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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.04.1868
Umfang: 8
.,lterei'Präsidinm kann nur lebhaft wünschen, daß dieser Bezirks« verein sobald alö möglich inS Leben trete ;' — erfolgte auf die, dem seither erhaltenen Veremsgesetze angepaßten Statuten untermMärz d. I. Nr. 830 die Erledigung: „Der Bestand dieses Vereinet nach Inhalt der vorstehenden Statuten wird im Mnne deS §. 9 des Gesetzes vom 15. Nov. 1867. R.-G.-B. Nr. 134 bescheiniget.' I» bezüglichen Erlaß an den löbU Zentral-Auöschuß der k. k. tiroler Land- wlrthjchafts-GeseUschaft heißt es: „Mit Bezugnahme

auf daS Ein schreiten vom 16. t. M. Z. 52 wird dem löbl. Zentral-Ausschusse mitgetheilt, daß diese Statthalterei der Bildung des landwirthschaft- lichen BezirkS-Vereines in Bozen nicht entgegen zu treten finde. Da? Stadtmagistrat Bozen wird unter Einem hievon verständiget.' Die Eröffnung des löbl. Zentral-AuSschusses vom 29. März 1868 Nr. 60 fahrt fort: mit Freude begrüßt der Zentral-Ausschuß den Tag, an welchem der Bezirks-Verein zu seiner Konftituirung schreiten und ins Leben treten

wird, und zwar nicht nur deswegen, weil die Kon ftituirung dieses Vereins der sprechende Beweis daftr ist, daß daS Interesse zur Förderung des materiellen Wohls auch in Südtirol ein großes und weitverbreitetes ist, sondern auch darum, weil der Zentral- Ausschuß sich dem Ziele näher gerückt sieht,. und ^eine Hjirkjamkeit neuerdings über einen großen, sehr bedeutenden Theil des Landes, wo er bisher nur wenig wlrken konnte, ausdehnen kann. . . . Der löbl. Zentral-Ausschuß bemerkt ferner, daß es angezeigt sein dürfte, gleich

bei der ^donstitnirung des Vereines eine. Abtheilung für Seidenzucht einzurichten, so wie der Zentral-Ausschuß aus sich für Bienenzucht eine Abtheilung bestellte, welche schon über ein Jahr mit bestem Er folge thätig ist. Dann wird der Beschluß des löbl. Zentral-AusschusseS erwähnt, dem Bezirks-Verein Bozen sofort nach seiner Konftituirung 150 st. zur Verfugung zu stellen. Diese 150 fi. werden aus jene» 600 st. genommen, welche der Zentral-Ausschuß zur Förderung von Unterrichtözwecken aus dem Laudeskultur-Fonde

erhält. Der Bezirks- Verein wird daher aufgefordert dem löbl. Zentral-Außschusse zu be richten, in welcher Weise er diese 150 fl. zu Unterrichtszweckey zu verwenden beschließe, worauf ihm die 150 st. werden behändiget werden gegen seinerzettige Rechnungslegung, weil der Zentral-Ausschuß auch seinerseits betreffs der Verwendung der 600 fi. zu Unterrichts zwecken dem ^ hohen Landtage genaue Rechnung legen muß. — So weit die Eröffnungen. Die Vereinsmitglieder werden daher ersucht zur Vereins-Versammlung

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 08.04.1868
Umfang: 8
d) Filial-Vereine, welche fich je nach dem Bedürfnisse der Entfernung und der Zahl der in entfernteren Gemeinden beitretenden Mitglieder etwa bilden. Wo in diesen Statuten vom BezirkS-Verein die Rede ist, find überall nur die Mitglieder von lit. a. verstanden. Die Errichtung aller dieser Vereine ist dem Zentral- AuSschufse anzuzeigen. Die mit Beobachtung des Gesetzes über das VereinS- Recht vom 15. November 1867 verfaßten Statuten eines jeden dieser Filial-Vereine sind der hohen

k. k. Statthaltern, durch diesen Vezirks-Verein und durch den Zentral-Ansschuß anzuzeigen. Jeder Filial-Verein kann Statuten für sich verfassen, mit Aufnahme dessen in dieselben, was in diesen Statuten von Filial-Vereinen vorkommt. (Nr. 8. 11. 12. 14. 19. 21.) 9. Der Bezirks Verein erwählt einen Vorstand, und einen Ausschuß von acht Mitgliedern, und für diese sechs Ersahmänner; einen Vorstands-Stellvertreter wählt dann der Ausschuß aus seiner Mitte. Die Vorstehung vertritt den Bezirks-Verein nach Außen

. 10. Der Vorstand des Bezirks-Vereins ist außerordent liches Mitglied des Zentral-Ausschusses und kann als solches den Versammlungen desselben mit Stimmrecht beiwohnen. Ausschuß-Mitglieder übernehmen die Geschäfte des Se kretärs und des KafsierS des Bezirks-Vereines. 11. Die Geschäfte jedes Filial-Vereines leitet ein durch seine Mitglieder und aus seinen Mitgliedern gewählter Filial-Vereins-Vorstand. Dieser, oder sein allfälliger Stellvertreter, ist außer ordentliches, stimmberechtigtes Mitglied des Vezirks

