sie nicht ausfindig machm. — Am selbigen Abeld, als die Soldaten unvernchteter Dinge wieder forigezogen waren, ging die alte Ranhoferin in die Waldwiese hinter dem Dorf Gr.is sammeln. Da plötzlich stand ein bärtiger, verwilderter Mann in zerrissener Klei ung vor ihr. „Jesus, Maria und Josef,' kreischte das Weib auf, .ein Deserteur!' „Set still und mach' keinen Lärm,' schnarrte der Bärnge; „ich tu' dir nichts, Ranhoferin; ich hätt' nur eine Post an dich auszurichten.' Die Alte, wurde ruhig und fragte ver wundert
auf dem Arm über den Wiesenpfad zurück, dem Kreuzederhof zu. Die Frau war kaum hundert Schritte fortgegangen, da ertönte aus dem Busch werk hinter der Bildsäule ein lautes Zischen wie von einer gereizten Schlange. Zu gleicher Zeit wurde der häßliche Kopf eines alten Weibes zwischen einigen Hasel stauden sichtbar, auf dessen Gesicht sich ein widerlicher Ausdruck von Zom und geradezu teuflischem Hasse abspiegelte. „Du verfluchte Larve,' geiferte das alte Weib und schüttelte die geballte Faust
nach der Kreuzederbäurin, „könnt' ich dich und deinen dummen Gänserich nebst deiner arm seligen Brüt hinter des Teufels Herdofen wünschen!' Die böse Hexe war die alte Ranhofer- bäuerin von Weißenplan. — Sie hegte eine wahre Todfeindschaft gegen die Kreuzeder- traudl und suchte ihrem Haß auf alle Weise Luft zu machen. Der Haß und die Feindschaft schrieben sich aus den früheren Beziehungen der Ranhoferin zur Traudl her. Die Traudl hatte nämlich bereits sehr bittere Lebensschicksale hinter sich. — Sie war die jüngste
wurden.— Die Traudl hatte auch auf dem Ranhof sozusagen keinen einzigen guten Tag. — Der Thaddäus mit seinem rohen Gemüt quälte die Frau, wo er nur konnte; ja ein paar Wochen nach der Heirat mußte sich die Traudl schon tätliche Miß handlungen von ihm gefallen lassen. Die alte Ranhoferin war eme Schwiegermutter, wie man sie schlimmer und böser nicht denken konnte. Den ganzen Tag nergelte, keifte sie und sie verfolgte die arme Traudl auf allen Wegen.— Der Thaddäus war auch em wüster Raufbold und suchte
der alte Bliemhmter und jetzt näherte sich der junge Kreuzeder, der immer noch ledig war, seiner ehemalig ersehnten Braut aufs neue; die beiden jungen Leute waren bald mitsammen einig. — Da kam die alte Ranhoferin ganz außer Rand und Band. Es ärgerte sie fürchterlich, daß die Traudl ibren Sohn, den Thaddäus, so schnell vergessen und „verraten' könne — und dann konnte sie es nicht verwinden, daß die reiche Bauern tochter mit dem vielen Geld aus dem Hause ziehen sollte. Sie hegte nämlich den Plan