C/I iG-2ß‘ZG&3<S9&3CaQG'3& Achleitner.! ^ SDMBLSDSDSDÄEL^SD^SSD^'V^ ■ ': ■■ 1 ■■ ' .. ‘ ■ ■ schlägt mit den Hinterläufen aus, dann fällt er flüchtig über die Bahn, ohne daß Kaß seine Kugel anbringen kann. Nach wenigen Fluchten' steht der Hirsch und hustet., „Lungenschuß ! Der Hirsch ist unser! Nur jetzt die Fluchtrichtung behalten!" flüstert Kaß und hält Klara mit raschem Griff zurück. „Still! Nicht nachrennen! Der Hirsch hat die Kugel in der Lunge und wird bald verrecken!*) Brav, Klara

? Ein guter Schuß ! Der Hirsch ist gut Zwanzig Gulden wert!" „Wenn ihn nur nicht der Zach zu früh findet?" „Beileib! In einer Stund' haben wir den Hirsch und- dann tpird er gleich Aerwirkt!" „Pst! Er schiebt ab!" „Laß ihn nur, gleich wird er wieder husten und sich hocken!**) Thatsächlich unterbrach der schwerkranke Hirsch die Flucht, hustete in schweren Klumpen den Schweiß (Blut)- aus und zog ins Holz. Scharf, prägte sich Kaß den Einwechsel ein und schlich dann mit raschen Füßen, die Büchse schußbereit

, im Bogen um den Almboden davon. -Fiebernd vor Aufregung harrte Klara d es Weiteren; von Schlaf kann in dieser Nacht keine Rede sein. Eine Stunde, lang, schier endlos, vergeht, dann ertönt der Gemspfisf vom Tann her, und Klara hastet hinüber der Stelle zu, wo- der kranke Hirsch eingewechselt ist. Und -da schleppt auch schon Kaß den schweren verendeten Hirsch- durchs Unterholz heraus. „Greif zu?" Klara faßt zu an den Stangen: wortlos schleppt - das- Paar den Hirsch über den grasigen Boden. Ausgescheucht

rumpelt das Galtvieh in die Höh, daß die Blechglocken schebbern, und springt in plumpen Sätzen davon, um sich dann wieder nieder zu thun. In der Stille der Rächt hackt und schneidet Kaß am Hirsch herum, eine wahre Metzger^ arbeit: Die Schlegel, den Ziemer perbirgt Klara Zutiefst im Mmkellerl und breitet rasch geholte Daxen (Tannzweige) darüber. Kaß gräbt in die Dungstätte hinter der Alm ein *) MaleLwort für den waidmünnischen Ausdruck „verw enden". **} Mederthun - im Wundbett sagt der Jäger.

' •; Im Gebiet d-s Großglockners. ' «D^srs»S'»'»>sr>Lv7^11'1. zur Warnung packt er Klara am Arm. Ein Feisthirsch .trollt vom Rotwandtann her zum Almgrund, genau beit Wechsel zum Almgarterl haltend. Kaß Augen flackern, der stämmige Bursch zittert vor Erregung, bebend flüstert er die Frage, ob der Hirsch denn öfter komme. Klara weiß das nicht. Der Anblick des kapitalen Hirsches erregt auch die Sennin. Kaß überlegt; soll er bei unsicherem Mond licht dem nun vertraut äsenden Hirsch die Kugel geben

oder warten bis zum Morgen. Es ist vielleicht ein eingewechselter Hirsch, den er itt seinem Leben nicht wiedersieht. Der Geißer wie die Sennin verhalten sich laut los, wie erstarrt. Der Hirsch zieht näher, nun steht er breit und nascht an würzigen Alpenkräutern. ‘ Kaß sticht beide Stutzen ein, reicht die eine Waffe der Sennin und flüstert ihr ins Ohr : „Halt aufs Blatt!" Hat der Jagdteufel Klara ersaßt, ist's die Gier, durch Wildschießen die Spargroschen zu vermehren, sie backt an und zielt. Schußbereit

steht Kaß neben ihr. Klara drückt ab. Der Hirsch fährt auf, macht einen großen Satz und