-VereiuS Bozen bei den BezirkSvereinS -AuSschuß-Versammlungen. 12. Der Präsident und die ordentlichen Mitglieder des Zentral-Ausschusses werden in den allgemeinen Versammlungen der k. k. LandwirthschastS-Gesellschast zu Innsbruck durch die Bevollmächtigten der Bezirks-Vereine mittelst Stimmzettel nach absoluter Stimmenmehrheit gewählt. Die bei der Zentral-Versammlung erscheinenden, nach freier Wahl ernannten Bevollmächtigten haben sich zu diesem Zwecke mit den Vollmachten ihrer Absender auszuweisen

. Die Wahl der Vorstände, Ausschüsse und Ersatzmänner des Bozner-BezirkS-VereinS und der Filial-Vereine und des Bevollmächtigten zur General-Versammlung zu Innsbruck geschieht in den Bezirks-Vereins-, respektive in den Filial- Vereins-Versammlungen durch alle anwesenden Mitglieder mittelst Stimmzettel und durch absolute Stimmenmehrheit. Die Gewählten sind dem Zentral-Ausschusse zu melden. 13. Das Amt des Vorstandes und der Ausschüsse und Ersatzmänner des BezirkS-VereinS dauert durch vier Jahre

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 04.07.1868
Umfang: 8
zuwenden; ein eigenes „Organ.' eine eigene landwirtschaftliche Zeitschrift oder Zeituna sei man nicht in der Lage gründen zu können. Herr Vorstand fragte, ob man wegen der, wie es heiße, im Antrag stehenden Ackerbauschule zu Wälsch-Michael dem löbl. Zentral-Ausschusse Freude äußern und berichten solle? Diese Frage wurde mit Stimmenmehrheit bejaht; die Minderheit hielt einige Vorfragen für noch nicht gehörig erörtert und erwogen. Ein Mitglied meldete, Herr Forstmeister Philipp Neeb ersuche

brieflich um mehrere Exemplare der gedruckten Anweisung zur Anlegung von Weißdorn-Zäunen sammt dem Steine der dazu gehörigen Steindruck-Äbbildung. Beschluß durch Majorität, Herr Forstmeister Neeb sei aufzufordern, das Zahr anzugeben» in welchem diese Anleitung in Druck erschienen sei. um sich dann an den löbl. Zentral-Ausschuß wenden zu können, wobei jenes Mitglied bemerkte, der löbl. Zentral-Ausschuß würde darüber schnell Bescheid wissen; der Herr Forstmeister sei auf Kommission verreist

mitzubringen. . Herr Vorstand fragte, wie die vom löbl. Zentral-Ausschusse zu gesicherten 150 fl. ö. W. zu llnterrichtszwecken verwendet werden sollen? Im Einklang mit mehrern anwesenden Ausschuß- Mitgliedern äußerte man sich: Vor von Verwendung der 150 Gulden ö. W. die Rede sein könne, müsse man wissen, wie viel für jeden Zweig, oder für einige Hauptzweige der Land wirthschaft wolle bestimmt werden. Da sich von fremden politischen Bezirken nur Ein Mitglied aus Kältern bisher gemeldet habe zum Beitritte

zu einzelnen Theilen der Landwirtschaft ,nS praktische Leben mitgenommen haben. Indessen, wie bemerkt, würde man sich nur gegenseitig kompromit- tiren, nur Verlegenheiten bereiten, wenn man — vor Entscheidung der obenberührten Vorfrage — sich weiter einlassen, sich verbindlich machen würde. Herr Sekretär v. Comini wollte die 150 Guloen auf Grund deS §. 30 der Statuten für dieses Zahr zum Ankaufe von Bücher u. s. w. — verwendet wissen, und eS wurde beschlossen, sich deshalb an den löbl. Zentral-Ausschuß

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 14.03.1868
Umfang: 8
; eS ist aber eben dies rossiuischer, als die Ein leitung. In beiden letzten Nummern hat die Blechharmonie mitunter - etwas zu grelle eKraft' entwickeltdoh das -Ganz«, verdiente -wirklich Lob; möchte dem Streben des Musikvereins unter der Direktion des unermüdlichen Kapellmeisters Z. Anzoletti in Zukunft dieTheilnahm? des Publikums in ermunternder Weise entgegenkommen. - ^ ' O Innsbruck, II. März. (Die Berufung des Herrn Adolf Trientl.). Am letztverzangenen?Donnerstag beschloß der ? Zentral-Ausschuß

als, - Wanderlehrer sich verwenden lassen, wofür der betreffende Bezirks- Verein ihm nichts als die Reise-Unkosten zu ersetzen hat. Z Endlich -soll Herr Trientl sich an der Redaktion der hier erscheinenden'„land-' wirthschaftlichen Blätter' betheilen. Für den Fall, als Herr Trientl sich dieser Arbeit unterzieht, beschloß der Zentral-Ausschuß ' ihm. für die angegebene Zeit ein Honorar von 150 st. zu geben. — Auf dieses hin beschloß der hiesige landwirthschschaftliche Bezirks'Verein am letzten, Samstag Herrn

