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Literaturarchiv
Kategorie:
Rezension
Jahr:
01.10.2008
Großes Welt-Theater
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Verfasser: Nußbaumer, Bernhard
Datum: 2008.10
Quelle: Kulturelemente – Zeitschrift für aktuelle Fragen, Nr. 77, 5
Artikelart: Rezension
Vorgestelltes Werk: Seger, Cordula/Wittmann, reinhard H. (hg): Grand - Hotel Bühen der Weltliteratur, München/Hamburg: Dölling und Galitz Verlag 2007
Schlagworte: Rezeption
Autorenmappe: Nussbaumer, Bernhard
Signatur: 0663_072
? 2 . J. [Bernhard Nußbaumer •MTAHONSSTELLE BOZEN -.i.lvVx jU.O'tirOtef ifKSTCIÈvr; ■^en- ..o&. 7 T91ÜÜ8QZEN Großes Welt-Theater Cordula Seger, Reinhard G. Wittmann (Hrsg.): Grand Hotel - Bühne der Weltliteratur Dölling und Galitz Verlag, München-Hamburg, 2007 Die Metapher vom Gran Hotel als Bestandteil ei ner Lebensform versetzt den Zeitreisenden in Lu xusoasen für ein internationales, zahlungskräf tiges Publikum, wie sie zwischen dem ersten eu phorischen Wirtschaftswachstum der Grün derzeit

in den 1880er Jahren und den „golden twenties“ weltweit aus dem Boden schossen. Ei gentlich eine kurze Blüte, denn schon mit dem Bör senkrach von 1929, späte stens aber nach dem Zweiten Weltkrieg, war die Zeit der großen Hotels auch schon wieder zu Ende - um der Idee einer funktionelleren und effizienteren Raum nutzung Platz zu machen, für deren Durchsetzung der amerikanische Hotel unternehmer Conrad Hilton paradigmatisch steht. Die Aura von Herrschaftlichkeit, gepaart mit beflissener Dienstbarkeit

, klassischer Eleganz und unterschwelligem erotischem Reiz, wie sie die Grand Hotels erfüllte, lebt aber weiter in zahl reichen Werken zeitgenössischer Autorinnen und Autoren, in denen das Hotel zum Schauplatz - wenn nicht sogar zum symbolischen Mittel punkt - literarischer Produktion wurde. Gerade die in den zwanziger Jahren des letzten Jahr hunderts oftmals überdeutlich markierten Bruch linien zwischen der märchenhaften Scheinwelt drinnen und der oft wenig erfreulichen Realität draußen hat dazu geführt

, dass sich im literari schen Zuschreibungskosmos der Begriff Grand Hotel zum Topos für die „große weite Welt im Klei nen“ verfestigt hat, eine Welt des Sehens und Ge sehenwerdens, des eleganten Müßiggangs, der Beobachtung und Inszenierung, der Kostümierung und wohl auch der Maskerade. In der Weimarer Zeit etablierte sich mit den „Hotel-Romanen“ der Typus zeitweise zum viel verwendeten Genre der Trivialliteratur, aber auch die namhaften deutschen Schriftsteller der Epoche nutzten dessen Popu larität

, wie sie sich in den Aufzeichnungen und Erzählungen dieser Künstler erhalten haben. Ob Thomas Mann oder Stefan Zweig, Josef Roth oder Arthur Schnitzler: sie alle waren in der Welt der Grand Hotels - zumindest zeitweise - zu Hause und konnten so die besondere Atmosphäre der Häu ser und ihrer Klientel in ihren Werken aus dem Blickwinkel von connoisseurs einfangen. Evelyne Polt Heinzl beschreibt in ihrem Beitrag (Ein Fräulein und sein Autor zu Gast im Grand Hotel) die Genese von Arthur Schnitzlers Novelle „Fräulein Else

