, als Partei vernommen, gab unter Eid an. mit aller Bestimmtheit zu wissen, daß die Klausel .als Allein- bürgs im Sinne des Erklärens vom 4. Juli 1927" bei Gelegenheit der Unterfertigung am 4 Juli 1926 n i ch t auf der Urkunde stand, während der abgestrafte Franz Schönhuber aussagte, er habe die beanständete Klausel schon am 4. Juli 1926

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Tiroler Grenzbote
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Seite 12 von 22
Datum: 05.01.1939
Umfang: 22
der Brüder, Philipp Musica, der Selbstmord beging, als ihn die O-Männer verhaften wollten, aus der Villa abtransportiert. (Scherl-Bilderdienst, Zander-Multipler-K.) Winterhilfsspringen in Seefeld in Tirol. Zugunsten des Wmterhilsewerkes fand auf der Kleinen Schanze in Seefeld (Tirol) ein Springen statt, an dem über 50 Springer aus Tirol und dem Altreich teilnahmen. (Schimer, Zander-Multipler-K.) „Nun," sagt Huber, „jatz trinkn mir die Flaschn Wein, dann rachn mir a Pfeift und nacher probiern

mir no a kloans Iagdl." Huber entkorkte die Flasche und schenkte sich, dem Iagdmeister und Semmelberger ein. Dem Ruchhofer natürlich nicht. „Dös is a Tröpferl, Herr Wachtmeister, was? Der geaht oan durch Mark und Pfennig. — „Ja, so etwas Gutes habe ich schon lange nicht mehr getrunken", lobte der Wachtmeister. Indessen mußte sich Ruchhofer, dessen wenigen Haare kerzengerade in die Höhe standen, mit dem mittelmäßigen Obstschnaps des Huber begnügen, und als auch die anderen mit ihm anstießen, da schnitt

er ein Gesicht, das würdig gewesen wäre, auf einer photographischen Platte für die Nachwelt festgehalten jju werden. Nun wurde geraucht. Semmelberger und Huber stopften ihre Pfeifen nnt Ruchhofers vortrefflicher Mischung, der Wacht meister bekam eine feine Zigarre, ebenfalls aus dem Ruck sack des Ruchhofer, und dieser mußte gewöhnlichen Hol länder rauchen. Die Pfeifen wurden ausgeklopft und man brach auf. Der Wachtmeister empfahl sich mit tausend Dank für die Bewirtung. Als er außer Sichtweite war, fing

Ruchhofer wütend zu wettem an, wurde aber gehörig ausgelacht. „Mach koane Tanz nit und sei froh, daß d' so billi da- vonkemmen bist," erklärte Huber energisch, „V Straf hätt mehra ausgmacht, wie dös Efsn." Das mußte Ruchhofer schließlich einsehen. Etwas getröstet, fuhr er mit den Iagd- genossen heim. In der Bahn gestand er, daß die Situation bei der heutigen Frühstückspause für ihn eine schreckliche gewesen sei: „I Han gmoant» i muaß dir an d' Kehl springn, wias d' so kaltblüati meine guatn Sachn

außertan und ver teilt hast", wendet er sich an Huber. — „Ja, wir wiss'n schon, daß d' in dein grausign Neid an andern nir va- gunnst," sagt Huber, „aber gschmeckt hats ins decht, gel Semmelberger?" — „Ja, guai wars", gibt der zurück. Am andem Tag hat sich Ruch Hofer eine Jagdkarte besorgt! Wrl A DoiwtiM Ml! Vas deutsche Gemeinschafts- und Heimatblatt „Aroler Grrnzbotr" ist mit 1. Jänner Katt geworden. 3m Einvernehmen mit den maßgebenden partei- und Bmtsstellen bringt der „Tiroler Grenzbote* nunmehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 19.10.1929
Umfang: 16
. In derselben sprach auch der akademische Bildhauer Martin H ar.b aus Schwaz, der nach einer scharfen Kritik der Mißwirtschaft in der Schwazer Gemeinde den Aus spruch tat: „Es nehme ihn daher wunder, daß die Liste Dr. Huber bei den Gemeindewahlen noch 400 Stimmen er halten habe" und daran die Bemerkung fügte, „es müssen doch noch dumme Schafe in Schwaz sein". Darob fühlte sich der Listenführer und Bürgermeister Dr. Huber beleidigt und brachte durch seinen Rechts anwalt Dr. Ongania beim Bezirksgerichte in Schwaz

die Ehrenbeleidigungsklage ein. Dieses verurteilte in der Ver handlung vom 16. August 1929 Harb zu 10 8 Geldstrafe und zur Tragung der Kosten. Das Gericht nahm an, daß die Behauptung, „diejenigen, welche die Liste Dr. Huber wäh len, seien dumme Schafe", für den Listenführer Dr. Huber keine Schmeichelei darstelle, denn er wurde dadurch kurzweg zum Oberschas ernannt, was beleidi gend sei. Von welcher Einstellung der Erstrichter bei Begrün dung des Urteiles beherrscht war, geht daraus hervor, daß es in derselben heißt: „Man könne

geben könne. Dieser erklärte nämlich, so wie bereits bei der ersten Verhandlung, er habe mit seiner Aeußerung nur die entsetzliche Mißwirtschaft in feiner Heimatgemeinde Schwaz treffen, er habe aber Huber nicht beleidigen und nicht persönlich an greifen wollen, er habe ihn auch gar nicht damit gemeint. Der Verteidiger Dr. Uffenheimer wies zuerst auf das Analogon des Erstrichters bezüglich des Angeklagten A. und des Verteidigers B. hin und erklärte, daß sich der Richter dieses hätte ersparen

können, es fei mit den Händen zu greifen, in welcher.Richtung der Erstrichter sein Urteil zu begründen versuchte. Zur Sache selbst führte Dr. Uffen heimer aus, daß dem Dr. Huber jede Legitima tion fehle, b e l e i d i g t z u s e i n, denn Harb habe nur von der Liste des Dr. Huber gesprochen, habe Kritik an der Mißwirtschaft der Gemeinderatsmehrheit in Schwaz ge führt und der Ausdruck „dumme Schafe" beziehe sich nur auf die Wähler, die der Liste des Dr. Huber trotzdem die Stimme kritiklos gegeben

haben. Dr. Ongania versuchte aus dieser Aeußerung trotzdem eine Beleidigung des Dr. Huber herauszukonstruieren und erklärte, der Ä u s d r u ck dumme Schafe sei r ü ck- st r a h l e n d auf den L i st e n f ü h r e r g e w e s e n, wes halb dieser damit unbedingt beleidigt worden sei. Der Senat gab aber der Berufung vollinhaltlich Folge, sprach Harb frei und verurteilte den Dr. Huber zum Ersatz der Kosten erster und zweiter Instanz. In der Begründung nahm das Gericht an. der Angeklagte habe behauptet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 21.08.1936
Umfang: 8
hat mir aber der Herr Huber geschrieben. Sein Auftraggeber ist mit einer Senkung um 20.000 Mark einverstanden. Da schließen Sie, bitte, zu dem neuen, also dem niedri geren Preis ab. Und wenn der Herr Huber recht jam mern sollte, dann bewilligen Sie ihm von mir aus ein Sonderhonorar in Höhe 1>er ihm entgangenen Pro vision für die abgesetzten 20.000 Mark, die nehm ich zu meinem Kosten, damit die Sache endlich befriedigend zu Ende geht. Um elf wollen Sie bei ihm sein? Dann geben Sie mir hernach gleich Nachricht