Trientl gleichfalls ein Honorar von 150 fl. für die Monate April, Mai und Juni auszuwerfen^ für den Fall, als er die- vom Zentral-Ausschuß ihm gestellte Aufgabe zur Lösung übernimmt.. Herr Trientl hat den Ruf angenommen und einen ' Monatlichen - Urlaub von seinen kirchlichen Obern bereits erhalten. Ein weiterer, ? erwähnenswerther Beschluß deS hiesigen BezirkSvereines ist der, daß' Landwirthe des Bezirkes, welche sich bis Mitte März des nächsten ZahreS über die zweckmäßigste Anlage und Einhaltung

Düngerwirthschaft und insbesondere für zweckmäßige Anlage und Einhaltung von Düngerftätten festzusetzen. -—Hessen wir,, daß die durch den Zentral-Ausschuß erfolgte Verwendung deS Herrn' Trientl, der am hiesigen Bezirksvereine eine ausgezeichnete Stütze, sindet. der tirolischen Landwirthschaft zum Vortheil gereiche. Wir, sagen ausdrücklich der tirolischen La ndwirthschaft, denn der Nutzen der Berufung TrieutlS wird angesichts der ihm, wie oben aus geführt, gesteckten Aufgabe kein bloß lokaler

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1864
Umfang: 4
, als wenn sie verschiedene Richtungen einschlügen; aber alle vier, Zmperatori und Maspoli in einem Wagen, 'Trabucco in einem anderen Wagen und Dreco 'iw Eisenbahn-OmuibuS, ließni sich nach' idem Hotel Äl. Marie, Nue Rivol» 83,) führen. Im- lperatpri, M'aSpÄi und Greco mietheten unter dem Namen Fipretti Zimmer, in welchen-sie ihr Gepäck unterbrachten. Was Trabucco anbelangt, der nur Träger eines Waldhorns und eines SackeS war, so verließ derselbe im Lause deS Tages das Hotel. Er härte angekündigt, daß er nach London

abreisen werden aber er begab sich nach dem Hause 193 in der Rue St. Honore, wo Grcco, der schon bei einer früheren Reise dieses HauS bewohnt hatte, ihn empfahl und ihm ei» ^Zimmer geben ließ. Diese Installationen wa ren provisorisch. «Schon am 23/ kam Grcco na 1? dem Hotel de NapleS, Rue ^St. Honore 476; er miethete- dort drei Zimmer, die am nämlichen Tage von ihm, Maspoli und Trabucco bezogen wurden, und nahm die Fürsorge zu sagen, daß er sich noch London be gebe. Am folgenden Tage holte Greco

Imperator,, der in einem vierten Zimmer untergebracht wurde. In diesen verschiedenen Hotels kam das Austreten dieser Fremden sonderbar vor. Sie halten von ihrer Ankunft an ein ungewisses, geheimnißvolles und zwei deutiges Benehmen: im Hotel St. Marie hatte Greco dem Aufwärter anempfohlen, den Schlüssel Niemand, selbst seinem Vater nicht, zu geben; im Hause 178 der Rue St.Honorc hatte Trabucco der FrauMvus- >et, Eigenthümern, des Hotels, die Bemerkung ge macht, daß die Schlösser der Möbel nickt

hinreichend fest seien; er hatte deshalb bei Liaid einen neuen, zu verschließenden Kasten gekauft und den Inhalt seines Sackes darin aufbewahrt. Als sich Greco im Hotel de NapleS einquartierte, ließ er die Schlösser seiner Möbel durch einen Schlosser untersuchen. Er wollte seine Effekten selbst in sein Zimmer brnigrn. Er verzögerte so viel als möglich die Vorzeigung seiner Papiere unv die seiner Freunde. Erst' am t. Jänner ermöglichte es die Frau Thierry, Eigenthum erin des Hotels, daß ihr die Pässe Tra

- bucco'S, Jmperatori's und MaSpoli's vorgezeigt wur den; Grero. dem der Gedanke, daß die Bücher von dcn Polizei-Inspektoren untersucht werden würden, unerträglich erschien, gab erst am zweiten Jänner seine Zustimmung zu seiner regelmäßigen Einschrei. bung. Mit e inem Worte, die verschiedenen Schritte dieser Männer verriethen ein Gefühl der Unruhe; sie nahmen gewöhnlich die Fürsorge, wenn sie ausginge», einen der Ihrigen im Hotel zur Ueberwa- chung zurückzulassen. Der Kellner, welcher sie bediente

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 20.06.1868
Umfang: 8
zur Folge hätten, erlaubt sich der Zentral-Ausschuß im Interesse dieses für Tirol so hochwichtigen Gegenstandes eine gewiß nicht unbillige Vorstellung machen zu sollen, als dieselbe Angelegenheit durch einen Zeitungs- Artikel bereits in das Publikum gedrungen ist. So begreiflich und natürlich eS ist, daß der löbl. Betriebs- Direktion eine Obst- und Traubenversendung, schlecht versorgt, Un annehmlichkeiten bereiten muß, die sie zu beseitigen wünscht, eben so klar ist eS. daß jedem einzelnen Versender

