: 1915 war, kraft des Prestiges, das es sich errungen hatte, Frankreich der Schiedsrichter geworden über die Geschicke Europas. Und damals hätte von zwei Möglichkeiten die eine zutreffen Essen: entweder wir hätten zu einer internationalen Organisation gelangen können, die Entwaffnung öurchörücken — mit einem Worte: die Demokratie in Europa verwirklichen — oder aber, die Widerstände gegen die große Menschheitsbewe- gung hüten sich noch einmal in Deutschland und Oester reich erhoben, und die beiden
willen, die alle ein Gegengewicht im Osten Deutschlands nötig haben, das Zerbröckeln des großen Landes verhütet werden, mutzte, daß die Zuckun gen Asiens im Zaume hält? Konnte man nicht im tibrigen den Schrecken ausnntzen, den in Deutschland und Oester reich der Hauch der Revolution verbreitete, der aus dem Osten kam, um unter Bedingungen zu verhandeln, welche die Rechte der Völker, aller Völker gewahrt, ein Europa, verschont von der Anarchie, im Sattel gehalten und voll kommen Frankreichs Interessen
unter möglichster Scho- nurvg ihrer Verantwortung, zeichneten sich in Frankreich und in der Welt zwei große Strömungen ab. Besorgt um den kommenden Tag, im Gedanken daran, daß sich die menschlichen Schlachtopfer ergebnislos vervielfachten, ohne daß die Passivität der Regierungen sich davon hätte erschüttern lassen: beängstigt durch die riesen haften wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die — es konnte nicht ausbleiben — über Europa hin wüten mußten wenn der Konflikt sich in die Länge zog: überzeugt, daß die große
Tragödie nur Trauer, Trüm mer und Enttäuschungen säen würbe, wenn sie nicht ihr Ziel fände in einer tiefgreifenden politischen und sozialen Umgestaltung, die in den Grenzen des Möglichen künfti gen Kriegen Vorbeugen müßte, in voller Gewißheit end lich, daß es an der Zeit war, den Frieden über die Welt hin zu organisieren, ohne Europa ans den Gelenken zu lösen und ohne der Allmacht einiger großer Reiche ewige Weihe zu geben, an der Zeit zugleich, den Sturz der Autokratien und der Oligarchien
zu besiegeln, die einge, klemmt waren zwischen den westlichen Demokratten und der großen Republik, die in Rußland erstand — aus allen diesen Gründen heraus dachten die meisten hellsich tigen Demokraten, der Augenblick sei günstig für Ver ständigungen von Volk zu Volk, aus denen der Friede hervorspringen mußte, unter der ausdrücklichen Bedin gung, daß die m e n s ch h e i t l i ch e n P r i n z i p i e n der französischen Revolution, die man soeben am anderen Ende des Ozeans wiederholt hatte, in ganz Europa