über die Ver handlung, wenn ich bitten darf..." Auch beim ^ Herrn Huber blieb der Fernsprecher in Tätigkeit. Aufs neue klingelte es. „Hier is Alois Huber, Immobilien. Wer will mich denn dann schon wieda sprechen?" „Der Herr Huber selber, gelt? Wollt mich nur erkun digen, wia's Eahna Heut geht, Herr Huber, i Hab gestern dös Vergnügen g'habt, Sie heimz'bringen. Erinnerns Eahna noch? Da wollt i . knich halt nach Eahnern Befinden erkundigen." .stOös is aber zu liebenswürdig von Eahna, i dank schön, r fühl

, ob Sie sich freun, wann i meinen Namen sag..." „Sagens ihn mir nur, i bin Eahna ja so dankbar für Eahnerne hochherzige Anteilnahme." „Das freut mich, wissen Sie, ich bin nämlich . . na, wer denkens denn, da> i hin? Dös Werdens net derraten!" .„Sagens'as nur, wann mir wirklich amal zsiammg'raten sein sollten, i kunnt mi aber wirklich net erinnern, da soll dös vergessen sein. Redens halt " „Dös war a Wort, Herr Huber. Jetzt lusens aber, wer i bin " „Ja, wer fans denn?" „Also, i bin d^r Jager von Eschenkirchen

!" „Wer san Sie??" Es meldete sich aber kein Teilnehmer mehr. Der Herr Huber mußte feststellen, dgß der Jäger das Gespräch abgebrochen hatte. „Da woaß f fcho gar nimmer, was i denken soll," seufzte der geplagte Makler, „is dös heut a Tag!" Aber der Herr Huber durfte fich nicht seinen düsteren Gedanken hingeben, jeden Augenblick konnte ja der Herr Iusttzrat kommen. Das Fräulein Hintermeyr hatte auch geruht, inzwischen zurückzukommen. „So, sans wirklich schon da?" begrüßte er fte knurrig

, „i 'Hab g'moant, Sie täten erst am Nachmittag wieda kommen." „Ich Hab mich schon recht beeilt, Herr Huber." be hauptete das Mädel zur Verteidigung, ^,aber es ist doch ein ganz hübsch weiter Weg bis zum Herrn Doktor." „So, da derfat ma nachat überhaupts nft mehr sagn, nächstens tuan Sie mir aa no vorschreiben, wia lang daß's fortbleiben wollen. Schöne Zuständ san dös, schöne Zuständ—" „Das muß ich mir aber schon verbitten, Herr Huber, keine Minute, daß ich ..." „Dumms Gschwätz is dös, seit aner halben Stunden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 21.11.1908
Umfang: 10
hatte und damit beschäftigt war, seine Unterhose mit roter Wolle zu merken. „Huber! Auf! Mach dich bereit!" „Ich?" sagte Huber. „Aber ich kann nicht! Ich muh bis abends meine Wäsche gemerkt haben, sonst werd' ich eingesp-errt." „Das ist mir Wurst!" sagte der ZimMerkom- Mandant. . „Mer..." „Zwei Tage Arrest! Marsch zum Fourage fassen! Laufschritt! Ich werd's euch zeigen!" Der arme Teufel, nunmehr vollständig über zeugt, versorgte Nadel und Zwirn, zog dann die Stallbluse vorsichtig aus dem Stoß der übrigen Monturen hervor

, zog sie an und ging. Kaum hatte er drei Schritte gemacht, als sich eine Hand schwer auf seine Schulter legte. „Wohin rennen S' denn?" fragte der Wacht meister. „Melde gehorsamst: Fouragefassen!" „In der Adjustierung?" „Freilich." „Wissen S' was," sagte der Wachtmeister freundlich, „Sie werden heute im Arrest schlafen." Und wütend setzte er hinzu: „Man geht nicht Fouragefassen in Sträflingsadjustierung!" Huber beteuerte: „Mer, Herr Wachtmeister, ich kann ja nichts dafür. Der Korporal vom Tag hat's

befohlen!" „Das ist mir Wurst!" versicherte der Wacht meister. „Ziehen Sie die Bluse an!" # Huber eilte ins Zimmer zurück, fluchte wie ein Roßknecht, warf den Stoß der Monturen ! wütend zrm, seine Muse suchend, die Plötzlich im Handelsgewerbe, deren Ursachen man aber im Kaufmännischen Verein „Merkur" weder zu ken nen scheint, noch die Absicht hat, sie kennen zu lernen. So viel uns bekannt ist, hat sich der Kaufmännische Verein früher einmal mit einer ähnlichen Frage befaßt, nämlich der Sonn tagsruhe

Moralpauken halten sollte. Wir aber werden nicht verfehlen, den Nameü verschwunden war. Im Hofe wurde bereits zuM dritten Male das Signal „Vergatterung" ge blasen. „Beeil' dich doch," sagte der Zimmerkomman dant jetzt freundlich, „sonst kommst zu spät und wirft eingesperrt!" Huber sucht und sucht. „Jetzt find' ich die Ausgehbluse nicht! Himmel,- Herrgott, Sakrament! Wirtschaft, verfluchte!" Schließlich fand er sie doch. Er hatte sie näm lich unter der Stallbluse anbehalten. Neuerdings setzte

er sich in Laufschrittbewegung und sprang die Treppe hinunter, fünf Stufen auf einmal nehmend. Drunten hatte der Leutnant den Zug der Kommandierten bereits formiert. Huber war der einzige, der noch fehlte. „Ah, Huber!" brüllte der Leutnant ihm ent gegen. „Genieren lassen Sie sich nicht! Lassen S' sich Zeit! Wir warten schon alle auf Sie!" Huber, außer Atem, sprang in die Reihe. „Herr Leutnant, ich melde gehorsamst, der Herr Wachtmeister..." Mer es war ihm nicht vergönnt, den Satz zu beenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1902
Umfang: 4
und das Prestige der christlichsozialen Landtagsmajorität zu kümmern, so können wir uns doch nicht versagen, eine ernste Mahnung an sie zu richten. Eine Mahnung an ihre erste und dringendste Pflicht. Absam bei Hall. Zu Absam bei Hall haust ein wahr haft frummber Schuhmacher und Gerber, jetzo Schuh- und Leder fabrikant namens Alfred Huber. Dieser fromme Biedermann gründete seinerzeit den Gewerbeverein zu Hall für die Klein gewerbetreibenden und fand hiebei Gelegenheit, zu erlernen, wie man seine Kollegen

