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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.09.1856
Umfang: 6
deS KantonS Tessin nehmen, mehr noch als die politischen, das allgemeine Interesse in.Ansprnch. »Die obersten. Behörden dieses KantonS sind offenbar auf Wege gerathen, welche von einem förmlichen SchiSma nicht mehr sehr ferne sind. Schon in dem voriges Jahr erlassenen kirchlich-politischen Gesetze wurde nebst verschiedenen kirchenfeindlichen Be stimmungen die LoStrennung von der geistlichen Juris diktion der Bischöfe von Mailand und Como grund sätzlich ausgesprochen. Gewünschte Abänderungen auf dem Wege

der Unterhandlungen beim hl. Stnhe nach zusuchen, siel den tessinischen Gesetzgebern nicht ein. Die radikale Staatsgewalt 'glanbte eigenmächtig und letzt- instanzlich verfügen zu können. Erst als die Geistlichkeit Vorstellungen machte und der Tod deS Bischofes von Como einen günstigen Anlaß zu Veränderungen in der bisthümlichen Verwaltung zu bieten schien, wurde von diploinalischen Unterhandlungen gesprochen. Die Regierung wandle sich an den aposto lischen Stuhl mit dem Gesuche um LoStrennung des KantonS Tessin

von den 'BiSthümern Mailand und Como und um Anschluß desselben an eines der be-. stehenden schweizerischen Biöthümer. Wie wenig man jedoch geneigt ^var, die geziemende Stellung dem Kirchen- Oberhaupte gegenüber inne zu halten, bewies der gleich zeitige Beschluß deS großen Rathes, der die faktische Loöreißuug vom bisherigen Kirchenverbande und eigen mächtige Ausstellung eines BiSthumöverwesers in Aus sicht stellte, für den Fall, daß der hl. Stuhl dem Be gehren der tessinischen Staatsgewalt nicht entsprechen

rechtmäßigen Oberhirten des Kantons Tessin, der Erzbischof von Mailand nnd Como, zugleich Bischöfe eines Ländertheiles von Oester reich sind und eine kirchliche Ablösung des Kantons Tessin von jenem geistlichen Verbände, somit eine ma terielle Seite hat, bei welcher die Dotation jener Biö thümer, beziehnngsweise der kaiserl. österreichische FiScus, mitbetheiligt sind. In den eidgenössischen Räthen fanden die Bestre bungen der Regierung des KantonS Tessin in der Ses sion des Monats Juli die entschiedenste

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.03.1858
Umfang: 8
Das Hotel des Kaisers Josef des Zweiten. Geschichtliche Episode aus dem achtzehnten Jahrhundert. (Schluß.) Die vier Pferde deS vermeintlichen PostknechtS waren rasch angespannt. Zm Nu hatte man den engen Ort hinter sich, und in allem Reize deS er wachenden Frühlings lag die schöne Landschaft, die von allen Seiten die Hauptstadt umgibt, vor den Blicken der Reisenden. Die muntern raschen Pse?k>e dcS Viergespanns, der eben so muntere, und wie sich ergab, mit seinen ari stokratischen Gesichlsmgen

befehlen Sie abzusteigen?' fragte der Postknecht, alS sie am Thore anlangten. »Man hat mir den König von England empfohlen', versetzte der Graf von Falkenstein. „Sehr wohl!' war die kurze Antwort. Durch enge Gassen der Altstadt fuhr man bis zu dem be zeichneten Hotel. DaS Hotel ermangelte deS Schildes, welches derlei Gebäude in Her ganzen Welt an der Stirne zu tragen pflegen; wohl aber verriethen die über dem Thore eingeschlagenen eisernen Hacken, daß ein Schild vor ganz kurzer Zeit hier weggenommen

worden war. Als man sich dem Hause näherte, trat ein wohl gekleideter Mann baarhänptig anHden Wagen, und entschuldigte in ehrerbiethigster Weise den Hotelbesitzer, daß «S ihm in diesem Augenblicke unmöglich sei, Gäste zu beherbergen , indem derselbe krank sei, fein Hotel verschlossen habe, und sich nicht entschließen könne, die Leitung desselben fremden Händen anzuvertrauen. „Ein seltsamer Grund, cin wahrer Schwabenstreich.'' sagte der Kaiser, „aber eS thut nichts zur Sache. Schwager, fahre