, nachdem die löbl. Betriebs-Direktion im Prinzipe zu einer günstigen Entschließung gekommen sein wird, am zweckmäßigsten seiner Zeit im gemeinsamen Einverständniße mit der Handelskammer und dem landwirthschaftlichen Bezirksvereine zu Bozen am sichersten eruirt werden könnte. Der unterzeichnete Zentral-Ausschuß hat bisher die Ueberzeugung gewonnen, daß die löbl. Betriebs-Direktion, wo es sich um Dinge von allgemein anerkanntem Interesse handelte, jederzeit bereitwillig, soweit möglich, und freundlich

entgegen kam; derselbe zweifelt daher keineswegs, daß seine diesfällige dringende und erste ähnliche Bitte bei der ungeheuern Wichtigkeit dieser Sache für die Volkswirthschaft, und bei der so leichten, beziehungsweise unkostspieligen Ausführbarkeit keinen minder günstigen Erfolg haben werde. Mit vorzüglicher Achtung Innsbruck, am 27. Mai 1863. Der Zentral-Ausschuß des k. k. tirol. Landloirthschasts-Vertilles. Meran, 12. Zum. (Eine Profeßfeier. Erzher zog Heinrich.) Am letzten Dienstag wurde im nahen

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 24.11.1864
Umfang: 6
hin, damit ich nicht etwa mit einem anderen Vetturin anknüpfe. (Brotneid!) Ich: Ihr Italiener kennt uns Deutsche schlecht. Bei uns gilt die Regel: Ein Mann ein Wort Er: (Den silbernen Fapalivo einsteckend.) Auch recht. — Wohin befehlen euere Herrlichkeit? Ich: Morgen Punkt 6 Uhr Früh zum Hotel dclla Minerva. Er: Si Vossiguoria. Sie werden einen Vetturin kennen lernen der Pünktlichkeit liebt! Addio. I ch: Servitor sao zu deutsch: Gehorsamer Diener, und somit war der Handel abgeschlossen. Ich (ab.) Auf meinem Heim wege

zux Minerva überrechnete ich, ob eS etwa morgen ein kurzes Meßchen in der Kirche sopra Minerva trage, da diese Kirche gerade an daS Hotel della Minerva anstößt. Die ver heißenen Pünktlichkeiten des Vetturin schlug ich ungeachtet seiner Versicherung auch nicht hoch an und so beschloß ich eS dennoch zu wagen eine hl. Messe zu hören, da meine Mutter eS mir von Jugend an gar so sehr anS Herz gelegt hatte. Der Morgen meiner Abreise war angebrochen ein herrlicher September Morgen, das Bündel lag

auS. Da hab ich eS nun mit meiner Mutter guten Lehren. Der Vetturin ist fort und mir bleibt — daS leere Nachsehen. Doch wir werden erfahren, daß ich meiner Mutter Unrecht that. Eine Mutter ist halt doch im mer klüger als der Sohn. Ich trat wieder in das Hotel und trieb endlich einen der Kellner auf, alles andere Hotel-Perso nale ruhte noch in den Armen deö süßesten Schlummers. Wie bekannt ist eS in großen Hotels gang und gäbe NachtS lange zu wachen und morgens lange zu schnarchen. Ich erkundge mich, ob kein Wagen vorgefahren wäre

und er behauptete keck und kühn, nicht ein Mäuschen habe sich in und vor dem Hotel gerührt. Allo nichts Vetturino fragte ich nochmals? Mente sprach der Kellner und kehrte mir gähnend den Rücken. Ich ver wünschte alle Pünktlichkeit, hatte jedoch noch eine kleine Hoff nung für die italienische Unpünktlichkeit und schlenderte daher auf dem Platze vor dem Hotel eine Zeit lang auf und ab. Ich pfiff auS Langweile Arien deutscher Lieder vor mich hin, und betrachtete dabei ein Paar gemüthliche Buben

genfertige Mann zuvor, machte mir Vorwürfe, daß ich ihm von Rom davonlaufen wollte, daß er nicht zur rechten Zeit im Hotel della Minerva eingetroffen, sei Niemand anderer als zwei Passagiere aus Belgien schuld, die gar nicht aus den Federn gewollt hätten. Sehen Sie fuhr er mit lieblich einla dender Stimme weiter, dort steht die Kutsche, die zwei Herrn,

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.09.1864
Umfang: 4
, ihn in seinem Hotel zu besuchen und läßt sich schottische Dudelsackpfeifer kommen, die zu diesen impro- visirten Matineen und Soiröen aufspielen müssen. Er geht aus vollkommen angekleidet und kehrt mehr als halb entblößt zurück, indem er Rock, Weste, Hut, Schuhe rc. unterwegs vertheilt hat. Innerhalb wie außerhalb des Hotels erscheint er in einem dem Urzu stand fast gleichen Kostüm, das eben in nichts mehr als einem sehr kurzen Flanellhemdchen besteht; auf dem Kopf trägt er als Helm ein silbernes Schüffelcouvert