und Genossen am besten ausnützt. Vor kurzer Zeit kam unser zweifacher Fabrikant Huber mit einem früheren Kollegen, Schuhmachermeister und Lederausschneider, im Gasthaus zusammen. Das Gespräch kam auch alsbald auf das Kleingewerbe, wobei der frühere Obmann Huber meinte, das Kleingewerbe müsse zu Grunde gehen. Darauf erwiderte ihm sein ehemaliger Konkurrent: Es wäre ganz recht, wenn dies so bald als möglich geschehen würde, denn dann würde die rote Arbeiterarmee um so größer und könnte die Herren Fabrikanten

eher zu Zugeständnissen zwingen. Daraufhin meinte der fromme Herr Huber, dann macht man es einfach wie in Triest und schießt die Arbeiter zusammen, alsdann gibt es schon wieder Ruhe. Die Schuhmachergesellen belegt Herr Huber bei jeder passenden Gelegenheit mit Kosenamen wie: „Gesindel" oder: „Solche 25jährige Kerles wollen Männer sein? Lausbuben sinds!" Dagegen tituliert der Lederfabrikant Huber seine Gerbergesellen als die reinsten Kavaliere den Pech vögeln gegenüber. Warum? na darum

. Das „Gesindel von Pechvögeln" beim Huber verlangt weniger Ausbeutung und bessere Löhne und will auch in den Ausstand treten. Anders geartet sind die „ledernen Kavaliere" des Huber. Diese sind lammfromm, geduldig und zufrieden bei langer Arbeitszeit, mit wenigem Lohn, pikanter Kost, nämlich Ausbandlfleisch zu Mittag und Abend: auch wollen die „Kavaliere" von dem Beitritt zur Organisation oder gar von einem Ausstand nichts hören. Galt möge diesen „Kavalieren" des Huber etwas mehr Verstand

für ihre Selbsterhaltung schenken. Der zweifache Fabrikant und christkatholische Betbruder Huber drückt sich übrigens im ge wöhnlichen Umgang mit Menschen stets sehr gewählt und parla mentarisch aus. So erzählte derselbe, als er von einem Kongreß des arbeitsstatistischen Amtes von Wien heimkehrte, seinen „ledernen Kavalieren", dort hätte ihm ein Arbeitervertrcter grobe Wahrheiten ins Gesicht gesagt. Aber, sagte der christliche Fabrikant Huber, wenn ich einen Revolver bei mir gehabt hätte, so würde ich „diesen Kerl

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.07.1948
Umfang: 8
eines Wegrechtes, da Wegrechte die wich tigsten und die am zahlreichsten vorkommenden Grunddienstbarkeiten darstellen. Was aber für dieses Recht gilt, ist sinngemäß auch für die anderen Ser- vituten anzuwenden. Die Ersitzung Der Huber hat von Niederwieser vor zehn Jahren eine oberhalb des Huberhofes gelegene Wiese gekauft, die von den bisherigen Grundstücken des Huberhofes durch Felder des Schmied getrennt liegen. Da ein öffentlicher Weg zu dieser Wiese nicht hinführt, muß Huber also über die Gründe

des Schmied gehen oder fahren, um zu dieser Wiese zu gelangen. Ties wurde auch bisher von ihm unbe- anstandet gemacht, ohne daß er Schmied um das Durchfah ren gefragt hat. Nach zehn Jahren geraten Huber und Schmied in Streit und Schmied verbietet nun Huber, über seine Grundstücke zu fahren, da er dazu kein Recht habe. Huber kümmert sich aber nicht um das Verbot und dar aufhin zäunt Schmied den zu dieser Wiese führenden Weg derart ab, daß Huber mit Fuhrwerken nicht mehr durch kommt. Die Einsicht

ins Grundbuch ergibt, daß ein Wegrecht für Huber über die Grundstücke des Schmied nicht eingetragen ist. Um nun die Rechtslage einwandfrei klarzustellen, bringt Huber die Klage bei Gericht ein und verlangt die Ein verleibung des Wegrechts im Grundbuch. Huber behauptet vor Gericht, daß nicht nur er, sondern auch sein Vorgänger Niederwieser, der 15 Jahre Eigentü mer dieser Wiese war, das Geh- und Fahrrecht unbeanstan det ausgcübt hätte, ebenso sei vor Niederwieser dessen Vor besitzer Schneider nachweisbar

mindestens sieben Jahre über die Grundstücke von Schmied gefahren und gegangen. Schmied dagegen behauptet, daß Niederwieser die ersten Jahre, nachdem er u. a. auch die Wiese gekauft, jedes Jahr um das Durchfahren gefragt habe. Davon fei er allerdings später abgekommen. Die einveruommenen Zeugen bestätigen die Richtigkeit der von Huber gemachten Angaben, daß also auch Nieder wieser durch 15 Jahre und dessen Rechtsvorgänger Schneider durch sieben Jahre immer durchgegangen oder durchgefahren seien

, ohne daß sie Schmied gefragt hätten. Dagegen gelingt es Schmied nicht, nachzuweisen, daß Niederwieser die ersten Jahre nach dem Ankauf um das Durchfahren gefragt habe. Wir wollen gleich vorausnehmen: Huber hat das Wegrecht ersessen. Auf Grund des im Prozeß er gehenden Urteils kann nunmehr das ersessene Weg recht im Grundbuch eingetragen werden. Zur Ersitzung einer Grunddienstbarkeit ist also erforderlich, daß diese auf fremdem Grund und Bo den ausgeübt wird; in unserem Falle, daß Schnei der, Niederwieser und Huber

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
(1929)
Adressbuch des Kurortes Meran (Meran, Obermais, Untermais, Gratsch), sowie der Gemeinden des politischen Bezirkes Meran mit den Gerichtsbezirken Meran, Lana, Passeier und dem Markte Schlanders ; 1929
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Seite 170 von 438
Ort: Meran
Verlag: Pötzelberger
Umfang: 366 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran ; f.Adressbuch ; f.CD<br />g.Meran <Region> ; f.Adressbuch
Signatur: I Z 3.362/1929
Intern-ID: 588255
Huber Emma, X, Via Bersaglio 4 Huber Enrico, studente, I, Via S. Francesco d‘Assisi 26, „Doblhoff” Huber Ernesto, impiegato - Beamter des Wiener Bank-Vereins, I, Portici 36 a Huber Fanny, serva - Dienstmädchen, II, Strada Winkel 19, ,,Schäffler'* a Huber Erancesco, pittore - Maler, I, Via S. Leonardo 3 Huber Francesco, meccanico - Mechaniker, IH, Via Roma 55 ap Huber Francesco, possidente - Besitzer, III, Via Grabmayr 35 ap Huber Francesco, impresa pompe funebri - Besitzer der Lekhembestattungs