Buchstaben stand über die ganze Breite desselben: »Hotel zum römischen Kaiser.' Ehe die Reisenden noch Zeit hatte», sich von ihrem Eistaunen zu erholen, lenkte die Kutsche bereits in daS Hnuplibor ein. Eine dreimal gezogene Klingel, welche ihre Töne weitdin durch daS umfängliche Ge bäude erschallen ließ, lockte auS allen Ecken und En den die HauSleute hervor. An den Wagenschlag er schien der Herr deS Hauses, den Grasen aus'S Eh» surchtSvollsie willkommen heißend. „DaS scheint mir aus'S vollkommenste

unter freiem Himmel stehen; führen Sie mich in Ihr HauS alS Ihren Gast, immerhin eine Unbequemlichkeit, die ich Ihnen gerne erspart haben würde. Vor Allem aber erklären Sie mir noch einige kleine Räthsel in dieier Sache.' Die Baronin Obernkirch, geborne Walvner (in ihren Memoiren) erzählt hierüber: »Der Herzog schrieb an den Kaiser, und stellte ihm sein Schloß während seines Aufenthaltes in Stuttgart zur Verfügung; der Kaiser lehnre aber daS Anerbieten ab, und wollte lieber in einem Hotel absteigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.07.1860
Umfang: 6
deS er, habenen Monarchen. Endlich schlug die ersehnte Stund,. ES war ungefähr vier Uhr als der erste Böllerschuß er- dröhnte, zum Zeichen, daß der kaiserliche Hofzug dem Bahnhof nahe. Ein tndlofer Jubel erhob flch als Se. Majestät aus dem reich und geschmackvoll dekorirten Bahn hofe trat und den bereitstehenden Wagen bestieg, um stch nach Allerhöchstseinem Absteigquartier im Hotel zur Stadt London zu begeben. Nur langsam konnte der Wagen durch die dichtgedrängten Menschenmassen fahren, die von alle» Seiten

übte einen mächtige» Eindruck auf jeden,' welcher Zeuge dieser unvergeßlichen Scene gewesen/ Vor dem Hotel znr Stadt London war eine von Prag »ach Teplitz beorderte Ehrenkompagni« des Jnfontcrie-RegimentS Prinz von Preußen in voller Parade mit Fahne und Musikkapelle aufgestellt. Der Kaiser ge ruhte dieselbe zu besichtigen und sodann defiliren zu lasse». Bei und in dein Hotel waren die hervorragendsten Nota bilitäten des Kurortes versammelt, nm Sr. Majestät die ehrfnrctitSvollste Aufwartung

helle Freudenfeuer, die iu die weite Ferne verkündeten, daß seltene und be- dcntuiigövolle Festtage für Teplitz hereingebrochen seien. DaS Hotel London war den ganze» Abend hindurch und auch am SS. Vormittags wieder von einer zahlreichen Menschenmenge umlagert, die mit Sehnsucht deS Augen blicks harrte, in welchem eS ihr gegönnt war, daö Antlitz des allgeliebten Monarchen zu erblicken, und in deren Reihen sich stets eine lebhafte Bewegung kundgab, wenn der Kaiser auf einige Angtublicke am Fenster

-Negenten abstattete, ein von der Bürgerschaft veranstaltet«? glänzender Fackelzng statt. Auch wurde den hohen Herrschaften, während sie den Thee bei der Fürstin Clar!) einnahmen, eine Serenade gebracht, bei welcher man das deutsche Liev sang, und auf den Anhöhen loderten abermals Freudenfeuer empor. DaS Absteigequartier Sr. Majestät im Hotel London schildert ei» Berichterstatter der Oest. Ztg. i» folgender Weise: Den ersten Stock, sieben Pieren umfassend, be. wohnt der Kaiser, der zweite

sind dem Generaladjutanten Grafen Coudenhove eingeräumt. AuS den kaiserlichen Gemächern führt ein langer in einen Garten verwandelter Corridor in den Salon, in welchem Cercle abgehalten wird; unmittelbar auS diesem führt eine Stiege in den als Speisesaal benützten, geschmack voll einfachen Gartensalon. In den zwei luftigen zwischen Gebüsch gelegeneu Pavillons wird her Kaffee 'eingenom men. Die Gemächer des Prinz-Regenten im Hotel Prince de Ligne sind ebenso einfach eingerichtet. ÄuS dem Um stände,- daß dle

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