) zu machen. Er wird zum Schrecken Aller; denn selbst bei Nacht ruht er nicht, sein Treiben ist da womöglich noch weit schlimmer und (bei Licht und Feuer) gefähr licher. Das Hotel fängt an leer zu werden. Der arme Wirth ist trostlos; er weiß nicht, wie es anstellen, um Ruhe ohne Eklat zu erzielen. Er verfällt auf die Idee, den „Honourable' spazieren zu fahren. Gedacht, gethan. Eine Equipage mit Vieren fährt vor; die neue Farce scheint den Bruder des Carl of Airlie zu er götzen. Er gibt sich den Freuden einer Spazierfahrt

? aus den Fluthen und kehrt dann scheinbar ermattet nach dem Hotel zurück. Hier beginnt er jedoch seinen Unfug auf's Neue und schlimmer, denn zuvor. Endlich faßt sich der Wirth ein Herz und telegraphirt an einen der jüngrrn Bruder des Lords. Dieser erscheint umgehend, ist jedoch ebenso wenig als irgend ein Anderer im Stand, auch nur den Schatten eines Eindrucks auf seinen Bruder zu machen. Der Wirth versucht nun ernst aufzutreten. Empört über diese Frechheit befiehlt Ogilvie, seine Sachen zu packen

und dieselben nach dem Adler-Hotel zu bringen. Man ist glücklich, man ist ihn endlich los. Doch sein Ruf ist ja längst vor ihm im Adler gewesen und er findet verschlossene Thüren. Er will zum Royal Hotel zurück; doch auch hier hat man Vorkeh rungen getroffen, um nicht aufs Neue von dem bösen Gast heimgesucht zu werden. Einen Moment überlegt Ogilvie, dann verschwindet er. Nach Dunoon Castle geht sein eiliger Lauf. Dieses alte Schloß wird von Herrn Eglinton und Familie bewohnt. Er zerschlägt eine der großen Spiegelscheiben

in den Parterrefenstern, klettert ins Zimmer und macht sich's auf einem eleganten Ruhebett bequem. Den Gärtner, der den Einbruch gesehen und nun eintritt, um ihn hinauszuweisen, wirft er aus dem Fenster; ein Gleiches widerfährt dem Sohn des Herrn Eglinton. Endlich macht er sich im Grauen des Morgens auf die Beine. Aufs Neue zieht er am Royal Hotel wüthend die Klingel; doch man öffnet nicht. Fluchend und stampfend steht er da, als plötz lich Herr Eglinton Vater erscheint, begleitet von zwei handfesten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.08.1870
Umfang: 6
, das die Franzosen zu einer Schlacht aufgedonnert haben, schreibt der Berichterstatter der „N. F. Pr.' Nachstehendes vom 2. August 1 Uhr Nachmittags: Heute um halb 11 Uhr dröhnten plötzlich mehrere rasch aufeinander folgende Kanonenschüsse von den französischen Bergen herüber, dann heftiges Klein- gcwchrfencr, wieder Kanonenschüsse u. s. w. Ich eilte rasch aus dem Hotel über die neue Saarbrücke und wollte eben die Straße nach dem Exerzierplatze einschlagen, als mir von denselben in geradezu un regelmäßiger

Flncht eine Kompagnie der Vierziger- Füsiliere entgegenkam. „Sechs- bis achttausend Mann Franzosen sind im Anrücken, bestehend ans Infanterie, Kavallerie und verhältnißmäßig viel Artillerie,' hieß eS; „sie werden bald ans dcm Exerzierplätze sein!' Ich lief also schnell zurück in'S Hotel, hing meinen Tornister um und steckte das Feldglas und die Nnmslasche ein, zahlte meine Rechnung und eilte die St. Johannstraße entlang. Da erdröhnt plötzlich ein Kanonenschuß aus nächster Nähe; eS mußte schon

eine Kanone auf dem Exerzierplatze sein. Als ich in'S Hotel Hagen kam, vor welchem ein Bataillon Vierziger marschbereit stand, sah ich vom Hinter Hause dieses Hotels, wie eben die Franzosen an der uns gegenüberliegenden Seite deS Exerzierplatzes - welcher, ein regelmäßiges, viereckiges Plateau, die ganze Stadt St. Johann, sowie den Bahnhof und die Hügel dahinter beherrscht — eine Batterie aus führten. Es dauerte nicht lange, so donnerte auch schon die erste Granate herüber. Dieselbe fuhr in das Dach

eines großen, mit Ziegeln gedeckten Wohnhauses, explodirte und setzte sofort den Dach stuhl in Brand. Die zweite Granate traf den Bahnhof, hinter welchem gleichfalls ein Bataillon Vierziger stand. Nun fielen die Schüsse sehr schnell aufeinander, alle in der Direktion über das Hotel Hagen gegen den Bahnhof. Viele explodirteu ober den Häusern St. Johanns und demolirten die Dächer; andere sielen in die Straßen und zer schmetterten Fenster und Läden. Binnen einer halben Stunde stand ein Dutzend Häuser

ein Geschoß fuhr, jammerten und weinten die Weiber, an besonders die Dienstmägde, daß es zum Erbarmen I'?! war. Um das Hotel Hagen schwirrten die Shrap- nels, daß wir stets gefaßt waren, im nächsten Au- geublicke eine in das ebenerdige Zimmer fahren zu ehen, in welchem sich Alles bunt durcheinander zu- 'aiiimengedrängt hatte. Da waren zwei jnnge Damen, welche sich ver- hältnißmußig sehr ruhig in ihr Schicksal ergaben; da waren vier Engländer, welche mit echt englischem Humor in dieser gefährliche