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
04.06.2005
Scherben
Scherben, aufgelesen von Herbert Rosendorfer
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Verfasser: Pillau, Horst
Datum: 2005.06.04
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler
Artikelart: Primärtext: Prosa
Autorenmappe: Rosendorfer, Herbert Literatur am Samstag
Signatur: 0847b_025
, wie lange sie auch immer brauchten. Türki sche Taxifahrer sind geduldig und trinken viel Tee mit ihren Kollegen. Während der ersten Fahrt mit ihm vom Hotel zur Karawanserei von Kusadasi hatte Orhan gesagt: Ich Orhan. Und du? Martin. Hör zu, Mar tin. Geb mir dein Handy, ich speichern dir mein Handynum- mer ein und du kann anruf, wenn du Taxi brauch. Das hatte Lehner getan, obwohl er an fangs um sein neues Handy bangte. Es war auch Fotoap parat, hatte sms-, mms- und Fax-Funktionen, Kalender, Organizer

, Möglichkeiten zur Datenübertragung per Ultra schall und vermutlich konnte man es auch als Haarfön, Elek trorasierer, Kopiergerät, Au toschlüssel, Rasenmäher und Scanner benutzen. So weit war er noch nicht mit der Lektüre im umfangreichen Handbuch vorgedrungen. Aber Orhan kam mit der Tastatur mühelos und sofort zurecht. Seither wählte Lehner vor jeder Fahrt die gespeicherte Nummer und sie fuhren mit Orhan, sei es vom Hotel ins Stadtzentrum oder auch bei Ausflügen nach Aphrodisias oder Izmir. Sie waren fast

, ob sie wohl Ulviye, Ünal, Süley- man oder Özkul hießen? Bülbül war die Nachtigal, das wusste er und Müdürlügü das Bürger meisteramt in dieser schweren Sprache. Die Mädchen sahen ebenso selbstbewusst wie die Jungen aus, ob wohl auch sie an ihre Vettern verheiratet wur den? Gute Mädchen bleiben in der Familie. Wahrscheinlich würde es der letzte Urlaub hier sein, Juliane wollte Heber einmal in die Ka ribik fliegen oder nach Dubai, dort sollte es ein Sieben-Ster- ne-Hotel geben, vom Feinsten also, Luxus pur

. Auch recht, Lehner liebte die Wüste, in der Wüste traf man keine Patien ten, jedenfahs nicht seine. Die Kinder würden sich bald mit den Eltern langweilen und lie ber mit Freunden verreisen, denn das Hotel bot keinerlei action, es war ein ruhiges, lang weiliges Hotel, in dem zwar schon einmal die englische Kö nigin genächtigt hatte, aber weder Karaoke, noch Strand parties, Bogenschießen oder Surfen standen auf dem Pro gramm, denn es gab kein Pro gramm. Lehner aber fühlte sich wohl hier. Sie verbrachten

zum sechsten Mal ihren Urlaub in Kusadasi, und bei der Ankunft wurde Lehner bereits von Zei tungshändler, Intemetcafébe- sitzer, Friseur und Kellner um armt und geküsst. Die Leute hier waren noch nicht so geld gierig wie die in anderen Ur- laubsländem, Reparaturen an Armbanduhren oder Fotoap parat führten sie kostenlos aus, überall wurde Tee serviert, und wenn man auf einem Ausflug mit dem Mietwagen durch Konya fuhr und das Hotel nicht fand, setzte sich ein Taxifahrer mit seinem Wagen vor das Leihauto

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
05.07.2008
Tango
Literatur am Samstag
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Verfasser: Müller, Delia
Datum: 2008.07.05
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 154, 20
Artikelart: Primärtext: Prosa
Beteiligte Personen: Rosendorfer, Herbert
Schlagworte: Erzählung
Autorenmappe: Müller, Delia
Signatur: 0642_001
20 Samstag/Sonntag, 5./6. Juli 2008 Nr. 154 - Dolomiten DOKUI VIENTATIONSSTELLE BOZEN neuere sudtiroler literoturl Tango F s ist eine Begegnung an einem kalten, regneri schen Novembemach- mittag. Eine Begeg nung, die mich mit sich fortreißt. Mich und mein bis heriges Dasein, geprägt von Einsamkeit und Enttäuschun gen. Ich begegne dem Mann in einem Hotel in Tschechien. Vernachlässigt steht es da und längst nicht mehr wichtig für die kleine Stadt. Die alte Pracht, die früher wohl einmal Tausende

