aber er ist nicht mehr der ungebeugte Löwe, der letzte Schlag hat ihn gebrochen. Wir werden sehen. Es war noch verabredet, daß, nachdem man bei der Geistlichkeit die Sache in Ordnung gebracht habe, jedes sich von der Heimat ent fernen und am Trauungstage spätestens um 8 Uhr früh hier auf der Post sich einfinden solle. Dann aber gieng der Geigenmacher zu seiner Reisetasche, holte da 5 schwere Geldrollen heraus, und schob sie dem Hans auf den Tisch hin und sagte: Da hast Du Geld zu den noth
mir heute gar auf Werbung ausgegangen zu sein; denn sonst wärest Du nicht so lange aus. Ich hätte nichts entgegen, wenn Du ein ordentliches Weib herein brächtest, nur müßtest Du mich und die Zenze in der Herberge lassen, Du könntest von der Geigenmacherei leben, und wir würden uns daS Gut behalten, das Gärtchen würden wir Halbiren. Ich gehöre jetzt unter daS alte Eisen; die Zenze ist brav und wird, wenn ich einmal nicht mehr bin, wohl auch an den Mann kommen. Ich wollte Dir eben sagen, antwortete HanS
, daß ich auf Werbung war, und es schon in voller Richtigkeit habe. WaS, rief der Alte überrascht aus, Du schon in Richtigkeit, und hast mir kein Wörtchen gesagt. Ich durfte nicht, sagte Hans. Und wer wird meine Schwiegertochter werden, fragte der Alte weiter, eine vom Dorfe, oder Seefeld, oder Leutasch? HanS zögerte etwas mit der Antwort, dann sagte er: desGeigen- macherS Anna. Wie, was, die herrische Geigenmacherin — die Tochter meines Feindes — fuhr der alte Fux zornig auf — das darf nicht sein, — sie darf
meine Schwiegertochter nicht werden, ewig nicht. Und warum denn nicht, fragte Hans. Weil sie eine Schlange ist, und mich haßt, und mir meinen Sohn verführt hat; und der Alte, der heimtückische Alte, auch er haßt mich grimmig, da dürfte ich meiner Lebtage nimmer zu Dir kommen. Gelt es ist nicht wahr, Du willst mir nur heute ein Bischen meine gute Laune verderben. Wahr ist es, erwiederte HanS, morgen über 14 Tage führe ich sie zum Altare. Dann sind wir für immer geschiedene Leute, sagte der Alte
, werde doch wie andere christliche Leute, und wir Kinder werden Dich auf den Händen tragen, Du wirst sehen. Der Alte schwieg lange, und schien im Kampfe mit sich selbst zu sein. Ich muß, murmelte er endlich bei sich selbst, der Pfarrer hat gesagt, es sei unumgänglich nothwendig, wenn ich Barmherzigkeit er langen wolle, müsse ich verzeihen, hart ist es! Meinst Du, sagte er nun laut zu Hans, der Geigenmacher werde meine Hand nicht zurückstoßen, wenn ich sie ihm znr Versöhnung reiche; er muß den alten Fux verachten, den Schwärzer