erstickend - heiß, beklommen ringt sie nach Ruhe und Wem. Diese grübelnde Angst vor Entdeckung! Dabei aber ist doch wieder ein gewisses Stolzgefühl, dem Jäger einen starken Hirsch so Mächtig weggeschnappt zu haben, vorhanden, ver mengt mit der Freude, den klingenden Erlös den Spar gulden zugesellen Zu können. Will dann wieder die Reue nagen, das Gewissen mahnen, dann tröstet sich Klara mit dem Gedanken, daß das Wild frei und das Wildern keine Schande sei. Man dürfe sich nur nicht erwischen

lassen. Auch werde sie gewiß niemals wieder einen Stutzen an greifen, wenn sie genug Geld zum Heiraten beisammen habe. Ist ja kümmerlich genug, daß sie sich das Hochzeits geld „erschießen" muß. Die paar Gams und der eine Hirsch, der so dumm war, auf die Zunderalm zu kommen, werden den Jagdherrn nicht arm oder unglücklich machen. Nimmt sie der Kaß nicht, so holen sie,,die Kärntner Schwärz geher; geschossen werden sie aber doch, und da ist's der Klara nun schon lieber, wenn sie den Nutzen hat. Weiß

das richtige ■ Marschtempo einzuhalten. ' - Herrscht vorn int Zug ausgelassene Freude, so blicken die Hochzeitsleute ernst darein; sittig wehmutsvoll die Braut im traditionellen braunen, bis zum Kinn eng geschlossenen Lodenkleid mit den: einzig gestalteten Schmuck, dem rot- geschlungenen Band um den Hutgups; ernst blickend der Bräutigam, schier grimmig vor Würde der mit einem Hirsch fänger bewaffnete Brautführer: Der sonst so lebenslustige Wirt und Brautvater wischt häufig salzige Kügelchen.aus den Augen

„Die arme Lisi!" „Sie werden mit zur Polizei folgen. Das Weitere wird sich schon ergeben." „Oh Gott, diese Schande!" „Kein Gejammer! Den Wirth um die Zeche prellen, ist auch nicht „nobel"! Machen Sie sich fertig!" Unter dem neugierigen Gegaffe des Personales und verletzenden Bemerkungen über Zechprellerei und der gleichen wird Marie vom Polizisten aus dem Hotel geleitet. Auf dem Polizeiamt wird Lisi vorgeführt und Frau Leiselritt gegenübergestellt. Welche ein Wiedersehen! Die Frauen gestehen

— 131 — ausgeheckt hat, im Ausland neuen Zuzug zu werben durch Plakate mit verlockenden Anpreisungen, mit reizvollen Bildern der Gegend. Der .Plan kostet zwar, da der Postwirth von Altbaumbach selbstver ständlich auf den Plakaten nur sein Hotel als beson ders empfehlenswerth anpries, schweres Geld, allein der Modus brachte doch wieder einigen Zufluß von Fremden, die natürlich bei Ankunft in Altbaumbach nur nach der „Post" frugen und dort Quartier nahmen. Allmählich mußte das die Aufmerksamkeit

, einen Dienstplatz zu suchen, um von einer mitleidigen Herrschaft einen Vorschuß zur Heimreise Mariens zu erbitten. Sie selber will dann diesen Vorschuß abdienen und solange bleiben, bis sie gleichfalls das Reisegeld erspart habe. Marie fühlt sich so unwohl, daß sie, gänzlich ent kräftet, das Zimmer nicht verlassen kann. Abend wird es, dann späte Nacht. Lisi ist nicht ins Hotel Zurückgekommen. Marie wacht und harrt Stunde um Stunde vergeblich. Am Morgen wird ihr die Rechnung präsentirt; der Wirth, mißtrauisch

— 70 vorauseilen Md den Menscheninhalt in der „Post" abladm. Mit grimmem Neid sehen die übrigen Wirthe solche Bevorzugung, die sie schon mehrmals ver anlaßt hat, dagegen zu remonstriren. Allein die stellungen keine Folge und drohten im Fall weiterer Belästigung aus Fondsmitteln ein neues Hotel Lauen zu wollen, das dann allen Zuzug für sich allein be anspruchen und sicher auch erhalten werde. Der Schreckschuß wirkte, so sehr auch die besonders er bitterten Gasthofsbesitzer dem Postwirth