- Anstalt „Pietät', III, Via Ortwein i, Villa Lugeck,. Tel. 35 a Huber Giorgio, facchino - Lohrutiener, III, Via Zingerle 3 Huber Giorgio, conciateti - Dachdecker, III, Via Zingerle 3 Huber Giovanna vedova, nata Boeck, cuoca - Köchin, II, Via Reichenbach 5 a Huber Giovanni, impiegato - Registrator der Spar- 11. Vorschusskasse Merano. II, Strada Planta 3 Huber Giovanni, cantiniere - Kellermeister, I, Via Portici 24 Huber Giuseppe, Privat, II, Viottolo Lazag 1, „Lochbauer’' a Huber Giuseppe, pasticciere

- Konditor, I, Corso Armando Diaz 34 Huber Giuseppe, studente, I, Via S. Francesco d’Assisi 26 / a Huber Giuseppe do»., medico dentista - Dr., Zahnarzt, I, Via S. Francesco d’Assisi 26, „Doblhoff’’; Atelier: I, Corso Armando Diaz 29, Tel. 310 a Hubcr Giuseppe, meccanico - Mechaniker, I. Via Portici US, Tel, 208 a Huber Giuseppe, custode - Wächter der Az. El. Cons. (früher „Etschwerke”), I, Via 4 Novembre 10 a Huber Giuseppe, sarto - Schneidermeister. Via Portici 4 a Huber Giuseppe, falegname - Tischler

, I, Via Bersaglio 4 a Huber Giuseppe, cameriere - Kellner, I, Via Portici 49 Huber Helga, Private, II, Via Nova 2, „Mcndola” a Huber Kunibert, impiegato - Hoteldirektor, III, Lungo Passera A. Manzoni 35 a Huber Luigi, montatore - Arbeiter der Az. El. Cons. (früher „Etschwerke”), I, Via Portici 44 Huber Maria, nata Stark, serva 7 Dienstmagd, I, Via Lentner 2 Huber Maria, venditrice - Verkäuferin, II, Viottolo La zag 3, „Lochbauer” Huber Maria, commessa - Verkäuferin, I, Via Portici 57 Huber Maria

, Private, I, Via Portici 31 Huber Maria, I, Via Galileo Galilei 8 Huber Marta, II, Via Reichenbach 6, „Kaiser” a Huber Mattia, macellaio - Fleischhauer, II, Viottolo Lazag 1, „Lochbauer” a Huber Michele, sarto - Schneider, II, Via Dante Alighieri 5 a Huber Nicolò, servo rustico - Knecht, II, Viottolo Lazag j, „Locbbauer” Huber Nicolò, servo - Geschäftsdiener, II, Via Dante Alighieri 58 ■Huber Nicolò, macellaio - Fielsclihauer, II, Via Dante Alighieri 54, „Leis” a Huber Pietro, Privat, I, Vìa. Portici

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.11.1926
Umfang: 8
Forderungen durchzusetzen. Aus dem GerWMkl. Das MersuMsdrama am £ttn r etfee. Fvau Purlein freigesprochen. Gestern vormittags wurden noch die Zeugen einver nommen, die am Mittwoch vom Staatsanwalt und vom Verteidiger beantragt worden waren. Frau Wafieräb-Ap- piani bezeichnete als Zeugin die Beziehungen des Herrn Purlein zu Irene Huber lediglich als väterlich-mütterlich. Frau Purlein habe sich Intimitäten zwischen den beiden nur unbegründet eingebildet. Die Zeugin war sichtlich be müht, die Affäre Hüber

-Purlcin als harmlos hinzustellcn. Allerdings mußte sie zugeben, daß Irene Huber, ttotzdem sie wußte, wie man darüber spricht, den Verkehr mit Herrn Purlein fortgesetzt hatte, wodurch sie sich in Widerspruch setzte mit ihrer Behauptung, daß sie im Verein mit der Familie Huber bestrebt gewesen sei die Gegensätze zwischen den Eheleuten Purlein aus dem Wege zu räumen. Noch ein Zeuge gegen Irene Huber. Der Zeuge Tousek, der gegenüber der Familie Huber wohnt, hatte am Verkehr des Herrn Purlein mit Irene

Hu'oer etwas Anstößiges gefunden, da es ihm sonderbar erschien, daß Herr Purlein als Ehemann mit dem ^jäh rigen Mädchen oft in auffallender Weise verkehrt habe. Der Zeuge schildert dann, wie er einmal im Mai Irene Huber in Begleitung des Gatten der Angeklagten in der Maria Theresienstraße gesehen habe. Die 'beiden seien dann in die Meranerstraße gegangen, dort habe sich Herr Pur- lein bei dem Mädchen eingehängt, beim Cafe „Lehner" hät ten sie sich dann verabschiedet. Diese Beobachtung steht

im schroffen Widerspruche mit der Aussage der Irene Huber, die behauptet lzatte, seit April 1926 nicht mehr mit Herrn Purlein verkehrt zu haben. Aus Grund dieser Aussage machte Staatsanwalt Dr. Moser den Vorbehalt auf Ver folgung der Irene Huber wegen falscher Zeugenaussagen, was vom Auditorium mit Beifallklatschen ausgenommen wurde. Herr Purlein versuchte dann noch einmal die Bal konszene ztl klären und nahm die beleidigenden Ausdrücke, die er am Mittwoch nach Schluß der Verhandlung gegen die Zeugin

Maritschnigg gemacht hatte, mit dem Ausdrucke deS Bedauerns zurück. Nach Beendigung der Zeugenvernehmungen unter- brach der Vorsitzende gegen 10 Uhr die Verhandlung und der Gerichtshof begab sich in die Wohnung der Frau Ma ritschnigg, um dort einen Lokalaugenschem vorzunehmen. Frau Maritschnigg hatte bekanntlich behauptet, von ihrer Wohnung, Erzherzog Eugenstraße 3. aus Herrn Purlein ilnd Irene Huber in der Wohnung der letzteren auf der Veranda beobackstet zu haben, wie sie sich umschlungen hätten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 29.05.1936
Umfang: 16
, von den oftmaligen Empfängen des Thronfolgers Erzherzog Fer dinand, der in Birnbaum gerne zur Jagd weilte, wn der Dankesfahrt nach Himmelberg, von den verschiedenen Parteitagungen, Ab stimmungsfeiern und anderen Heimatfesten. Man konnte sich schon kein Fest mehr vor stellen, ohne die Lesachtaler in ihrer schmucken Tracht, mit den roten Nöckln und grünen Hü ten. And jedesmal war Vater Huber der Arrangeur und Anführer. Wiederholt hat er feine Lesachtaler in der alten, 200jährigen> Na tionaltracht über die Grenzen

ihm die Würde eines Ehrenmitgliedes zu teil. Es wäre aber ungerecht und das Bild des Verewigten wäre mangelhaft, wenn man sei ner Tätigkeit als Politiker und Vvlkswirtschast- ler vergessen würde. Nach Absolvierung seiner Militärdienst- Pflicht bei den Dragonern übernahm Herr Huber das Väterliche Anwesen. Zu dieser Zeit, eö war im Jahre 1878, war das Stammhaus ein kleiner HolZbau. Er hat diesen« Gasthvf von seinem Vater übernommen, im Laufe der Zeit aber durchs rastloses Schaffen durch! Am- und Äubauten, die er fast jedes Jahr

