. Von dieser Million Rinder kommt ein ganz lächerlicher Prozent satz, 25 bis 30 Stück aus Tirol, alles Uebrige kommt aus anderen Ländern, hauptsächlich aus Ungarn. Das sind autbentische Datcn. Ebenso haben wir zum Beispiel den Holzabsatz nicht nach dem Herzen des Reiches. Als vor drei Jahren die W i ener S tadtb a h n gebaut wurde, wofür der Staat 6,000.000 Kronen Zinsen zahlt, da hat man das Holz zum Bau dieser Bahn nicht aus den Alpenländern, nicht aus Tirol, fanden aus Amerika bezogen; das sogenannte Pitchpine
, und wir Alpenländer und Oesterreicher können dafür die Zinsen zahlen! (Hört! Hört!) Ich führe das nur an, damit nran uns nicht immer sage: Wir kaufen euch Tirolern alles ab! Bisher war dies nicht der Fall; ich würde wünschen, daß es der Fall wäre, aber, meine Herren, wir müssen eben mit den gegebenen Tatsachen rechnen. Unser Verkehr gravitiert zum größten Teile nach dem Norden, nach Deutschland und über Deutsch land hinaus; nur Holz geht nach Italien und etwas Vieh, alles Uebrige, was wir exportieren
, durch den soge nannten Kuntersweg, der außerordentlich eng ist, wo Straße, Bahn und Fluß kaum nebeneinander Platz haben, dort sind häufigere Unterbrechungen zu befürchten — und warum? weil die Waldab- ! rodungen, Holzabstockungen und Kahlschlüge immer !. häufiger werden. Das läßt sich nun allerdings nicht i ändern und ist den Bauern auch nicht übelzu- ! . nehmen; viele Besitzer von Bozen bis-hinauf nach ! Innsbruck müssen eben zu ihrem letzten Hinterhalt, ! zu Holz und Wald, ihre Zustächt nehmen
Zollkrieg — ent- < wertet. Wie man allgemein hört, will Italien auf ! Holz, das vorzüglich nach Italien geht, so enorme i Zölle legen, daß sie geradezu Prohibitivzöllen f gleichen. In gleicher Weise ist die Einfuhr des ver arbeiteten Holzes durch den hohen Zoll des Deutschen Reiches außerordentlich erschwert, von den anderen Produkten, die Tirol exportiert, gar nicht zu ■ sprechen, nämlich Wein, Obst und vorzüglich Vieh. ' Wie die verehrten Herren wissen, hat Deutsch- land einen so enormen Viehzoll