5 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1910/20_08_1910/BRG_1910_08_20_3_object_776013.png
Seite 3 von 16
Datum: 20.08.1910
Umfang: 16
besitzt, schreibt über; Flucht aus dem Hotel den Futz, doch ist die Ber- die Katastrophe folgendes: Das Hotel war mit letzung nicht schwerer Natur. 3m Vrand des Aarerseehotels. Inmitten eines bewaldeten Plateaus zwischen Vigo di Fassa und dem wie ein Märchensee ein gebetteten Karersee dehnten sich die weiten Anlagen, in deren Mitte das mächtige Hotelgebäude stand, trotz seiner Größe die Landschaft nicht im geringsten störend, die gerade hier mit der Rosengartrngruppe und dem Latemar

einen der schönsten Punkte der Dolomiten bot. Das Hotel selbst betrat man durch eine mächtige Halle, die lauschige Plätzchen, prächtige Originalgemälde verschiedener bekannter Tiroler und auswärtiger Künstler mit Sujets aus den Alpen, verschiedene Jagdtrophäen wie Gemsen, Steinböcke und Bären aus dieser Gegend zu einem autzer- ordentlich gemütlichen Aufenthalt machten. All das ist nun dahin vom tückischen Element des Feuers. Das Karerseehotel war vorbildlich für solche Untere nehmen in Tirol

. Das Hotelpersonal eilte in den fünften Stock, und über eine Stunde lang bemühte man sich ver zweifelt, aber vergeblich, mit Löscheimern und an deren Gefätzen das Kaminfeuer zu unterdrücken. Im Hotel wutzte man mittlerweile gar nicht, datz eine wirkliche Gefahr im Anzuge fei, bis plötzlich gegen 11 Uhr vormittags die lichten Flammen aus dem Dachboden schlugen. Das Hotel, das nur zwei Monate Saison hat und die übrige Zeit des Jahres geschlossen bleibt, war gegenwärtig vollständig besetzt. Der Schaden dürfte

stieg ins Ungemessene. Dazu kam, datz viele Fremde Ausflüge gemacht hatten, einzelne Angehörige waren zu Hause geblieben und wutzten nicht, ob ihre Anverwandten auswärts seien oder etwa in dem brennenden Hotel sich befänden. Man sah verzweifelte Eltern, die jammernd durch das Haus eilten und ihre Kinder suchten. Glücklicher weise ist kein Verlust an Menschenleben zu beklagen. In der Zeit zwischen 10 und 11 Uhr wurden die meisten Zimmer noch ausgeräumt, allein di« Ausflügler und die Bewohner

verlassen fluchtartig den Ort. Schauerlich wüst liegt die Brandstätte da, Rauch steigt aus den Gebäuderesten auf und ringsum sind Trümmer, Einrichtungsstücke, Gepäck, Mobiliar auf den Wiesen verstreut. Eine autzerordentliche Leistung oollführten die Landesschützen von Moeno, die den dreistündigen Weg in Fünsoiertelstunden zurücklegten. Sie zogen um das brennende Hotel einen Kordon, um die vielen unter den Trümmern liegenden Kostbarkeiten zu schützen. Nur eine Person erlitt eine Verletzung; eine Dame

1