Gäste bezauberte, schimmert heute träge unter einer imaginären Staubschicht hervor. Die Spiegel, längst er mattet, scheinen den Anblick dieser einzelnen wenigen Men schen, die heute noch in diesem Hotel verkehren, nicht mehr ertragen zu wollen. Sie saugen das Abbild in sich auf und ge ben es nur mehr verzerrt wie der. Die Drehtür stand leblos da, wie seit Jahren nicht mehr be rührt. Und doch, als ich sie vorsichtig von außen anstieß, begann sie leise ihre tausend fach geübte Bewegung, drehte

sich mürbe in den alten Schar nieren. Ich atmete den mor biden Hauch des Foyers ein, den die Tür in den grauen, schon dämmrigen Tag hinaus stieß. Es war der Atem der Vergangenheit, dieser ganz be sondere Geruch, der schon im mer in mir eine ganz bestimmte Sehnsucht weckt. Eine Sehn sucht nach der guten alten Zeit, die ich nur aus kitschigen Schwarz-Weiß-Filmen kenne. Ich habe das Hotel von der anderen Straßenseite aus ge sehen. Ganz wie von selbst hat es mich darauf zu getragen. Durch die Drehtür

, ohne dass jemand mich fragen wür de, warum ich da gewesen bin und was mein Begehren war. Begehren, ja. Ich begehre diesen fremden Mann an der Bar. Schon vorhin auf der Straße, als ich sah, wie er das Hotel betrat, konnte ich mei nen Bück nicht von ihm ab- wenden. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen und doch musste ich ihm folgen. Seine starken Schultern, sein dichtes Haar, die feinen Bewegungen. Die in sich gekehrte Art, hier zu sitzen und zu warten. Ich will hineintreten in diese Bühne

. Der Klang von Stöckelschu hen auf dem harten Steinboden des Foyers hat mich urplötzlich aus dem Gedankengespinst ge rissen, das sich rund um die imbedeutende Figur des Kell ners aufgebaut hat. Ein woh liger Schauer lief mir über den Rücken. Ich, der vor wenigen Stunden noch schier unersätt lich die gesamte Welt in dieser einen Nacht erobern wollte, er starre in meiner Haltung. Plötzlich erschrecke ich ange sichts meiner Kühnheit, diese Stadt, ja dieses Hotel auf ge sucht zu haben, diese Frau ne ben

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
05.07.2008
Tango
Tango, aufgelesen von Herbert Rosendorfer
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Verfasser: Müller, Delia
Datum: 2008.07.05
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 154
Artikelart: Primärtext: Prosa
Autorenmappe: Rosendorfer, Herbert Literatur am Samstag
Signatur: 0847b_057
LQ samstag/bonntag, 5./b. Juli 2008 [ | Nr. 154 - « r . rr DOKUMENTATIONSSTELLE BOZEN Tango s ist eine Begegnung an einem kalten, regieri schen Novembernäch- mittag. Eine Begeg nung, die mich mit sich fortreißt. Mich und mein bis heriges Dasein, geprägt von Einsamkeit und Enttäuschun gen. Ich begegne dem Mann in einem Hotel in Tschechien. Vernachlässigt steht es da und längst nicht mehr wichtig für die Meine Stadt. Die alte Pracht, die früher wohl einmal Tausende Gäste bezauberte, schimmert

