und weltvergessen? Einen Gulden fünfundsiebzig Kostete das ganze Essen! Und so oft ich Deine klaren Augen sehe, muß ich denken, Liebchen, an den wunderbaren Rotwein und die guten Renken. Hermann Bahr. Schriftsteller Karl F. (Koemata (Wien XIX/2 Kah- lenbergerstraße 28) hat unter dem Titel „Hermann Bahr, Oesterreichs Breitmäul" .eine Broschüre erscheinen lassen, die er selbst eine Abrechnung nennt und die tatsächlich auch eine solche ist. Für diejenigen, die sich dafür interessieren, lassen wir hier eine kleine
Probe aus der Broschüre folgen: 1909 lernte ich. Hermann Bahr kennen, 1912 glaubte ich ihm nicht mehr. Las aber noch von ihm, besah mir seine Stücke. Und mehr und mehr wurde sch bestärkt in meiner früheren vagen Ansicht: Der Mann ist Komö diant. Znd noch dazu: ein schlechter. Hans Dampf in allen Gassen. Ein Quatscher, ein Plauderer, einer der sein inneres Leben nicht lebt, sondern nach äußeren De kreten — spricht. Jahresversammlung der Freien Schule im Kolosseum 1911. Hermann Bahr spricht
über die Erziehung der Jugend. Begeisternd und begeistert. Fichte, Fichte, Fichte. Aber der Mann, der nach Schluß der Versammlung im Fiaker sortfuhr, war nicht der Hermann Bahr, der einige Minuten vorher zur Jugend sprach. Und über die Jugend. Der Schauspieler hatte seine Rolle glän zend gespielt und beim Bühnentürl holte sich die von ihm erwartete Jugend eine fürchterliche Enttäuschung. Seht Euch nur den. Mann an, mit der Virginia im Mund! Er findet zu allem und jedem Geschehen ein Verhältnis
, das er angeblich bekämpft und das von keinem besser, grasser dargestellt wird als von ihm. Hermann Bahr flucht über eine Sache, die er vor kur zer Zeit gelobt hat, oder nicht lange loben wird. Mit dem Aufwand aller Phrasen, über die der von ihm be kämpfte Oesterreicher verfügt. Was ist Hermann Bahr? Ja, was ist der alles! Dramatiker und Politiker, Romanschreiber und National ökonom, Theaterkritiker und Philosoph, Dramaturg und Vorleser, Regisseur und Volkslchrer, Republikaner und Monist, Genieentdecker
und Novellendichter, Essayist und Reisender, Historiker und Literat, Revolutionär und Bahn brecher. Und eins vor allem: ein menschlicher Mensch. Bahr schreibt viel, unendlich viel, meint Hermann Kienzl zuweilen auch österreichisch breit. Na also! Oesterreichisch breit. Stimmts nicht, wenn wir zuweilen Bahrs Bild sehen, das mit der Vetschina im Mäul? Sicher, es wird die Zeit kommen, und mit ihr auch die Menschen, die nicht begreifen werden, warum man Her mann Bahr nicht gewaltsam vom Schreiben zurückhielt