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.06.1863
Umfang: 4
, und setzte sich selber daS gebotene auf, daS eigene aber der Aebtissin, indem er fragte, ob es ihr nicht gut stehe. Der Scherz verbreitete allgemeines Heiterkeit unter den Anwesenden. Die Aebtissin versicherte das Kloster werde daS Geschenk für immerdar als ein theueres Angedenken aufbe wahren. — Sin Wiener Hotel. Zu den Sehenswürdig keiten Wiens gehört jetzt das Hotel Heydner, daS in diesen Tagen eröffnet worden ist. DaS Hotel, ei» wahrer Prachtbau, enthält gegen t50 Zimmer in 3 Stockwerke» uud 6 große

Säle. Zum ersten Male findet man in einein Wiener Hotel ein Pavillon. daS höchst elegant eingerichtet ist und Raum für 40 bis 30 Besucher enthält. Sämmtliche Zimmer und Sa lons sind von Wiener Industriellen eingerichtet; man erzählt, daß ein Teppichfabrikant allein für 60.000 fl. Teppiche lieferte. Der Eröffnungstag deS HotelS gab den Fiakern Gelegenheit zu einem Wettfahrt», an dem das Comite veS Trabclubs nicht betheiligt war. Herr Heydner hatte demjenigen Fiaker, der den ersten Gast ihm znsühren

würde, eine Belohnung von 30 fl. versprochen. Das Hotel wurde Montag Mit tags eröffnet. Um ^3 Uhr langte der Schnellzug auS Prag an; Sie können sich den Wetteifer unserer Rosselenker denke». Zehn Minuten »ach Eintreffen deS ZugeS im Nordbahnhofe war der erste Gast im Hotel Heydner angelangt; der Fiaker erhielt die ver sprochene Belohnung. Amtliches. Von der Finanz-LandeS-Direklion für Tirol und Vorarlberg wird aus den im ReichS-Gesetz- Blatte — X Stück, Nr. 26 — enthaltenen Erlaß de« t. k. Finanz-Ministeriums

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1870
Umfang: 8
, 2. August, 1 Uhr Mittags, schreibt man der „N. Fr. Pr.': Heute um halb II Uhr dröhnten plötzlich mehrere rasch aufeinander folgende Kanonenschüsse von den französischen Bergen herüber, dann heftiges Klein gewehrfeuer, wieder Kanonenschüsse u. s. w. Ich eilte rasch aus dem Hotel Hagen über die neue Saar brücke und wollte eben die Straße nach dem Exercier- platze einschlagen, als mir von demselben in geradezu unregelmäßiger Flucht eine Compagnie der Vierziger- Füsiliere entgegenkam. „Sechs

- bis achttausend Mann Franzoseu sind im Anrücken, bestehend aus Infanterie, Cavallerie und verhältnißmäßig viel Artillerie', hieß eS; „sie werden bald auf dem Exercierplatze sein!' Ich lief also schnell zurück ins Hotel, hing meinen Tornister um und steckte das Feldglas und die Rum- fiasche ein, zahlte meine Rechnung und eilte die St. Johannstraße entlang. Da erdröhnte Plötzlich ein Kanonenschuß aus nächster Nähe; es mußte schon eine Kanone auf dem Exercierplatze sein. Als ich ins Hotel Hagen kam

— eine Batterie aufführten. Es dauerte nicht lange, so donnerte auch schon die erste Granate herüber. Dieselbe fuhr in das Dach eines großen, mit Ziegeln gedeckten Wohnhauses, ex- plodirte und setzte sofort den Dachstuhl in Brand.- Die zweite Granate traf den Bahnhof, hinter wel chem gleichfalls ein Bataillon Vierziger stand. Nun fielen die Schüsse sehr schnell auf einander, alle in der Direction über das Hotel Hagen gegen den Bahnhof. Viele explodirten ober den Häusern St- Johanns und demolirten die Dächer