heute träge unter einer imaginären Staubschicht hervor. Die Spiegel, längst er mattet, scheinen den Anblick dieser einzelnen wenigen Men schen, die heute noch in diesem Hotel verkehren, nicht mehr ertragen zu wollen. Sie saugen das Abbild in sich auf und ge ben es nur mehr verzerrt wie der. Die Drehtür stand leblos da, wie seit Jahren nicht mehr be rührt. Und doch, als ich sie vorsichtig von außen anstieß, begann sie leise ihre tausend fach geübte Bewegung, drehte sich mürbe in den alten Schar

nieren. Ich atmete den mor biden Hauch des Foyers ein, den die Tür in den grauen, schon dämmrigen Tag hinaus stieß. Es war der Atem der Vergangenheit, dieser ganz be sondere Geruch, der schon im mer in mir eine ganz bestimmte Sehnsucht weckt. Eine Sehn sucht nach der guten alten Zeit, die ich nur aus kitschigen Schwarz-Weiß-Filmen kenne. Ich habe das Hotel von der anderen Straßenseite aus ge sehen. Ganz wie von selbst hat es mich darauf zu getragen. Durch die Drehtür bin ich ein gebrochen

mich fragen wür de, warum ich da gewesen bin und was mein Begehren war. Begehren, ja. Ich begehre diesen fremden Mann an der Bar. Schon vorhin auf der Straße, als ich sah, wie er das Hotel betrat, konnte ich mei nen Blick nicht von ihm ab- v/enden. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen und doch musste ich ihm folgen. Seine starken Schultern, sein dichtes Haar, die feinen Bewegungen. Die in sich gekehrte Aid, hier zu sitzen und zu warten. Ich will hineintreten in diese Bühne in schummrigem Licht

. Der Klang von Stöckelschu hen auf dem harten Steinboden des Foyers hat mich urplötzlich aus dem Gedankengespinst ge rissen, das sich rund um die unbedeutende Figur des Kell ners aufgebaut hat. Ein woh liger Schauer lief mir über den Rücken. Ich, der vor wenigen Stunden noch schier unersätt lich die gesamte Welt in dieser einen Nacht erobern wollte, er starre in meiner Haltung. Plötzlich erschrecke ich ange sichts meiner Kühnheit, diese Stadt, ja dieses Hotel auf ge sucht zu haben, diese Frau ne ben

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Literaturarchiv
Kategorie:
Sekundärtext: Bericht
Jahr:
30.07.1999
Dobbiaco, crocevia d'Europa
Dobbiaco, crocevia d'Europa, Storia locale che si intreccia alle grandi vicende del continente
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Verfasser: Dallago, Maurizio
Datum: 1999.07.30
Quelle: Mattino, Il, 13
Artikelart: Sekundärtext: Bericht
Beteiligte Personen: Heiss, Hans
Beteiligte Organisationen: Grand Hotel Dobbiaco
Vorgestelltes Werk: Heiss, Hans: Grand Hotel Dobbiaco, all'avanguardia del turismo nelle Alpi. Editore Folio, Bolzano, lire 24.000
Schlagworte: Geschichte; Tourismus; Kultur
Autorenmappe: Heiss, Hans
Signatur: 0347_002
Dokumentationsstelle für Q Neuere Südtiroler Literatur ^ Weggensteinstr. 12 - Tel. 977037 39100 BOZEN di MAURIZIO DALLAGO S trano e per questo inte ressante, come la storia di un albergo - in questo caso il Grand Hotel Dob- biaco - venga ad intrec ciarsi con le vicende di questa terra. Ed ancora più in generale con quelle di questo continente, basti pensare agli episodi legati alle due guerre mondiali. Così il testo di Hans Heiss,vi cedirettore dell’Archivio pro vinciale, viene ad essere un sag