Zu einer Zeit, da es einen Frem denverkehr im heutigen Sinne noch nicht gab und das Lesachtal nicht dem internationalen' Publikum, sondern nur den Kärntnern der eng sten Amgebung gehörte. Vater Huber suchte nach etwas praktischem, um Handel und Wandel in das stille Hochtal zu lenken. Er sprach für den Bau einer gut angelegten Fahr straße von Kötschach bis Luggau ein gewichtig Wort. Zwar wurden ihm feine Bemühungen Um die Lesachtaler Straße nicht so leicht gemacht. Von da und dort kamen Widersprü che

, aber allen Widerwärtigkeiten zum Trotz, hat er das angestrebte Ziel erreicht. Er hatte nicht locker gelassen und Hubers Beraterstim me ist nicht ungehört geblieben. Begünstigt durch den regen Holzhandel, durchs die tüchtige und tatkräftige Mithilfe seiner Frau, mit der er in zwei Jahren die diamantene Hochzeit hätte feiern sollen, und seine gesunde Konstitution, entwickelte Huber eine rastlose Geschäftstä tigkeit und brachte sein Anternehmen zu hoher Blüte. Daß ein so tüchtiger Mann auch bald im öf fentlichen Leben

eine Nolle spielen müßte, erscheint leicht erklärlich. Gr war der erste Bürgermeister feiner Gemeinde, er half für Kärnten die katholische Volksbewegung ins Le ben rufen. Er war Obmannstellvertreter des Volksvereines. Auf seinen Agitationsfahrten und Werbereisen für die Partei kam er im ganzen Lande herum, überall wegen feiner Originalität bekannt. Er war der Bahnbre cher der christlichsozialen Partei für Kärnten und wurde daher der „schwarze Huber" ge nannt. Für seine Verdienste um die Partei wurde

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 27.09.1907
Umfang: 12
— —. Erzähl uns was, gell „Huber",riefen jetzt mehrere, da der Huber vor lauter Essen und Trinken keine Zeit gefunden hatte zum „Erzählen" und Plaudern. „Js a harte Sach das erzähl'n, wenn man so an Mordshunger hat —, wer'd enk scho was erzähl'n nacha — Er fangt an: „Hat mi wirklich heut ang'riff'n, — is koa G'spaß — die arme Frau, — ja und nacha — der Mensch woaß nie wann eam da Herrgott abruft, — kimmt oan vür, cs war nit möglich —, doch tröst's enk Leut'ln, der Herrgott versteht's besser

, — soll ma immer ans Sterb'n denken, hob mi schon vorg'richt d'rauf — mei Grabschrift is schon fertig, — jo und nocha, — gelts wart's neugierig d'rauf", — betonte der „Vorbeta", als er sah wie seine Zu hörer im Essen inne hielten und den Löffel im Maul stecken ließen —. „Verlaubts z'erst an Schluck", — gekrüftigt fuhr er fort: „Will mir von so an „Patzer" die Grabschrist nit verhundz'n lass'n, Hab mir's selber z'samm dicht." Sie lau tet: „Hier ruht diese edle Seele, Herr Josef Huber, gebo-» ren im Jahre

an, fürcht koan Teufel, habts eh schon bewies'n bei der Bichlbäuerin; das war a G'schicht'l," meinte der Huber, die NeugierdeHcherausfordernt. „Erzählen, erzählen", forderten Alle —. Es wurden gerade die Knödel aufgetragen. „Zuerst die Knödel, nacha die G'schicht", so der Huber. Nach einer Weile Hub er an: „Bin int Steierischen unten g'wes'n, Wirt, an ar kloan Gemeinde Hab gar koa schlechts G'schüft g'macht. die Leut hambt mi gern g'habt, — hambt an G'spaß derlitten, — i a —. Der Bichlbauer is oft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 25.11.1926
Umfang: 8
, wenn sie in die Berge gehe, eine Waffe bei sich. Um 1 Uhr unterbrach der Vorsitzende die Verhand lung. Die Nachmittagsverhandlung, die um 4 Uhr begann, wurde unter einem großen Andrange neugierigen Publi- kums durchgeführt, das zum größten Teile aus Frauen bestand. Die Verhandlung nahm teilweise einen sehr erregten Verlauf, da sich die Zeugenaussagen, insbesondere die über die Beziehungen des Herrn Purlein zu Irene Huber im allerschärfsten Gegensätze befanden. Als erste Zeugin wurde die 63;ährige Mutter

der Angeklagten einvernom men. Die Zeugin schilderte das Jugerrdleben ihrer Tochter und hatte bemerkt, daß besonders seit der Operation der selben eine Trübung der Ehe eingetreten war und seit dem Fehlschlage ihrer Spekulationen auf Reichtümer durch ihre Schursbestrebungen ein innerer Umschwung bei der Ange klagten eingetreten war. Ihre Tochter habe sich bei ihr auch oft beklagt, daß sie ihr Gatte mißhandle und sie sich durch Irene Huber von ihrem Gatten zurückgesetzt fühle. Ihre Tochter habe den Beziehungen

in der Frühe erzählt. Nach dem Attentat äußerte sie sich zum Zeugen, sie wisse nicht, was geschehen sei, sie habe ans ihren Mann geschossen. Aus den verzwei felten Aeußerungen, die Frau Purlein gemacht habe, ha«be er wohl an einen Selbstmordversuch, aber nicht an einen Angriff auf ihren Gatten gedacht. Eine Beobachtung der Schwester der Angeklagten. Die Zeugin Frau Dr. Anna Maritschnigg, die Schwe ster der Angeklagten, wollte außer den Wahrnehmungen ihrer Mutter Herrn Purlein und Irene Huber

in einer Situation beobachtet haben, die, wenn es nicht eine Täu schung ist, von den überflüssigen Eifersuchtseinbildungen der Angeklagten viel wegnimmt und den Schuß der Frau gegen ihren Gatten begreiflich erscheinen läßt. Die Zeugin, die von der Hofseite aus im gegenüberliegenden Haufe des Herrn Purlein im dritten Stock wohnt, wollte Herrn Pur lein und Irene Huber auf der Glasveranda de? Herrn Purlein beobachtet haben, wie sie sich umschlungen hätten, die Köpfe seien dabei eng aneinander gekommen, doch könne

sie nicht außer jedem Zweifel behaupten, ob sich der 53jährige Mann und das 17jährige Mädel auch geküßt hätten. Frau Purlein halbe sich daraus in die Wohnung der Huber begeben und sei es zu einem neuerlichen Auftritt zwischen den Eheleuten Purlein gekommen. Ihr Schwager habe anfänglich überhaupt jede An näherung abgeleugnet, doch später die unliebsame Ange legenheit so zu klären versucht, daß er mit dem Mädchen bei einer Rechenaufgabe gesessen sei. dabei habe er sich einmal über die Huber geibückt

