«ff*?»* a ’? o t 1 * ,'s e I t »I n >z Donneisiag. ben 27. Geptember 1934 Nr. 218 Litwinow sucht ein Hotel einstehen kann. Es ist wie die Schlußszene in Gogols „Re visor": alles ist erstarrt und keines Wortes fähig . . . Während noch diese Fassungslosigkeit in der Halle herrschte, fährt ein paar Minuten vor 6 Uhr in rasendem Tempo ein schweres Auto vor dem Hoteleingang vor. Lit- wmow, in einem grauen Anzug und breitkrempigen schwär» zen Hut, entspringt dem Wagen. Er läuft schnell die Stu fen
waren in sein Hotel gegangen, um den Volkskommissar nach seiner Rück kehr aus der „Bavaria" zu interviewen. Sie haben lange und vergeblich gewartet. Litwinow war wieder über die Grenze gefahren und blieb in Evian. Die Teuerung in Deutschland Berlin, 25. September. (-) Die Preise für auslän dische Waren sind in Deutschland in der letzten Zeit außer ordentlich gestiegen. Im Zusammenhang mit der immer schärferen Einsuhrdrosselung. Infolgedessen hat sich das Reichswirtschaftsministerium veranlaßt gesehen, die Preise
kein Miß trauensvotum gegen ihn eingebracht. Ach, da kommt auch schon der Präsident von Georgien selbst herein! Er ist be» gleitet vom ständigen Vertreter Georgiens in Genf, den die Unbill derzeit zwingt, nicht i m, sondern nur a m Völker bund zu wirken. Immer neue Gäste und Besucher kom men ins Hotel. Herr Schulgin ist soeben gekommen, der Führer der national-ukrainischen Bewegung, einer der markantesten Repräsentanten der weißen Emigration. In seiner Begleitung ist die scharmante Madame Milena
und es Zeit war, in das „Batiment Electoral" zu fahren, trafen sich die Teilnehmer der Gesellschaft wieder in der Halle. Der alte Präsident kam die Treppe herunter, ehr fürchtig von seinen Ministern begleitet. Die Ukrainer wa ren schon unten, ein paar Vertreter anderer unterdrückter Völkerschaften waen gleichfalls gekommen, um ihre Lei densgenossen aus den anderen russischen Gebieten zu dieser tragischen Sitzung abzuholen. Aber was ist denn los? Vor dem Hotel steht eine rie sige Menschenmenge, ein starkes
Aufgebot von Polizei ist angerückt, man hat ein Seil über die Straße ge zogen, damit sich niemand dem Hotel nähere. Ein Heer von Photographen und Kinooperateuren ist im Laufschritt angekommen. In kurzen Abständen tauchen merkwürdige Männer im Hotel auf: sie stellen sich am Ein gang aus, auf den Treppen, am Fahrstuhl, in der Bar. auf der Terrasse, und werfen mit mißtrauischen Blicken um sich. Es sind Detektive und Kriminalbeamte, in dieser ihrer Eigenschaft um so unverkennbarer, je mehr