«Grand Hotel Dobbiaco», il Centro congressi, la Pontificia Opera di assisten za, un ostello, la Scuola di musi ca ed il Centro visite dei parchi naturali. «Dopo i modesti inizi - l’aper tura è del 1878 - si compì una ra bida ascesa che portò l’hotel a diventare non solo l’albergo di punta dell’Alta Pusteria, ma an che un modello seguito da im portanti hotel alpini dellla vec chia Austria. Al successo inizia le seguirono, dopo il 1918, un drammatico tracollo ed un radi cale mutamento della destina

zione d’uso», afferma l’autore nellasua'premessa. Ed ecco nel- Dobbiaco, crocevia d’Europa Fasti e declino del Grand Hotel spiegati in un saggio di Heiss Storia locale che si intreccia alle grandi vicende del continente la ricerca di Heiss la partenza con la realizzazione della linea ferroviaria della Pusteria (1871 - 1877), come volano per il de collo del turismo in tutta la val lata. Sarà proprio nel 1877 che partiranno i lavori per la realiz zazione della struttura alber ghiera su progetto

anni Ot tanta le sorti del Grand Hotel vi dero dapprima aperti conflitti tra proprietà e amministrazione locale, a seguire compromessi, fino a quando la Provincia auto noma di Bolzano, attuale pro prietaria dell’ex-albergo decise una decina di anni fa di rivalu tare l’intero complesso, con un’opera di recupero che ha tro vato sbocco ai giorni nostri. Tut te le fasi ed i momenti di tra sformazione dell’albergo ven gono puntualmente riportati nel la ricerca dell’Heiss. Grand Hotel Dobbiaco, all’a

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Literaturarchiv
Kategorie:
Auszug
Jahr:
12.09.1998
"Azzurro" Ein Tschonnie-Tschentt-Roman
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Verfasser: Lanthaler, Kurt
Datum: 1998.09.12
Quelle: Neue Südtiroler Tageszeitung, Die, Nr. 180, 13
Artikelart: Auszug
Vorgestelltes Werk: Lanthaler, Kurt: Tschonnie Tschenett. Azzurro, Innsbruck: Haymon 1999
Schlagworte: Prosa; KriminalLiteratur
Autorenmappe: Lanthaler, Kurt Azzurro 1998
Signatur: 0471_010
» Azzurro“ Dokumentation sc 3 fu r Neuere SildtrTis: V- ■ jr Weggensteinstr: 1,.: - 7 ol. J/7037 33100 BOZEN Ein Tschmnie-Tschenett-Roman Mußte ich mich also mit meinen vierundvierzig Jahren noch als Jugendlicher ansprechen las sen. Wenn’s der Wahrheitsfin dung dient. Mich schmerzte jede einzelne Sehne meines Körpers. Zu lange schon war ich stramm gestanden. Vor dem, was voll kommen unverantwortliche Menschen uns als das Leben an preisen. „Allora, hören Sie: In diesem Hotel hat Mahatma Gandhis

sein, den handschriftlichen Korrektu ren der Telefonnummer und der Telexnummer nach zu schließen. Mattes gelbes Papier, Bleisatz, Fotos in Technicolor. Und dann stellte ich fest: Der Empfangs chef hatte mir mit Mahatmas Ziege keinen Bären aufgebun den. Das Hotel Internazionale war 1870 als Hotel delle Indie Orientali eröffnet worde, mit Luxus, Pomp, eigenem Post- und Telegrafenamt sowie einem Gleisanschluß und einer Uber seeschiffsanlegestelle vor dem Haus. Der Penisular Express brachte die Reisenden in drei undvierzig

Stunden von London nach Brindisi, Mensch und Tier erholten sich im Hotel und be stiegen dann ein Schiff der Pen- insular & Oriental Company, das über Port Said und durch den ein Jahr zuvor eröffneten Suez- Kanal Bombay und Kalkutta an lief. Damals mußte diese Hotel halle vibriert haben vor Leben, jetzt war es totenstill hier drin nen. Dann legte mir jemand von hinten seine Hand auf meine Schulter. vor vierzig Jahren. Dann standen wir vor einer Doppeltür, und Be nedetto klopfte zweimal vorsich tig ans