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 20
Datum: 31.05.1936
Umfang: 20
Weihbischof Dr. Jrm Gedenken Mann Meer Hoch von der Alpenwand bis hinunter in die geseg nete Ebene des Unterlandes kündet das Totenglöck- lein das Hinscheiden eines echten Sohnes Kärntens. Es ist ein wahrhaft schmerzlicher Klang. Herr Johann Huber, der „Birnbaumerwirt", wie man ihn im Volksmund allgemein nannte, hat im ehrwürdigen Alter von 85 Jahren die schöne Alpenheimat mit oer himmlischen vertauscht. Wir durchqueren den Birnbaumer-Graben. Ties un ten rauscht die Gail. Das Rauschen des Wassers gleicht

erbaute Auszughaus des Herrn Huber. Vom Giebel weht eine schwarze Fahne und die sonst im reichen Blumenflor prangenden Söller sind heute leer. Man hat mit den Blumen die Bahre geziert. Auch mir obliegt die Pflicht, ein Blumengewinde zu überbringen. Es ist ein schwerer Kranz aus Tan nenreisig und Blumen von den heimatlichen Fluren. Eine rot-weiße Schleife, die Kärntner Farbe, trägt mit goldenen Buchstaben „UnseremEhrenmitglied — Die Kärntner Landsmannschaft". Mir ist es doppelt schwer, infolge

meiner engen Verbunden heit mit „Vater Huber", wie ich ihn vertraulicherweise nennen durfte. Oft hatte ich in seinem schmucken Heim Gelegenheit, das altkärntnerische Hausgerät und die Gemächer, deren Wände mit zahlreichen Bildern und Erinnerungsgegenständen ausgeschmückt sind, die fest liche Aufzüge der Lesachtaler zeigen, zu bewundern. Wie gerne plauderten wir als Freunde der Volks kunde über alte Sitten und Gebräuche und mit Be geisterung erzählte er von der HuldigUttgsfahrt zum Koiseijubiläum

kein Fest mehr vorstellen, ohne die Lesachtaler in ihrer schmucken Tracht, mit den roten Röckln und grünen Hüten. Und jedesmal war Vater Huber der Arrangeur und Anführer. Wiederholt hat er seine Lesachtaler in der alten 600jährigen Nationaltracht über die Grenzen des Landes hinausgeführt und dort den Namen des Landes Kärnten und seines Volkes weit bekannt gemacht. Oft hatte er alle Hände voll zu tun, denn es war keine Kleinigkeit, eine Schar von 60. bis 60 Personen gleichsam militärisch zusam

bei den Dragonern übernahm Herr Huber das väterliche Anwesen. Zu dieser Zeit, es war im Jahre 1878, war das Stammhaus ein kleiner Holzbau, Er hat diesen Gasthof von seinem Vater übernommen, im Laufe der Zeit aber durch rastloses Schaffen durch Um- und Zubauten, die er fast jedes Jahr auszusühren pflegte, in ganz außerordentlicher Weise erweitert und zu einer Gaststätte gemacht, die den allerbesten Ruf genießt. Der „Birnbaumerwirt" war eben ein weitgereister Mann. Mit seinem Schaf handel ist er in die Schweiz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 31.03.1931
Umfang: 12
nach dem zoller mäßigten Gefrierfleisch, dessen Einfuhr aber nur mit den vom Finanzministerium auszustellenden sogenannten Be rechtigungsscheinen möglich war. Alle Gefrierfleischhändler beeilten sich, solche Berechtigungsscheine zu erhalten, weil sonst chr Geschäft zum Stillstand verurteilt gewesen wäre. Wenn in dem Artikel gesagt wurde, daß H e i z m a n n mit.Berechtigungsscheinen mehr beteilt wurde als der Ge- srierfleischhändiler und Bauer Huber aus St. Johann, so ist daraus zu erwiedern

, daß die Berechtigungsscheine von einem Ausschuß je nach der Größe des Umsatzes der Gefrier- fleischfirmen ausgegeben wurden. Ein seiner Dreh der „Bauernzeitung" ist es, wenn sie sagt, daß Heizmann sein Gefrierfleisch zu gleich teuren Preisen abgegeben habe, wie Huber, und da er meist zollermäßigtes Fleisch Erhalten habe, per Waggon 1400 8 nur an der Zollermäßigung allein verdient haben müsse. Dazu komme noch der Gewinn am Fleischverkauf selbst, da man doch annehmen muß, daß Huber nicht umsonst gearbeitet

habe. Im Gegensatz hiezu behauptete Huber, daß er das vollverzollte Gefrierfleisch, um konkurrieren zu können, zum gleichen Preise wie das zollermützigte verkauft habe, also zu Zeichen Preisen wie Heizmann. Huber schlug gelegentlich einer Aussprache im August 1929 ein Riesenlamento, weil er eben bei diesem ■ Geschäfte schwer daraus zahle. Sein Jammer und seine Argumente waren derart überzeugend, daß an einer be reits verfügten Verteilung von Berechtigungsscheinen so gar zu seinen gunsten eine Korrektur

vorgenommen wurde. > Huber erhielt noch für weitere 40.000 Kilogramm Geirie ' fleisch Berechtigungsscheine zugeteilt. Daß Heizman mit Bezug auf Kreditgewährung seitens des städtischen Schlachthofes weitgehend entgegengekommen wurde, ist das einzig Wahre an dem ansonsten von Gehäs sigkeiten strotzenden Zeitungsartikel. Eine derzeit stattsin- dende rechnerische Nachprüfung der ganzen Gebarung und die Feststellung vorhandener Werte wird erst erkmnen las sen, in wieweit sich ein unbedeckter Betrag ergibt

durch Landesrat Gebhart ausgesetzt war, der erste gewesen ist, welcher von einer Ablösung seines Geschäftes durch die Regierung gesprochen hat oder ob ein Organ des Landes- kulturrates oder der Regierung zuerst von den ominösen 300.000 Schilling als Ablöse für die Gefrierfleischgeschäfte Huber und Heizmann zu reden angesangen hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn von diesem sauberen Plane habe ich überhaupt jetzt durch die Presse erfahren. Ich kann mir ganz gut vorstellen, daß beispielsweise die Herren