, nicht noch das Leben zu ver lieren. In den Häusern, welche an der Schußlinie gegen den Bahnhof liegen und in welche jeden Augenblick ein Geschoß fuhr, jammerten und weinten die Weiber, besonders die Dicnstmägde, daß es zum Erbarmen war. Um das. Hotel Hagen schwirrten die Shrapnels, daß wir stets gefaßt waren, im nächsten Augenblicke eine in das ebenerdige Zimmer fahren zu sehen, in welchem sich Alles bunt durcheinander zusammengedrängt hatte. Da waren zwei junge Damen, welche sich verhält nißmäßig sehr ruhig

ich hier neben der Whistpartie diese Zeilen schreibe. Ob Sie dieselben überhaupt erhalten werden, ist die Frage; eS scheint schon mehr als zweifelhaft, ob es uns gelingen wird, den Franzosen zu entfliehen. Sie schießen unglaublich viel — jeden Augenblick donnert ein neues Geschoß herüber. Die Straßen sind wie ausgefegt, keine menschliche Seele iMzu sehen. .'.5 ' - Nur eine Compagnie Vierziger-Füsiliere steht noch vor unserem Hotel — auch sie flüchtet endlich. Italien und Preußen. Ueber die letzten

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 08.04.1868
Umfang: 8
Beilage zum.Südtiroler Volksblattt Nro. 28. Flat des landwirtschaftlichen Zweck und Wirkungskreis der Gesellschaft des land- wirthschastlicheu Ayirks-Vereius Dozen. 1. Es bildet sich mit dem Sitz in Bozen als land- wirthfchaftlicher Vezirks-Verein eine Gesellschaft von Land wirthen und Freunden der Landwirthschaft, unter dem Zentral- Ausschnß der k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft zu Innsbruck. Dieser Bezirks-Verein hat den Zweck, landwirtschaft liche Kenntnisse aller Art zu verbreiten

, oder Ehrenmitglieder, welche der Bezirksverein aus Dankbarkeit oder Verehrung dazu ernennt, ohne ihnen Verpflichtungen aufzulegen. 3. Die Aufnahme der wirklichen und Ehrenmitglieder Uten Bezirks-Vereins Bozen. geschieht auf Vorschlag eines Mitgliedes bei nicht öffentlichen Bezirks-Vereins-Versammlungen durch relative Stimmen mehrheit. Die Namen der Aufgenommenen werden zur Kenntniß des landwirthschaftlichen Zentral-Ausschusses zu Innsbruck gebracht. 4. Die Mitglieder erhalten die Statuten des BezirkS- Vereins

aus dem BezirkS- Vereine treten, womit alle seine Vereins-Rechte und Vereins- Pflichten erlöschen; nur hat, wer im Lauft des Jahres auS- tritt den ganzen Jahresbeitrag zu zahlen, und die AufnahniS- karte zurück zu stellen. Als Jahr wird das gemeine Kalenderjahr angenommen. Die Namen der Austretenden sind dem Zentral-AuS- schusse zu melden. Von dcr Einrichtung der Gesellschaft. 8. Die Gesellschaft begreift: a) den Bezirks-Verein Bozen, bestehend ans den Vereins- Mitgliedern der Stadtgemeinde Bozen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1868
Umfang: 6
— wie der Verlaus der Historie be weist — auch der Heldin , einer heimlich liebenden Hausherrnstochter, beizubringen wußte. Der große Finauzmann und kleine Spekulant wohnte in einem der ersten Hotels und leitete seiuen Entsührungsplan — denn um nichts Geringeres als um eine Entfüh rung handelte eS sich — damit ein, daß er in selbi> gem Hotel vor etwa drei Wochen für eine Dame ein geräumiges, elegantes Appartement bestellte, das zu erlangen ihm natürlich nicht sehr schwer fiel. ES verging Tag um Tag

und die in Aussicht gestellt. Dame erschien nicht, um von ihrer Wohnung Besitz zu nehmen; dafür aber liefen in einer Art geometri scher Progression für die Dame diverse Gegenstänoe, Wäsche, Krinolinen, Roben u. s. w., im Hotel ein- Der Hotelier, durch die Thatsache, datz ein Zimmer in feinem Hotel leer stand, während er Hunderte von Gästen unbefriedigt weiterziehen lassen mußte, aus jene Manipulation aufmerksam gemacht, wollte eben Schritte zur Lösung des Zimmerräthsels versuchen, als sich ihm eine bejahrte Dame

mit der ernsten Aufforderung vorstellte, die ihrer Tochter sehlenden Gegenstände, welche in sein Hotel gebracht worden sein mußten, auszuliefern. Der Hotelier konnte dies von Rechtswegen nicht thun, da der junge Mann das gegen protestirte, und so entspann sich eine Verwick lung, welche demnächst bei Gericht ihre Lösung finden wird. Die diversen Effecten wurden natürlich im Einverständnisse deS liebenden Mädchens von dem jungen Manne in'S Hotel gebracht — erst sollte eben das Eigenthum, dann in natürlicher