Holz. Von drinnen kam eine knappe Antwort. „Prego“, sagte Benedetto, nach dem er einen Türflügel geöffnet hatte. „Entri. Treten Sie ein.“ Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich es wirklich tun sollte. Schließ lich war es eine etwas eigenarti ge Begegnung gewesen, die mich aus einer schmalen, verfallenden Gasse Brindisis in dieses Hotel gebracht hatte. Und ein bezau bernd junger Mensch, aus dem ich keine Sekunde lang schlau geworden war. Ich hatte die Polizeistation ver lassen, frei

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Literaturarchiv
Kategorie:
Essay
Jahr:
01.01.2006
Die Alpenfestung
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Verfasser: Wielander, Hans
Datum: 2006
Quelle: Vinschger Wind, Der, Nr. 16, 20
Artikelart: Essay
Schlagworte: Kulturgeschichte
Autorenmappe: Wielander, Hans 2
Signatur: 1101_026
Kultur drehte über das inzwischen zur Ruine verfallende Hotel einen sehr poetischen Film, voll mit Landschaftsstudien und Erin nerungen der Zeitzeugen. Das Hotel Paradiso ist seit den Siebzigerjahren im Besitz der Familie Fuchs von der Forst-Bierbrauerei. Angeblich wird die Sanierung und Inbetriebnahme des Hotels vom Ausbau der Straße abhängig gemacht. Also ohne breite Zufahrt kei ne Investition. Dazu kommen die Einschränkungen durch den Nationalpark, in dem das ganze Gebiet liegt

den, wenn der Übergang von Sulden über das Madritschjoch nach Martell durch ein Seilbahnkarussell ermöglicht wird. Der Kampf um die Alpenfestung geht also weiter. Zu vertei digen ist jetzt nicht mehr das Hitlerreich, zu verteidigen ist jetzt die Natur, die unberührte, letzte Zuflucht. Mit der von Hitler geplanten „Alpenfestung“ hat auch das Hotel Pragser Wildsee zu tun. Dorthin wurden 1945, in den letzten Kriegstagen „wertvolle“ Geiseln verfrachtet, mit de ren Leben günstige Verhandlungen erpresst werden sollten

sollte das Reich, also Deutschland, ungefähr in den Gren zen des Jahres 1914 wiedererrichtet werden, nun aber zusam men mit Österreich und Südtirol... Mitglieder der „Forschungsgemeinschaft des 20. Juli 1944“ trafen im Hotel Pragser Wildsee am Samstag, den 22. Juli 2006 mit dem Oberbürgermeister von Dachau ein, um mit vielen interessierten Historikern das erste zeitgeschichtliche Archiv Südtirols zu eröffnen und zwar auf Veranlassung der Besitzerin des Hotels Dr. Caroline Heiss. Die sichtlich be wegte

, geschich tete Dolomit-Felsformation auf dem Weg zum Seekofel. Mitte rechts: Deckendekoration im Hotel Pragser Wildsee mit Verzierun gen im Jugendstil. Als Pflanzenmotiv wird die geheimnisvolle, den Kel ten besonders heilige Mistel verwendet; selbst die elektrischen Lampen werden diesem Programm unterworfen und werden zu weiß leuchtenden Mistelbeeren. Links: Das Hotel Pragser Wildsee wurde 1899 errichtet und bis 1914 zwei mal vergrößert. Architekt war der „Österreichische, kaiserliche Baumeis ter“ Otto

Schmid aus Wien, der auch einige Hotelbauten in Trafoi und Sulden errichtet hat. Die Familie Emma-Hellenstainer aus Niederdorf, in deren Besitz sich das Hotel auch heute noch befindet, ist durch die groß zügige Aufnahme der Geiseln in die Geschichte Südtirols eingegangen. Der Vinschger Wind 16-06 21

