Beiträge werden dankbarst angenommen. - Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. Abonnements werden jederzeit entgegengenommen. UrreiUs rai Wiener Ge- MWfls-KUM (Eigenbericht.) Mit der einstimmigen Annahme einer Reso lution, die sich gegen die national separistische Bewegung in den sozialdemokratischen Gewerk schaften richtet, hat der W euer Gewerkschafts kongreß geschlossen. In der Sache ist damit sehr wenig geschehen, an dem Tatsächlichen sehr wenig geändert worden
ist das, was die Ge nossin Skannina aus Brünn erzählt hat. In der sozialdemokratischen Krankenkasse, in der Volks bank und anderen Unternehmungen der Sozial- demokraten in Brünn seien, lange bevor der eigentliche Kampf um die nationale Selbständig keit der tschechischen Sozialdemokraten ausbrach, alle Mittel ausgenützt und alle Vorbereitungen getroffen worden, um den Erfolg zu sichern. Die tschechischmationalen Genossen haben es ver< standen, alle Beamtenposten mit national ge sinnten Tschechen zu besetzen, ohne lang
darum zu fragen, ob diese auch Sozialdemokraten sind. „Geradeso" — sagt wörtlich die Genossin Skan nina — „wie bei den staatlichen Aemterbesetzun. gen, ist nicht auf die sachliche Eignung gesehen worden, wenn es nur ein Tscheche war, der ange stellt wurde." Bittere Vorwürfe hat die Wiener Gewerk schaftsleitung darob hören müssen, daß sie es duldete, ja nicht bloß das, daß sie es förderte, wenn die tschechischen Genossen sich in den Ge werkschaften national zu organisieren begannen. Der Bergarbeiter
bestehenden Zentralleitung der sozialdemokratischen Gewerkschaften. Wie aber die Tschechen die Sachlage nicht bloß national, sondern auch wirtschaftlich auszu nützen verstanden, das hat ein Bauhilfsarbeiter Genosse Wenzel aus Wien, erzählt: Die tsche chischen Genossen haben sich sieben Wochen lang von uns unterstützen lassen und nach der Aus sperrung sind sie dann darangegangen unsere Organisation zu zertrümmern." Und ein anderer Genosse, der Eisenbahner Müller erzählt: „Wir haben in Prag
^ Gerossen Großgasteiger, daß es auch schon in Innsbruck an die Gründung tschechisch national' Gewerkschaftsvereine geht, und der Genosse Arbeitet aus Bielitz hat dieses Ausgret- f n der tschechisch-nationalen Agitation mit den Worten gekennzeichnet: „Wir haben es nicht mit ein m Separatismus zu tun, sondern mit einem Imperialismus, denn diese Bewegung ist nicht territorial begrenzt, sie erst, eckt sich über daS ganze Reich und wer weiß, ob sie nicht über die Grenze hinaus gehen will, wo es überhaupt