i kr. A n die aufgehende Sonne i m neuen Jahr 1302. freudige Empfindungen durchströmten mein Herz am ersten frühen Morgen dieses Jahrs. Bey einem Lüstern Lampenlichte saß ich, und harrte durch beeisete Glaser dem kommenden Tag entgegen. Da kömmt er, rief ich mit neubelebtem Muthe, da kömmt er! Schon gesellen sich feine ersten rosigten Strahlen zu dem Lazur des Himmels und zu dem Schnee der Berge am Horizont. Herrliches Farbengemische, das einen heitern Tag verkündiget! Täuschende Träume, schreckende Nachtbilder
, mit Blut gesättigte Vampyren, m: schwindet. — Euer Reich geht vorüber! Schnöde Wohllüstlinge, schlaue Diebe, arge Betrüger, grausame Räuber, alle, die ihr Nacht und Finsterniß liebet, fliehet das wer-- dende Licht, das die Spuren eurer Schandtharen beleuchten wird ! Ha ! Da steigt sie herauf, still und ernst, in ihrer abgemessenen, unaufhaltsamen , unab lenkbaren Laufbahn ! Da steigt sie herauf die Sonne! — Eine reizende Gefährtin wandelt unzertrennlich an ihrer Seite (1), — Weg mit deinem Lichte
, armselige Lampe! Erstgeborne, schönste der Töchter des Himmels und derNatur, höchste Kraft der Schöp, fung, bestes Gut des Menschengeschlechtes, Sonne, sey mir, sey meinen Brüdern gegrüßt, sey uns hienieden, nach einer langen Winternacht willkommen! Weit von uns ist zwar noch Deine Strasse (2). Noch erwärmst Du uns nicht. Noch sind wir gezwungen, bey der erkünstelten Glut unserer Oefen die Deinige zu entbeh, ren. Aber schon näherst Du Dich uns (z). Dein wohlthätigeS Lickt dringt indessen schon