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
01.03.1985
Lieber Hansjörg
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Verfasser: Pichler, Anita
Datum: 1985.03
Quelle: Sturzflüge, Nr. 11, 51-52
Artikelart: Primärtext: Prosa
Schlagworte: Prosa
Autorenmappe: Pichler, Anita Texte
Signatur: 0742_003
den Plg.tz hinunter, warnten mich aber, die Hotels seien teuer. Vielleicht meinten sie es gut mit mir, wollten mich davor warnen, unnütz Geld in den Rachen der Hotelbesitzer zu wer fen. Nach dem dritten Hotel verstand ich, sie waren nicht teu er, das war eigentlich nicht das Prpblem, sie waren besetzt. Voll. Im vierten Hotel versuchte ich zu fragen, ob sie vielleicht so nett wären, im nächsten, mir empfohlenen Hotel anzurufen, im fünften, ob ich es selbst tun dürfte, denn ich war müde

. Auch war mein Haar sauber gewa schen, und da ich nicht geschminkt war, konnte auch nichts verschmiert sein. Und freundlich lächeln, das kann ich, ich kann sogar liebenswürdig sein, das weißt du doch auch, Hans- j° r g- Vielleicht sollte ich forscher auftreten. Ich versuchte es im sechsten Hotel. Und wieder war nichts frei, und sie musterten mich. In den folgenden Hotels nahm ich meine Tasche von der Schulter, weil ich glaubte, so gekrümmt keinen guten Eindruck zu machen. So stand ich jetzt nicht mehr schief

, kreischte es plötzlich, ein Mann saß dort im Pij.ama am- Tisch, löffelte seine Suppe. Er schaute nur halb auf, als ich aber einen Fuß in diese Stube setz te, fing er zu schreien an: nana, nix da, nix, gehns weg, gehns. Was fällt den Leuten ein, wenn sie mich sehen? Es muß ein ganz großer Schrecken von mir ausgehen. Jetzt wars acht vorbei und ich stand auf der Straße in Bad Reichen hall. Überlegte hin und her. Da hielt ein Taxi an. Bringen sie mich in ein Hotel, sagte ich zum Fahrer. Er fragte, obs

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Literaturarchiv
Kategorie:
Sekundärtext: Bericht
Jahr:
01.12.2009
Viele Saiten zum Klingen gebracht
Kultur. Lyrik-Revue mit Wolfgang Sebastian Baur - Zehnjähriges Bestandsjubiläum des Kuturzentrums Grand Hotel
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Verfasser: Ru
Datum: 2009.12.01
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 278, 31
Artikelart: Sekundärtext: Bericht
Beteiligte Personen: Baur, Wolfgang Sebastian; Facchin, Matteo; Mair, Bernhard; Viertler, Hansjörg; Glauber, Hans
Beteiligte Organisationen: Kulturzentrum Grand Hotel Toblach; Akademie der Toblacher Gespräche; Gemeinde Toblach; Tourismusverein Toblach
Schlagworte: Lyrik; Mundart; Lesung; Musik
Ort: Toblach
Autorenmappe: Baur, Sebastian
Signatur: 0042_097
Wolfgang Sebastian Baur mit Matteo Facchin bei der Lyrik-Revue (linkes Bild) sowie Bernhard Mair und Hansjörg Viertier bei der Zehn-Jahres-Feier des Kulturzentrums. m Viele Saiten zum Klingen gebracht KULTUR: Lyrik-Revue mit Wolfgang Sebastian Baur-Zehnjähriges Bestandsjubiläum des Kulturzentrums Grand Hotel TOBLACH (ru). Die Liebe sei ein seltsames Spiel, heißt es. Dieser Meinung muss auch Wolfgang Sebastian Baur sein, der in seiner Lyrik-Revue im Grand Hotel das Publikum am Samstag mitnahm

auf ei ne „Achterbahnfahrt durch Liebe, Leidenschaft und Wahnsinn“. Die Lyrik-Revue des gebürtigen „Toblingas“ und des obwohl in Berlin lebenden, doch im Herzen „Toblinga" gebliebenen Schau spielers und Dichters Wolfgang Sebastian Baur war Auftakt und gleichzeitig Höhepunkt der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Kulturzentrums Grand Hotel. In seinem poetisch-musikali schen Programm „In olla forrbm Liewe“ führte Baur die Gäste mit Reimen, Versen, Balladen und Liedern in die Höhen und Tiefen von Liebe, Leidenschaft