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.08.1923
Umfang: 4
Rentier Anton Grimm, ein eifriger Skifahrer, lernte bei dem Sport einen Mann von angenehmen Aeußern kennen, der sich O Schwiegersohn der in München verstorbenen Groß- Udlersebeleute Reindl, Medizinalpraktikant Robert huber ausgab. Huber wurde des öfteren Gast bei Amm und dessen Frau, zuletzt am 2 Juni 1922. Die zmilie Grimm ahnte nicht, daß sie einen Verbrecher zum Freunde hatte, der ihnen in seiner Gewinnsucht nach dem Mn strebte. Bei einem neuerlichen Besuch bereitete Mms Ehefrau zu Ehren des Gastes

eine Bowle, die in Mn zu mittags und abends vorgesetzt wurde. In einem -Mchteten Augenblick mischte Huber in die für abends Mmmte Bowle Gift, um das Ehepaar zu töten, zu kMben und dann zu fliehen. Am Abend wurde der Rest der Bowle serviert. Wäh rend das Ehepaar kräftig zusprach, genoß Huber davon m zum Schein. Es dauerte nicht lange, dann erkrankte Las Ehepaar heftig an Erbrechen. Huber spielte mm den Samariter, brachte das Ehepaar Grimm zu Bette und bemühte sich scheinbar darum, bis das Bewußt

sein bei Leidem schwand. Dann schlich er aus dem Kran kenzimmer in ein anderes Gemach, wo die Schmucksachen im damaligen Wert von V* Million Mark in einer Scha tulle lagen, nahm sie an sich und kehrte wieder zu den Kranken zurück, um den „Samariter" weiter zu spielen. Erst am nächsten Morgen, als sich der Zustand des Ehepaares Grimm verschlimmerte, rief Huber einen Arzt herbei. Als der Arzt erfuhr, daß die Erkrankung von der gemeinsam getrunkenen Bowle komme, unter suchte er zuerst das Ehepaar Grimm

, bei denen er Ber- Wung konstatierte, und dann Huber, bei dem er nichts vorfand. Der Arzt verlangte nun, daß das Ehepaar Grimm sofort in ihrem Auto nach München geschafft würde. Aus Angst, daß sein Verbrechen geklärt würde, beschädigte er das Auto, um einen Unfall des Grimmschen Ehepaares auf der Fahrt nach München herbeizuführen. Er selbst fnür mit der Bahn nach München. Da der Zustand sich bei den Eheleuten besserte, unter blieb der Transport nach München. Der Diebstahl kam auf. Der Verdacht lenkte

sich sofort auf Huber. Die Schlierseer Polizei, die sofort in Kenntnis gesetzte wurde von dem Vorkommnis, verständigte sofort die Münchner Polizei, die in Hubers Wohnung eine Menge Gifte fand. Erst später gelang die Festnahme Hubers. Die geraubten Schmucksachen wurden gestruden. Trotzdem leugnete Huber den Gistmordverfnch. e _ Huber, der sich in nicht allzu langer Zeit vor dem Volks- gerichte in München zu verantworten haben wird, dürste auch anderer Giftmorde, der an seinen Schwiegereltwn Reinöl

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 06.12.1905
Umfang: 8
geschrieben, in welchen es die aussichtslose Liebe als das Motiv der Tat angibt. . (A t t e n t a t g e g e n R o o s e v e lt?) Als während der Rückfahrt des Präsidenten Roosevelt vom Fußball spiel der EDrazug die Philadelphia-Vorstadt postierte, wurde ein faustgroßes, pfundschweres Eisenstück in den Wagen geschleudert, hinter dem Mr. Hohes saß, welcher durch Eplitter leicht Verl tzt wurde. SingesancU. Kirchdorf, am 29. Nov. 1905. Im „Tiroler Grenz- hoten" vom 18. v. M. ist eine Aufforderung des Huber

Josef von Rattenberg zu lesen. In dieser Aufforderung heißt es, daß ich ein Häkln mit Huber verweigerte. Gegen diese ungerechte Aeußerung gebe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß Huber Josef von Rattenberg bei einem Laklziehen in Wörgl von einem Wetten nichts gesprochen hat. Wenn derselbe mich in Wörgl aufgefordert hätte, so würde ich ! mich gewiß nicht geweigert haben. Uebrigens stehe ich dem Herrn Huber immer zur Verfügung; derselbe kann auch einen höheren Einsatz bestimmen — ich, Sulzmüller

, tu immer! Zugleich wird bekannt gegeben, daß im Laufe dieses Winters ein großes Häkln in Wörgl stattfindet, wo auch benannter Huber erscheinen kann. Sollte derselbe aber diesen Zeitpunkt nicht erwarten, so kann er, wann immer, einen Tag bestimmen (aber einen großen Einsatz muß er mitnehmen) und ich werde stets bereit sein, den selben in meinem Hause in Kirchdorf von Angesicht zu Angesicht zu sehen und mit ihm zu häkln. Josef Marcher, Sulzmüller. vereine und geselliges Leben. IreiwMige Ieuerniehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 18.07.1923
Umfang: 8
K. bis in die Ortschaft. Bei dieser Verfolgung schrien die beiden, immer hinter K. her, u. a.: „Hund, elender, wenn wir Dich erwischen, bringen wir dich um, Du Gauner! Hin mußt Du werden" usw. Gen. K. machte die Anzeige bei der Gendarmerie. Ein Inspektor der Gendarmerie begleitete K. zu sei nem Gasthaus, wo er wohnte. Kaum aus dem Hause der Gendarmerie getreten, rempelte Hotelier Huber K. an, stieß. ihn und stieß verschiedene Dro hungen aus, so daß "der Inspektor einschreiten mußte und Huber abdrängte. Da sprang

aus K. von rückwärts unter den ärgsten Drohungen ein und wurden an Tätlichkeiten nur durch den Inspektor gehindert. Als K. sich endlich in seinem Hotelzimmer befand, wurde Plötzlich im Korridor das Licht ausgedreht und kurz darauf stark an die Tür geschlagen und dabei gerufen: „Machen Sie auf!" K. öffnete und stand Mayerl, Huber und dem Wirt gegenüber. Die beiden ersteren schrien: „Packen Sie sofort Ihre Sachen und kommen Sie mit uns," wobei sie ihn am Aermel fassen wollten. K. zog sich vor diesen Griffen lveiter

ins Zimmer zurück. In demselben gleichen drohenden Ton sagten Mayerl und Huber: ^,Gehen Sie mit, es geschieht Ihnen nichts. Kom- men Sie im Guten, sonst brauchen wir Gewalt." Sie bedrängten K. immer mehr. Schließlich erklärte K.: „Ich weiche der Gewalt, ich werde gehen, aber nur unter Bedeckung von Gendarmerie." Die Unter nehmer erwiderten: „Nein, das gibt es nicht. Sie müssen so gehen." Die Radaubrüder, die das halbe Zimmer schon aussüllten, schrien: „Was machts denn für Geschichten mit dem Kerl