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1870
Umfang: 4
Flügel der Bonnarsch der 1. Division (Stephan) begonnen wmde, deren Spitze um l Uhr daselbst eintraf. Um S Uhr schritt man zum concentrischen Angriff und um halb 5 Uhr waren die Höhen nach einem erbitterten Kampfe ge nommen. Unsere Verluste sind bedeutend. Der Feind Das unheimliche Hotel. Eine Eriminalgeschichle. Bor einigen Tagen saßen wir Abends beim Kamin- feuer und hatten die „harten Zeiten' bereit» so voll ständig erschöpft, daß sich nichts mehr darüber sagen ließ. Das Gespräch kam

auf die Criminalfälle, die in jüngster Zeit abgeurtheilt worden. .Da gerade« von Diebstählen die Rede ist', sagte einer der An wesenden, „so fällt mir ein merkwürdiger Fall ein, der einst in meinem eigenen Hause geschehen ist. Wenn eS Sie interesfirt. so werde ich ihn erzählen.' Der Name des Sprechenden war Bartön — Onkel Sim nannten wir ihn gewöhnlich, denn er hieß mit dem Taufnamen Simeon. Er war in vorgerückten Zähren und hatte den größten Theil seines Lebens «in Hotel geführt. Wir waren begierig, feine

Ge schichte zu höre« und er erzählte, wie folgt: Vor ungefähr zwanzig Jahren führte ich ein Hotel in den westlichen Theilen dieses Staates. Der Ort viar sehr gut, denn die Zahl der Reisenden war sehr beträchtlich und eine große Anzahl Stammgäste be suchte mein HauS. Es war am ersten Juli des Jahres 18 . ., als gegen Abend ein glänzender Wägen vor meinem Hotel anfuhr. Sobald der Kut scher von seinem Bocke gestiegen, bat er einen von meinen Leuten, zu kommen und ihm zn helfen. Der Wagen wurde geöffnet

» ein Todesfall im Hotel vorkam, aber es ließ sich nun nicht mehr helfen. Eine Woche verfloß und Luton schien jeden Tag schwächer zn werden. Er konnte nicht mehr außer dem Bette sein und der Arzt kam jeden Morgen und bisweilen auch am Abend. Clara war die auf opferndste Pflegerin und ich merkte, daß sie zuweilm die ganze Nacht bei ihrem Vater aufgeblieben sein mußte. Eine» Morgen» erhielt ich einen Brief au» New» Dort von einem Advocaten, der fünf Tage mit» seiner Frau und Tochter in meinem Haufe gewohnt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1865
Umfang: 6
in Oberlahnstein angekom men war, hatten sich von den eingetroffenen etwa 30 Abgeordneten uud den übrigen Festtheilnehmern die meisten bereits zu Schisse begeben. Uebrigens waren die Gasthöse daselbst, insbesondere dasHotel „Lahneck,' wo die gegen 4 Uhr eingestellte politische Versamm lung stattgefunden Halle, noch mit vorzugsweise aus Preußen angelangten Personen gefüllt. Als das De- tachemeut an dem Hotel „Lahneck' vorbeimarschirte, wurde dort von einer sich im Garten gegen das Ge länder drängenden größeren

Anzahl Personen „Hoch' geschrieen und demnächst gepfiffen. Der Regierungs- Commissär trat in das Local ein, nnd fand nun das dort anwesende Publicum vollständig ruhig, so daß (da den eingezogenen Erkundigungen zufolge das vorgefal lene Pfeifen von nicht zu ermittelnden Personen ge schehen war) zu einem Einschreiten vorerst keine Ver anlassung gmommen wurde. Einige Zeit nachher wurde in dem Hotel „Lahneck,' in dessen Nähe die Truppe auf einem freien Platz aufgestellt worden.war, mehrfach „Hoch

projectirt gewesenen und polizeilich inhibirten Abgeordnetenfest. Nachdem die Festversammlung be endet war, und ein großer Theil der anwesenden Ab geordneten und Festgäste gegen 4 Uhr mit den beiden zur Verfügung stehenden Dampfbooten die Rückfahrt , angetreten hatte, rückte gegen halb 5 Uhr nassanisches ' Militär, von Wiesbaden kommend, in Lahnstein ein. Da wir beschlossen hatten mit der Eisenbahn anstatt mit den Dampfbooten zurückzukehren, warteten wir im Garten des Hotel „Lahneck'' auf die Abfahrt

, welches Gesicht, Rock, und Hemd des Verwundeten bedeckte, sprang er mft dem Ruf: „Halt,, nicht weiter!' vor die angreisenden ? Soldaten,, und stieß nun zum erstenmal den Befehl, hervor den Garten augenblicklich zu verlassen. Die . Unterzeichneten, deren Hüte ihnen vom Kopf geschlagen,. deren Ueberziehröcke zu Boden getreten waren, folgten sofort diesem Befehl, und. führten den Verwundeten in das Hotel „Stadt Köln,' wo ihm der erste Ver band angelegt wurde. Wir erklären ausdrücklich daß vor diesem Act

der brutalsten Gewalt in dem Garten des-Hotel„Lahneck,' solange das« Militär in dessen Nähe stand, weder Reden gehaltm: wurden noch ge sungen worden ist. Wir wiederholen daß eine Aufsor-. derung. uns - zu entfernen vor dem - Angriff der So lda-n ten nicht an uns ergangen ist; daßiwir fern von je?: der Ruhestörung in friedlichster Weise beisammen sa ßen, und wir erkören daß wir bereit sind das oben Gesagte eidlich vor Gericht zu erhärten. Hr. Adolf Köttgeu ans London und Hr. Bornemann ans Lahn stein

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