, sondern ein fach nur erfreut über den gelun genen Abend zeigten sich Bern hard Mair, der Toblacher Bürger meister und Präsident des Kultur zentrums Grand Hotel und Di rektor Hansjörg Viertier, die anschließend alle Gäste einlu den, gemeinsam auf das zehnjäh rige Bestehen des Kulturzen trums Grand Hotel anzustoßen. Mair zeigte kurz die Geschichte des Vereins auf, dankte dem Aus schuss, den Mitarbeitern und al len Sponsoren, die die Tätigkeit über all die Jahre unterstützt und gefördert haben und brachte

den Wunsch an, dass das Kulturzen trum Grand Hotel auch weiterhin ein kultureller Orientierungs punkt nicht nur für Toblach son dern für das ganze Tal und all sei ne Nachbarn bleiben möge. Hansjörg Viertier blickte zufrie den auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Wenngleich nicht immer alles nur Sonnenschein gewesen sei und das Geld eigent lich immer zu wenig sei, so hät ten die schönen Seiten aber doch überwogen. Er verwies auf die rund 150 Konzerte, die in den ver gangenen zehn Jahren allein im Rahmen

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
03.06.2006
Das Messer der Jahre
Das Messer der Jahre, aufgelesen von Herbert Rosendorfer
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Verfasser: Ehrensperger, Serge
Datum: 2006.06.03
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 126
Artikelart: Primärtext: Prosa
Autorenmappe: Rosendorfer, Herbert Literatur am Samstag
Signatur: 0847b_035
weiter, aber ich trete am Ort. Nur selten schaue ich noch Kunsthefte an. Zu Vemissagen oder in Aus stellungen gehe ich kaum noch. Mit der Kirnst ist es vorbei. Es befriedigt mich, wenn die Bil der anderer Künstler schlecht sind. Es gibt mir einen Stich ins Herz, wenn jemand sagt, das Ausgestellte sei gut. Gestern rief ich das Hotel Toulouse in Paris an. Zwei meiner Bilder sind noch dort. Selbstporträts. Akte. Gaston, der Besitzer, ist freundlich zu mir. Ich hatte ein Verhältnis mit ihm. Es ist fünfzehn Jahre her

, seit ich meine Sommer ferien im Hotel de Toulouse verbrachte. Seine Frau war krank. Als sie aus dem Spital kam, trennte ich mich von Gaston. Er verstand sogleich. Deshalb blieb ich im Hotel. Hätte ich anderswo hinziehen sollen? Ich fühlte mich zu Hau se bei ihm. Mein Zimmer war günstig zum Malen. Groß, mit viel Licht und einem herr lichen Ausblick auf einen Platz mit Bäumen. Nicht weit von der Sorbonne. Den Platz habe ich mehrmals gemalt. Eines der Bilder konnte ich an der Rue de Seine ausstellen

. Und dir? Auch gut. Danke. Wir haben einander nichts zu sagen. Die Sommerferien sind vorüber. Ich war drei Wochen im Hotel Toulouse, versuchte zu malen, ohne Erfolg. Die Schule hindert mich am Sehen und Denken. Es dauerte eine Woche, bis ich mich an Frank reich gewöhnt hatte. Die ersten Tage hockte ich in meinem Zimmer. Gaston bemerkte meinen Zustand. Er lud mich zum Essen ein. Er begehrte mich nicht mehr. Ich spürte es. Wir fuhren auf den Montmar tre, schauten hinunter auf die riesige Stadt. Wie viele Maler

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