, schießt ihn nie der, den Hund. Schlagts ihn nieder! Der Gauner! Der Leutaufhetzer! Der Bolksauswiegler! Der Schweinkerl" usw. usw. Huber faßte K. bei dem linken Arm und Mayerl wollte ihn beim rechten Arm nehmen. Schon vyrher hatte Huber immer wieder versucht, hinter K. zu kommen, was K., in dem er sich drehte, verhinderte. Da K. sah, daß jetzt die längst angedrohte Gewalt tatsächlich komme und er überzeugt war, daß es um sein Leben gehe, denn aus dem Weg zum Bahnhof hätte bei der aufge regten Stimmung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.10.1922
Umfang: 16
Kriegsanleihebesitzes, erlegte aber trotzdem einen Teilbetrag von rund 2% Millionen. Was die Einkommensteuer Castiglionis betrifft, bildet« die Grund fleißiger Uebung einem jeden das Ver- N^ögen innewohnte, je nach der erzielten Wirkung des Weines, genau anzugeben, wie groß die sei nem Innern einverleibte Menge war. Daran zu zweifeln, wäre vermestentlich gewesen. Frau Huber, bei welcher dieser Sinn für Abschätzung noch nicht so vollkommen entwickelt war, wählte eine einfachere Methode; sie legte ein Zündhölzel

nach jedem Liter, der aus den Tisch gestellt wurde, vor sich hin. Sei es nun, daß sie sich in dieser Be schäftigung geirrt, oder ihr Nachbar ein solches als Zahnstocher benützt hatte, kurzum, Zündhölzchen und Literzahl wollten nicht stimmen, Frau Huber machte bissige Beknerkungen und Rest, welche die Jahre der Schüchternheit weit hinter sich hatte, verbat sich schnippisch jeden Zweifel an ihrer Ehr lichkeit. Herr Huber, seines Zeichens bürgerlicher Greiß ler, mußte wohl oder übel sich irgendwie an dem Streit

beteiligen; er berief sich vorsichtig auf^eine Kaufmannsehre und man könnte nicht sagen, daß Frau Huber auch nur einen Moment vergessen hätt^, die Gattin eines Greißlers zu sein. Die Wogen des Streites schlugen immer höher, das Wortgefecht wurde immer hitziger und es fielen bereits Bemerkungen, wie „Beisel", welche den solchermaßen tödlich verletzten Wirt aus den Plan riesen. Herr und Frau Huber tobten: „Sö san der Dienstbot da und habn stad z' sein!" brüllte der Greißler

zwischen den lärmenden Gästen herum. Die rochedunsenen Weiber am Stamm tisch hatten sich Zigaretten angezündet und redeten über das entsetzliche Los des Mittelstandes, wäh rend Herr Huber und seine Freund? dem unauf haltsamen Drang, zu singen, nachkamen und mit kräftiger Stimme intonierten: „Is ja net mei Weib . . ." Neben dem großen, viereckigen Kachelofen faß der „Herr Major" im Kreise des Kameradschafts verbandes. Er, der, solange er noch aktiv war, jeden Omnibuskutscher, der > es gewagt hätte, ihn schief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 11.01.1930
Umfang: 16
mittun will, so lange nicht mehr mittun will, als Bürgermeister der Stadt Schwaz Dr. Huber ist. Huber will vom Bürgermeistersestel nicht herunter. Er fühlt sich dort nicht als Vertreter aller Gemeinde- bewohner. sondern als Berufener der christlichsozialen Par tei. Hält ihn diese noch länger, dann erklärt sie damit ihre Solidarität mit ihm. Ist sie aber mit ihm solidarisch, dann trägt sie mit ihm auch alle Verantwortung. Die Hunderte von Einwohnern der Stadt Schwaz, die nicht m-t Glücks gütern

sein, der dann hoffentlich dem wirtschaftlichen Grundsatz entsprechend den Preis des Licht- und Kraitstromes so be messen wivd, wie er dem Gesetz von Angebot und Nachfrage entspricht. Mit Recht verlangen also die sozialdemokratischen Ge meindevertreter von Schwaz. daß Dr. Huber sein Bürger meisteramt niedcrlege und daß diese ungerechtfertigte, un soziale Preiserhöhung für L.cht- und Kraftstrom ver schwinde. Die bisherige Wirtschaftsgebarung des Dr. Huber war für die Stadt Schwaz ein Unsegen, seine jetzt geplanten

Re formen sind nickt Verbesserungen, sondern Verschlechterun gen. sie haben den Stempel der Unmöglichkeit bereits auf- gedrückt. Wenn die Tiroler Landesregierung die Forderung auf Absetzung des Dr. Huber vom Bürger meisteramte der Stadt Schwaz überhört dann fällt auch auf sie die Schuld zurück dann wird auch sie alle Verantwortung für die künftigen Ereignisse zu tragen haben ecke Verantwor tung, dre ihr wahrscheinlich doch zu sclyver werden wird. Möge daher diese Darstellung als eine ernste Warnung

einstimmig wiedergcwählt. Linkes Jnnufer. Donnerstag den 16. ds. <rbe v rs 8 Uhr findet im Gasthaus „Diermichl" die ordentliche Generalver sammlung der Sektion statt. Nach den üblichen Geschäfts berichten und vollzogener Neuwahl der Sektionsleitung spricht Bundesrat Lehrer P r a n t l über aktuelle Fragen der Zeit. St. Johann. Sonntag den 12. ds. nachmittags 1 Uhr findet im Hotel „Huber" die diesjährige Generalversamm lung der Partei statt, wozu alle Mitglieder, auch jene von Oberdorf und Going

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 20
Datum: 19.04.1931
Umfang: 20
wollen, daß wir just einer be stimmten Partei angehören müssen? Dazu hat kein Mensch ein Recht, erklärt Huber mit dem echten Chri stentum. Und wenn sogar der Herrgott unseren freien Willen achtet, solls um so mehr ein Geistlicher tun, und zwar auch in Glaubenssachen. Also, weil wir einen freien Willen haben, können wir dem Nächstbesten den Hals umdrehen, wenn es uns freut! Oder wir können uns zur Abwechslung der Partei der „Gottlosen" an schließen. Christus und die Kirche haben nach den Landbündlern auf Erden

ja nichts mehr zu sag»n! Der Herrgott darf auch die Menschen nicht nach ihren Wer ken belohnen und bestrafen; sie haben den freien Wil len, sind daher frei, können tun und lassen, was sie wollen, Gott respektiert ja den freien Willen. Daß es ohne freien Willen weder Lohn noch Strafe geben kann, weiß der Christ Huber offenbar nicht. Der ein zelne entscheidet für sich in Glaubenssachen. Genau die protestantische Lehre! Der Bauer Steinbauer sagt im Roman: „Ah was, unser Herrgott kennt mit Sündern

auch kein Erbarmen und verdammt sie in alle Ewig keit ins höllische Feuer", worauf ihm der echte Christ Huber antwortet: „Das vom höllischen Feuer, so wie es die Leute auffassen, ist der größte Unsinn und ein wahrer Frevel!" Der Steinbauer fragt darauf: „Zu was hat man dann so etwas unter das Volk gebracht?" Der echte Christ Huber erwidert: „Die kleinen Kinder schreckt man mit dem Bartl und die großen Leute mit Hölle und Teufel." Jetzt versteht man, daß den Landbundsührern und ihrer Presse weder Bethlehem

und dafür Laien als eigentliche Priester hinzustellen. Wäh rend dem kacholischen Priester Predigten in den Mund gelegt werden, welche viele Zuhörer veranlassen, das Gotteshaus zu verlassen, gibt es bei der „Huber-Mut ter" die schönsten Christenlehren. Die bei den „schwar zen" Katholiken gebräuchlichen Andachten, Rosen kranz, Morgengebet, bezahlte Messen und Wallfahrten werden herabgesetzt, die bei den echten Christen, den Landbündlern, gepriesen und verherrlicht. Bei den Schwarzen gibt

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