Die Völker der Alpen im Mittelalter. 121 Platz unter den Leidtragenden einräumen muß, wo wirklich einst der deutsche Ortsname seinen Grund vielmehr darin hatte, daß hier auch einmal in größerer oder geringerer Menge eine deutsche Bevölkerung ständig ihre Tage verbrachte. Die Überraschungen aber, die eine allgemeine Demaskierung dieser heute ins gemein ganz italienisch klingenden Namen bereitet, sind recht verschiedener Art; die einen entpuppen sich als alte aber recht spießbürgerliche Bekannte
, so wenn für Domo d'Ossola nichts anderes als Duhm, für Avio Aue, für Flavon Pflaum und für Vigo Wiegen in Gebrauch war-, bei den anderen aber hallt es doch wie „eine alte Kunde, dumpf und trüb' zu uns herüber, nicht nur, wenn der Chronist noch im J. 1002, als die Leiche Ottos III. durch Verona getragen wird, ganz einfach nur von Bern redet 1 ), sondern auch bei solchen Namen wie Bellenz (Bellinzona), Cläfen (Chiavenna), Worms (Bormio) u, a. m.; wir fühlen dabei, wie der Reichtum der europäischen Geschichte